Neuauflage des Hintergrunds

Lord Krimdar VI

Eingeweihter
17. März 2002
1.513
0
10.696
sealedcity.blogspot.de
Aktuell schreibe ich den Hintergrund der Mechanoiden neu, einerseits um den Umfang zu erweitern, andererseits sollten allerlei sprachliche Mängel der zig Jahre alten Texte ausgemerzt werden. Eine vorläufige Version gibt es jetzt schonmal, diese wird dann kontinuierlich erweitert. Nebenbei sei auf die White Dwarf Artikel zur deutschen Nemesis-Kampagne verwiesen, die den Grundstein des Hintergrundes lieferte.


ENTSTEHUNG

Konflikt ~ Ende 809.M41 häuften sich kleine Überfälle auf Konvois und imperiale Außenposten an den Grenzen des Nemesis-Sektors. Die imperialen Autoritäten reagierten zu Anfang wenig interessiert auf die Berichte und taten die Vorkommnisse als unbedeutend ab, Überfälle von Eldar Korsaren, Orks und Renegaten waren seit langer Zeit an der Tagesordnung. Bereits 810.M41 sollte sich diese Einschätzung als gravierender Fehler erweisen.

Khorgor, ein mächtiger Champion des Chaos, hatte eine Invasionsstreitmacht aufgestellt und überrollte mit seiner Flotte die imperialen Außenposten, um ins Innere des Sektors vorzustoßen. Durch das Ausbrechen des Nemesis-Konfliktes schaffte es der orkische Freibeuter Dundmork Klans und Freibeuter mit dem Versprechen von gewaltigen Kämpfen einen Waaagh ins Leben zu rufen. Die imperialen Verteidiger mussten nun an zwei Fronten kämpfen, während sie sich gleichzeitig mit Sklavenjägern der Eldar Scharmützel lieferten. Sieben Monate später waren alle Parteien in einem zermürbenden Krieg gefangen und ein Ende war kaum abzusehen. Waaagh Dundmork hatte zwar an Wucht verloren, da sich die Orks in Kämpfe mit Chaosanbetern, imperialen Truppen und anderen Klans verstrickten, doch hatten sie eine schmerzhafte Bresche in die Reihen der Verteidiger geschlagen. Khorgor hingegen schritt von einer Eroberung zur nächsten und fast sah es danach aus, als würde er den gesamten Sektor unterjochen können.

Die Wende trat durch zwei Ereignisse ein. Nach einem weiteren Monat trat unvermittelt eine Kreuzzugsflotte der Black Templars aus dem Immaterium und durchbrach den Belagerungsring der orkischen Aggressoren. Der astropathische Hilferuf war empfangen worden, doch eine Antwort unmöglich gewesen, da sich ein tiefer Schatten über den Warp gelegt hatte. Der neu erlangte Mut der imperialen Armee, den sie durch das Erscheinen der Astartes erlangt hatten, verkehrte sich jedoch ins Gegenteil, als jener Schatten ins Licht trat.

Von oberhalb des Sektors näherte sich eine kleine Splitterflotte der Tyraniden, angezogen von den Unmengen an lebendiger Biomaterie, die sich hier versammelt hatte. Zwei Welten fielen ihnen zum Opfer, dann trafen sie auf die Orks - und brachen das Rückgrat des Waaagh Dundmork. Nur wenige Grünhäute überlebten die Auseinandersetzung mit den Tyraniden und wurden in alle Himmelsrichtungen verstreut, Dundmork selbst war nicht darunter.

Während die Xenos untereinander kämpften, griff Khorgor die letzte große Bastion der Imperialen an. Ein gewaltige Anzahl an Bodentruppen überschwemmte den Planeten, doch in der finalen Schlacht unterlag er den vereinten Anstrengungen der Black Templars und imperialen Soldaten. Als Reaktion auf den Tod ihres Kriegsherren bombardierte die Chaos-Flotte die Stätte ihrer Niederlage mit Orbitaltorpedos und zog sich aus dem Sektor zurück, als ihre Sensoren die imperiale Kriegsflotte registrierten, die sich im Warp näherte.

Während der gesamte Sektor in Trümmern lag und Milliarden gestorben waren, besiegelte erst diese eintreffende Streitmacht sein Schicksal. Unter Führung des Inquisitors Melicar war eine Flotte aus requirierter imperialer Armee sowie Spezialisten des Ordo Xenos und Ordo Malleus aufgestellt worden, die in Zusammenarbeit mit den verbliebenen Verteidigern die Reste aller Feinde des Imperiums wegwischten.

017.811.M41 trafen sich sich die sechs ranghöchsten Vertreter der imperialen Truppen zu einer folgenschweren Versammlung. Der Nemesis-Sektor war am Ende - von den ursprünglich 21 bewohnten Welten waren im Verlauf des Konfliktes zwei durch die Tyraniden in leblose Felsen verwandelt, drei mit orkischen Sporen verseucht, fünf vom Chaos entweiht und korrumpiert sowie letztlich sieben weitere vollkommen in Schutt und Asche gelegt worden. Trotz der Proteste des Befehlshabers der imperialen Verteidiger und des Gouverneurs verhängte Inquisitor Melicar zusammen mit Bruder-Captain Arkus von den Grey Knights und Captain Drenum von der Deathwatch über insgesamt vier Welten den Purgatus.

Die wenigen Reste der imperialen Truppen und Bürger wurden samt aller bergungsfähigen Ressourcen auf den verbliebenen Welten zusammengezogen und deren Umwandlung in Festungswelten befohlen.

Nachdem ein Team des Deathwatch Melicar die vollständige Zerstörung des Forschungskomplexes auf Rakyris IV bestätigte, zog sich der Inquisitor aus dem Sektor zurück. Sein Primärziel war auch ohne eigenes Eingreifen erreicht worden.


Experiment ~ Noch vor dem Ausbrechen des Nemesis-Konflikts versuchte ein Forschungsteam, bestehend aus Genetoren und Techpriestern des Adeptus Mechanicus, einen neuen Kreaturenstamm für die Verteidigung des Imperiums zu züchten. Die Leitung des Projekt hatte Arkalesh Tranx inne, ein trotz zahlreicher Behandlungen mit Juvenor stark gealterter Genetor Principalis. Sein Team entwendete im Kampf geborgene Tyranidenkörper und versuchte diese in einer gentechnischen Forschungseinrichtung im Asteroidenring um die Welt Rakyris IV zu klonen. Jedoch war das angewendete Klonverfahren noch unausgereift und es entstanden gravierende Fehler im Reproduktionsprozess, sodass die Tyraniden mit verkrüppelten Extremitäten und einem verkümmerten Sinne entstanden. Darüber hinaus wurde schnell erkannt, dass die Organismen ohne den eisernen Willen des kollektiven Bewusstseins zu keiner gezielten Aktion in Stande waren. Um diese Fehler auszugleichen, griff das Team massiv auf bionische Gliedmaßen und Neuro-Implantate zurück.

Erst mit der Erschaffung von "Mad One" begannen sich endlich Erfolge einzustellen, auch wenn die Kreatur selbst hochgradig instabil war. So fuhren die Genetoren mit ihrer Arbeit fort und setzen mehr auf Implantation, als auf eine Verfeinerung des Klonverfahrens. Schließlich hatten sie mehrere Dutzend funktionstätige Exemplare in Stasiskammern eingelagert und stießen an die Grenzen der Stationskapazitäten.


Ausbruch ~ Nach langen Debatten entschloss man sich zu einer Umsiedlung von Kreaturen, Laboren und Forschern auf eines der Transportschiffe der imperialen Garnison. Dort gäbe es mehr als genug Stasiskapseln und man wäre sicherer vor einer möglichen Entdeckung, denn Tranx befürchtete schon seit langem eine Intervention von Seiten des Ordo Xenos. Während der Transporter im Geheimen beladen und umgerüstet worden war, begann Khorgors überraschende Invasion des Sektors und ein Bombardement zerstörte weite Teile der Einrichtung. Weder Tranx noch seine Gehilfen sollten den Transporter erreichen, dessen Hangar jedoch den Einschlägen standhielt. Erst Tage, nachdem die Flotte Khorgors tiefer in den Sektor vorgestoßen war, erwachte der Maschinengeist des Transporters wieder zum Leben und leitete die Startsequenz ein.


Expansion ~ Nachdem das Schiff von der Forschungsstation über Rakyris IV geflohen war, erreichte es bald die Adeptus Mechanicus Welt Koryn Secundus. Die mächtigen Verteidigungsanlagen der Welt hätten das Schiff problemlos vernichten können, doch der gesendete Sicherheitscode verifizierte die Fracht des Schiffes als Überlebende von Rakyris IV. So landete der Transporter in einer abgelegen Schmiede, zu der alsbald jeglicher Kontakt abbrach. Nach und nach wurden die Anlagen des Mechanicums von neu gezüchteten Xeno-Mechanoiden eingenommen, die in regelrecht industrieller Produktion auf Koryn Secundus gefertigt wurden.

Das Schicksal der Techpriester bleibt weiterhin ungewiss, doch es ist zu vermuten, dass sie alle den Insassen des Schiffes von Rakyris zum Opfer gefallen sind. Kurze Zeit später erreichten den Ordo Xenos Berichte über bizarre Kreaturen, die teils Maschine und teils Monster zu sein schienen, von Kolonien und Militärstützpunkten des Imperiums im Nemesis Sektor. Diese Kreaturen breiteten sich aggressiv auf Koryn Secundus und sehr bald auch in den umliegenden Systemen aus. Als der Nemesis-Sektor nur wenige Jahre später von der Inquisition endgültig zum Sperrgebiet erklärt und die letzten überlebenden imperialen Kolonien umgesiedelt wurden, konnten sich die Kreaturen ungehindert verbreiten.


Herrschaft ~ Zum heutigen Zeitpunkt beherrschen die Kreaturen, die bald als die Xeno-Mechanoiden von Arkalesh Tranx’ Experimenten identifiziert werden konnten 87,43% des Nemesis-Sektors. Berichten zufolge haben sie die zerstörte Industrie des Sektors wieder aufgebaut und produzieren dort bionische Ersatzteile und Bauteile für neue Anlagen und Kreaturen. Außerdem wurden von ihnen unzählige Klonstätten errichtet, in denen sie neue Krieger heranzüchten und ihre Sollstärke kontinuierlich erhöhen.
Das Erhalten genauerer Informationen erwies sich für das Imperium als äußerst schwierig, da Sonden und Scoutschiffe schnell entdeckt und demontiert wurden. Gewiss ist aber, dass die Xeno-Mechanoiden eine ständig wachsende Gefahr für alle umliegenden Sektoren darstellen. Denn mit jedem neuen Klon werden ihre Streitkräfte größer und größer.

829.M41 gelang es einer kleinen Flotte der Deathwatch in den Sektor einzudringen. Dabei wurden wertvolle Erkenntnisse über den neuen Feind gemacht und vermeintlich starke Schäden an der Infrastruktur der Xenos verursacht. Fakt ist jedoch, dass sich die Xeno-Mechanoiden innerhalb weniger Jahre von dem Vorstoß erholten und die Sektorverteidigung derart ausbauten, dass ein zweiter Versuch vom Ordo Xenos verworfen wurde.