Werkzeug Multitool (Dremel, Proxxon, NoName) oder Handarbeit?

Object303

Malermeister
26. Juni 2019
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Norderstedt
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Hiho.

Ich überlege derzeit ob ein Dremel/Multitool Sinn machen würde und wenn ja, welches Gerät. Vielecith kann mich hier ja jemand beraten, bzw. seine Erfahrungen/Empfehlungen teilen.

Was ich damit tun möchte? So als Beispiele die mir spontan einfallen:
  • Totenköpfe von den Containern entfernen
  • Ordenssymbole von Minis, Fahrzeugen etc. entfernen,
  • größere und kleinere Bits von Gelände und Fahrzeugen zersägen/schleifen
  • evtl. Waffenläufe von Minis aufbohren (Wobei hierfür wohl die Drehzahlen der meisten Tools für Plastik zu hoch sein sollen)
  • Hier und da evtl. Schäden (Kratzer, Kugeltreffer etc) eingravieren

Dabei geht es mir ausschliesslich um Plastikminis. Zinn-Minis besitze ich nicht und werden vermutlich hier auch nicht mehr ins Haus kommen.

Akkubetrieben wäre schön, da ich keinen festen/dedizierten Arbeitsplatz habe, ist aber kein Muss. Da es hier aber nicht um "Ich bau jetzt 30 Minis und 7 Geländestücke um" geht, sondern eher um ein "Ich setze mich ma hin und bastel an dieser einen Mini/diesem einen Geländestück" dürfte die durchschnittliche Akkulaufzeit auch mehr als ausreichen.

Bisher liegen Geräte von Dremel bei mir in der Gunst weit oben. Die Proxxons die ich mir angeguckt habe sollen alle das Problem haben dass am Tool selbst kein Ein/Ausschalter ist sondern nur am Netzteil. Sagt mir pers. nicht so zu, da ich, wenn ich in einer Hand die Mini und in der anderen das Multitool habe, dieses gern auch direkt ausschalten und beiseitelegen möchte, ohne erst noch mit dem laufenden Ding und er Hand quer übern Tisch greifen zu müssen.
Bei NoName Sachen habe ich noch gar nicht groß geguckt, da man hier wohl auch ziemlich viel Schrott erwischen kann...

Rein von der Handhabung her würde mir der hier sehr zusagen:
Dremel Stylo
Dieser soll allerdings recht schwach auf der Brust sein. Ich habe ein einziges Videoreview gefunden in Zusammenhang mit Modellbau/Plastikminiaturen wo es hiess das das Ding für Plastik sehr gut geeignet ist, solange man weiss wo die Grenzen des Gerätes liegen, bzw. wie man vorgehen muss.

Akkubetrieben, leistungsfähiger aber immer noch handhabbar:
Dremel Lite
Hier gibt es zwar, wie beim Style, immer noch viele "Leistung zu Schwach" Reviews (auch ausserhalb von Amazon) allerdings steht so gut wie nie dabei WAS diejenigen überhaupt damit bearbeiten wollen und wenn, dann geht es eher um Stahlrohre, Arbeiten am Motorrad/auto etc. Wenn der noch schwächere Dremel Stylo für Plastik durchaus tauglich sein soll, sollte es dieser doch erst recht, oder nicht?

Oder gibt es andere Geräte die besser geeignet sind? und/oder kleinere auch von anderen Herstellern? Oder ist so ein Dremel/Multitool ganz generell für Minis wie mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen?

Zum Thema "Handhabbar": Ich weiss, es gibt auch noch die Möglichkeit eines "großen" Dremels etc. und dann mit biegsamer Welle.
Ich habe mal bei meinem Vater mit einem alten Multitool mit biegsamer Welle gearbeitet, was mir aber nur bedingt gefiel. A) war die biegsame Welle im Endeffekt doch noch steif genug um beim Arbeiten irgendwie immer gegen das Ding ankämpfen zu müssen. b) müsst eich wieder mit laufendem Gerät umgreifen zum Ausschalten.
Wenn das aber im Endeffekt der einzige sinnvolle Weg wäre, könnte ich mich sicherlich auch daran gewöhnen.

Eigentlich möchte ich nicht mehr als nötig ausgeben, bin aber durchaus bereit auch etwas mehr zu zahlen solange ich dann auch was gutes da habe. Mehr als 1-2x im Monat kommt das Ding allerdings vermutlich auch nicht zum Einsatz weswegen vielleicht ja auch was günstiges durchaus reichen könnte.

So. Euro Empfehlungen? 🙂
 
Ich verwende den Proxxon MicroMot 60/EF (der Ausschalter ist im Drehzahlregler enthalten, runter drehen, es macht klick und aus ist die Kiste) zusammen mit dem Proxxon Mircomont NG 5/E Netzgerät.
Das Netzgerät gibt es auch Regelbar in kleinerer Version, da ich aber ab und an mit mehreren kleinen Proxxon Geräten an einem Projekt arbeite, spare ich mir das ständige an und aus stöpseln.
Der Vorteil der Kombi ist, beide Geräte haben eine eigene Drehzahlregelung, so das ich die Drehzahl so weit runter regeln kann, das ich Kunststoff abschleifen kann, ohne das er verbrennt und anschmilzt. Man kann theoretisch sehr weit runter gehen bei der Drehzahl, glaube auf unter 400 Umdrehungen die Minute, danach läuft es aber nur Rückhaft, weil die Drehzahlminderung nur über wechselnde Phasensteuerung läuft. Da man aber sowohl am Netzteil als auch am Bohrer/Fräser separat regulieren kann, läßt sich das recht angenehm gestalten.

Die MicroMont Geräte laufen auch oft unter zu "schwach", weil sich diverse massive Holzbretter und ähnliches nicht gut bearbeiten lassen, für den Modellbau reicht es vollkommen aus, habe damit auch schon einiges an Sperrholzplatten gefräst und gebohrt.
 
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Hab auch den proxxon, benutze den aber eigentlich nur für Zinn Minis. Plastik bearbeite ich meistens von Hand.
Jo, mach ich genauso. Einzige Ausnahme ist bei glatten Flächen (Container, Schulterpanzer, Fahrzeuge) geh ich vorsichtig mit feinen Polierscheiben o. Bürsten drüber um eine schöne glatte Oberfläche zu bekommen. Selbst bei kleineren Drehzahlen wird es für Plastik zu heiß. Mit viel Fingerspitzengefühl geht es zur Not auch, muss man aber aufpassen.
 
Ich bin mit meinem Gerät von Dremel eher unzufrieden weil mir die Einstellmöglichkeit der Drehzahl nicht zusagt und außerdem hält meiner auch nicht die Drehzahl. Der wird schneller mit der Zeit.
Wenn ich mich nochmal entscheiden müßte würde ich wahrscheinlich zu Proxon greifen.
Geh doch mal in einen Werkzeug/Eisenwarenladen wo du beide Geräte ausprobieren kannst.
 
Welche Proxxon Kombination verwendest du? Bei mir ist schleifen, schneiden, bohren und fräsen bei Kunststoffminis kein Problem.
Ca 600 pro Minute, schneiden geht gut, schleifen an kleinen Stellen (siehe oben), bohren mach ich mit dem guten alten gw handbohrer und fräsen verkneif ich mir bei Plastik Mini's. Da nehme ich feine Schlüsselfeilen, die sind genauer (und sauberer).
 
Danke schon einmal für das viele Feedback. 🙂

Ich verwende den Proxxon MicroMot 60/EF (der Ausschalter ist im Drehzahlregler enthalten, runter drehen, es macht klick und aus ist die Kiste) zusammen mit dem Proxxon Mircomont NG 5/E Netzgerät.
Oh, der wirkt allerdings auch schön handlich. Das Netzgerät ist aber vermutlich komplett übertrieben für mich. 🙂

Der Vorteil der Kombi ist, beide Geräte haben eine eigene Drehzahlregelung, so das ich die Drehzahl so weit runter regeln kann, das ich kunststoff abschleifen kann, ohne das er verbrennt und anschmilzt.
Welche Drehzahl wäre denn da ideal?

Die MicroMont Geräte laufen auch oft unter zu "schwach", weil sich diverse massive Holzbretter und ähnliches nicht gut bearbeiten lassen, für den Modellbau reicht es vollkommen aus, habe damit auch schon einiges an Sperrholzplatten gefräst und gebohrt.
Genau das denke ich mir ja auch. "Zu schwach"bezieht sich vermutlich eher weniger auf Kunststoff-Bausätze. 🙂

Geh doch mal in einen Werkzeug/Eisenwarenladen wo du beide Geräte ausprobieren kannst.
Ich werde mal eine Freundin fragen. Wenn ich mich richtig erinnere, hat sie sich für ihr Modelbauhobby (Animefiguren etc) mal ein Proxxon Gerät angeschafft. Da sie dem Hobby jetzt aber schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr fröhnt..mal gucken ob sie das Ding noch hat und mir zumindest mal zum Testen ausleihen kann. 🙂
 
Oh, der wirkt allerdings auch schön handlich. Das Netzgerät ist aber vermutlich komplett übertrieben für mich. 🙂


Welche Drehzahl wäre denn da ideal?
Ja das Netzgerät ist für ein Einzelgerät das man nur für Kunststoff einsetzen will, überdimensioniert, für deinen Anwendungsbereich sollte das Proxxon Micromot NG 2/E Netzgerät vollkommen ausreichen. Das kostet 20-30€ weniger als das große NG 5/E

Drehzahl läßt sich schwer sagen, ich denke ich arbeite so im Bereich von etwa 350-500 Umdrehungen, geschätzt. durch die 2 einzelnen Regler läßt sich nicht 100% sagen welchen Bereich man eingestellt hat, ist eher eine Gefühlssache, dafür kannst du bei der Kombi von praktisch 0 auf 20 000 Umdrehungen Stufenlos hoch drehen. Wobei im ganzen langsamen Bereich läuft es dann Rückartig, wie gesagt, da werden nur kurz die Phasen angesteuert. Also mit 100 oder 200 Umdrehungen läßt es sich nicht wirklich sinnvoll arbeiten.

Ich hatte mir vor dem Kauf, das ganze in einem Modellbauverein angeschaut, habe im Netz auch keinen Dremel gefunden der unter 3000 Umdrehungen arbeitet. Und da die Leute, das mit dem Modellbau, alle sehr ernst genommen habe und mit Messgeräten ausmessen wie die genaue Drehzahl ist, konnte ich nach ein paar Stunden etwas Eigengespür entwickeln. Am Ende hilft sowieso nur ausprobieren.
Denke auch das ausleihen ist ein guter Anfang.
 
Habe hier noch eine gute Erfahrung mit no name Gerät. Hab mir von meinem Schwager ein tooltec (netto schwarz glaube ich) ausgeborgt. Gut im kleinen RPM Bereich fräst Plastik und resin, hat eine flex Welle mit gutem Griff. Mein Schwager nimmt den für seine Modelleisenbahn und ist auch sehr zufrieden. Mit hoher Drehzahl ist das Ding auch gut für Metall Mini's. Kann ich echt empfehlen.
 
Bei Lidl gab es mal oder gibts glaub ich online immer noch den Akku-Feinbohrschleifer.
Mir erweist er seid ca 2 Jahren immer treue Dienste und eine Geschwindigkeitsregelung hat er auch.
Ich bin völlig überfordert mit den Geräten. Möchte mir einen für meinen 3D-Druck kaufen, damit ich da schön nacharbeiten kann. Aber bei dem da steht doch 5000-25000 Umdrehungen. Das wäre ja weit über dem was die anderen da nennen.

Insgesamt finde ich auch bei Amazon nur solche Hausnummern. Bin da dezent überfordert.
 
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Ich habe einen Makita Akkubohrer für Waffenläufe und Stiften, ein Multifunktionswerkzeug von Mannesmann für Metalle und Grobes und sonst gibt es Diamantfeilen für die feinen Sachen und Bastelmesser für's Entgraten.

Man kann nicht mit einem für alles arbeiten und gute Ergebnisse erwarten ^^
 
Ich bin völlig überfordert mit den Geräten. Möchte mir einen für meinen 3D-Druck kaufen, damit ich da schön nacharbeiten kann. Aber bei dem da steht doch 5000-25000 Umdrehungen. Das wäre ja weit über dem was die anderen da nennen.

Insgesamt finde ich auch bei Amazon nur solche Hausnummern. Bin da dezent überfordert.
Weiter oben stehen doch Kombinationen, mit genauem Gerätenamen, mit denen man auch niedrige Drehzahlen einstellen kannst.

Hast du niemanden im Bekanntenkreis der einen Dremen oder eine ähnliches Multifunktionsgerät in seinem Werkzeugsatz hat? Bei solch einer Person könntest du einfach testen testen wie sich die höheren Drehzahlen auswirken. Wenn dir das zu hoch ist, steht dir die Option frei, oben genannte Geräte zu kombinieren um niedrigere Drehzahlen zu erreichen.
 
M.E. ist der kleine Proxxon für die Miniaturbearbeitung zu empfehlen
https://www.globus-baumarkt.de/prox...pgNOBPY8bYYc99C3Vwm95AFI1Wo26FvBoCjlQQAvD_BwE
oder
https://www.voelkner.de/products/93...LXeA8dRjpQhJiwdMO9nPygwrBUgyIqEBoCdNkQAvD_BwE

Der dreht zwar auch recht schnell, ist aber durch den gut liegenden Schalter doch "dosierbar" und er ist leicht zu führen. Das Video passt nicht unbedingt zu 100%, das Netzteil vom GG12 ist bei meinem nicht regelbar. Kann sein, dass es da Varianten gibt oder gab.
Dremel und Angebotsgraviergeräte sind mir etwas schwer/unhandlich an der Miniatur, die sind für mich eher Modellbau.

Plastik würde ich mit dem Proxxon auch nicht bohren, das schmilzt gern zügig weg und mit den Fräs- bzw. Schleifteilen erstmal üben, bevor ich den Drachen verhunze ;-)
Die Werkzeugspitzen mit dem üblichen 2,35 mm Schaft (Bohrer, Fräser, Schleifer, Sägeblatt) gibts in so ziemlich jedem Baumarkt der Proxxon hat.
Wenn kein Kugelfräser dabei ist, würde ich mir den anschaffen.
 
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Weiter oben stehen doch Kombinationen, mit genauem Gerätenamen, mit denen man auch niedrige Drehzahlen einstellen kannst.

Hast du niemanden im Bekanntenkreis der einen Dremen oder eine ähnliches Multifunktionsgerät in seinem Werkzeugsatz hat? Bei solch einer Person könntest du einfach testen testen wie sich die höheren Drehzahlen auswirken. Wenn dir das zu hoch ist, steht dir die Option frei, oben genannte Geräte zu kombinieren um niedrigere Drehzahlen zu erreichen.
Habe es nochmal durchgelesen, hab jetzt verstanden wie du das mit der Kombination meinst.

Und nein, ich habe niemanden im Bekanntenkreis mit einem solchen Gerät, zumindest nicht, dass ich es wüsste.

Dennoch danke, habe es jetzt beim erneuten nachlesen verstanden. Ich habe glaube ich den Satz beim ersten mal überlesen.