Technik Ölfarben trocknen

Holywarcry

Testspieler
07. Januar 2021
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Moin zusammen,
ich habe mich endlich mal an Ölfarben gewagt und finde die Technik und das Ergebnis toll. Ich würde das gerne zukünftig vertiefen.

Mein einziges Problem: Wann sind die Dinger endlich trocken?

Ich habe dazu bisher keine Antwort gefunden und vielleicht kann mir einer der Erfahrenen hier helfen. Liegt es an der Ölfarbe? Muss ich Malpausen >= 1 Woche einplanen?

Meine Versuchsminis sind nach drei Tagen immer noch so, dass man problemlos mit dem Finger die Farben entfernen kann. Ich würde gerne auch meine Gelände mit der Technik bemalen, befürchte aber, dass ich dann ewig warten, bis ich die Teile auf den Spieltisch bringen kann.

Gibt es Möglichkeiten, den Trocknungsprozess zu beschleunigen? Wie macht ihr das?
 
Klares "kommt drauf an "
Kannst du sagen welche du genommen hast, wie dick,welchen verdünner?
Bei enamel washes geh ich nach ein paar Std schon drüber. Bei richtigen Ölfarben meist nach zwei Tagen. Im Normalfall macht man damit ja die Vertiefungen und die bemalt man nach dem Öl Schritt nicht mehr. Ansonsten Zwischenlackieren.
 
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Ölfarben muß man nicht zwangsläufig versiegeln, wenn man auf ihnen weiter arbeiten möchte, gerade wenn man mit Acryl weiter arbeiten möchte ist das nicht nötig.

Was das trocknen angeht. Es hängt von der Verwendung der Ölfarbe ab. Ölfarbe die mit White Spirit zu einem Wash verdünnt wurde trocknet relativ schnell, je stärker verdünnt um so schneller trocknet das Wash aus. Es hängt natürlich von dem Effekt ab den man erzielen will, je nach gewünschter Optik ist ein zu dünnes Wash auch nicht zielführend.
Mit einem Föhn oder Dörrautomaten (glaube G@mbit verwendet auch ab und an einen, oder hat zumindest früher einen dafür verwendet) kann man den Zeitraum zum trocknen deutlich verkürzen.

Es kann auch helfen die pure Ölfarbe vor dem verdünnen, 1 oder 2 Stunden vor Verwendung, auf ein Stück Pappe zu geben. Die Pappe die zieht einen guten Teil des Öls aus der Farbe, wodurch sich die Trocknungszeit ein gutes Stück reduziert. Merkt man vor allem wenn man die unverdünnte Ölfarbe für Blendings verwendet.

Aus dem Eröffnungspost geht leider nicht hervor was für Ölfarben verwendet wurden, noch auf welche weise (Technik) sie eingesetzt wurden, daher kann ich auch nur allgemeine Tips geben.

Es gibt auch Ölfarben die extra für Miniaturen hergestellt wurden und damit einen geringeren Ölanteil haben, damit sie schneller trocknen, z.B. die Ölfarben von Abteilung 502.
 
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Das sind Ölfarben, mit denen mein Sohn früher Bilder gemalt hat. Nichts besonderes, glaube ich. Sie waren halt da und ich wollte mal probieren...
 

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Joar ist halt Ölfarbe.
Da zwei, drei Sachen kaufen. Burnt umber, krapprot und preußisch blau zb. Aus den letzten zweien kann man ein sehr dunkles,chromatisches lila anmischen dass als allgemeiner Schatten gut funktioniert.
Alternativ kann man,wenn man da mehr drauf bock hat so ein kleines Set in der Holzschschtel holen um damit alles zu mischen.
Mein Tipp ist es auch white spirit für den Künstler bedarf zu holen. AK zb. Den baumarkt terpentin Ersatz ist ziemlich aggressiv. Klar reicht das zum Pinsel und Töpfchen putzen,auf der Mini ist es oft heikel.
 
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Die trocknen schon innerhalb eines Tages/einer Nacht (abends ölen, morgens weitermalen), aber sie lassen sich reaktivieren und haften auch sonst nicht von sich aus. Die muss man dann schon überlackieren, sobald man zufrieden ist.
Dem möchte ich widersprechen. Meine DG die mit Abteilung 502 öl bemalt wurden, waren nach mehreren Wochen (!) knüppelhart und ließen sich auch auch mit White Spirit nicht reaktivieren.
Künstler Ölfarben liegen allerdings durch den meist höheren Ölanteil nochmal deutlich drüber.
Ich lackiere auch ungern über noch nicht fertig ausreagiertes Öl (ja, die Reaktion ist nie zu 100% abgeschlossen, ich weiß). Aber wenn das Zeug noch verschmierbar ist würde ich es erstmal austrocknen lassen.
 
Dem möchte ich widersprechen. Meine DG die mit Abteilung 502 öl bemalt wurden, waren nach mehreren Wochen (!) knüppelhart und ließen sich auch auch mit White Spirit nicht reaktivieren.
Künstler Ölfarben liegen allerdings durch den meist höheren Ölanteil nochmal deutlich drüber.
Ich lackiere auch ungern über noch nicht fertig ausreagiertes Öl (ja, die Reaktion ist nie zu 100% abgeschlossen, ich weiß). Aber wenn das Zeug noch verschmierbar ist würde ich es erstmal austrocknen lassen.
Tja, dann muss ich erstmal experimentieren. Bei den Figuren war es so, dass nach ca. 2 Tagen es schon trocken war aber sich beim Drüberwischen immer noch Farbe abging. Hier hätte ich keine Probleme nach besagten 2 Tagen mit einem Varnish drüber zu gehen... wusste bisher nicht, dass das geht/nötig ist.
Beim Gelände würde ich vermutlich auch lieber länger warten. Ich gehe mal davon aus, dass die Farbschicht dort auch dicker sein wird, da ich die Ölfarbe nicht nur primär für die Vertiefungen nehmen wollen würde. Mir schwebte da sowas wie die Projekte von James Wappel vor.
 
Tja, dann muss ich erstmal experimentieren. Bei den Figuren war es so, dass nach ca. 2 Tagen es schon trocken war aber sich beim Drüberwischen immer noch Farbe abging. Hier hätte ich keine Probleme nach besagten 2 Tagen mit einem Varnish drüber zu gehen... wusste bisher nicht, dass das geht/nötig ist.
Beim Gelände würde ich vermutlich auch lieber länger warten. Ich gehe mal davon aus, dass die Farbschicht dort auch dicker sein wird, da ich die Ölfarbe nicht nur primär für die Vertiefungen nehmen wollen würde. Mir schwebte da sowas wie die Projekte von James Wappel vor.
Probiere es beim nächsten mal mit der Pappe, wenn du einen guten Anteil Öl raus gezogen hast, wirst du den Unterschied merken. Du kannst auch damit experimentieren die Farbe länger auf der Pappe zu lassen.

James Wappel kennt man mit seinen Videos, kann man so machen (er verwendet auch vorbereitete Ölfarben und keine rein aus der Tube, um die Trocknungszeiten zu reduzieren), ich finde für den Anfang sind, meiner Meinung nach, Marco Frisoni und Vince Venturella bessere Anlaufpunkte.

Wenn dich die Trockenzeiten insgesamt stören, würde ich auch nicht unbedingt die ganze Mini nur mit Ölfarben bemalen, wie man es vor allem von James kennt. Die Ansätze von Marco und Vince, die auf eine Kombination aus Acryl + Ölfarben setzen (und das Öl nicht nur als Wash verwenden) ist einfacher um zu setzen, man hat das beste aus beiden Welten und die Trocknungszeiten sind angenehmer als bei reiner Ölmalerei. Finde auch die Videos der beiden besser gemacht weil ihre Erklärungen oft eingänglicher sind und man bei den beiden bessere Nahaufnahmen hat, so das sich die Techniken einfacher nachvollziehen lassen.
 
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Nach meiner Erfahrung ist es tatsächlich der Ölanteil, der maßgeblich für die Trocknungsdauer ist. Ich hatte vor Jahren mal eine Mini rein mit Ölfarbe bemalt und dabei leinöl als Verdünner benutzt. Das hat tatsächlich fast ein Jahr gedauert, bis die Farbe endgültig getrocknet war.

Was die unterschiedlichen Qualitäten verschiedener Ölfarben angeht, das hängt davon ab, welche Pigmente verwendet werden und wie hoch die Pigmentdichte ist. Welche Farben man verwenden sollte, hängt davon ab, was man machen will. Für Weathering und Blending reichen auch die billigen Farbsets für 20 Euro. Wenn man rein mit Öl malen will, sollten es schon Künstlerfarben sein, einfach weil die (abhängig vom Farbton) besser decken. Ich hab mir ein Grundset von Schmincke Norma geholt.

Da es in der Eingangsfrage um die Trocknungszeit geht. Ölmalerei lebt vom Anmischen der gewünschten Farben. Es gibt bestimmte Farbtöne, die gibt es einfach nicht in guter Qualität fertig aus der Tube. Meist sind diese Farbtöne dann lasierend. Will man diese Farbe deckend haben, kommt man ums Anmischen aus deckenden Farben nicht herum. Und wenn Farben eher lasierend sin, dann trägt man bei deren Nutzung in der Regel auch mehr Ölmedium mit auf. DAs Öl völlig aus der Farbe zu ziehen, ist übrigens nur bedingt zu empfehlen, weil das Öl die Farbe geschmeidig macht.