Material Miniaturen pelzig

Bursch

Aushilfspinsler
01. September 2019
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Hallo,

ich habe als Newbi meine Miniaturen mit Chaos Black aus der Sprühdose grundiert, trocknen lassen, danach noch einmal The Fang drübergesprüht. Sie sind nun mit einer pelzigen Schicht der Farbe bedeckt, wohingegen das Fahrzeug, das ich kurz danach mit der gleichen Behandlung versehen habe, normal glatt lackiert aussieht.
Mir wurde gesagt, dass es wahrscheinlich an der Luftfeuchtigkeit lag, denn lange genug habe ich die Dosen geschüttelt.

Meine Fragen:
1. Kann man die überhaupt vernünftig weiterbemalen? Mein erster Versuch mit Metallicornament-Bemalung sa nicht so deckend aus.
2. Sollte ich sie am besten alle wieder von der Farbe befreien?

Ich denke, ich sollte nicht einfach noch ne Schicht draufsprühen, weil durch die aktuelle Struktur die Details deutlich schwächer ausgeprägt sind...

Danke euch!
 
Wenn man einen unsauberen Untergrund hat bzw. einen Untergrund mit unerwünschter Textur, wird der durch eine weitere Farbschicht nicht besser. Ein Foto würde bei einer eindeutigeren Bewertung helfen, aber ich vermute, das Entfärben wohlmdie bessere Entscheidung ist - zumal du ja geschrieben hast, dass schon jetzt Details verloren gehen.

Zum Grund für diesen Effekt: Schlecht geschüttelt und hohe Luftfeuchtigkeit hast du ja schon genannt. Denkbar ist auch, dass die Grundierung noch nicht richtig durchgetrocknet war, bevor du The Fang aufgetragen hast.
 
Was meinst du mit pelzig? Grobkörnig/rauhe Oberfläche? Falls ja: Liegt vermutlich an einer zu hohen Luftfeuchtigkeit, ja. Ob du vernünftig Weitermalen kannst...kommt drauf an was für einen Look du haben willst aber ganz generell würde ich es nicht empfehlen.

Ich habe 2 kleine Sector Imperialis Ruinen die ich leider unwissender Weise auch bei zu hoher Luftfeuchtigkeit grundiert habe. Da ich bei den Ruinen eh einen alten, kaputten Look haben wollte, dachte ich mir "Ach, passt schon". Aber letzten Endes war das alles recht aufwendig/nervig und kein schönes Bemalen.

1) Die Grundierung war nicht überall fest. manche der Farbkörnchen gingen einfach wieder ab als ob das Modell stark eingestaubt war. Als ich gemerkt habe dass ich beim Anmalen plötzlich lauter graue Körnchen im Pinsel hatte, habe ich die beiden Ruinen erst einmal gründlich abgebürstet um alles lockere wegzubekommen. Klappte auch ganz gut.

2) Das Bemalen fühlt sich nicht schön an. Es fühlt sich an als ob man mit dem Pinsel über Schmirgelpapier kratzt. Auch verläuft die Farbe quasi gar nicht. Ok, Man will Farbe eh kontrolliert nur an bestimmten stellen haben, aber hier war die Farbe wirklich NUR da wo die Pinselhaare die Oberfläche berührt haben. Es brauchte ein paar mehr Durchgänge als normal bis es "vernünftig" bemalt war.

3) Shading. Falls du Washes nutzen willst um die Miniatur zu shaden, vergiss es. Durch die Körningkeit der Grundierung ist diese irgendwie "porös". Sprich: Ein dünnflüssiges Wash wird gern einfach mal komplett aufgesogen. U.a. deswegen und auch wegen der groben Oberfläche verläuft ein Wash auch nicht so schön. (bzw: gar nicht)

Bei mir passte das Ergebnis zwar im Endeffekt doch irgendwie, da die Ruinen auch mit, bzw. gerade durch die ganzen Nachteile richtig schön alt und kaputt wirken aber nochmal würde ich das nicht machen.

Ich würde dir wirklich GANZ stark empfehlen die Minis von der Farbe zu befreien und es dann vernünftig zu machen.

Achja bez:

Ich denke, ich sollte nicht einfach noch ne Schicht draufsprühen, weil durch die aktuelle Struktur die Details deutlich schwächer ausgeprägt sind...

Auf keinen Fall. Schon bei "heilen" Modellen kann jede zusätzliche Farbschicht die Details abschwächen. Darum sollte man ja auch beim Grundieren aufpassen dass man die Grundierung nicht zu dick aufträgt weil sonst die Details wegsaufen. Durch noch mehr Grundierung würden die Details nicht wieder stärker werden sondern mit Pech noch schwächer.

Btw: Ich habe, weil mir das schon öfter passiert ist (Bei den beiden Ruinen halt beim Grundieren, aber auch schon bei ein paar Minis beim Sprühlack zum Versiegeln wodurch die Figur dann milchig wurde) vor kurzem in eine Kleien Wetterstation investiert gezielt für die Luftfeuchte. Ein Hygrometer mit Aussensensor hätte gereicht aber die Station war sehr gut reduziert. 🙂 Ich bin einfach nicht wetterfühlig genug um abschätzen zu können ob die Luftfeuchtigkeit zu hoch oder zu niedrig ist. Seitdem gab es keine Probleme mehr. 🙂
 
Was noch zu erwähnen wäre. Ich hatte soetwas ähnliches weil mich meine Frau dazu gezwungen hat die Modelle in einem beengten Raum zu grundieren, bspw. in einer Box oder ähnlichem, weil die Möbel ach Hergott die Möbel!!! Folge war das der Dunst der bei dem Grundierungsprozess entsteht nicht wirklich abziehen konnte und sich in der Box gesammelt hat. Das ist glaube ich manchmal auch ein gewünschter Effekt über das Nebeln. Hatte aber zur Folge das manche Marines einen richtig rauen Anstrich bekamen, was nicht gut aussah.
 
Dose Grundierung: 10-15€.
Kommt man nicht weit mit und ist immer riskant, was dieser Thread mal wieder beweist.

Billige Airbrushpistole, z.B. SP-35 von Sparmax für ca. 50€.
Billiger Kompressor für 90€.
Bissl Zubehör für 30-40€.

Vallejo Surface Primer 200ml für 11€.
Reicht garantiert weiter als 10 Sprühdosen, also hat man das Geld für die Airbrush fast schon wieder raus.

Fazit:
Statt sich mit Dosen zu ärgern und noch 100€ für mehr Minis auszugeben, erstmal ne Airbrush kaufen.
Geht schnell, wetterunabhängig, kein Ärger und man kann sogar noch viel mehr damit machen.
 
Vallejo Surface Primer 200ml für 11€.

Kann man auch Pech mit haben. Ich hatte den ausprobiert, da war die Oberfläche so arschglatt, dass die Farbe darauf nicht hielt.


Bei dem Problem hier im Thread kann es sein, dass die Dose zu weit weg von den Minis war, dieser "Pelz" entsteht, wenn die Farbe schon in der Luft antrocknet. Das kriegt man mit ner Airbrush aber auch hin, die ist kein Allheilmittel. Ich benutze meine ganz gerne, aber zumindest Zeit spart man damit nicht, ich hole die auch nur für größere Projekte raus, weil das Reinigen nervt.
 
Ja, das habe ich am Anfang mal so gemacht. Ich weiß nicht, wie das bei anderen klappt, aber ich musste die H&S immer zerlegen, sonst hatte ich immer Rückstände, und ich bin mit dem Cleaner nicht geizig.

Bei meiner H&S haut das mit dem Backflow auch nicht hin. Aber auch mit Zerlegen, brauch ich für's Reinigen nicht lange. Ich schaff's vielleicht nicht in einer Minute, aber länger als 3 Minuten brauch ich auch nicht. Außerdem ist die Reingung mit Zerlegen ja nur am Ende der Malsession nötig.
 
Bei meiner H&S haut das mit dem Backflow auch nicht hin. Aber auch mit Zerlegen, brauch ich für's Reinigen nicht lange. Ich schaff's vielleicht nicht in einer Minute, aber länger als 3 Minuten brauch ich auch nicht. Außerdem ist die Reingung mit Zerlegen ja nur am Ende der Malsession nötig.

Man kann auch nur schwerlich die Kappe vorne abdichten. In jedem Fall drückt es dann die Farbe die Nadel nach hinten, da der O-Ring nicht darauf ausgelegt ist mit großem Druck zu arbeiten, sondern die Nadel gut gleitend abzudichten.

Mit 3L Isopropanol kommt man beim reinigen wirklich sehr weit 😀 Das reicht ein Lebenlang!