Hallo Leute,
wie versprochen hier mal ein Review von mir zu den Rubicon Bausätzen, die ich mir letzte Woche bestellt habe. Dies waren ein Tiger und eben der T-34/76. Den Tiger wollte ich mit mehr Bildern versehen, also dauert es noch etwas und ich fang mal mit dem T-34 an. Dort gibt es dann nur ein paar Fotos vom fertigen Modell.
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Übersicht:
Hersteller: Rubicon
Material: Spritzguss-Plastik in 3 Gussrahmen
Modell: T-34/76 (frühe Modelle, s.u.)
Maßstab: 28 mm (1:56)
Genre: Historisch, WW II
Preis: ca. 25 Euro uvp, Rabatte wie immer je nach Händler
Einsatzmöglichkeiten: Bolt Action u. andere 28 mm WWII Systeme
Review:
Mit dem T-34/76 liefert uns Rubicon einen Bausatz für die frühen Varianten des wohl wichtigsten Panzers des 2. Weltkriegs. Der T-34 verband als erstes Kampffahrzeug die 3 wichtigen Parameter für einen Panzer - Panzerung, Beweglichkeit und Feuerkraft - in nahezu idealer Kombination. Nur die schlechte Organisation der Roten Armee in den ersten zwei Kriegsjahren sowie ein anfangs bestehender Mangel in Bezug auf die Führungssysteme (Funk, Rundumsicht für den Kommandanten) resultierten in den hohen Verlustzahlen. Für die Wehrmacht war der T-34 anfangs mit den 1941 üblichen 3,7 cm PaKs kaum zu bekämpfen und erst mit dem Aufkommen der besseren Geschütze wie den langen 7,5 cm Kanonen auf dem Panzer IV ab 1942 war man dem T-34 wieder ebenbürtig bis überlegen.
- Ich breche hier mal ab, sonst könnte ich noch lange so weitermachen, kommen wir lieber zum Modell... -
Wie erwähnt kann man mit dem Rubicon Bausatz die frühen Varianten des T-34 bauen. Dies beinhaltet die Modelle von 1940, 1941 und die frühen 1942er Modelle. Dabei sind mehrere Bauteile untereinander austauschbar um die verschiedenen Varianten abzudecken. Wichtigster optischer Punkt ist der Turm, der hier nur den kleinen Turm der frühen Modelle mit der einen großen Turmluke abbildet. Der evtl. von den Flames of War T-34 bekannte, etwas größere, hexagonale Turm mit den zwei Runden Luken fehlt in der Box. Dieser wurde in etwa ab dem Spätherbst 1942 eingeführt und bis zum Ende der Produktion Anfang 1944 gebaut. (1943 kam auf diesem Turm dann auch endlich eine Kommandantenkuppel zum Einsatz, das nur am Rande.) Im Ausgleich dafür gibt es im Gussrahmen von Rubicon aber auch 2 Türme, einmal den gegossenen und den später hinzugekommenen, geschweißten Turm. Optisch ist der Unterschied recht gering, aber der Geschichtsfreak wird da schon wissen, wo und wann welcher Turm zu verwenden ist.
Weitere Unterscheidungsmerkmale bilden zwei alternative Kettensätze. Einmal gibt es die üblichen Laufrollen mit Gummiüberzug und zum anderen die blanken Stahlrollen ohne Gummi. Letztere wurden so vom Harbst 1941 bis Ende 42 gefertigt, als die man in der Sovjetunion kaum mehr Gummi hatte und die Panzer immer schneller vom Band laufen sollten. Diese Laufrollen verbindet man üblicherweise mit der Stalingrader Panzerfabrik. L
Letzter erwähnenswerter Punkt sind zwei unterschiedliche Hecksektionen einmal mit der eckigen Wartungsklappe für den Motor der frühen Modelle und zum anderen die später nur noch verwendete runde Luke. Beim Geschützansatz fehlt leider das recht organisch abgerundete frühe Gehäuse, es sind nur zwei verschiedene eckige Gehäuse vorhanden.
Der Bausatz kommt auf 3 Gussrahmen daher. Dabei fallen einige Besonderheiten auf, die sich wohl bei vielen Rubicon Modellen finden lasen. So besteht der untere Teil der Wanne aus zwei Hälften, die zusammengeklebt werden müssen. Dies erlaubt dem Hersteller, die Aufnahmefläche der Laufrollen sehr detailliert zu gestalten. Der Nachteil ist aber eine deutliche Klebenaht an der Unterseite des Panzers, die man aber natürlich normalerweise nicht sieht.
Bei den Ketten gibt es einige Einschränkungen. So sind die ketten mit der Vorderseite der Laufrollen in einem Stück gegossen. Dies führt leider dazu, dass die Oberflächenstruktur der Kettenglieder nicht einmal ansatzweise der eines T-34 entspricht. Das hat Warlord Games mit seinem T-34/85 Bausatz wesentlich besser gelöst, der die übliche "Waffelstruktur" der T-34 Ketten ziemlich exakt umgesetzt hat. Dafür bestehen bei Rubicon die Laufrollen aus zwei Teilen, so dass man die mittlere Rille bei den Rollen sieht, was Warlord in Plastik wiederum gar nicht anbietet. Wie erwähnt hat man noch die Wahl zwischen zwei fertigen Sätzen Ketten mit Laufrollen. Hier wäre es wohl besser gewesen, die Ketten wie bei Warlords Bausatz in je zwei Segmente aufzuteilen, nur einen Kettensatz anzubieten und die Rollen einzeln in den Gussrahmen zu packen. Das wäre auch historisch sehr interessant, denn beim T-34 hat man 1942 wegen des Produktionsdrucks alles verbaut, was man an fertigem Material in die Finger bekommen konnte. Dies führte dazu, dass einige Panzer bei den Laufrollenmit einer Mischung aus Gummi- und Stahlrollen das werk verließen. Auch beim Austausch verschlissener Rollen hat man genommen, was gerade zur Hand war, was auch zu solchen Mischungen führte. Bei den Ketten haben wir also die komische Situation, dass die Aufhängung und die Rollen bei Rubicon besser sind als bei Warlord Games, es sich aber bei den Ketten genau anders verhält. Auf Spielentfernung fällt der Unterschied allerdings kaum auf, da man die Kettenoberseite so gut wie nicht sieht - dass muss man auch erwähnen.
Der restliche Bausatz ist eigentlich Standard. Wannenoberseite aufkleben, Turm kleben, Heck anbringen, Zusatzbits drauf und fertig. Beim Heck sollte man unbedingt darauf achten, das die zwei alternativen Oberteile nur zu einer der vorhandenen Unterseiten passen. So passt die 1940/41er Oberseite nur zur 1940er Unterseite. Evtl. ist hier in der Anleitung auch ein kleiner Fehler. Beim Turm gibt es den Wermutstropfen, dass man eigentlich zwei vollständige Türme bauen könnte, es aber nur einen Turmkranz gibt. Hätte man einen zweiten Turmkranz in die Gussrahmen gepackt (Platz wäre dafür gewesen), hätte man einen zweiten Turm zum Wechseln bauen können. Ach ja, für einen optionalen Kommandanten ist kein Platz vorgesehen. Will man da einen reinbasteln muss am im Turm erst eine entsprechende Platte einkleben. Dafür hat man sich bei den Zusatzbits nicht lumpen lassen und es gibt doch etwas mehr Zeug als bei Batlefront, hier natürlich vor allem die diversen zylindrischen Zusatztanks oder die 1942 verbauten hinteren zwei Zusatzboxen.
Insgesamt ist der Rubicon T-34 in meinen Augen ein guter Plastikbausatz für einen frühen T-34/76. Größter Schwachpunkt ist halt die nicht historische Kettenstruktur, die man mit einer anderen Bauweise leicht hätte vermeiden können. Und leider fehlt die frühe Geschützblende der ersten paar hundert T-34 Modelle von 1940. Dennoch, für eine Sovjetarmee mit dem Thema Winterkrieg mit Finnland, Barbarossa oder Stalingrad ist das der Bausatz der Wahl. Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Bausatz.
PS:
Warlord Games bietet aber auch einen 1941er T-34/76 in Resin an, dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Bilder:
So, denn noch ein paar Bilder nachgereicht:
Ansicht der linken Seite. Ich habe einen T-34 so Ende 1941, Anfang 1942 gebastelt.
Hier noch die andere Seite. Natürlich ist das Modell noch zu glatt, da müssen ein paar Gebrauchtspuren dran. Die sovjetischen Panzer kamen nicht mal mit so glatten Stahlplatten aus der Fabrik.
Hier mal der Vergleich zu Warlord Games T-34/85 aus Plastik. Neben dem anderen Turm beachte man auch die eckigen vorderen Kettenbleden und natürlich die ab Ende 1942 verwendeten Trommeltanks.
Hier mal die Unterschiede bei den Ketten. Bei Rubicon ist die Aufhängung an der Innenseite ausgestaltet, dafür ist die Kettenstruktur historisch nicht korrekt.
wie versprochen hier mal ein Review von mir zu den Rubicon Bausätzen, die ich mir letzte Woche bestellt habe. Dies waren ein Tiger und eben der T-34/76. Den Tiger wollte ich mit mehr Bildern versehen, also dauert es noch etwas und ich fang mal mit dem T-34 an. Dort gibt es dann nur ein paar Fotos vom fertigen Modell.
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Übersicht:
Hersteller: Rubicon
Material: Spritzguss-Plastik in 3 Gussrahmen
Modell: T-34/76 (frühe Modelle, s.u.)
Maßstab: 28 mm (1:56)
Genre: Historisch, WW II
Preis: ca. 25 Euro uvp, Rabatte wie immer je nach Händler
Einsatzmöglichkeiten: Bolt Action u. andere 28 mm WWII Systeme
Review:
Mit dem T-34/76 liefert uns Rubicon einen Bausatz für die frühen Varianten des wohl wichtigsten Panzers des 2. Weltkriegs. Der T-34 verband als erstes Kampffahrzeug die 3 wichtigen Parameter für einen Panzer - Panzerung, Beweglichkeit und Feuerkraft - in nahezu idealer Kombination. Nur die schlechte Organisation der Roten Armee in den ersten zwei Kriegsjahren sowie ein anfangs bestehender Mangel in Bezug auf die Führungssysteme (Funk, Rundumsicht für den Kommandanten) resultierten in den hohen Verlustzahlen. Für die Wehrmacht war der T-34 anfangs mit den 1941 üblichen 3,7 cm PaKs kaum zu bekämpfen und erst mit dem Aufkommen der besseren Geschütze wie den langen 7,5 cm Kanonen auf dem Panzer IV ab 1942 war man dem T-34 wieder ebenbürtig bis überlegen.
- Ich breche hier mal ab, sonst könnte ich noch lange so weitermachen, kommen wir lieber zum Modell... -
Wie erwähnt kann man mit dem Rubicon Bausatz die frühen Varianten des T-34 bauen. Dies beinhaltet die Modelle von 1940, 1941 und die frühen 1942er Modelle. Dabei sind mehrere Bauteile untereinander austauschbar um die verschiedenen Varianten abzudecken. Wichtigster optischer Punkt ist der Turm, der hier nur den kleinen Turm der frühen Modelle mit der einen großen Turmluke abbildet. Der evtl. von den Flames of War T-34 bekannte, etwas größere, hexagonale Turm mit den zwei Runden Luken fehlt in der Box. Dieser wurde in etwa ab dem Spätherbst 1942 eingeführt und bis zum Ende der Produktion Anfang 1944 gebaut. (1943 kam auf diesem Turm dann auch endlich eine Kommandantenkuppel zum Einsatz, das nur am Rande.) Im Ausgleich dafür gibt es im Gussrahmen von Rubicon aber auch 2 Türme, einmal den gegossenen und den später hinzugekommenen, geschweißten Turm. Optisch ist der Unterschied recht gering, aber der Geschichtsfreak wird da schon wissen, wo und wann welcher Turm zu verwenden ist.
Weitere Unterscheidungsmerkmale bilden zwei alternative Kettensätze. Einmal gibt es die üblichen Laufrollen mit Gummiüberzug und zum anderen die blanken Stahlrollen ohne Gummi. Letztere wurden so vom Harbst 1941 bis Ende 42 gefertigt, als die man in der Sovjetunion kaum mehr Gummi hatte und die Panzer immer schneller vom Band laufen sollten. Diese Laufrollen verbindet man üblicherweise mit der Stalingrader Panzerfabrik. L
Letzter erwähnenswerter Punkt sind zwei unterschiedliche Hecksektionen einmal mit der eckigen Wartungsklappe für den Motor der frühen Modelle und zum anderen die später nur noch verwendete runde Luke. Beim Geschützansatz fehlt leider das recht organisch abgerundete frühe Gehäuse, es sind nur zwei verschiedene eckige Gehäuse vorhanden.
Der Bausatz kommt auf 3 Gussrahmen daher. Dabei fallen einige Besonderheiten auf, die sich wohl bei vielen Rubicon Modellen finden lasen. So besteht der untere Teil der Wanne aus zwei Hälften, die zusammengeklebt werden müssen. Dies erlaubt dem Hersteller, die Aufnahmefläche der Laufrollen sehr detailliert zu gestalten. Der Nachteil ist aber eine deutliche Klebenaht an der Unterseite des Panzers, die man aber natürlich normalerweise nicht sieht.
Bei den Ketten gibt es einige Einschränkungen. So sind die ketten mit der Vorderseite der Laufrollen in einem Stück gegossen. Dies führt leider dazu, dass die Oberflächenstruktur der Kettenglieder nicht einmal ansatzweise der eines T-34 entspricht. Das hat Warlord Games mit seinem T-34/85 Bausatz wesentlich besser gelöst, der die übliche "Waffelstruktur" der T-34 Ketten ziemlich exakt umgesetzt hat. Dafür bestehen bei Rubicon die Laufrollen aus zwei Teilen, so dass man die mittlere Rille bei den Rollen sieht, was Warlord in Plastik wiederum gar nicht anbietet. Wie erwähnt hat man noch die Wahl zwischen zwei fertigen Sätzen Ketten mit Laufrollen. Hier wäre es wohl besser gewesen, die Ketten wie bei Warlords Bausatz in je zwei Segmente aufzuteilen, nur einen Kettensatz anzubieten und die Rollen einzeln in den Gussrahmen zu packen. Das wäre auch historisch sehr interessant, denn beim T-34 hat man 1942 wegen des Produktionsdrucks alles verbaut, was man an fertigem Material in die Finger bekommen konnte. Dies führte dazu, dass einige Panzer bei den Laufrollenmit einer Mischung aus Gummi- und Stahlrollen das werk verließen. Auch beim Austausch verschlissener Rollen hat man genommen, was gerade zur Hand war, was auch zu solchen Mischungen führte. Bei den Ketten haben wir also die komische Situation, dass die Aufhängung und die Rollen bei Rubicon besser sind als bei Warlord Games, es sich aber bei den Ketten genau anders verhält. Auf Spielentfernung fällt der Unterschied allerdings kaum auf, da man die Kettenoberseite so gut wie nicht sieht - dass muss man auch erwähnen.
Der restliche Bausatz ist eigentlich Standard. Wannenoberseite aufkleben, Turm kleben, Heck anbringen, Zusatzbits drauf und fertig. Beim Heck sollte man unbedingt darauf achten, das die zwei alternativen Oberteile nur zu einer der vorhandenen Unterseiten passen. So passt die 1940/41er Oberseite nur zur 1940er Unterseite. Evtl. ist hier in der Anleitung auch ein kleiner Fehler. Beim Turm gibt es den Wermutstropfen, dass man eigentlich zwei vollständige Türme bauen könnte, es aber nur einen Turmkranz gibt. Hätte man einen zweiten Turmkranz in die Gussrahmen gepackt (Platz wäre dafür gewesen), hätte man einen zweiten Turm zum Wechseln bauen können. Ach ja, für einen optionalen Kommandanten ist kein Platz vorgesehen. Will man da einen reinbasteln muss am im Turm erst eine entsprechende Platte einkleben. Dafür hat man sich bei den Zusatzbits nicht lumpen lassen und es gibt doch etwas mehr Zeug als bei Batlefront, hier natürlich vor allem die diversen zylindrischen Zusatztanks oder die 1942 verbauten hinteren zwei Zusatzboxen.
Insgesamt ist der Rubicon T-34 in meinen Augen ein guter Plastikbausatz für einen frühen T-34/76. Größter Schwachpunkt ist halt die nicht historische Kettenstruktur, die man mit einer anderen Bauweise leicht hätte vermeiden können. Und leider fehlt die frühe Geschützblende der ersten paar hundert T-34 Modelle von 1940. Dennoch, für eine Sovjetarmee mit dem Thema Winterkrieg mit Finnland, Barbarossa oder Stalingrad ist das der Bausatz der Wahl. Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Bausatz.
PS:
Warlord Games bietet aber auch einen 1941er T-34/76 in Resin an, dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Bilder:
So, denn noch ein paar Bilder nachgereicht:
Ansicht der linken Seite. Ich habe einen T-34 so Ende 1941, Anfang 1942 gebastelt.

Hier noch die andere Seite. Natürlich ist das Modell noch zu glatt, da müssen ein paar Gebrauchtspuren dran. Die sovjetischen Panzer kamen nicht mal mit so glatten Stahlplatten aus der Fabrik.

Hier mal der Vergleich zu Warlord Games T-34/85 aus Plastik. Neben dem anderen Turm beachte man auch die eckigen vorderen Kettenbleden und natürlich die ab Ende 1942 verwendeten Trommeltanks.

Hier mal die Unterschiede bei den Ketten. Bei Rubicon ist die Aufhängung an der Innenseite ausgestaltet, dafür ist die Kettenstruktur historisch nicht korrekt.

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