Ich kann mir vorstellen, dass die Regeldiskussion um das SRS ausgelagert wird, deswegen gebe ich meine Interpretation topicfremd auch noch zum Besten:
Es besteht tatsächlich eine ärgerliche Regellücke, bedingt durch das Alter des Codex, welcher von anderen Deckungsregeln ausgegangen war.
Sehr wohl gibt es offensichtlich einen Deckungswurf:
a.) wenn das Ziel in einem Gländestück steht
b.) zu 50% an einem Geländestück steht
c.) wenn es hinter einem Sichtlinien blockierenden Geländestück steht aber NICHT innerhalb der Geländes selber
d.) zu 50% von Sicht des Schützen ( Sichthöhe berücksichtigen ) verdeckt ist.
MMn brauchst du von deiner ursprünglichen Interpretation nicht abweichen, weil...
a) zweifelsfrei richtig
b) ja
c) nein, nur wenn es mit 50% der Einheit berührt wird
d) schwierig zu bewerkstelligen, du darfst nicht vergessen, dass Sichtlinien im Prinzip imaginäre Kegel sind (mit der Spitze am Auge des Schützen), welche mit der Endfläche das ganze Zielmodell anpeilen müssen. Sobald der Kegel irgendein Geländeteil streift, gilt das entsprechende Modell als in Deckung (Fahrzeuge und monstr.Kreaturen ausgenommen)
Dies ist aber eher unerheblich, siehe folgende Ausführungen...
Wie funktioniert das mit den verschiedenen Deckungsarten:
Der Streitfall ist das Gebilde "in Deckung". Dieser wird im Regelbuch sehr weit gefasst, eigentlich ist alles "in Deckung", was das SRS wohl mit dieser Regel umgehen wollte.
So gesehen wäre der Satz, dass man nur von Deckung profitiert, wenn man sich in dieser befindet totaler Nonsens, da es keinen Fall gibt, bei dem man in Deckung ist und nicht davon profitieren würde!?
Die Absicht der Regel ist wohl deutlich (die Raketen sollen um Gelände herumfliegen, nur naher Schutz verhindert letztendlich den Einschlag), nur der Wortlaut macht jetzt Probleme.
Im Geiste der Regel zählt für mich der folgende Satz (keine Ahnung wie es im deutschen Codex vermerkt ist): "...passing around any blocking terrain!"
Da Sichtlinien, um von Deckung zu profitieren, in irgendeiner Art und Weise geblockt werden müssen, wäre hier eine annehmbare Erklärung dafür, dass die Einheit tatsächlich durch Ausnahmetatbestände nur von Deckung profitiert, in der sie drinsteht oder welche sie berührt!
Also einfach ausgedrückt: Die Raketen umfliegen alles, was blockiert! (also prinzipiell wird jede reale Deckung ignoriert) Allerdings werden 2 Tatbestände wieder nachgeschoben, einmal "in Deckung" (womit wohl eben Geländezonen und Sonderregeln gemeint waren, die Zonendeckung generieren) und einmal berührte Deckung.
Zumindest wenn man den Regelsatz auf eine der möglichen Arten mit den eingeschobenen Nebensätzen lese 🙂
( Hier mal der Regeltext umgestellt.. - sieht so aus als bräuchte man mal das englische Original :
Das Ziel profitiert weiterhin von Deckung, wenn es sich in welcher befindet solange sie zwischen dem Ziel und dem Schützen liegt oder sie berührt, solange sie zwischen dem Ziel und dem Schützen liegt.
Nene, kreativ, aber das ist nicht möglich! Ich schiebe mal das englische Orginal dazu:
The Target can count the benefit of cover they are in, or are touching if it lies between them and the firer
Verdeutlicht auch nochmals durch die Kommasetzung des Orginals zählt der Nebensatz "if it..." nicht für den ersten Teil des Satzes! Da kann man nicht einfach den Nebensatz wiederverwerten
😉
Fazit: Wolkenmann hat`s eingangs richtig erklärt, wie das Waffensystem funktionieren soll! Nach RAW wird es ganz haarig, da einige Formulierungen sehr unglücklich getroffen sind (z.B. auch blocking terrain, was andere Einheiten schon wieder nicht mit einschließen würde) Ich rate dringend dazu, die Regeln so zu spielen, wie sie offensichtlich gemeint sind und von haarspaltigen RAW Diskussionen abzusehen! Nicht immer, wenn man auf RAW pocht, spielt man auch korrekt!
(@Wolkenmann & Tharek: Ich glaube das wird ein tief sitzendes Trauma... :lol🙂
Recht so, Demoralisierung erfolgreich abgeschlossen
😀