Ich denke auch, dass Bleistifte für den Anfang eine gute Sache sind, Zeichnungen mit Tinte sind ein gutes Stück schwerer, auf der anderen Seite ist es natürlich durchaus löblich, dass du dich da ranwagst.
und eine frage hätte ich auch noch,wie bringt man in soetwas mehr tiefe rein?[/b]
Da gibt es zwei Dinge, einmal kannst du am Bildaufbau etwas ändern und einmal kannst du Schattierungen hinzufügen.
Beim Bildaufbau ist es wichtig, dass du das Bild von vornherein als dreidimensionales Objekt anlegst, und Dinge wie Perspektive und Überschneidungen einsetzt. Hier mal ein Beispiel, wie ein Bild dreidimensional wirken kann, ihne dass man Schattierungen einsetzt:
http://www.news-confrontation.com/images_1...t_scmg_0101.jpg
Die meisten deiner Bilder sind extrem flach, alles ist in der Bildebene angeordnet und es gibt wenig Unterscheidung zwischen "vorne" und "hinten". Gerade deine Personen sind immer direkt von vorne aufgenommen, als hätte man sie wie Schmetterlinge auf eine Pappe gespießt. Ein normaler Mensch ist, selbst wenn er entspannt dasteht, nie so exakt in einer Ebene aufgereiht. Meist schiebt man ein Bein, eine Schulter vor, neigt oder dreht den Kopf oder ähnlich, weswegen es auch immer sinnvoll ist, Figuren nie in der totalen Frontansicht zu zeigen, sondern immer so dass der Torso leicht gedreht ist. Versuche den Körper nicht als Kontur aufzubauen, sondern aus geometrischen Formen wie Fässern oder Kugeln, dann hat man es auch viel einfacher mit der Perspektive.
Desweiteren würde ich mehr mit Überschneidungen arbeiten. Großflächige Flächen, bei denen sich Dinge aus dem Vorsergrund und Dinge aus dem Hintergrund klar überschneiden gliedern das Bild optisch, machen es interessanter und lassen es dreidimensional erscheinen.
In Sachen Schattierung gilt es in erster Linie, eine klare Lichtquelle und den resultierenden Schattenwurf zu definieren. Je nachdem wie das Licht ist wirkt ein Bild ganz unterschiedlich, auf jeden Fall ist es aber wichtig um einen dreidimensionalen, realistischen Eindruck zu erzielen. Auch hier hilft es sehr, wenn man sich die Figur und Ausrüstung als einfache geometrische Objekte vorstellt und dementsprechend schattiert.
Abgesehen von einem realistischen Eindruck kann man Schattierung auch gezielt einsetzen, um Aufmerksamkeit zu lenken und das Bild interessanter zu gestalten. Hier sollte man vor allem für Abwechselung zwischen hellen und dunklen, kontrastreichen und kontrastarmen Flächen sorgen. Als Faustregel kann man sagen, dass helle und kontrastreiche Bereiche ins Auge springen und in den Vordergrund treten, während dunkle und kontrastarme Flächen eher in den Hintergrund treten.
Schattieren ist natürlich immer einfacher, wenn man Graustufen verwenden kann, das geht bei Bleistiften sehr einfach, aber auch beim Arbeiten mit Tinte kann man z.B. mit Schraffuren arbeiten, verdünnte Tusche mit dem Pinsel auftragen oder Marker in Graustufen nutzen. Auch mit reinen Schwarz-Weiß-Kontrasten kann man tolle Lichteffekte erzielen, dies ist aber, wenn man es realistisch machen will sehr schwierig. Ein Beispiel dafür:
http://www.kieranyanner.com/sketchbook/wolverine.jpg
Durch den extremen Kontrast wirkt so ein Bild, als wäre es sehr grell beleuchtet.
(für Schattierungen unbedingt Weiche, also 3-5B, nehmen!)[/b]
Das würde ich so nicht unbedingt unterschreiben. Mit so weichen Bleistiften bekommt man zwar schöne, expressive Linien hin, sie lassen sich allerdings schlecht radieren und neigen zum Verschmieren. Vor allem hat man, wenn man wirklich feine Grauabstufungen machen will schnell dass Problem, dass die weichen Bleistifte die Papiertextur stark aufnehmen und sich die Graustufe so nicht so fein "dosieren" lässt, während man mit einem spitzen Bleistift auch durch feine Schraffierungen schattieren kann. Ich zeichne z.B. normalerweise fast ausschließlich mit einem Druckbleistift, und nutze nur selten Stifte die weicher sind als 2B.
Ich würde auch zu einem 2B als "Allrounder" raten, der gibt kräftige Striche, lässt sich gut radieren und bleibt trotzdem recht spitz wenn nötig.