Ölfarben. Warum, wie und welche?

Empfehlen? Ausprobieren. Es gibt viele Hersteller.
Zusatzkram? Pinsel, Verdünnung.
Genaue Verwendung? Steht in einschlägigen Publikationen (ja, auch von dem Hersteller, den wir alle so lieben😉) oder eben selber ausprobieren. Mit "Farbe+Malmedium auf Modell auftragen" kann man eigentlich am Anfang nichts verkehrt machen. Wie denn nun die Effekte letztedlich umgesetzt werden, hängt eben auch hier von der Erfahrung ab. Einfach so ein Wundermittel ist es alleine auch nicht - nur eben eine andere Technik mit anderen Möglichkeiten.
 
Ölfarben kann man für mehrere Zwecke einsetzen.

Als Wash hast Du sie ja schon erwähnt. Dazu solltest Du die Figur vorher mit Glanzlack lackieren und den Lack gut durchtrocknen lassen. Der Lack schützt einerseits die Farbe vor der Verdünnung, andererseits fließt das Wash auf richtig glatter Oberfläche besser in die Vertiefungen.
Du verdünnst die Ölfarbe so lange mit Verdünnung (ich benutze Citrus-Terpin von Schmincke, habe aber auch schon Rapsöl verwendet; das riecht aber streng, trocknet langsamer und wird schnell ranzig^^), bis Du eine gut fließende Mischung hast. Die trägst Du dann mit einem alten, größeren Pinsel auf das Modell auf. Dann sollte das Wash von selbst in die Rillen laufen.
Mit einem in Terpin/White Spirit/etc. getränktem Wattestäbchen kann man jetzt über die erhabenen Stellen wischen und so dort wieder das Wash entfernen. So bekommt man gut die Highlights hin, ohne groß nachpinseln zu müssen.
Ich muss jedoch zugeben, dass ich das Ganze extrem selten mache, da ich damit nicht so warm geworden bin.

Eine weitere Anwendung ist die Darstellung von Rostspuren an Nieten etc. Dazu setzt man einfach einen kleinen Tropfen unverdünnter rostiger Farbe (ich nutze normalerweise Burnt Umber) auf die Stelle, befeuchte einen Pinsel mit Verdünner und ziehe den "Tropfen" nach unten. Dadurch erhält man eine dünne, immer schwächer werdende Rostspur. Bei Bedarf kann man mit weiterem Verdünner noch nacharbeiten.

Auch ausgebleichte Panzerung kann man gut mit Ölfarbe darstellen. Man verteilt kleine, wahllos und bunt (sic!) verteilt verschiedenfarbige Tropfen von Ölfarbe auf der auszubleichenden Panzerung. Gute Farben sind Weiß, Gelb, Ocker, Hellbraun, Grasgrün und Hellblau. Dann tränkt man einen größeren Pinsel mit Verdünnung und geht damit über die "Flecken" und verreibt sie. An Waagrechten Flecken führt man den Pinsel kreisförmig, an senkrechten oder schrägen von oben nach unten. Das Ganze macht man so lange, bis man keine Farbtropfen mehr sieht sondern nur noch eine ungleichmäßig aufgehellte Fläche.

Ich benutze einen Satz billiger Ölfarben, die ich mal im Supermarkt für etwa 5 € gekauft habe. Die reichen für meine Zwecke. Teurere ist natürlich besser, weil sie feiner pigmentiert ist.
Ansonsten solltest Du eben Verdünner haben (vom Rapsöl würde ich letztendlich abraten) und einen guten Pinselreiniger. Auch solltest Du einen Satz Extrapinsel nur für die Ölfarben haben und nicht die guten für Acrylmalerei nutzen. Dazu die erwähnten Wattestäbchen.

Noch abschließend ein Hinweis: Ölfarben brauchen wirklich sehr lange zum Austrocknen. Noch nach ein oder zwei Wochen kann man sie riechen. Ich lasse auch immer mit Ölfarben bemalte Minis ein paar Tage lang durchtrocknen, bevor ich sie lackiere. Einmal war ich zu schnell, da wollte der Lack nicht so wie ich gerne wollte.

Ansonsten gelten für Ölfarben die drei gleichen goldenen Regeln wie für andere Farben auch:
  1. ÜBEN
  2. MEHR ÜBEN
  3. NOCH MEHR ÜBEN

@ raven01:
Wenn die Ölfarbe richtig getrocknet ist, dann hält sie auch und klebt nicht mehr. Trotzdem sollte man die Spielfigur zum Schutz noch lackieren. Dann gibt es aber keine Probleme.
 
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Ich benutze Ölfarben von Schmincke und Abteilung 502 (MIG)
Als Verdünner nehme ich Terpentin Ersatz aus dem Baumarkt. Stinkt halt ziemlich aber ist günstig.

Eversor hat das ja bereits schön erklärt was man damit alles machen kann. Früher hatte ich Ölfarben immer unterschätzt aber heute möchte ich nicht mehr darauf verzichten. Im Internet gibt es auch viele gute Tutorials dazu.
 
Es gibt auch geruchsloses Terpentin, z.B. von MIG oder Schmincke. Ist zwar teurer, aber du brauchst ja nicht wirklich viel davon.

Als Farben würde ich dir wirklich die hochwertigen ans Herz legen. Auch eine kleine Tube häkt dir wahrscheinlich ein Leben lang, da würde ich nicht sparen.

Da Ölfarben echt langsam trocknen, würde ich ein oder zwei Wochen warten, bevor du was damit machst. Nachdem alles gut getrocknet ist einfach mit Seiden- oder Mattlack drüber, dann verschmiert au
 
bei Ölfarben sollte man daran denken das sie im Gegensatz zu Acryl Farben sehr sehr langsam Trocknen.

Man sollte die Figuren nach dem behandeln am besten unter einer Schutzhaube trocknen lassen da sich sonst staub in der Farbe festfrist.

(das sollte man bei Glanzlack übrigens auch).

Meiner einer Benutzt gern die Oils von 502 Abteilung die es bei Mig Productions gibt: http://migproductionswebshop.com/index.php?cPath=25&osCsid=7c455689fb6a4ac444d7d02a8f63a872

Die sind nicht teuer und 20ml reichen für gewöhnlich eine weile und sie sind feiner pigmentiert als die normalen Ölfarben aus den Kreativ laden (für Gelände nehme ich die billigen Farben die reichen da)
 
Also ich fasse zusammen: Um Ölfarben zu benutzen, muss man zuerst eine Schicht Glanzlack auftragen, dann Ölfarben nach belieben benutzen, dann noch eine Schicht Glanzlack auftragen, und dann kann man wieder mit normalen Farben weitermachen oder man ist fertig und trägt noch eine Schicht Mattlack auf.

Hm.

Das hört sich für mich nach sehr viel Farbe in den Details und sehr vielen Arbeitsgängen für einen Effekt an.
 
Um auf durchgetrockneter Ölfarbe weiterzumalen muss man vorher keine Lackschicht auftragen. Ebensowenig muss man das bei den meisten anderen Techniken vorher machen, auch wenn es der bereits aufgetragenen Farbe zusätzlichen Schutz bietet. Lediglich bei Ölwashes ist es wegen der besseren Fließeigenschaften und dem erhöhten Anteil an Verdünner wirklich ratsam.
 
Als Ölfarbe nutze ich bisher AK Interactive und Abteilung 502. Die sind bisher klasse.

Zum Lack:
Willst du die Ölfarbe malen und dann mit Thinner blenden _solltest_ du vorher lackieren, da es sonst passieren _kann_, das du die Acrylfarbe unten drunter löst. Willst du inken, dann _muss_ man lackieren, ob Klar oder matt ist relativ. Es wird empfohlen Glanzlack zu nehmen, da es auf der glatten Oberfläche besser fließt. Ich habe bisher allerdings immer Mattlack genommen von Vallejo. Warte aber nicht zu lange um das überschüssige mit Thinner zu entfernen. Wenn du zu lange wartest haftet es sehr stark und du siehst dann Ränder wir die Farbe mal war! am besten nach ca. 10 Minuten, wenn es angetrocknet ist blenden.

Am Ende lackiere ich auch nochmal mit dem Airbrush drüber.

EDIT: Eine Sache noch. Der Lack hat immer den entscheidenden Vorteil, das man die Schickt drüber mit Thinner wieder komplett entfernen kann ohne das unter dem Lack zu beschädigen. Das ist der entscheidende Vorteil bei Enamel/Pigmenten! Und ja, es sind viele Arbeitsschritte und zeitaufwändig. Meine Chimäre hat sehr viel Zeit verschluckt und ich bin froh, das die Steinerjungs nur ein Fahrzeug brauchen 😀
 
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