Der Hintergrund zur Gründung der Praetorians of Death
Da ich sehr viel Wert auf Fluff lege, möchte ich hier gerne Stück für Stück die Geschichte der PoD darlegen.
Ich erweitere den Hintergrund jeweils hier in diesem Post, also lohnt es sich ab und an hier reinzuschauen. Um die Übersichtlichkeit zu wahren, werde ich wie bei einem Roman die einzelnen Teile als Kapitel nummerieren.
(Sollte dieser Post dadurch zu lang werden, liebe Mods, bitte sagt mir Bescheid, damit wir da gemeinsam eine Lösung finden können.)
Wie auch beim Aufbau, der Bemalung und den jeweiligen Umbauten, wäre ich über Feedback sehr erfreut.
Prolog
++ Bericht, Inquisitor Brassberg ++ Ordo Maleus, Großinquisitor Rambouillet ++ Vertraulich ++ Betr.: Vorfall Arusa Sekundus ++
Möge das Licht des Imperators mit euch sein, Großinquisitor Rambouillet.
Wie ihr angeordnet habt, habe ich den Vorfall, der zum Verschwinden des Planeten Arusa Sekundus und seiner drei Monde geführt, untersucht.
Wie ihr wisst, wurde dieses System vom Freihändler Barranarius entdeckt, und im Namen des Imperators und unter der Verwaltung der Familie Barranarius gestellt. Arusa Sekundus erwies sich dabei als vortrefflicher Agrarplanet. Doch bald wurden während der Rodungsarbeiten Bruchstücke xenologischer Technologie entdeckt. Wie von euch angeordnet begann Inquisitor Ethan Jaeggar mit der genaueren Untersuchung des Systems und entdeckte bald unter der Oberfläche des Mondes Arusa II eine Station unbekannter Herkunft. Das gesamte Gebiet wurde zum Quarantänegebiet erklärt und Jaeggar forderte eine Truppe Ultramarines zur Unterstützung an. Was er genau in der Station fand, geht aus den übriggebliebenen Aufzeichnungen leider nicht hervor. Es steht jedoch zu vermuten, dass er die xenologische Technologie, ob aus Versehen oder mit Absicht, in Gang setze. Der Planet Arusa Sekundus, sein unbewohnbarer Nachbar Arusa Primus und alle fünf Monde des Systems verschwanden in einem Warpsturm, der offenbar temporär und räumlich begrenzt war. Meine Messungen und Untersuchungen ergaben hierbei, dass dieser Ausbruch sich auf das System beschränkte und sofort in sich zusammenbrach, nachdem alle Planeten und Monde in den Warp gerissen wurden. Einzig die Sonne Arusa ist von diesem System übriggeblieben.
Aus diesem Grund komme ich zu dem Schluss, dass Inquisitor Jaeggar die Technologie ohne Unterstützung des Adeptus Mechanicus und ohne ausdrückliche Erlaubnis in Gang setzte. Meine Theorie stützt sich dabei auf die wenigen Aufzeichnungen, die ich an Bord der Imperators Schwert gefunden habe. Dem einzigen Schiff, das der Katastrophe entkommen konnte. Sobald ich nähre Erkenntnisse über die Vorfälle gewonnen habe, werde ich Ihnen umgehend Bericht erstatten.
Gez.
Inquisitor Brassmann
++ Bericht, Inquisitor Brassberg ++ Ordo Maleus, Großinquisitor Rambouillet ++ Vertraulich ++ Betr.: Vorfall Arusa Sekundus ++
Möge die Weisheit des Imperators mit euch sein, Großinquisitor Rambouillet. Kurz nach meinem Eintreffen im System Arusa, und unmittelbar nach Abschluss meiner ersten Untersuchung der Imperators Schwert, erfolgte erneut eine gewaltige Eruption von Warpenergie, der wir nur mit knapper Not entkommen konnten. Als Folge dieser Eruption erschienen die Planeten des Systems wieder an ihre alten Plätzen, jedoch bar allen Lebens. Arusa Sekundus ist wie Arusa Primus nun ein toter Felsbrocken im Weltraum. Über den Verbleib der Ultramarines, des Gefolges von Inquisitor Jaeggar oder der Schiffsbesatzung, wage ich keine Theorie aufzustellen. Ich erwarte eure weiteren Befehle.
Gez.
Inquisitor Brassmann
++ Bericht, Inquisitor Brassberg ++ Ordo Maleus, Großinquisitor Rambouillet ++ Vertraulich ++ Betr.: Vorfall Arusa Sekundus ++
Möge die Gnade des Imperators mit euch sein, Großinquisitor Rambouillet.
Laut euren letzten Befehlen an mich, habe ich mit der Untersuchung des wiedererschienen Mondes Arusa II begonnen und tatsächlich, wie ihr es vermutet habt, ist die Station der unbekannten Spezies unversehrt.
Von den Ultramarines und Inquisitor Jaeggar fehlt jede Spur. Eine dicke Staubschicht bedeckt weite Teile der Station, obwohl sie nur für einige Wochen im Warp verschwunden war. Ebenso sind keine Spuren menschlichen Eindringens zu sehen. Allerdings haben wir auf unseren Sensoren seit einigen Tagen merkwürdige Echos, die den Schluss nahe legen, dass sich Unbekannte dem System nähern. Ich habe daraufhin die Untersuchung der Station abgebrochen und volle Alarmbereitschaft angeordnet.
Gez.
Inquisitor Brassmann
++ Bericht, Inquisitor Brassberg ++ Ordo Maleus, Großinquisitor Rambouillet ++ Vertraulich ++ Betr.: Vorfall Arusa Sekundus ++
Großinquisitor Rambouillet.
Entgegen der Etikette ersuche ich sie dringendst mit einer Streitmacht der Grey Knights in das System Arusa zu eilen. Der unbekannte Kontakt erwies sich als ein Schiff, welches der Xenos´ Tod, dem Kreuzer unter dem Kommando von Inquisitor Jaeggar, auf erschreckende Weise ähnelt. Es steht unter dem Kommando fremdartiger Krieger, die wie eine verzerrte Parodie unserer heiligen Space Marines wirken. Noch können wir die Position halten und dem Feind bis auf kleinere Gefechte ausweichen und ihn daran hindern, die Station auf Arusa II einzunehmen. Dennoch ersuche ich sie dringend zusätzlich zu den bereits angeordneten Truppen als Unterstützung zu Hilfe zu eilen.
Gez.
Inquisitor Brassmann
++ Persönliches Logbuch, Inquisitor Brassberg ++
Das unbekannte Schiff ist wahrhaftig die Xenos´ Tod. Oder vielmehr das, was der Wahnsinn des Warp davon übriggelassen hat. Nun weiß ich mit letzter Gewissheit, was aus den Ultramarines und Jaeggar geworden ist.
Beim Licht des Imperators. Ich wünschte, ich wäre vorsichtiger gewesen und hätte früher um Hilfe ersucht. Doch nun ist keine Zeit mehr. Wir haben schwere Schäden davon getragen, eine Verbindung mit anderen Schiffen außerhalb des Sytems ist unmöglich. Ich werde mein Logbuch und die Aufzeichnungen der Kämpfe mit einer Rettungskapsel der Gnade des Imperators ausliefern und hoffe, dass beide rechtzeitig geborgen werden.
Sie sind bereits im Schiff und ich muss vorsichtig sein. Nur soviel:
Offenbar ist die Zeit im Warp in einer Geschwindigkeit verlaufen, die wir nicht werden nachvollziehen können. Die verschollenen Krieger der Ultramarines, einst loyale Diener in Seinem Dienste, sind zu verzerrten Gestalten ihrer Selbst verkommen. Ihre Rüstungen und Waffen sind in dunklem blau und Rot lackiert, mit Warpblitzen, Ketten, Stacheln und Schädeln verziert und Götzenbilder aus Bronze haben die heiligen Zeichen des Imperators ersetzt. Die ursprüngliche Reinheit ist Chaos, Schmerz und Schmutz gewichen. Aus dem Inquisitor Ethan Jaeggar, einst einem Mann voll eiserner Disziplin, ehernen Prinzipien und festem Glauben, ist ein dunkler Schatten, ein verzerrtes Spiegelbild des Entsetzens geworden. Ich habe ihn kurz gesehen und bin bis in mein Innerstes erschrocken. Diese Überlebenden der Katastrophe von Arusa, sofern man sie so nennen kann, nennen sich jetzt selber die Praetorians of Death. Nach den wenigen Informationen zu urteilen, die wir während der Kämpfe aufnehmen konnten, müssen Jaeggar und die Marines Jahrhunderte im Warp zugebracht haben, während hier nur wenige Monate vergangen sind. Diese Ewigkeit in der Isolation des Wahnsinns hat sie dem Chaos anheim fallen lassen. Möge der Imperator ihren Seelen gnädig sein. Ich werde nun diese Aufzeichnungen mit einer Rettungskapsel ins All senden. Anschließend gebe ich den Befehl unser stolzes Schiff, die Auge der Inquisition direkt auf den Mond Arusa II stürzen zu lassen. So können wir vielleicht doch noch verhindern, dass die Station der unbekannten Spezies den Feinden in die Hände fällt und noch mehr Unglück über das Imperium bringt. Möge der Imperator mir meinen Hochmut verzeihen und meine Seele in seinem Licht baden.
Gez.
Inquisitor Brassberg
++ Persönliche Aufzeichnungen, Großinquisitor Rambouillet ++
Was auch immer im System Arusa geschehen sein mag, die Berichte Jaeggars und Brassbergs erscheinen mir entweder maßlos übertrieben oder gar bar jeder Wahrheit zu sein. Seit nunmehr drei Monaten untersucht eine gemeinsame Flotte der Ultramarines und des Ordo Maleus das System. Weder auf Arusa Primus, Arusa Sekundus noch auf einem der Monde des Systems wurde eine Station von unbekannter, offenbar xenologischer Herkunft entdeckt. Nach meiner persönlichen Meinung sind sowohl Jaeggar, die ihm unterstellte Kampftruppe der Ultramarines, als auch Brassmann freiwillig zu Renegaten geworden. Immerhin, die vollautomatisierte Urbarmachung von Arusa Sekundus läuft in vollem Umfang. Sicher, der Fortschritt ist geringfügiger als ursprünglich berechnet, aber nach meinen Erkenntnissen steht einer baldigen Übersiedlung von Pionieren und Siedlern des Imperiums nichts entgegen. Bei meiner Rückkehr werde ich empfehlen, die Namen der beiden Abtrünnigen aus den Annalen des Ordos Maleus zu streichen. Ein gleichartiges Vorgehen wird im Übrigen auch von Marneus Calgar, dem Großmeister der Ultramarines befürwortet. Es ist nicht nötig die Schande der Häresie auch noch einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die wäre der Moral innerhalb beider Organisationen nicht zuträglich.
Ende der Aufzeichnung.
Großinquisitor Rambouillet
Kapitel I
Die Stille in dem kleinen Raum war vollkommen. Geradezu körperlich spürbar schien sie aus den metallenen Wänden zu tropfen und sich mit dem schwachen, grünen Schimmer eines Monitors zu vereinen, über den lange Zeilen weißer Schriftsymbole liefen. Diese spiegelten sich in dem hageren Gesicht eines Mannes wider, der konzentriert Zeile um Zeile des Berichts las.
Schließlich endete der Bericht. Nachdenklich nickte der Mann und schaltete den Monitor aus. Obwohl es nun in dem Raum absolut dunkel war, bewegte sich der Mann mit einer Sicherheit, als würde er im hellen Schein einer Nachmittagssonne spazieren gehen. An der dem Schreibtisch mit dem Monitor gegenüberliegenden Wand drückte er auf einen Knopf. Leise zischend fuhr eine Metallplatte an der Wand zu Seite und gab den Blick frei, auf das im Weltraum schwebende Sonnensystem.
„Rambouillet“, murmelte der Hagere in die Stille. „Was hast du zu verbergen versucht?“
Die Stille wusste keine Antwort. Ein Lichtreflex der Sonne tanze kurz auf der Glatze des Mannes, verfing sich an einem verchromten Anschluss an seiner Schläfe und tanzte anschließend unbeschwert durch das stille Zimmer. Der Mann holte tief Luft, etwa so, als ob er sich selber erneut eine Frage stellen wollte, als das auf- und abschwellende Geheul eines Alarms durch das Schiff hallte. Der Mann erstarrte und sein Blick schien in eine weite Ferne zu reichen. Nach einigen Augenblicken fiel die Starre von ihm ab und ein wölfisches Grinsen huschte über sein Gesicht. Schnell drückte er einen weiteren Knopf und helles Licht flammte auf. Mit wehenden Gewändern eilte der Mann zu seinem Schreibtisch und drückte einen verborgenen Knopf an seiner Unterseite. Ein Teil der Wand faltete sich leise zischend ein und gab den Blick auf einen speziellen Ständer frei, auf dem ein entfernt menschlich wirkendes Gebilde aus Ceramit und blitzendem Metall ruhte. Runen des Schutzes und der Macht wanden sich über die Rüstung, wie eine Grube voller Schlangen. Ein leichtes Schaudern durchlief den Mann. Mit einer fast schon lässigen Bewegung ließ er seinen Umhang zu Boden gleiten und gab den Blick frei auf seinen nackten Körper, der mit Narben und chromblitzenden Anschlüssen übersät war. Seine Haut war am Rücken zum größten Teil von einer flexiblen und mattschwarzen Masse bedeckt. Auf den Resten der natürlichen Haut standen feine Härchen ab. Ein Zeichen der Erregung.
Ohne den Blick von der Rüstung zu wenden, griff der Mann an den Interkom auf seinem Tisch.
„Hier spricht Inquisitor Johann Dorn. Ich übergebe das Kommando umgehend an Kapitän Fletcher. Adept Cordin. Melde dich in zehn Minuten kampfbereit mit meinem Gefolge in Hangar drei.“ Dorn holte tief Luft und versuchte die Anspannung und die Vorfreude aus seiner Stimme zu verbannen. „Der Feind kommt.“
Inquisitor Dorn beendete den Rundruf und ging langsam die zwei Schritte auf den geheimen Schrank zu, die ihn noch von der Rüstung trennten.
„Ja“, hauchte er mit heiserer Stimme. „Heute werden wir im Namen des Imperators gegen die Renegaten der Preatorians of Death antreten.“ Erneut huschte ein Grinsen über das Gesicht des Inquisitors. Hart. Brutal. Und voller Vorfreude auf das Kommende. „Heute werde ich dich endlich zur Strecke bringen, Ethan Jaeggar, Verräter am Imperator und der heiligen Inquisition.“
To be continued ...