40k Malarn2 (BA Geschichte)

Kotzi

Aushilfspinsler
26. September 2008
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Hallo, bin neu hier im Forum, aber habe schon lange Interresse an selbsterstellten Geschichten mit dem Wh40k Hintergrund. Stelle euch mal meine eigene Kreation vor. Hoffe auf Resonanz und Kritik.

Prequel

Schon seit geraumer Zeit bewegte sich der Troß Richtung Zielobjekt. Ryan schaute sich um. Sowohl vor als auch hinter ihm erstreckte sich die Kolonne zum Horizont. Jeweils zu zweit oder zu dritt schritten er und seine Kameraden Richtung Kampfgebiet. Unmittelbar neben ihnen fuhren die gepanzerten Fahrzeuge in die gleiche Richtung. Chimären, Basilisken, Leman Russ und fast alles was das imperial Arsenal hergab. Viele zogen Panzersperren und andere sperrige Objekte auf Anhängern und sehr viele große LKWs, die an ihnen vorbeifuhren, beförderten keine Truppen, sondern waren komplett mit Schutt oder anderem teils massiven Materialien beladen.

„Hey Malarki, warum fahrn die son Müll und nich uns?“, der angesprochene Soldat drehte sich zu Ryan um. „Ich schätz mal des Zeug ist mehr wert als wir.“, lautes Lachen konnte man daraufhin vernehmen. „Wäre ganz witzig, wenn’s nicht die Wahrheit wär.“, witzelte Sergeant Horvath. Ryan liebte solche Momente, es erinnerte ihn daran, dass das Leben auch seine schönen Seiten hatte. Die fröhlichen Gesichter seiner Freunde, die wenigen Momente des Friedens, der einzige Grund weiterzukämpfen. LHO-Stäbchen wurden geraucht, es wurde gelacht, Geschichten erzählt, Träume und Wünsche offenbart. Etwas machte sie zu einer eingeschworenen Einheit. Ein Band das stärker war als Freundschaft oder Brüderlichkeit und das nur unter Extremsituationen, wie in einem Krieg, geschmiedet werden konnte.

Mehrere gewaltige Explosionen zerrten Ryan in die Realität zurück. Wieder stiegen meterhohe Dreckfontänen empor und etliche Soldaten und Körperteile wirbelten in der Luft umher. „Die Geschütze reißen uns in Stücke.“, schrie der Soldat neben ihm. „Hab ich auch schon bemerkt.“, kam es etwas genervt von Ryan zurück. Wer war der Typ überhaupt, schon seit einiger Zeit lief ihm der junge Soldat hinterher. Er schien, genauso wie Ryan, seine Einheit verloren zu haben und seitdem folgte er ihm. Na ja, dachte sich Ryan, wenn’s hart auf hart kommt ist ein zusätzliches Lasergewehr immer zu gebrauchen.

Sie kauerten hinter einem der unzähligen Fahrzeugwracks. Diese Fahrzeuge wurden mit ihrer Ladung als erstes in die Geschützreichweite der Festung geschickt, überall dort wo eines von ihnen abgeschossen wurde hatte man eine einigermaßen sichere Deckung für die folgenden Gardisten. Aber es war bei weitem nicht ausreichend. Wo man auch hinblickte huschten die Gardisten von Deckung zu Deckung, dennoch war der Boden übersät mit sehr vielen Leichen. Denn, wenn die gewaltigen Verteidigungsgeschütze feuerten half keine Deckung. Glücklicherweise feuerten sie langsam, aber dennoch forderten sie mehr Opfer als alle Raketen oder andere Geschosse, und davon schwirrten weitaus mehr in der Luft.

Schnell lugte Ryan über ihre momentane Deckung, „ Das nächste Wrack ist nicht weit, auf mein Zeichen.“, sagte er zu seinem neuen Kamerad ohne ihn dabei anzuschauen. „Los!“ schrie er ohne eine Antwort abzuwarten. Beide setzten sich in Bewegung. An ihrem Ziel sammelten sich einige andere Soldaten. Niemand aus Ryans Trupp, aber das war ihm momentan ziemlich egal. Sich so tief wie möglich haltend liefen die beiden Soldaten zu ihren Kameraden ohne sich Gedanken über den Beschuss zu machen. Ryan blendete diesen Umstand aus, da er gelernt hatte, dass Zögern einen Gardisten eher tötet, als energisches hervorpreschen. Nicht nur wenn ein Kommissar in der Nähe ist. Nur noch wenige Meter. Plötzlich prasselten Granaten nieder. Splitter durchbrachen die Luft, rissen Löcher in menschliche Leiber. Instinktiv warfen sich die Soldaten zu Boden. Eines der Verteidigungsgeschütze traf die von Ryan ausgesuchte Deckung, schleuderte das Wrack in seine Richtung und hüllte die dort Schutz suchenden in einem Feuerball.

Am Boden robbend machte sich Ryan daran zur nächsten Deckungsmöglichkeit zu kommen. „Bleib unten und folge mir.“, schrie er. Um ihn herum schien der Beschuss nachzulassen. Als er schließlich Deckung in einem Krater fand, drehte er sich auf den Rücken und schnappte hastig nach Luft. Über ihm war der Himmel fast komplett verdeckt durch umherfliegende Geschosse. Wo wohl meine Kameraden sind? Fragte sich Ryan. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte er ins Blaue hinein. Doch er bekam keine Antwort.

Ryan schaute sich um, er war alleine. Geduckt lief er zum anderen Ende des Kraters und lugte hinaus. Überall wo er hinsah lagen Gardisten, verstümmelt, tot, nur wenige wanden sich in schmerzen oder versuchten robbend wegzukommen aber weit kamen sie nicht. Er drehte sich wieder auf den Rücken und fummelte in seinen Taschen. Nach einiger Zeit entnahm er eine Packung LHO-Stäbchen, steckte sich eine an und zog gierig den Qualm ein. Das bizarre Farbspiel, der umherfliegenden Geschosse über ihn, beobachten, schwelgte Ryan in Erinnerungen, auf sein bald kommendes Ende wartend.

„Sir, die vierte Welle hat die Front beinahe auf die Hälfte der gesamten Distanz verschoben, wurde dabei aber auch fast komplett aufgerieben. Die fünfte Welle hat bis jetzt nur minimale Verluste, aber das Feuer scheint sich in deren Richtung zu verlagern. Fast ein Drittel unserer Truppen sind damit ausgelöscht.“ meldete Cromwells Adjutant. „Gut mit jeder Welle kommen wir ein Stück näher an diesen Abschaum heran. Schicken sie die sechste Welle los und sagen sie der siebten sie solle sich bereit machen.“, sofort begann der Adjutant die Befehle per Funk durchzugeben. „Wir müssen den Druck aufrechterhalten, sobald Bruder Tanael und sein Trupp ihre Mission erfüllt haben können wir die Ketzer zerschmettern.“, meldete sich Captain Ezekiel von den Blood Angels.

„Wenn ihr erlaubt General Cromwell, werde ich mich nun zurückziehen. Es ist Zeit. Meine Brüder erwarten mich auf dem Schlachtfeld.“, Ezekiel verbeugte sich, dennoch musste Cromwell zu ihm heraufschauen. „Ihr habt recht Captain Ezekiel, die Zeit des Planens ist vorüber. Bitte erlaubt mir mich euch mit meinem Trupp anzuschließen.“, ein kurzes Nicken deutete Ezekiels Zustimmung. „Smithers, bereiten sie meine Ausrüstung vor. Burns sie übernehmen das Kommando und fahren fort wie besprochen.“, mit diesen Worten verließen die Beiden Befehlshaber das Kommandozelt und hinterließen strebsame Hektik hinter sich.


Mission

Entferntes donnern unterbrach kurzzeitig Veteranensergeant Tanaels Gebet. Er sammelte seine Kräfte immer vor einer Mission mit einem Gebet an seinen Primarchen und dem Imperator. So ist es Tradition bei den meisten Orden der Space Marines und so ist es auch Usus bei den Blood Angels.

Ohne sich umzublicken wusste er, dass auch seine Brüder das „Startsignal“ gehört hatten und sie sich alle vorbereiten mussten. Einige Zeit verging bis er sich, in voller Kampfmontur, mit seinen Kampfgefährten am Hangar 4 zusammenfand.

„Meine Brüder, wie ihr wisst steht uns eine schwierige Aufgabe bevor. Ich möchte nochmals die Einzelheiten der Mission durchgehen.“ Die Blicke richteten sich auf Tanael. „ Die Imperiale Armee hat unseren Orden um Hilfe gebeten, sie bei ihren Bemühungen, diesen Krieg auf Malarm 2 zu beenden.“

„Diese Schlacht könnte den Sieg auf diesem Planeten bedeuten, oder ihn aber zumindest sehr stark verkürzen. Unsere Kompanie wurde entsandt um den tapferen Soldaten der Imperialen Armee zu unterstützen.“ Tanael pausierte etwas. „Uns, als Sturmtrupp, fiel die ehrenvolle Aufgabe zu, in einem Überraschungsangriff die Energieversorgung der Verteidigungsgeschütze zu erobern und, wenn möglich, zu halten.“

„Das Kraftwerk befindet sich im Südöstlichen Sektor, unterirdisch in einem Bunker gelegen zum Schutz gegen Luftangriffe. Frontal kaum einzunehmen, da es nur einen Zugang gibt. Daher werden wir aus dem Thunderhawk in den Rücken des Feindes springen“ fuhr Tanael fort.

Tanael blickte sich um und sah sich jeden seiner Brüder an. Sie wussten, dass sie das Beste waren was die Menschheit zu bieten hatte und er war stolz ein Blood Angel zu sein. Aber er war sich auch bewusst, dass solche Emotionen und Gedankengänge, in einem sehr hohen Maß, auch schnell den Fall eines ehrenwerten Space Marine bedeuten kann. Nach dem Kampf würde er nochmals meditieren und so seine Ruhe und Ausgewogenheit wiederfinden.

„Unsere Scouts haben in diesem Sektor EMP-Sprengsätze an den Flak-Geschützen platziert. Diese verschaffen uns die Zeit die wir benötigen um mit dem Thunderhawk zum Absprungpunkt zu gelangen.“ Setzte er fort.

„Berichten zufolge bewachen ein Dutzend Kultisten und die wenigen verbliebenen Renegaten der Death Guard diese Position. Ihre Zahl beläuft sich auf 4 bis 6, und sie sind ohne Führung, aber seid nicht dumm und unterschätzt sie nicht.“

Die Marines schienen nach diesen Worten ein wenig unkonzentriert zu werden. Tanael konnte das anhand der Körpersprache seiner Brüder sehen. Es ist immer schwierig für einen loyalen Marine über die abtrünnigen Brüder zu sprechen, die den Tod so vieler und vor allem, in einigen Fällen, den Tod des eigenen Primarchen verschuldet haben.

„Wir müssen das Überraschungsmoment nutzen und sie schnellstmöglich im Nahkampf verwickeln, die Mission ist zu wichtig, denn mit jeder verstrichenen Sekunde fordern die Geschütze ein hohes Blutzoll an unseren Kameraden, und unseren Brüdern.“ Ermahnte er sie.

„Nachdem die Wachen ausgeschaltet wurden, werden Bruder Abraxas, mit seinem Flammenwerfer und Bruder Ituriel sowie Bruder Zutel, Tech-Bruder Gabriel...“, ein Marine trat ein Schritt hervor und stand somit gleichauf mit Tanael. Dieser nickte ihm leicht zu. „der uns auf dieser Mission begleiten wird, den Bunker in dem der Kontrollraum des Energiekraftwerkes liegt, einnehmen. Bruder Gabriels Aufgabe besteht darin, uns den Zugang zu gewährleisten und bei technischen Problemen zu assistieren.“

Der Klang von Einschlägen und Geschützfeuer wurde immer lauter. War er anfangs noch unregelmäßig und entfernt zu erahnen, wurde der Schlachtenlärm nun regelmäßiger und lauter.

„Sobald der Bunker eingenommen worden ist, wird Bruder Gabriel die Energiezufuhr zu den Geschützen kappen und ihr werdet alles mit Sprengsätzen verkabeln, für den Fall, dass die Ketzer es schaffen sollten uns zurückzudrängen.“

Just in diesem Moment machte sich Tanaels Helmcom bemerkbar „Bruder Tanael, Ihr könnt mit der Operation beginnen, wir haben die Aufmerksamkeit der Chaosdiener auf uns gelenkt und uns verschanzt. Es bleibt nicht viel Zeit, möge der Imperator mit euch sein.“

„Verstanden Bruder-Captain Ezekiel. Aufsteigen Brüder!“ sofort erklommen die 11 Marines den wartenden Thunderhawk, und ohne Verzögerung machte sich dieser direkt auf den Weg. Mit großer Geschwindigkeit näherten sie sich dem Zielsektor. Als die Flakgeschütze ihr Abfangfeuer starteten, sah man innerhalb kürzester Zeit einige blaue Punkte aufblitzen und das Feuer verebbte.

Tanael lächelte, die Scouts hatten sehr gute Arbeit geleistet. Ein Meisterstück der Infiltration vollbracht um an den Flakgeschützen die EMP-Sprengsätze anzubringen, die diese nun für eine gewisse Zeit lahm legten. Mit dieser Leistung hatten sich die Scouts vom Status des Anwärters zum vollständigen Marine erhoben.

Die Signallampe zum Ausstieg blitzte auf, es war kein Befehl nötig, denn fast zeitgleich sprangen die Marines aus dem tief fliegenden Transporter. Wenige Sekunden danach wurden sie schon unter Beschuss genommen, sowohl von den Marines der Death Guard als auch von den Kultisten. Die Blood Angels wichen mit ihren Schubdüsen so gut wie es ging aus, aber besonders die Salven der Verrätermarines waren zu genau. Die Treffer ließen einiges an Ceramit absplittern, aber da das Feuer nicht konzentriert war, wurden die Rüstungen nicht durschlagen.

„Hier Tanael, konzentriert euer Feuer und nehmt mein Ziel unter Beschuss!“ Tanael pickte sich ein Ziel heraus, ein äußerst stämmiger Verrätermarine erregte seine Aufmerksamkeit. Dieser hielt seinen Bolter mit einer Hand und feuerte wild in die Luft auf Tanael und seine Brüder. Dabei warf er seinen Kopf in den Nacken, so als ob er wie verrückt lachen würde. In der Luft Feindfeuer auszuweichen und selbst gezielt zu schießen wäre für normale Menschen fast unmöglich, doch die Marines waren keine normale Menschen in diesen Belangen.

Tanaels Plasmapistole spie zwei Schüsse auf den Marine, aber der konnte sich behände wegducken. Doch die folgenden Salven der verbliebenen Blood Angels ließen ihm keine Chance. Der Körper des Renegaten zuckte in epileptischen Maße durch den Aufprall der Boltgeschosse. Er verlor die Kontrolle über seinen immer noch feuernden Bolter und mähte in einer halbkreisförmigen Bewegung einige Kultisten nieder.

Dies verschaffte Bruder Hizkiel genug Zeit mit seinem Plasmawerfer anzulegen und abzufeuern. Das blau leuchtende sonnenartige Geschoss bahnte sich seinen Weg zu dem, durch Beschuss festgenagelten, Chaosmarine und schmolz den Kopf sowie einen Teil der oberen Brust einfach weg.

Zeitgleich mit dem Aufprall des toten Körpers, hatte Tanaels Trupp Bodenkontakt. Die restlichen 4 Marines der Death Guard, bündelten nun ebenfalls ihr Feuer. Bruder Hizkiel war dabei ihr primäres Ziel, da sein Plasmawerfer das größte Schadenspotenzial hatte. Der Aufprall der Geschosse ließ ihn Rückwärts taumeln und es war nur eine Frage der Zeit bis seine Panzerung nachgeben würde.

Tanael landete unmittelbar vor einem der Renegaten und sah die Bedrängnis Hizkiels, er sprang, drückte seinen Körper in die Waagerechte, stieß sein Schwert hervor und löste den Schub aus. Mit immenser Wucht trieb er das Schwert in den Verräter der keine Zeit hatte auf diese Aktion zu reagieren. Als der Schub nachließ stieß Tanael sich vom Boden ab, riss dabei sein Schwert in die Höhe und den Verräter in zwei Hälften.

Binnen weniger Sekunden waren die verbliebenen Blood Angels bei den restlichen drei Nurgel-Anhänger, dies verschaffte Bruder Hizkiel Zeit sich von den Treffern zu erholen. Währenddessen durchschritt Bruder Abraxas mit seinem Flammenwerfer, fast schon gemächlich die Linien der Kultisten und drängte sie mit einigen Feuerstößen zum Rückzug.

Die Chaos-Marines wehrten sich verbittert, aber sie waren hoffnungslos in der Unterzahl. Jeden Hieb den sie auswichen brach ihre Verteidigung und ließ den übrigen Blood Angels die Chance ihren Treffer zu landen. Dabei kämpften die loyalen Marines derart aufeinander abgestimmt, als hätten sie eine telepatische Verbindung zueinander. Doch es ist die Jahrelange Erfahrung die solche Perfektion zustande kommen lässt.

Hieb um Hieb und Bolt um Bolt zerfetzen die Marines die Rüstung ihres Kontrahenten bis schließlich die Panzerung nachgab und die nächsten Attacken den unmittelbaren Tod des Gegners brachten.

Als der Widerstand mit dem Tod des letzten Renegaten brach, schaffte Tanael sich einen Überblick. Tech-Bruder Gabriel, der den Kampf seinen Brüder überließ und sich um die Eingangstür des Kraftwerkbunkers kümmerte, arbeitete immer noch an der Konsole. Die restlichen Marines waren mehr oder minder in Grüppchen auf dem Hof verteilt, nur Tanael, Abraxas und Hizkiel standen alleine etwas abseits.

Hizkiels Rüstung würde kaum noch schweren Beschuss widerstehen können, ansonsten schienen die anderen Blood Angels einsatzbereit. „Bruder Ituriel, Bruder Zutel, Bruder Abraxas unterstützt Tech-Bruder Gabriel, Ihr kennt eure Missionsziele.“ Die genannten Marines liefen Richtung Bunker.

„Bruder Jejeziel, Bruder Baragel und Bruder Sariel vermint die Zugangsrampe, dies wird uns ein wenig Zeit erkaufen bei einem Gegenangriff, Bruder Hizkiel wird euch Feuerschutz geben wenn nötig. Bruder Belial und Bruder Raphael zu mir, wir verbarrikadieren die Rampe.“

„Vielleicht könnten wir die Servorüstungen der toten Verräter verwenden, das wird die Barrikade enorm verstärken.“ richtete sich Belial an seinen Sergeant. „Niemals!“ antwortet Tanael schroff. „Ihr seid noch jung, daher verzeihe ich euch diesen Fehler, aber ihr vergesst, dass der Makel des Chaos immer noch an diesen Leibern haftet und die Geschichte lehrt uns, dass nicht einmal Primarchen den Versuchungen der dunklen Götter widerstehen können. Wir werden die Überreste dem reinigenden Feuer übergeben wie es Brauch ist.“, belehrte Tanael seinen Ordensbruder.

Belial senkte sein Haupt leicht und nickte, er verfluchte seinen Vorschlag innerlich. Der Gedanke schoss förmlich in sein Kopf und ohne darüber nachzudenken sprach er ihn aus. Normalerweise war Belial eher der ruhige, Befehle folgende Marine, ein Frischling. Jemand der von der Erfahrung der älteren Brüder lernen soll. Bis jetzt hatte er sich auch nie wirklich Gedanken um die Missionen gemacht, dafür waren die Oberen, die Älteren da.

War es denn so falsch? Die Mission hatte Vorrang und alle Mittel zu verwenden ist doch ein legitimer Weg, dachte sich Belial. Was hatten sie schon zu fürchten. Nichts!. Sie waren die Krone der Schöpfung. Herrscher!. Regeln und Restriktionen sollten nicht für Marines gelten. Macht!. Alle die sich hinter solchen Traditionen verstecken sind schwach...Tanael ist schwach.

Belial erschrak, wie konnte er Jahrtausendalte Traditionen und Doktrinen in Frage stellen. Vor allem führten seine Gedanken nur zu einer Konsequenz, Meuterei. Ist dies die Umarmung des Chaos? Sind diese harten Regeln die dünne Trennwand zwischen Ordnung und Chaos? Er würde Buße tun nach dieser Mission, mit Ordenspriester Lemartes sprechen, seine Verfehlung anzeigen und die Konsequenzen tragen.

Tanael und Raphael nahmen den emotionalen Zwist ihres Bruders nicht wahr. Sie waren damit beschäftigt Metallverkleidungen, Fahrzeugwracks und alle andere schutzbietende Materialien ihrem Abstammungsort zu entreißen. Der Sergeant erblickte einen Turm dessen innere Wand von Einschlägen übersäht war. Sein Blick fiel auf ein fast zwei mal anderthalb Meter großes Stück. Er schritt darauf zu, packte mit beiden Armen an und zog mit aller Kraft. Doch das stotternde surren der Servomotoren kündete ihm, dass sein Vorhaben nicht zu realisieren war. Plötzlich bröckelte das Mauerstück und er sah wie es sich langsam bewegte.

„Darf ich euch helfen, Bruder Sergeant?“ erklang es in Tanaels Helmcom. „Ich hatte ihn schon fast oben, aber trotzdem danke Bruder Belial.“ Ein leises, freundliches lachen war von seinem gegenüber zu hören und auch Tanael musste lächeln.

„Hört ihr das, meine Brüder?“ fragte Baragel. „Die Geschütze.“ antwortete Belial. „Hier Gabriel, wir haben das Kraftwerk ausgeschaltet, der Widerstand war kaum nennenswert. Die Sprengsätze werden platziert, sobald wir fertig sind kommen wir zu euch Bruder-Sergeant Tanael.“, ertönte es in Tanaels Com.

„Bruder-Captain Ezekiel, hier Bruder Tanael. Wir haben das Geschütz eingenommen und uns verbarrikadiert. Wir erwarten neue Anweisungen.“ Einige Sekunden vergingen als schließlich Tanaels Helmcom sich aktivierte. „Sehr gut Bruder-Sergeant Tanael, wir werden uns nun zum Sturm rüsten. Ihr müsst mit eurem Trupp die Stellung halten. Ich weiß, dass eure Ausrüstung für keinen Stellungskampf konzipiert wurde, aber ich nehme nicht an, dass euch ein großer Angriff bevorsteht. Falls die Ketzer doch wagen sollten eure Position anzugreifen, wird ihnen das nichts nützen, daher werdet ihr euch sofort zurückziehen um keine unnötigen Verluste zu riskieren.“ „Verstanden Bruder-Captain.“, antwortete Tanael. Rückzug ist keine Option auf die ein Space Marine gerne zurückgreift. Es wurmte Tanael daher sehr solch einen Befehl zu erhalten, aber Captain Ezekiel hatte recht.

Tanaels Trupp bemannte die Barrikaden. Es war immer noch Schlachtenlärm zu hören, aber das donnernde Wummern der Geschütze war verebbt. Vereinzelt liefen einige Gestalten aus sicherer Entfernung an ihrem Blickfeld vorbei, einige größere Gruppen kamen ihrer Position sogar entgegen. Doch die Minen ließen ihnen kaum eine Chance nah genug an Tanael und seinen Brüdern zu kommen.

„Ketten.“ entfuhr es Hizkiel als erster. Die Marines schauten über ihre Deckung. zwei Rauchfontänen schoben sich Richtung Rampe. Noch verdeckten Gebäude deren Ursache. Kurze Zeit später schälten sich die Umrisse zweier Leman Russ Panzer zwischen den Gebäuden, gefolgt von unzähligen Infanteristen. Ketzerische Symbole übersäten die Hülle der beiden Panzer. Aber auch Dutzende Einschusslöcher und offengelegte Kabelstränge aus denen ab und an Funken stießen.

„Brüder macht euch bereit, wir werden diese Stellung halten.“ schrie Tanael förmlich in sein Com. Ihm war die Hoffnungslosigkeit ihres Unterfangens bewusst, nur mit Boltpistolen und Kettenschwerten ausgerüstet und ohne Melterbomben, war es schwierig einen Panzer zu zerstören. Aber wenn diese noch durch Infanterie unterstütz wird, die über schwere Waffen verfügen, ist das selbst für einen Marine ohne entsprechende Ausrüstung ein Himmelfahrtskommando.

Selbst Bruder Hizkiels Plasmawerfer konnte aufgrund seiner langsamen Feuergeschwindigkeit und geringen Reichweite in dieser Situation wenig helfen. Sie würden so viele wie möglich ausschalten und sich dann zurückziehen, selbst wenn die Verräter das Kraftwerk wieder unter ihrer Kontrolle hätten würde ihnen das kaum helfen. Höchstwahrscheinlich hatten die loyalen Truppen die Verteidigungsperimeter längst durchschritten.

Die Rebellen rannen förmlich auf die Marines zu, selbst als einige von ihnen die restlichen Minen auslösten und mehrere mit sich in den Tod rissen schien den anderen dies nicht zu beirren, denn sie behielten ihr Tempo bei. Dann begannen die Panzer mit ihren Geschützen und Boltern zu feuern. Teile der Barrikaden barsten unter dem Einschlag der Geschosse, die Schüsse der Infanteristen taten ihr übriges um die provisorische Deckung zu schleifen.

Tanael und seine Brüder schoben sich aus der Deckung, schossen gezielt und gingen wieder in Deckung. So konnten sie einige Kultisten töten, aber dies war bei weitem nicht ausreichend um solch einen Ansturm abzuwenden. Plötzlich sprengte eine riesige Explosion ein massives Stück der Barrikade, da das Feuer der beiden Leman Russ sich augenscheinlich auf bestimmte Sektoren konzentrierte. Gabriel, Baragel, Zutel und Sariel flogen förmlich durch die Luft und landeten hart auf dem Beton, einige Meter weiter hinten.

Erleichtert sah Tanael das sich seine Brüder langsam wieder aufrappelten. „Brüder wir werden...“ „Seht!“ unterbrach ihn Raphael. Helle Kondensstreifen stießen aus den Wolken hervor. Wie schmale Finger, einer sich zusammenziehenden Hand, jagten die Raketen auf den Pulk der Verräter zu. Immer mehr kurz hell blinkende Objekte erfüllten denn Himmel. Einschlag folgte auf Einschlag, riss Körper in unzähligen Teilen und warf sowohl Erde als auch Menschenleiber wie Puppen durch die Luft.

Innerhalb kürzester Zeit verschwamm die Sicht durch dicken Rauch. Es war unheimlich leise. Bis auf einige Schüsse die aus dem Rauch hallten konnte Tanael nichts auffälliges hören. Langsam verzog sich die Rauchwand und man erkannte einige Schemen. Bruder-Captian Ezekiel schritt mit seinem Kommandostab voran, ihm folgend zwei Taktische Trupps der Blood Angels. Hier und dort gaben sie einige Schüsse auf sich bewegende, teilweise verstümmelte und rußbedeckte Körper. Etwas weiter entfernt rollten einige Rhinos und Whirlwinds in ihrer Richtung stoppten aber kurz vor dem mit Kratern übersäten Schlachtfeld.

Tanael schritt Ezekiel entgegen. Nun konnte er auch seine Brüder besser in Augenschein nehmen. Jede Servorüstung war mit Dutzenden von kleinen sowie fast faustgroßen Abplatzungen gezeichnet. Einige Brüder waren teilweise komplett rußgeschwärzt, was ihrem Ausssehen etwas finsteres beimengte. Captain Ezekiels Zustand unterschied sich kaum von dem der anderen, auch seine Rüstung wirkte sehr mitgenommen. Außerdem hingen einige Kabel die zu seinem bionischen Auge führen sollten lose herab. Ein Mattes rot kündete davon, dass das Auge nicht funktionierte.

„Tanael,“ begann Ezekiel „hervorragende Arbeit, wie ist der Status deines Trupps?“ Er schlug sanft auf Tanaels Schultern. Dieser lockerte seinen Helm, mit einem Zischen entwich etwas Luft und Tanael zog ihn vom Kopf und hing ihn an die Aufhangvorrichtung an seinem Gurt. „Die Mission war äußerst erfolgreich, keine Verluste auf unserer Seite und alle primären Ziele erreicht. Ein großes Lob an die Scouts, sie haben großes vollbracht.“ antwortete Tanael.

„Ich wusste das du das schaffst mein Freund.“ abermals klopfte er Tanael auf die Schultern. „Gut das zumindest einer von uns das wusste.“ kam es aus Tanaels Mund, der nun schelmisch lächelte. Beide begannen zu lachen. „Gut, deaktiviert die Sprengsätze, lasst die Servitoren die gröbsten Schäden an den Servorüstungen beheben, und komm dann zum Hauptquartier. Wir werden hier unsere neue Operationsbasis errichten. Berichten zufolge haben wir Feindbewegung, es scheint leider nicht so, als ob die Renegaten die Festung ohne weiteres Aufgeben werden. Massive Verbände wurden wohl als Verstärkung gerufen und sie sind auf dem Weg zu uns. Die Scouts versuchen den Vormarsch ein wenig zu verlangsamen, aber es steht uns noch großes bevor, mein Freund.“ Grimmige Entschlossenheit breitete sich in Ezekiels Gesichtsausdruck.
 
„ Die Imperiale Armee hat unseren Orden um Hilfe gebeten, sie bei ihren Bemühungen, diesen Krieg auf Malarm 2 zu beenden.“

zu unterstützen😉

Ist mir jetzt auf die Schnelle grad aufgefallen. Und am Anfang (vielleicht ging das nur mir so) ist mir nicht ganz klar, wo der Gardist ist. Zuerst bewegt er sich in einer Kolonne und danach ist er plötzlich auf dem Schlachtfeld? Hier wäre mMn eine bessere Überleitung von nöten. Ansonsten kann man der Geschichte gut folgen und sie ist auch ziemlich spannend. Freue mich auf weiters von dir!
 
1. Habe ich da etwa Smithers und Burns gelesen.^^
2. Du übertribst es doch arg mit den Absätzen. Das stört mehr als es hilft.
3. Die Handlung ist recht explosiv. Alles folgt aufeinander. Ich würde mir etwas detailiertere Beschreibungen wünschen.
4. Ich glaube kaum, dass die Scout mit einer läpischen Sprengmission sich schon bewiesen haben.
5. Seit wann erklimmt man denn einen Thunderhawk. Und warum kommen die Laute von Geschützfeuer und Kampfeslärm denn näher, wenn sie noch gar nicht im Thunderhwak sind, sondern noch im Hangar. Und sag bitte nicht, ihr Schlachtschiff würde einen Abstecher auf den Planeten machen.
6.Das Lachen und die Freundschaft der Marines klingen noch etwas gezwungen. Ich finde, du stellst es einfach so in den Raum. Davon müsste mehr zu bemerken sein.

Soviel hierzu. Dann erwarten wir den nächsten Teil.