Neustart mit Flames of War

Sascha76

Codexleser
13 März 2006
278
12
10.811
Nachdem ich GW verlassen habe und mich in Sachen Tablette neu orientieren möchte lief mir Flames of War über den Weg. Nach Infinty suche ich ein zweites Spiel. Vom Hintergrund her, finde ich es klasse.
Im Dezember kommt die Grundbox in meinen Besitz.
Im Einsteigerleitfaden steht ja schon viel drin.
Aber ein paar Fragen habe ich noch.
1. Wieviel Gelände braucht man eigentlich? Es gibt ja schon sehr viele Schlachtfelder (Stalingrad, Berlin oder auf dem Land zwischen den Kühen)
2. Wie kann man sich eine Armee vorstellen, gibt es da Richtlinien? Man darf zum Beispiel nur Grenadiere oder Falschschirmjäger oder kann man sowas mischen?
3. Gibt es große Unterschiede in den einzelnen Armee und in deren Spielstilen?
4. Es gibt ja Alliierte, wie fügt man die hinzu, z.B Amis und Engländer oder Deutsch/Finnisch/Ungarisch
5. Wie sieht eine normale Armee aus, ausgebaut nach den Standardboxen. Eine Armselige, wäre nett wo ein wenig was dazu geschrieben wurde.
danke für die Antworten
 

EMMachine

Sigmars Bibliothekar
Teammitglied
Super Moderator
29 August 2011
12.309
18
6.896
94.239
sigmarpedia.fandom.com
Bin jetzt selbst nicht der aktivste Spieler, von daher müsste ich für die Frage mit dem Gelände selbst nochmal nachsehen wie es mit Vorgaben aussieht.

Zu. 2
Im Grunde kannst du dir die Flames of War Listen ein wenig so vorstellen wie ne Formation aus 40k. Um Mal als Beispiel mit Grenadieren zu kommen steht dann da zum Beispiel drin, dass du ein
HQ mit entsprechenden Modellen (Command/ Second In Command) und 2-3 Grenadier Platoons nehmen musst für die entsprechende Liste und dann dazu 0-2 Machine Gun Platoons, 0-1 Antitank Gun Platoons, 0-1 Assault Gun Platoons etc. nehmen kannst bis deine Punkte voll sind.
Jede Auswahl hat dabei jeweils ne Seitenzahl angegeben welche Auswahl überhaupt genommen werden kann und welche Modelle. Wenn bei ner Liste z.B. keine Fallschirmjäger als eine Auswahl dabei stehen, können auch keine Fallschirmjäger für die Liste genommen werden.
Im Falle von Grenadieren kann das auf der entsprechenden Seite dann heißen dass das Platoon z.B. aus 2-3 Sqauds besteht die jeweils z.B. aus 2 Infantriebases bestehen + Command Team + optionale Option auf Leichte Mörser, Anti Tank Rifles, Panzerfäuste etc.
Die Listen findet man in den entsprechenden Büchern die sich mit den einzelnen Kriegsgebiete beschäftigen und die sich in die Bereiche Early War/Mid War/Late War einteilen, die auch nicht gemischt gespielt werden können, da Einheiten in den einzelnen Segmenten Punktetechnisch unterschiedlich von den Punkten berechnet werden (es ist jedoch möglich gegen Listen aus unterschiedlichen Kriegsgebieten anzutreten). In der Grundbox sollte schonmal ein kleines Buch drin sein, mit abgespeckten Listen für Deutsche, Amerikaner, Briten und Russen, die dann nach Late War gespielt werden.

Zu 3.
Jede Fraktion hat eigene Sonderregeln und teilweise haben Einheiten je ja Kriegsgebiet auch spezifische Regeln, die sich auch in den Punkten niederschlagen.
Als Beispiel kann ich da zum Beispiel nennen, dass sowohl Briten, Amerikaner als auch Russen mindestens eine Liste mit Shermans haben. Die Briten dürfen jedoch auf Entfernung wenn sie sich nicht bewegt haben, misslungene Trefferwürfe wiederholen (Semi Indirect Fire), während die Amerikaner wenn sie sich bewegt haben immer noch volle Schusszahl bei der Hauptwaffe abgeben können, jedoch mit Malus auf den Trefferwurf (Stabilzer), da normalerweise bei Bewegung die Schusszahl halbiert wird, und bei den Russen fällt mir die unschöne Angewohnheit ein, dass wenn sich ein Modell des Platoons bewegt sich alle bewegen müssen unds nen zusätzlichen Malus aufs Treffen gibt (Hen & Chick).
So kann sich trotz grundsätzlich gleicher Modelle trotzdem der Spielstil unterscheiden.

Zu 4.
Ich muss selbst nochmal schauen wo der Unterschied der Allierten genau ist, aber welche Einheiten von Allierten in ne Liste genommen werden können steht auch in der jeweiligen Liste drin, da kann man nicht frei wählen. Gab bei Market Garden zum Beispiel ne amerikanische Fallschirmjäger Liste, die jedoch Britische Shermans und Fireflys verwendet. Zudem zählen bei den deutschen Heer, Luftwaffe und SS untereinander, durch ne Sonderregel, auch als Allierte und nicht als eine Liste.

Zu 5.
Was du für ne Auswahl brauchst steht in der Auswahl selbst drin (siehe das Beispiel mit den Grenadieren).
Die Modelle dafür kauft man dann entweder im neueren Fall in Boxen (muss man nur aufpassen, da es teilweise Plastik und teilweise auch noch Resin/Zinn Boxen gibt(wenn es für eine Auswahl beides gibt und die Plastikmodelle günstiger sind als die Zinnmodelle). Battlefront ist da nämlich auch teilweise beim Umstellen. Zudem hat man bei manchen Auswahlen auch die Möglichkeit Boxen von Plastic Soldier oder Zwezda zu nehmen. Im schlechten Fall muss man die Modelle über Blister kaufen weil es keine Box für die entsprechenden Modelle gibt, was auch manchmal teuer werden könnte.
Man sollte auch bei den jeweiligen Armeen schauen, dass man wenn möglich ausgeglichen aufstellt (Infanterie, Panzer, Artillerie, Recce), da im Gegensatz zu GW Monolisten keine eierlegende Wollmilchsau erzeugen können und somit ihre Schwachpunkte haben.
 

EMMachine

Sigmars Bibliothekar
Teammitglied
Super Moderator
29 August 2011
12.309
18
6.896
94.239
sigmarpedia.fandom.com
Wenn ihr nicht gerade große Multiplayerspiele macht nur eine (kommt aber auch darauf an, was du mit deinem Gegner ausmachst, wobei mehere Listen das Balancing ziemlich durcheinander wirbeln dürfte, da es zum Rosinenpicken einläd. Im Grunde kannst du es dir wie früher bei 40k vorstellen als du nur einen Armeeorganisationsplan einsetzen durftest.
Den vergleich mit den Formationen hab ich eigentlich nur gebracht, weil die Formationen in ihrer Auswahl eingeschränkter sind als der Armeeorganisationsplan früher war (sonst wäre es wahrscheinlich auch nicht nötig Auswahlen von Allierten Fraktionen in die jeweilige Liste zu schreiben).
 
Zuletzt bearbeitet:

Eugel

Hüter des Zinns
20 Mai 2001
2.976
217
19.456
48
Zu diesen Formationen habe ich noch eine Frage: kann man nur eine Formation spielen oder kann man mehrere spielen, wie zum Beispiel 1000 Punkte Grenadiere, 500 Punkte Fallschirmjäger und 500 Punkte Finnen

Außer dem Mitspieler spricht im Grund nichts dagegen. Das wären dann aber eben zwei getrennte Armeeorganisationspläne. Das hat Vor- und Nachteile (z.B. muss eine Kompanie, die mehr zerstörte als einsatzfähige Platoons auf dem Tisch hat, für Rückzug testen, bei zwei kleineren Kompanien geschieht das eben schneller als bei einer großen.)

Noch ein paar Sachen zu Deinen Fragen:
1. das Gelände ist bei FoW tatsächlich etwas schwierig. Grundsätzlich sollte man schon deutlich mehr auf den Tisch stellen als z.B. bei Warhammer. Allerdings ist das auch oft eine Gratwanderung. Zu viel Gelände und Infanterie wird plötzlich stärker, zu wenig und Panzer dominieren oft das Schlachtfeld.

2-5 fasse ich mal zusammen...
Grundsätzlich orientiert sich der Armeeaufbau größtenteils an historischen Vorgaben. Das macht es aber gerade für Neueinsteiger zu einem ziemlich unübersichtlichen Dschungel, da an allen möglichen Fronten Dutzende Einheiten mit- und gegeneinander gekämpft haben.
Ob und welche Allierten Du nehmen kannst, ergibt sich meist aus den Listen des entsprechenden Schauplatzes. Bei der Open Fire Box z.B. sind Briten aus "Market Garden" enthalten. Da diese dort zusammen mit den Amerikanern gekämpft haben, hast Du da die Option amerikanische Paratroopers als Unterstützung mitzunehmen. Ähnlich verhält es sich z.B. auch mit den Italienern in Afrika, die dann deutsche Truppen als Unterstützung wählen können.

Wichtig ist zunächst mal, dass man sich einen gewissen Schauplatz aussucht. Da bei Dir schon eine Grundbox (Ich nehme mal an "Open Fire") unterwegs ist, wäre das die Operation Market Garden, also Late War. Der nächste Schritt ist dann sich einen Truppentypen zu suchen, z.B. Grenadiere. Das gibt schon mal den Kern der Truppe vor. Du brauchst dann ein Grenadier HQ und mindestens zwei Grenadierzüge. Dieser Kernaufbau ist eigentlich bei allen FoW Listen gleich (mit wenigen Ausnahmen). Bei den britischen Panzern aus der Box brauchst Du ein Panzer-HQ und zwei britische Panzer-Platoons.
Alles weitere ist dann optional und unterscheidet sich je nach Schauplatz. Aber Du kannst z.B. oft auch als Unterstützung zu einer Grenadierkompanie einen Zug Fallschirmjäger dazu nehmen.

Ich erkläre es mal an einem Beispiel:
German Grenadier (85 Infanteriedivision)

Infantry Company, from Bridge by Bridge, page 38


Compulsory Grenadierkompanie HQ (85 Infanteriedivision) (p.39) - CinC SMG, 2iC SMG (45 pts)

Compulsory Grenadier Platoon (85 Infanteriedivision) (p.39) - Command Rifle/MG, 6x Rifle/MG (155 pts)

Compulsory Grenadier Platoon (85 Infanteriedivision) (p.39) - Command Rifle/MG, 6x Rifle/MG (155 pts)

Grenadier Anti-tank Gun Platoon (85 Infanteriedivision) (p.41) - Command SMG, 3x 7.5cm PaK40 gun (155 pts)

Schwere Panzerjager Platoon (p.35) - Command StuG G, 2x StuG G (285 pts)

Pionier Platoon (85 Infanteriedivision) (p.45) - Command Pioneer Rifle, 6x Pioneer Rifle (165 pts)

Fallschirmjager Platoon (Veteran Fallschirmjager) (p.26) - Command Rifle/MG, 9x Rifle/MG (265 pts)

Grenadier Artillery Battery (85 Infanteriedivision) (p.43) - Command SMG, Staff, 2x Observer Rifle, 4x 10.5cm leFH18 howitzer (210 pts)

Luftwaffe FlaK Platoon (p.141) - Command SMG, 8.8cm FlaK36 gun, 2x 3.7cm FlaK43 gun (95 pts)


1530 Points, 8 Platoons

Das wäre jetzt eine Liste, ausgehend vom Inhalt der Open Fire Box.
Es ist grundsätzliche eine Grenadiertruppe, daher das Grenadier HQ und die beiden Pflicht-Grenadierplatoons (compulsory in der Liste)
Die Pak40 und die StuGs sind ja bereits auch schon in der Box drin.
Wie Du in der Liste siehst, gibt es Unterstützungsplatoons aus verschiedenen Quellen, die Pioniere und die Artillerie sind Optionen aus der eigenen Truppe (85. Inf. Division), aber Du kannst auch Fallschirmjäger dazu nehmen oder hier z.B. eine Flakbatterie von der Luftwaffe.
Es kann aber sein, dass z.B. irgendwo an der Ostfront keine Luftwaffenunterstützung vorhanden war. Das sieht man dann aber auch in den entsprechenden Armeebüchern.

Ich kann übrigens diese Seite hier sehr empfehlen und mal ein bißchen mit den Armeelisten rumzuspielen bevor man sich die Bücher kauft:

http://fowlists.blogspot.de/2015/03/bridge-by-bridge-german-grenadier-85.html

Einfach rechts das Quellbuch auswählen und dann die entsprechende Truppe aus der Liste.
Du darfst dann aus jedem umrandeten Kasten max. 1 Option wählen, "compulsory" sind jeweils die Pflichtauswahlen.
 

Stingray

Tabletop-Fanatiker
6 Februar 2005
4.851
21
35.081
47
Ganz wichtig ist, dass du dich mit deinen potentiellen Mitspielern auf eine Epoche einigst. Es gibt Early War, Mid War und Late War. Das entspricht etwa den Zeitabschnitten 39-Anfang 41, Ende 41-43 und 44-45. Es geht dann nicht nur darum, dass ihr auch thematisch passende Armeen habt (also z.B. Desert Rats gegen Rommels Afrikakorps), sondern auch um die Spielbalance. Es ist überhaupt kein Problem, z.B. mit Briten gegen Amerikaner zu spielen, auch wenn das historisch natürlich Blödsinn ist (wird auf Turnieren sehr häufig auch so gehandhabt). Was allerdings ein Problem darstellt ist, wenn du mit einer Armee auf dem Jahr 39 auf eine aus dem Jahr 45 triffst. Da ist die technologische Entwicklung so weit fortgeschritten, dass der Kampf sinnlos ist. (Ein Königstiger zerlegt dir im Alleingang jede polnische oder französische Panzerarmee). Deswegen ist das Spiel auch absichtlich in diese Bereiche eingeteilt und nur Spiele innerhalb einer Epoche machen Sinn. Dort kannst du dann aber rein regeltechnisch und von der Balance her alles zusammenwürfeln. Finnen gegen Japaner in Nordafrika im Jahr 1940 ist da kein Problem. Aber lustiger ist es natürlich, das ganze historisch sinnvoller zu spielen ;)

Und letztendlich musst du etwas umdenken im Vergleich zu 40K. Bei 40K spielst du "Blood Angels mit Unterstützung durch Imperial Guard" und kannst dir dann zusammenklopfen, was du willst (mit den entsprechenden Balanceproblemen). In FoW spielst du "Panzerkompanie der 21. Panzerdividion 1944 in Nordfrankreich" oder "2nd New Zealand Infantry Division 1942 in Tunesien". Dementsprechend ergeben sich auch die verfügbaren Einheiten aus dem, was damals rumkrebste und historisch zumindest theoretisch verfügbar war. (In Holland kämpften Briten und Amerikaner eng verzahnt zusammen, deswegen kann man da auch Allierte mitnehmen, was aber die Ausnahme ist als die Regel). Das mag jetzt recht restriktiv klingen, aber wenn du nicht gerade irgendwas total exotisches spielst (Französische Beutepanzer, Britische Luftlandepanzer, etc.), dann kannst du viele verschiedene Armeen mit den gleichen Miniaturen darstellen. Den Grundstock für eine deutsche Grenadierkompanie z.B. kannst du in dutzenden Listen verwenden, sei es an der Ostfront, Normandie, Holland oder Italien.
 
Zuletzt bearbeitet:

EMMachine

Sigmars Bibliothekar
Teammitglied
Super Moderator
29 August 2011
12.309
18
6.896
94.239
sigmarpedia.fandom.com
@Stingray
Das mit dem "Historisch korrekt" spielen hat aber auch nen deutlichen Nachteil. Was machst du wenn du 4 Leute hast. Einer mit Deutschen, einer mit Briten, einer mit Amerikanern und einer mit Russen. Rein historisch gesehen dürfte jeder nur gegen den deutschen Spielen und die zwei die übrig bleiben könnten Däumchen drehen, oder jeder müsste neben einer Ally Liste ne Axis Liste haben.

@Sascha76
Was dir auch schon helfen könnte das System mit den Listen etwas besser zu verstehen wäre es das Booklet von Open Fire herunterzuladen (ist das selbe, dass auch in der Grundbox drin ist). . Hinten ist nämlich auch ein abgespeckter Plan für ne britische Armoured Company sowie für deutsche Grenadiere, also die zwei Fraktionen die in der Box drin sind (wobei glaube ich die Box um eine auswahl reduziert wurde im vergleich zu vorher, bin mir aber da nicht sicher, weil ich die alte Box damals noch gekauft hatte. In dem Booklet kann man sich auch schonmal Grundlagen der Regeln aneignen, da das Regelbuch mit allen Facetten auch auf 288 Seiten kommt (ein paar der Bereiche wird man aber vermutlich nur selten oder gar nicht brauchen).

Und was auch sehr hilfreich sein sollte sind die sogenannten Bootcamp Videos von Flames of War. Leider ist Video 3 doppelt in der Liste und Video 13 mit der Testschlacht fehlt komplett inzwischen.
 

Stingray

Tabletop-Fanatiker
6 Februar 2005
4.851
21
35.081
47
@Stingray
Das mit dem "Historisch korrekt" spielen hat aber auch nen deutlichen Nachteil. Was machst du wenn du 4 Leute hast. Einer mit Deutschen, einer mit Briten, einer mit Amerikanern und einer mit Russen. Rein historisch gesehen dürfte jeder nur gegen den deutschen Spielen und die zwei die übrig bleiben könnten Däumchen drehen, oder jeder müsste neben einer Ally Liste ne Axis Liste haben.

Habe ja auch nicht gesagt, dass man Red on Blue spielen muss oder irgendwas gegen Blue on Blue einzuwenden sein, nur, dass ich es bei einem historischen System schöner finde, wenn man was realistisches macht. Wenn es aus Verfügbarkeitsgründen nicht geht, geht's halt nicht, ist ja klar.