Polizistenleben

Dominicus

Testspieler
12. Oktober 2003
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Scheiß Regen...scheiß Wetter...scheiß Tag! Masterdetective Klinger, Beamter des Adeptus Arbites zog seinen braunen Ledermantel um seinen schlotternden Leib und sprintete durch den sinnflutartigen Regen in Richtung des gepanzerten Einsatzwagens. Ein ungewaschener und augenscheinlich wahnsinniger (alle Vernünftigen Menschen gingen bei diesem Sauwetter in die Bars, Bordelle oder einfach nach Hause) Wanderprediger stellte sich ihm in den Weg. Grünlicher Schleim triefte von den Lippen des Mannes und ein wahnsinniges Funkeln glomm in seinen Augen.
„Erfahre die Gnade des Imperators! Tritt den Kindern der Sterne bei...!“ stammelte er.
Klinger lächelte ihn kurz an, bevor er ihn seinen Schockstab in den Magen rammte.
„Wir sind die Gnade des Imperators...geh nach Hause Bürger!“
Der Bettelprediger übergab sich und kroch dann auf allen Vieren davon.
Klinger öffnete die Tür des Einsatzwagens und die Wärme des Innenraums schlug ihm ins Gesicht.
„Verdammte Irre...behindern nur unsere Arbeit...man sollte sie alle exekutieren!“
„Yep...“, kommentierte Detective Bäumer. Er war noch nicht lange bei der Truppe, dachte Klinger...war aber ganz brauchbar. Er lernte schnell die Kniffe, war dabei absolut unbestechlich und skrupellos...genau das, was der Adeptus Arbites brauchte!
Bäumer kratzte sich mit seiner behandschuhten, linken Hand am kahlrasierten Schädel...die frische Tätowierung des geflügelten Totenkopfs juckte immer noch....sie war ein Ehrenzeichen...nicht viele erlangten es...die Tätowierung stand für das Überleben des ersten Dienstjahres in der Makropole.
Klinger dachte an seine Anfangszeit zurück...keine einfache Zeit! Mutantenaufstände und Hungerrevolten! Damals arbeitete man weniger mit Psychologie, als mehr mit der Schrotflinte im Anschlag! Klinger wurde aus seinen Träumereien plötzlich durch Bäumers Stimme gerissen.
„Da kommt unser Mann...und nicht allein!“
Beide Arbitratoren blickten zur gegenüberliegenden Straßenseite, wo ein eng umschlungenes Pärchen sich im Hausgang küßte.
„Der legt sie ja gleich auf der Straße flach!“
„Detective!!! Solche Gedanken sind der Untergang der Kampfmoral...da! Unser Mann verschwindet im Hausgang...wir warten noch 2 Minuten...dann greifen wir zu...nur er kann uns Informationen über den Schmugglerring geben!“
„Ob er das wohl Freiwillig macht?“
„Er wird!...wenn er flüchtet, schieß nur auf nicht Lebenswichtige Organe!“
„Aye Sir..!“
„OK...gehen wir!“
Das Haus war ein heruntergekommener Wohnblock, noch aus der Zeit vor den Mutantenkriegen. Über den Eingang grinste ein Totenschädel um die Besucher zu begrüßen. Eine Ratte so groß wie eine Katze sprang die Treppen herunter...sie fand ein schnelles Ende unter den gepanzerten Stiefeln von Arbitrator Klinger.
„Solide Tür...für so einen heruntergekommenen Drogenschuppen!“
„Soll wahrscheinlich Kleinkriminelle und Kultisten abhalten...aber nicht stark genug um dem Gesetz zu widerstehen!“
Mit lautem Krachen durchschlug das Vollgeschoss den Sicherungsbolzen der Tür...mit einem Tritt war der Weg frei.
Oben schrie jemand...etwas pochte als sei ein Mann hingefallen.
„Verdammter Scrouchie...er will abhauen!“
„Schnappen wir zu!“ Durch einen Gedankenimpuls pumpte die implantierte Adrenalindrüse an seiner Hand, Aufputscher in seinen Körper, und machte ihn so schneller, härter und schmerzunempfindlicher als jeden normalen Menschen.
Klinger warf sich mit seinem vollen Gewicht (und dem seiner Plattenrüstung) gegen die schwere Holztür im Obergeschoß. Er fiel in Scrouchies Schlafzimmer...Sterne tanzten vor Klingers Augen...ein aufgewühltes Bett...ein Mädchen, das panisch schrie, darin...links ein Aufblitzen...Klinger schoß.
„Ahhhhhh...meine Hand...Bulle du hast mir meine Hand weggeschossen!“
„Du hast mit einer Pistole auf mich gezielt...Hallo Scrouchie!“
Das Mädchen schrie immer noch...sie hatte violette Haut und grüne Augen, die man auf der Straße aufgrund des Regens und ihres Umhangs nicht wahrnahm.
„Halts Maul, Mutantenschlampe!“ schrie der gerade hereinkommende Bäumer. „Der Rest des Hauses ist sauber!“
„Laßt sie in Ruhe Bullenschwein, sie hat Angst! Mein Gott...meine Hand...was wollt ihr eigentlich!“
„Du kommst mit ins Castellum Justorum, dort wirst du gegen den Schmugglerring der Vastaner aussagen um deine unsterbliche Seele zu retten, du kleiner Ketzer!“
Das Mädchen schrie immer noch...sie war wahnsinnig vor Angst...sie war eine kleine Hure aus den Duftbars der Mutantenstadt und wollte noch nicht sterben.
„Und wenn ich nicht mitkomme...du schießt nicht...ich bin zu wichtig!“
Klinger drehte sich in einer flüssigen Bewegung zum Bett um und feuerte seine Laserpistole ab. Der Strahl traf die Stirn des Mädchens und sie klappte nach hinten wie eine Puppe.
„Entschuldige...ich konnte dich nicht verstehen, bei diesem Geschrei....“
„Ahh...aber....IHR METZGER; IHR MÖRDER!“
Klinger packte Scrouchie an seinen langen schwarzen Haaren und schleifte den kreischenden Mann durch das schäbige Zimmer.
Als sie auf die Straße kamen, versammelte sich eine schaulustige Menge um die zwei Beamten, die den kreischenden Scrouchie über den Asphalt schleiften. Dieser kreischte und heulte, wobei er seinen verkohlten Handstumpf umklammerte.
Einzelne Waffen wurden gezogen, dies war noch nie das gesetzestreueste Viertel der Makropole...der Haß auf den Arbites war groß. Bäumer baute sich zu seiner vollen Größe auf, im immer enger werdenden Kreis.
„Dies ist eine MK II „Hellraiser“ Repetierschrotflinte...und dies ist ein Kraken-Penetrator-Geschoß...und jetzt macht ihr dem Gesetz Platz!“
Er lächelte und legte auf den Mann vor sich an. Der vernarbte Gangleader blickte ihn erst verdutzt, dann bösartig an...er war einmal zu oft von den Arbitratoren verprügelt worden, jetzt würde er sich rächen...
„De‘ blufft nurrr...laßt Scrouchie frei...ode‘ wir machen euch kalt, Bullenschweine!“
...dann explodierte sein Kopf und beregnete die umstehenden Ganger mit Gehirnmasse ihres Exboss.
Die Menge verstreute sich recht schnell, irgendwo gab es wahrscheinlich etwas interessanteres...oder zumindest etwas weniger riskantes zu erledigen.
„Macht mich kalt...ich wird nicht Aussagen....!“ röchelte Scrouchie
„UNTERSTÜTZUNG IMPERIUMSFEINDLICHER SCHMUGGLER...ANGRIFF AUF EINEN BEAMTEN DES ADEPTUS ARBITES....UMGANG MIT VERÄNDERTEN!!! Das heißt drei mal Ketzerei! Ketzerei gegen das Imperium, den Imperator und somit gegen die Menschheit...du wirst aussagen...und deine Seele wird geläutert werden...Verhör- Offizier Jenkins freut sich schon auf dich..."
Bäumer verlud den gefesselten Gefangenen in den Einsatzwagen und stieg zu Klinger in die Fahrerkabine.
„Doch nicht etwa Fred ‚Die Rohrzange‘ Jenkins???“ winselte es aus dem rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs panisch.
„Genau der...“
 
Ich muss mich meinen vorrednern anschließen, absolut gelungene und atmosphärische Story. Aber hintergrundmäßig eben nicht zu den Arbites passend.

Die Arbites sind eher gesichtslose, Judge-Dredd-mäßige Haudraufpolizisten. Sie nehmen keine verdeckten Ermittlungen vor (das wird Spitzeln überlassen), sie haben wahrscheinlich (für Außenstehende) nicht mal Namen und haben selbst wahrscheinlich auch eher wenig zu entscheiden. Eine verhaftung, wie du sie heir schilderst, würden die Arbites wahrscheinlich eher so durchführen:

1. Ausrücken eines kompletten trupps, da es ein gefährliches Viertel ist vielleicht soagr einer noch größeren Gruppe.
2. Durchführung der Verhaftung durch einen Liktor, der auch gleich Verhör und Rechtssprechung übernimmt.
3. geschlossenes Abrücken. Wern nur auffällig guckt wird entweder mitgenommen oder an Ort und Stelle niedergeschossen.