Hallo,
Ich dachte, ich mach hier mal einen Thread auf, einfach mal aus Interesse:
Wer von euch hat eigentlich "Pathologic" gespielt, mit welchem Charakter, und was haltet ihr davon?
Habe gerade, nach unglaublich viel Arbeit und noch mehr Rückschlägen, die Geschichte mit dem lieben Daniel Danikovsky beendet und bin einerseits natürlich froh, es geschafft zu haben, andererseits aber auch fast schon traurig, dass es vorbei ist. Werde vermutlich demnächst mal mit Artemii Burakh anfangen, einfach um mal eine andere Sicht auf die Dinge zu kriegen. Ob ich es tatsächlich durchhalte, das Spiel mit allen dreien durchzuspielen, ist im Moment noch fraglich, interessieren würde mich die dritte Auflösung allerdings ebenfalls, und die moralischen Inhalte, die die Wunderheilerin verspricht, sind ja schon fast zu süß, ums nicht zu machen...
Muss sagen, ich habe es auf englisch gespielt, und auch wenn die Grammatik manchmal eher haarig ist, scheint das Spiel bei weitem nicht so schlecht übersetzt, wie es im Internet offenbar gern dargestellt wird. Musste nur einmal etwas nachschlagen ("smoked gammons", war toll zu besorgen, wenn die Läden nur "smoked meat" anbieten), was weder mir noch einer Amerikanerin geläufig war, ansonsten war es eigentlich gut verständlich- abgesehen eben von gelegentlichem Grammatiksalat.
Die Steuerung fand ich auch nicht so übel, zu rennen wäre zwar manchmal ganz nett, aber ansonsten ist es eigentlich nicht schlecht.
Ich persönlich bin, wie man merkt, auch recht begeistert davon. Es stimmt, was man oft liest- das Spiel macht keinen Spaß, absolut nicht, aber es ist dennoch ein sehr gutes Spiel, das zumindest mich sehr angesprochen hat, einfach weil es zwar selbst gern die 4. Wand durchbricht, aber im Gegenzug auch dazu einlädt, sich in den Hauptcharakter hineinzufühlen. Der idealistische Bachelor war mir von vornherein sympathisch, und obwohl ich wusste, dass es unmöglich sein wird, habe ich lange genug versucht, seinen moralischen Verfall zu vermeiden- und gerade deshalb war es umso tragischer, als es mir einfach nicht mehr möglich war, selbst zu überleben, ohne Dinge zu tun, die ich normalerweise nicht tun würde... Fand ich schon sehr schön, gerade dieser Moment nach meinem ersten Kampf gegen einen nächtlichen Räuber, den ich in Selbstverteidigung erschlug und mich dann (man will ja nichts verkommen lassen) an seinem ehemaligen Besitz bereicherte- beim nächsten Räuber schlich man sich dann schon von hinten an, um ihn möglichst ohne eigene Verletzungen zu erledigen, war aber dennoch innerlich überrascht- ein Gefühl von "Na ja, wenn er mich vorher sähe, würde er sowieso versuchen, mich zu töten" im Widerstreit mit "Ich will ihm gerade ein Messer in den Nacken rammen, was zum Geier TUE ICH HIER?!".
Das fand ich sehr schön- ein Gefühl, das ich bisher in keinem anderen Spiel wirklich hatte; da ist es irgendwie doch etwas anderes, jemanden abzumurksen... Aber generell ist dieses Spiel für mich so reizvoll, weil es eben häufiger solche Momente hat, in denen man sich zwischen zwei Dingen entscheiden darf, die beide moralisch fragwürdig sind...
Und ihr? Gibt es überhaupt jemanden, der es mal gespielt hat? Was haltet ihr davon?
Gruß,
Ptrolom
Ich dachte, ich mach hier mal einen Thread auf, einfach mal aus Interesse:
Wer von euch hat eigentlich "Pathologic" gespielt, mit welchem Charakter, und was haltet ihr davon?
Habe gerade, nach unglaublich viel Arbeit und noch mehr Rückschlägen, die Geschichte mit dem lieben Daniel Danikovsky beendet und bin einerseits natürlich froh, es geschafft zu haben, andererseits aber auch fast schon traurig, dass es vorbei ist. Werde vermutlich demnächst mal mit Artemii Burakh anfangen, einfach um mal eine andere Sicht auf die Dinge zu kriegen. Ob ich es tatsächlich durchhalte, das Spiel mit allen dreien durchzuspielen, ist im Moment noch fraglich, interessieren würde mich die dritte Auflösung allerdings ebenfalls, und die moralischen Inhalte, die die Wunderheilerin verspricht, sind ja schon fast zu süß, ums nicht zu machen...
Muss sagen, ich habe es auf englisch gespielt, und auch wenn die Grammatik manchmal eher haarig ist, scheint das Spiel bei weitem nicht so schlecht übersetzt, wie es im Internet offenbar gern dargestellt wird. Musste nur einmal etwas nachschlagen ("smoked gammons", war toll zu besorgen, wenn die Läden nur "smoked meat" anbieten), was weder mir noch einer Amerikanerin geläufig war, ansonsten war es eigentlich gut verständlich- abgesehen eben von gelegentlichem Grammatiksalat.
Die Steuerung fand ich auch nicht so übel, zu rennen wäre zwar manchmal ganz nett, aber ansonsten ist es eigentlich nicht schlecht.
Ich persönlich bin, wie man merkt, auch recht begeistert davon. Es stimmt, was man oft liest- das Spiel macht keinen Spaß, absolut nicht, aber es ist dennoch ein sehr gutes Spiel, das zumindest mich sehr angesprochen hat, einfach weil es zwar selbst gern die 4. Wand durchbricht, aber im Gegenzug auch dazu einlädt, sich in den Hauptcharakter hineinzufühlen. Der idealistische Bachelor war mir von vornherein sympathisch, und obwohl ich wusste, dass es unmöglich sein wird, habe ich lange genug versucht, seinen moralischen Verfall zu vermeiden- und gerade deshalb war es umso tragischer, als es mir einfach nicht mehr möglich war, selbst zu überleben, ohne Dinge zu tun, die ich normalerweise nicht tun würde... Fand ich schon sehr schön, gerade dieser Moment nach meinem ersten Kampf gegen einen nächtlichen Räuber, den ich in Selbstverteidigung erschlug und mich dann (man will ja nichts verkommen lassen) an seinem ehemaligen Besitz bereicherte- beim nächsten Räuber schlich man sich dann schon von hinten an, um ihn möglichst ohne eigene Verletzungen zu erledigen, war aber dennoch innerlich überrascht- ein Gefühl von "Na ja, wenn er mich vorher sähe, würde er sowieso versuchen, mich zu töten" im Widerstreit mit "Ich will ihm gerade ein Messer in den Nacken rammen, was zum Geier TUE ICH HIER?!".
Das fand ich sehr schön- ein Gefühl, das ich bisher in keinem anderen Spiel wirklich hatte; da ist es irgendwie doch etwas anderes, jemanden abzumurksen... Aber generell ist dieses Spiel für mich so reizvoll, weil es eben häufiger solche Momente hat, in denen man sich zwischen zwei Dingen entscheiden darf, die beide moralisch fragwürdig sind...
Und ihr? Gibt es überhaupt jemanden, der es mal gespielt hat? Was haltet ihr davon?
Gruß,
Ptrolom