Nun muss man aber auch ehrlicherweise sagen dass du mit "Proof of Concept" und diesem "HA!" Unterton in deinem Schreibstil auch ganz schön dick aufträgst 😉
Das tut mir leid, dass es so ankam. So war es definitiv nicht gemeint. Da haben wir uns wohl schön zwischen falsch ausgedrückt und reininterpretiert getroffen.
😉
Also für mich stehen Resindruck und FDM Druck definitiv in einigen Schnittpunkten in Konkurrenz. Und FDM ist für mich erheblich günstiger und mit erheblich weniger Aufwand verbunden.
Dann überlassen wir diesmal nichts dem Zufall und ich kommuniziere mal alles offen und transparent.
🙂
Also ich drucke sowohl Resin als auch FDM seit etwa einem Jahr nebengewerblich.
Ich habe Zugang zu einer Werkstatt mit vielen FDM Druckern und daheim zusätzlich den Luxus einen großen Hobby-/Gewerberaum zu haben. Daheim stehen dann Resindrucker, FDM Drucker, ein großer Spieltisch und die Bemalstation.
Wenn ich jetzt Resin drucke, sehe ich einerseits die Kosten des Materials (gutes ABS-like Resin, Kostenpunkt je nach Angebot zwischen 22 und 34 Euro pro Kilogramm), weitere Kosten wie Alkohol zum Waschen, Schutzausrüstung wie Einmalhandschuhe, Papiertücher und den Aufwand des Waschens, Aushärtens, Supports entfernen, Supportstellen begradigen, abschmirgeln etc.
Hinzu kommt eine aktive Belüftungsanlage, die den Raum wegen der sehr giftigen VOCs mit 12-fachem Luftwechsel austauscht, sowie diverse Aktivkohlefilter gegen den Geruch. Auch wird der Raum während des Drucks nicht betreten, ist einfach zu giftig, trotz 12-fachem Luftwechsel. Da die Nebentätigkeit von langer Dauer sein soll, mag ich niemanden der hier wohnt, langfristig dem Risiko aussetzen.
Das bedeutet für mich, während des Resindrucks habe ich keinen Zugang zur Bemalstation oder zum Spieletisch.
FDM zu drucken hat hingegen keinerlei dieser Einschränkungen für mich, ich kann mich gefahrfrei im Raum aufhalten, das Material ist erheblich günstiger (je nach Angebot zwischen 7,60 Euro und 11 Euro pro Kilogramm) und ich habe keine Nachbearbeitung. Das reduziert Aufwand, Zeit und Kosten erheblich.
Daher sehe ich jeden erfolgreichen Druck in Richtung Fahrzeug/Modell fürs Tabletop auch als eine sehr große Chance für Neueinsteiger in das Hobby Tabletop. Wenn wir alle mal ganz ehrlich sind, sind die Kosten für den Einstieg in das Hobby faktisch schon ein großes Gatekeeping.
Wenn jemand einfach mal schauen will ob es Spaß macht sehe ich schon einen erheblichen Unterschied darin, ob ein Fahrzeug 40-50 Euro kostet wenn man es bei einem großen Tabletop-Hersteller kauft, 30 Euro kostet, wenn man es bei einem Resin-Caster kauft oder 10 Euro, wenn man es als FDM kauft.
Gerade zu Beginn, wenn die Malkünste (noch) gar nicht vorhanden sind und ein schneller, einfacher und günstiger Zugang zum Hobby im Vordergrund stehen, ist es in meinen Augen eine nicht nur legitime, sondern sehr tolle Alternative. Also verzeiht mir meinen anscheinend zu großen Enthusiasmus, was das Thema angeht.
😉 War nur gut gemeint und hat mich persönlich sehr motiviert und begeistert.
..und wenn man das dann noch mit kostenlosen und einfachen Regelwerken wie onepagerules kombiniert.. Träumchen! Das gibt wirklich jedem die Chance "mitzumachen".
Hauptberuflich habe ich übrigens viel mit Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Ecken zu tun. Das erklärt vermutlich auch meinen Blick auf eingeschränkte Möglichkeiten und meinen Wunsch möglichst viel möglichst Vielen zu ermöglichen.
Hoffe, ich habe mich diesmal gut erklärt.
🙂