40k Minenschacht

Blackmamba136

Testspieler
08. Oktober 2010
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Guten Tag,

ich hatte heute ein paar Inspirationen und habe diese aufs Papier gebracht.
Raus gekommen ist eine kleine Kurzgeschichte, meine erste, die ich veröffentliche.
Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen.

Schreibt bitte was euch gefallen hat und was nicht.
Wünsche nur konstruktive Kritiken 😉





Auf einmal bebte wieder die Erde. Staub und Schutt lösten sich von der Decke, einige Männer schrien.
Verzweifelung in ihren Gesichtern. Einige kauerten sich in dunkle Nischen und Ecken der Mine.
Sie saßen hier schon lange, zu lange.
Es war nun 4 Tage her seit die Tyraniden den Planeten Werox angegriffen hatten,
und seit 2 Tagen saßen sie hier in der Mine fest.
Die Fünfunddreißigste Weroxer Kompanie, dritter Zug, oder das was davon übrig geblieben ist.
Dreiundvierzig zum Teil verletzte Männer.
Auf der Flucht vor den Tyraniden zogen sich die überlebenden mit einigen Vorräten in einen Minenschacht zurück und sprengten den Eingang.
Eine Idee, die aus Furcht, wie die Rettung erschien.
John Wenker war einer von ihnen. Einer von den überlebenden, die sich wünschten doch tot zu sein.
Stattdessen warten sie in diesem Loch auf den Hunger tot oder weiß der Imperator auf was.



Das Beben stoppte. John stieß einen langen zitterigen Seufzer aus. Er wollte sich nicht vorstellen,
was die Erde zum beben gebracht hatte. John klopfte sich den Dreck von den Schultern, dachte nach.
Dachte an die anderen Züge seiner Kompanie. Wir hatten sie in Stich gelassen um unser leben zu retten, dachte er.
Er sah die Gesichter der Soldaten, die sich in diesem ausweglosen Massaker abschlachten ließen um Zivilisten zu schützen.
Zivilisten und Bergmänner die in Schiffe einstiegen. Schiffe, die sie evakuieren sollten.
Schiffe, die viel zu spät kamen. Schiffe, die noch zum Teil am Boden von Riesigen Monstern zerstört wurden. Sie wurden einfach zu spät gewarnt.
Es schauderte John.



John stand auf. Seine Beine zitterig. Er brauchte Wasser. Er schwankte durch den spärlich beleuchteten Gang, Richtung Vorratslager.
Er ging vorbei an elend. Soldaten die nuschelnd ein Gebet zum Imperator richteten,
Bilder von der Familie ansahen oder depressiv gegen die staubige graue Wand starrten.
Einige Sanitäter betreuten Verwundete. Vorräte wurden vom Sergeant verteilt und der Funker,
versuchte vergeblich Funkkontakt mit vielleicht anderen überlebenden herzustellen, oder nach Rettung zu funken.
Reine Zeitverschwendung, dachte John.
Der Sergeant kam an John vorbei.
„Hier deine Ration für heute, mehr gibt es nicht.“ sagte der Sergeant.
John bedankte sich und nahm ein schluck Wasser aus der eben erhaltenen Flasche.
Es schmeckte scheußlich und war warm, aber seine Kehle war nun nicht mehr trocken.



Staub und Steine bröckelten wieder von der Decke. Die Erde bebte nun stärker als zuvor.
John stolperte und stieß mit dem Kopf gegen die Wand. Es drehte sich alles.
Er hörte wie ein paar Männer beginnen zu schreien, doch es war lauter als sonst.
Das beben hörte auf.
Den Gang runter hörte John Gekreische und seltsame Geräusche die er erst nicht einordnen konnte.
Ihm tat der Kopf ziemlich weh.



„Venatoren! Da sind Venatoren!“ hallte es durch den Minenschacht.
John zückte seine Pistole und rappelte sich so schnell es ging auf. Seine Beine schmerzten.
Er war noch relativ benebelt und brauchte einige Sekunden um sich wieder orientieren zu können.
„Aufstehen Männer! Schießt sie nieder!“ dröhnte eine Stimme in der Nähe.
Wahrscheinlich der Sergeant.
Das Geschrei der sterbenden und aufgeschlitzten wurde immer lauter und nun sah John die Bestien.
Er feuerte zwei Schüsse mehr ziellos in den Gang.
Die anderen Soldaten schossen verzweifelt in den Schacht.

Es wurden vielleicht zwei gefällt, doch der Ganze Gang füllte sich mit Venatoren,
die sich einen Tunnel durch das Gestein gegraben hatten. Seine Pistole senkte sich.
John ließ die Waffe fallen und breitete die Arme aus. Ein letztes Gebet auf den Lippen.
Ein Venator schlängelte auf ihn zu. Seine Augen blitzen monströs.
Die mit Blut bedeckten Sensenklauen der Kreatur schossen hervor. Er schloss die Augen.



Johns Kopf fiel auf seine Brust. Er hustete und spuckte Blut. Er nahm den Geschmack von Kupfer wahr.
Ein Stechen in der Brust. Er wurde durchbohrt. Es wurde schwarz um ihn rum und alles begann leiser zu werden.
Das Gebrüll von Befehlen glich flüstern. Die Schüsse der Lasergewehre,
das entsetzlich Gekreische der Venatoren und das Gejammer der Soldaten wurden leiser und leiser.
Und dann wurde es Still. Er glitt zu Boden, spürte ein Ruck am Körper.
Dann nichts mehr.
Nun war es friedlich.


Jan Weber
 
Ersteindruck: Positiv überrascht. Das ist mal etwas Anderes. Es geht nicht um Schlachten und die ruhmreiche imperiale Armee, sondern um Leid und Erlösung. Könnte vielleicht noch etwas tiefgehender ausgearbeitet werden, aber ist im Ansatz schon sehr schön. Die Idee gefällt mir und das Ende ist nachvollziehbar und realistisch. Damit hättest du auch bei einem Wettbewerb teilnehmen können 😉

Negativ aufgefallen sind mir diverse kleine Fehlerchen. Kommas sind in ausreichender Menge vorhanden, befinden sich aber irgendwie an den falschen Stellen. ^_^ Kannst ja vielleicht nochmal drübergucken (lassen).

Irgendwie komme ich mit diesem "bedankte sich" noch nicht klar. Bitte und Danke haben in einer Armee eig. nichts zu suchen. Ok, das nahe Ende lässt das vielleicht anders erscheinen, kommt hier aber nicht so rüber. Vor allem erweckt das den Eindruck, dass es dem Protagonisten auch noch recht gut geht, wenn er sich da munter bedankt. Vergiss nicht: er hat höllischen Durst und seine Kehle ist staubtrocken. Wenn er sich bedankt, dann vermutlich erst, nachdem er getrunken hat.

Ansonsten hab ich nicht viel zu meckern. Wie gesagt, ließe sich noch etwas detaillierter und stimmungsvoller gestalten, aber für die erste Geschichte, die du so veröffentlichst, ist das schon ziemlich gut. Eine schöne Kurzgeschichte, die auch nicht mehr Hintergrund oder Fortsetzung braucht.