Technik Perfektionismus- ablegen oder verhandeln?

Ghulundine

Aushilfspinsler
01. August 2024
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Hey Leute,
beim Lesen des Threads zur „Arbeitsdauer und -weise“ habe ich mich gefragt, wie ihr den Spagat zwischen einer perfekten Miniatur und dem Look „Armee fertig“ hinbekommt. Ich halte mich immer super viel an Details auf, die in einer 20 Gruftgarde Armee an Ghulen vielleicht in der Masse auf dem Tisch garnicht so sichtbar sind… Gleichzeitig möchte ich aber auch das Beste aus ihnen herausholen und bin meistens danach auch nur so semi zufrieden. Bei Einzelmodellen ist das aber auch so… da sitze ich meistens mehrere Tage dran und finde am Ende doch wieder etwas was man hätte verbessern können?
Habt ihr da Tipps/ Gedanken/ Anregungen?
Viele Grüße ?
 
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Mach womit du dich wohl fühlst, schwelge ruhig in Details, die gehen dir noch früh genug auf den Sack. ;-)

Bei mir war's sehr heilsam Admech, und danach Custodes zu malen.
Admech hab ich viel zu viel Zeit für Details verschwendet, die den Gesamteindruck der Armee eigentlich nicht verbessert haben, hab auch einfach drauf los gemalt

Die Custodes als anschließende Armee bin etwas strukturierter angegangen, habe mir Gedanken gemacht in welcher Reihenfolge ich welche Farben / Shades / Highlights mache, und mich gefragt obs nicht doch OK ist nur ein Weiß für alles Weiße zu benutzen, statt Banner, Dekoseile und Schilde in jeweils eigenen Weißtönen zu machen.

Ergebnis:
Die Custodes sehen als Armee viel besser aus.
 
Bin auch vorher eher der Perfektionist gewesen. Bis ich ein Speedpainting Projekt mit meinen Necrons gemacht habe. Das ist in meinen Augen die gelungenste Armee die ich gemacht habe, weil der Look, Ausdruck und Stimmung einfach perfekt sind, obwohl es die Bemalung nicht ist.

Don't let perfection stand in the way of greatness, sagen die Amis und da ist wirklich was dran.

Wichtig ist natürlich das Du Dich mit dem was Du machst wohlfühlst. Probier einfach aus was Du "ertragen" kannst und was nicht. Dreh den Hebel ruhig in beide Richtungen, dann kannst Du noch besser beurteilen, wo Dein Weg langgeht.

cya
 
wie ihr den Spagat zwischen einer perfekten Miniatur und dem Look „Armee fertig“ hinbekommt.

Also, ich persönlich setze mich diesem "Freizeitstress" nicht aus, weil ich dieses "Armee fertig" als Maler/Sammler eigentlich nicht kenne: 😉
Ich spiele nicht, und hab daher nicht diesen eventuellen Zeitdruck, bis Tag X etwas als Endresultat zu haben. Dazu als Hauptarmee die SM, die ja praktisch immer wieder neue EInheiten bekommen (sei es nun 40K oder HH).

Und wenn mir das Malen von Marines oder Panzern mal zu langweilig wird, hole ich mir zur Abwechselung mal wieder was für meine Necrons oder die Death Guard.
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Ansonsten versuche ich schon, das bestmögliche Ergebnis aus einem Modell rauszuholen, vor allem bei Charakteren oder einem Trupp wie den neuen "Company Heroes", an dem ich gerade sitze.
Sobald ich aber merke, dass da etwas zu "lange" auf dem Tisch liegt, ohne das ich da drangehe, dann wird es Zeit für nen Wechsel. So kann dann ne gewisse Unlust oder Ungeduld meistens nur schwer aufkommen...
 
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Danke für eure Rückmeldungen und Anmerkungen. Ich finde es für mich recht schwierig zu entscheiden wo ich mich noch x Stunden dransetze oder es lassen sollte, weil es am Ende nichts bringt oder ich doch unzufrieden bin.

@beetlemeier ich habe auch schon ausprobiert zwischen Malprojekten zu wechseln, nachdem ich eine bröckelnde Motivation bemerkte.
Was mir jedoch aufgefallen ist: nachdem ich ein Malprojekt abgeschlossen hatte neben dem ich Einzelmodelle bemalt habe, fand ich es ziemlich schwer wieder in die Einzelmodelle „hineinzufinden“. So standen neben der 20 Ghuli Armee die 2-3 Einzelmodelle angefangen daneben und nachdem die 20 Ghule abgeschlossen waren, fand ich es schwierig mich in die vorherigen Malansätze der Einzelmodelle einzudenken. War so ein „ist angefangen, muss beendet werden“ und nicht „cooles Projekt, vielleicht probiere ich neue Malansätze daran aus“.
Kennst du sowas in die Richtung?
 
Kennst du sowas in die Richtung?
Tatsächlich nicht, was an meiner Art des Zusammenbaus/der Bemalung liegt:
Bei einem Trupp packe ich die bits der einzelnen Modelle in Brötchentüten, und nehme mir dann Modell für Modell EINZELN vor. D.h. erst Zusammenbau, soweit er für mich malerisch passt, dann die Segmente bemalen, zusammenkleben, Base-Gestaltung, Decals, fertig! Ich habe NIE das Problem, vor einem Schritt zu stehen wie "Ich muss jetzt 20x hintereinander die gleiche Handlung durchführen". Das fände ich in der Tat recht ermüdend.

Wenn ich Dich richtig verstehe, stehen dann bei Dir die ganzen halbfertigen Trupps auf dem Tisch? Das würde mich auch demotiveren! 😉 Bei mir steht grundsätzlich immer nur 1 Modell auf der Platte, der Rest liegt im Regal. So wie Du das schilderst, wäre das auch für mich ein ziemlicher Angang.
Beim Bergsteigen sagt man -glaub ich-: Nie zum Gipfel gucken, sondern nur auf die nächsten 10 Meter; so ähnlich geht es mir mit dieser Metapher auch beim Bemalen.
 
da sitze ich meistens mehrere Tage dran und finde am Ende doch wieder etwas was man hätte verbessern können

Das summiert so ziemlich meinen Spagat.

Ich fange ein Projekt an.
Male bis mich die Motivation/Inspiration verlässt.
Dann bin ich entweder über Battle Ready und Lass es stehen bis mich die Motivation wieder packt. Oder male unmotiviert weiter bis es battle ready ist.

So besteht meine Gesamte Sammlung aus "reicht für den Spieltisch aber man könnte noch etwas machen" Modellen.
 
Das Problem mit dem Nicht-fertig-werden-können (oder vielleicht auch -wollen) hat mich oft gestört. Bei meinen Templars wollte ich auch lange Zeit nicht aus dem Quark kommen. Dann hab ich ein Tutorial entdeckt, in dem ein dreckiger und verhältnismäßig leichter Look präsentiert wurde. Somit hab ich die Last der Detailverliebtheit ablegen können im Sinne des erwünschten Resultats - ich DURFTE also gar nicht allzulange mit einer Sache beschäftigt sein.

Vielleicht hilft das, sofern du auch einen dunklen, dreckigen, öligen Stil anstreben solltest.
 
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@Ghulundine beim Batchpainting musst Du den für Dich passenden Sweet Spot an Modellen finden und der ist abhängig von der verwendeten Maltechnik. Arbeite ich detailverliebter und sauber ist für mein Nervenkostüm bei 5 Modellen einfach Schluss, sonst werde ich wahnsinnig. Mit Öl hab ich 60 Necrons und noch ein paar Scarabbases im Batch gemacht, kein Thema, wenn Du jedes Model nicht länger zwei drei Minuten pro Schritt in der Hand hast.

Technik macht den Unterschied und da ist viel experimentieren wichtig. Trockenbürsten ist eine super Zeitspartechnik die aber tolle Ergebnisse bringt, wenn man es gemeistert hat. Geht auch bei kleinen Details! Öl, nimm Öl! Tolle Effekte schnell und das geht auch richtig sauber. Geiles Blending gefällig, mal direkt mit dem Öl, feiner und leichter wirst Du es nicht finden können. Contrast und Nachahmungen, sind auch einfach super, wenn man nicht nur eine Schicht macht sondern experimentiert und bastelt! Kombiniere alles mit allem!

Stell Dich auf ne lange Lern- und Entfdeckungsreise ein. Das Thema Minis Malen ist groß, und es gibt immer was neues mit dem man toll arbeiten kann.

cya
 
Willkommen im Hobby ?
Definiere erstmal was du möchtest.
Eine bemalte, stimmig aussehende Armee?
Scheiß bei Trooper auf Details,mach große Sprünge in den Highlight, arbeite mit Ölwashes oder Contrastfarbe.
Du malst nur für dich und hast noch mehr als 20 Jahre zu leben? Nimm dir 2,3 auf einmal vor und hab Spaß. Dein Hobby ist das was dir Spaß macht.

Du willst kontinuierlich besser,schneller werden und dabei Malpreise abstauben? Schwierig. Kill your ego, und mal bis der Pinsel brennt und dann malst du mit nem brennenden Pinsel weiter.

Egal was du machst, du alleine kannst das entscheiden. Was aber immer gleich bleibt,dass du dich selbst immer falsch einschäzt und die Stimme in deinem Kopf, die dir sagt es ist nicht gut genug, hörst nur du. Andere sehen das nicht mal.
 
Das Hobby ist sehr individuell. Würdest du dich trauen eine auf Golden Demon Standard bemalte Armee zu verpacken, in den Hobby laden zu fahren, und dort damit zu spielen? Wie würde das Spiel spaßmäßig für dich laufen wenn dir ne Mini aus den Händen rutscht und hinfällt. Natürlich ist nix dran. Aber...
Bemal so gut wie du es magst.
Jeder hat andere Präferenzen. Der eine malt am liebsten und spielt gar nicht. Der andere malt grob und spielt lieber so viel wie möglich. Dazwischen findest du in ca 10.000 Abstufungen die Breite Masse der Menschen im Hobby.
Finde heraus was dein Ding ist. Eher das spielen, oder eher das malen, oder eher 50:50?
Dann kannst du deinen Bemalstandard finden. Führst du deine Armee alle paar Wochen oder Monate aus, vielleicht auch eher um sie zu präsentieren? Dann leg mehr Wert auf die Details als wenn du alle 14 Tage spielen möchtest. Wenn du einen festen Tag in der Woche spielen möchtest, frag dich, ob jedes Detail bemalt sein muss, denn deine Minis werden viel mehr beansprucht als im ersten Fall. Sonst verbringst du irgendwann die Zeit zum bemalen nur noch mit ausbessern und Klarlack nachpinseln...
Ich finde, dass die Häufigkeit mit der du spielen möchtest ein guter Indikator ist.
Natürlich heißt das alles nicht dass du nicht mehrere Wochen mit einem besonderen Modell/Trupp verbringen darfst. Den führst du dann eben gelegentlich aus.
Und ja, es geht sich darum für dich eine Ausrede zu finden warum du etwas nicht besser bemalt hast oder nicht öfters spielst. Du musst dich selbst überzeugen. Denn es ist dein Hobby.
 
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Hey Leute,
vielen Dank für eure Antworten. ich verstehe natürlich das ich meinen eigenen Weg finden muss, und das ist im Kern wahrscheinlich auch richtig.
@Naysmith @Gigagnouf woher kam bei euch der Gedanke/Anreiz, mit Custodes (eher wenigere Modelle) oder Necrons Speedpainting zu beginnen?

@SmokeMaster ich würde gerne mit einer auf Golden Demon Standard bemalten Armee spielen? ich finde es einfach schön mit detailreich bemalten Modellen zu spielen
 
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Ich bin zwar noch blutiger Anfänger, habe aber auch schon dieses Problem. Nach ein paar wenigen Test-Minis habe ich die erste Figur meiner Spearhead-"Armee" bemalt und dafür ca. 3-4h verbraucht. Nach erster Hochrechnung bräuchte ich also für den Rest nochmal knapp 50h, wenn ich in ähnlichem Tempo weitermale. Bei momentan ca. 5h Zeit/Woche wäre ich dann also irgendwann im Herbst spielbereit. Da ich jedoch nicht solange warten will und eigentlich auch nicht mit nur grundierten Figuren spielen will muss ich mir da auch noch was überlegen.
 
Bei mir war das Recht einfach, ich wollte Speedpainting im Extrem testen. Also wie schnell kann ich eine Armee aufstellen. Die Necrons schienen mir da optimal, weil man sie mit sehr reduzierter Palette schick machen kann (geht natürlich auch bei anderen Armeen). Dann wollte ich unbedingt Öl im größeren Maßstab testen. Es ging also eher ums machen und ausprobieren und lernen, als darum ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Also stand quasi die Wanderung im Vordergrund.

Falls Du reingucken magst:


Ach wie die Erinnerung trügen kann, waren doch nur max. 39 Modelle im Batch ?‍?.

cya
 
Hey Leute,
vielen Dank für eure Antworten. ich verstehe natürlich das ich meinen eigenen Weg finden muss, und das ist im Kern wahrscheinlich auch richtig.
@Naysmith @Gigagnouf woher kam bei euch der Gedanke/Anreiz, mit Custodes (eher wenigere Modelle) oder Necrons Speedpainting zu beginnen?

@SmokeMaster ich würde gerne mit einer auf Golden Demon Standard bemalten Armee spielen? ich finde es einfach schön mit detailreich bemalten Modellen zu spielen
Meine Intention ist total langweilig, es gab da zu Weihnachten so ne "Watchers of the gate" Box mit schon 1500+ Punkten an Custodes, also hab ich halt Custodes angefangen ?

Die Liebe zu den Goldjungs kam erst danach ^^

Ich mal auch nicht besonders gerne, ich bin nur gerne fertig.
Ich tus hauptsächlich deshalb, weil ich mir hinterher meine Vitrinen gern anschaue, und weil das Spiel mit bemalten Minis gleich 114,3% mehr Spaß macht.
 
Da bei uns im Club im September die neue Saison anfängt, habe ich mich mit meiner Armee dort angemeldet. Bis September werde ich mit dem Malen nicht fertig sein, außer ich schmiere irgendwas drauf. Demnach wird die Armee nur soweit mit Pattafix zusammengebaut, damit sie spielbar ist und nach und nach auf einem vernünftigen Niveau, ohne mich in Details zu verlieren, bemalt werden kann. Für jedes Detail zu malen, habe ich nen Armeeprojekt, dessen ich mir jedoch bewusst bin, niemals auf dem Tisch zu sehen, da ich immer nur 1 bis 2 Minis pro Jahr dort bemale.
 
Ja Moin!
Ich kenne das ebenso. Aber wir alle kennen auch den berühmt berüchtigten Pile of Shame ?

Zum einen hilft Speed Painting. Mit Slap Chop und GW Contrast Farben habe ich bei meinen Greyjoys für ASOIAF sehr gute Ergebnisse erzielt. Und dann ist da die Frage, ob du für die Vitrine oder den Spieltisch malst. Wenn letzteres, schaue ich mir das Modell bei ausgestreckten Arm an. Wenn es mir dann gefällt, sieht es auf dem Tisch auch gut aus und ich lasse meist weitere Details (besonders bei Standardeinheiten; Charaktermodellen oder Center Piece Modellen lasse ich meist noch etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen).