Macragge Shuttle in anderem Umfeld

Calidus

Anderas
06. Mai 2001
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Morgen!
Also, ich habe in den letzten Tagen an dem Wrack aus der Battle for McR-Box gearbeitet. Wie ihr ja alle wisst sind über McR in den letzten Wochen tausende Flieger abgestürzt. Obwohl es logisch anmutet, dass sie ausgerechnet über den äquatorialen Wüsten abstürzen und allesam Gensaat der Ultramarines an Bord haben... btw... warum zum Teufel bombardieren die Ultramarines einen Tyranidenverseuchten Planeten mit tausenden von Gensaat-Ladungen?.... egal.

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass es auch Schiffe geben muss, die nicht über den Wüsten am Äquator abstürzen, sondern in Sumpfgebieten oder Wäldern. Also habe ich mich entschlossen, nicht nur das vorhandene Gelände zu bemalen, sondern außerdem noch Pfützen daran zu modellieren und das ganze mit Grünzeug überwuchert aussehen zu lassen.

Woraus macht man Pfützen? Nun, ich bin in den örtlichen Conrad-Shop gegangen und habe mich dort in der Modellbauabteilung umgesehen. Dort gab es verschiedene Varianten künstlichen Wassers. Das eine war eine durchsichtige Plastik-Wellpappe, die von unten mit blauer Grasstreu vollgeklebt war. <_< Auf dem nächsten stand drauf: Nur in gut belüfteten Räumen zu verwenden... nun, meine Revellfarben habe ich damals trotz der besseren Haltbarkeit ausgemustert, weil sie gestunken haben. Dann gab es noch zwei NOCH-Wasser-Varianten. Eine billige und eine teure. Ich wollte nicht für ein paar Pfützen 20€ ausgeben, also nahm ich die billige Variante, das Wassergranulat von NOCH.

Wieder zu Hause, ging es zunächst mit dem Bemalen los. An dieser Stelle hat sich GW ausnahmsweise mal ein Lob verdient: Die Teile sind wirklich schön leicht zu bemalen. Wenn man sich mit dem Standard-Wüstenschema zufrieden gibt, kann man alle fünf Teile in ungefähr 2 Stunden schaffen.
Ich habe es schwarz angesprüht, mit Mid grey kräftig gebrusht und mit weiß akzentuiert.

Auf diesem Bild ist erstmal nur Schwarz und Mid Grey drauf. Zusätzlich habe ich eine weiße Platte drangeklebt und mit Leim Gußrahmenstücke aufgeklebt. Als die fest waren, habe ich oben drüber noch eine zweite Schicht Leim gemacht. Das ist der "Damm", der die späteren Pfützen an Ort und Stelle hält.
 
Der nächste Schritt war, diese Dämme schwarz überzumalen und die zukünftigen Pfützen vom Rand zur Mitte, von Grün nach schwarz zu bemalen.

Als nächstes wurden von mir noch die weißen Akzente aufgebracht, und dann war es an der Zeit, das NOCH-Granulat auszutesten.

Das Granulat benutzt man folgendermaßen:
1) Nimm einen trockenen Topf
2) Packe das Granulat rein
3) Erhitze es auf über 100°
4) Rühre dabei um
5) Ganz wichtig und steht nicht auf der Packung: Warte, bis Schlieren und Blasen verschwunden sind!
6) kippe den flüssigen Kunststoff in die zukünftige Wasserpfütze
7) Schmeiß den Topf weg - den kriegst Du nie wieder sauber.

Da ich Schritt 7 vermeiden wollte, machte ich das Granulat in einer alten Tomatendose warm. Das ganze dauert eine gute Stunde, und das finde ich ziemlich heftig für das Ergebnis. Wie man auf dem Foto sieht, hat NOCH-Granulat die unschöne Eigenschaft, ungefragt einen Wasserberg zu modellieren.
 
Diese Berge konnte ich vermeiden, indem es überlaufen lies. Das habe ich hier so gemacht. In dem rechteckigen Teil in der Mitte ging das natürlich nicht - dort habe ich das Geländeteil so hin und her geschwenkt, dass das künstliche Wasser auch in die Ecken gelaufen ist.
Beides sind keine schönen Lösungen. Um genau zu sein: Beschissene Flickschusterei!
Hinzu kommt, dass gerade in diesem rechteckigen Teil die Kanten der Pfütze jetzt andersherum gebogen sind - am liebsten wäre mir natürlich eine ebene Fläche.

Dazu kommt, dass das NOCH-Granulat nicht klar ist, es ist stattdessen gelb. Das kann man auf dem Hintergrund der Zeitung ganz gut erkennen.
 
Als nächstes war die Grasstreu dran. Ich nahm dunkles Streu, das sieht für meine Begriffe ein bisschen sumpfiger aus.
Mit einem Pinsel wird Leim auf die Stellen aufgetragen, wo das Grasstreu hinsoll. Keine Sorge, das macht dem Pinsel nichts aus - GW-Farben sind schlimmer für ihn.
Dann nahm ich eine Pinzette und tupfte das Grasstreu auf den Leim drauf. Normalerweise wird empfohlen, einfach das Grasstreu auf den Boden zu streuen, zu warten bis der Leim trocken ist, und den Rest abzuklopfen. Das hat nicht so recht funktioniert - die Lücken zwischen dem Gras waren so groß, dass der glänzende (!) Leim durchschien. Also habe ich das Gras etwas "brutaler" mit der Pinzette festgedrückt.
Diese Methode war auch ganz gut geeignet, um die NOCH-Wasserberge ( :angry: ) zu verdecken. Einfach den Rand mit so viel Grasstreu vollmachen, dass man ihn nicht mehr sieht. Die einzige Schwierigkeit ist hierbei, dass sowohl Farbe als auch Leim sich auf der glatten Oberfläche des künstlichen Wassers zusammenziehen und abtropfen. Aber im zweiten Durchgang hielt auch der Leim, kein Problem.
 
Zum Schluss sah das Wrack so aus. Hinten bei der Pfütze sieht man, dass ich die Ränder mit Gras getarnt habe.
Im Vordergrund ist interessant, dass dort links auf der schrägen Ebene zusätzliches Grasstreu aufgebracht wurde, wo eigentlich gar keins hingehört. Das habe ich gemacht, weil ich mit Minis darauf experimentiert habe. Vorher sind sie heruntergerutscht, mit Grasstreu drunter als Bremse bleiben sie stehen, und das Gelände wird praktischer nutzbar als vorher.
 
Nur noch mal eine letzte Warnung vor dem NOCH-Wasser:
In diesem Bild zu sehen, aber etwas schlecht zu erkennen, ist ein Riss im Noch-Wasser. Dieser Sprung ist dort beim abkühlen von ganz alleine hineingekommen. Ich saß ganz harmlos da und habe gepinselt, da knackt das auf einmal hinter mir, und ein Teil, das ich noch gar nicht angefasst habe, ist durchgebrochen. Nicht das komplette Wrack, zum Glück, aber immerhin die Wasserfläche. Jetzt habe ich eine gebrochene Wasserfläche (Na toll!)

Fazit: Pfützen und Wasserflächen auf dem Schlachtfeld sind mal was anderes, aber das NOCH-Granulat kann ich NICHT empfehlen.
 
Vielen Dank für den gelungenen und informativen Leitfaden.
Trotz allem kann man dir offensichtlich zu einem sehr schönen Geländestück gratulieren.
Kleiner Tip am Rande noch.
Der leicht sumpfige Charakter würde durch "Schilf" und ein zwei spärliche ( dünne und/oder abgestorbene ) Bäume noch unterstrichen werden.
Auch ein sehr schräg abgeschnittener Bolter würde sich in einer deiner Pfützen gut machen und das Sumpfige unterstreichen.
Bei ganz viel Lust, könnte die Lagerdauer auch durch Rostflecken im Bodenbereich des Shuttles dargestellt werden.
Für das Schilf empfehle ich alte Bürsten.

Herzlichst und nochmals "Danke" für die Anregungen.

Wolkenmann