Rohform Sculpting Tutorial 5tes UPDATE

DELTADOG

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6 März 2004
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Ich habe diese Tutorial vor einigen Jahren auf der GW-Fanworld geschrieben und dabei versucht auf die meisten Anfängerfragen einzugehen.



Der Anfang:

Als erstes steht immer das Konzept. Sucht euch ein schönes Bild von der Figur die ihr machen wollt, oder zeichnet euch selbst was! Wichtig dabei ist, das man recht viel und gut erkennt, was alles an der Figur dran ist!

Das Drahtgestell:

So der Beginn einer jeden Mini ist das Drahtgestell! Diese sogn. Doll kann auf 2 verschiedene Weisen hergestellt werden.

Die Y-Doll: ist die meist genutzte Dollform unter den professionellen Modeleuren! Sie besteht aus einem Drahtstück das dann verdrillt wird, die Bilder sagen glaub ich mehr als viel Gerede! Der Vorteil bei dieser Dollform, liegt bei der Möglichkeit, die arme nach dem modellieren einfach von Torso zu trennen, da man die Arme in den Torso stiftet, und so beim abtrennen der Arme nicht den Draht noch durchtrennen muss.

Die X Doll: hat den Vorteil, das fast alles schon an der Mini dran ist und nur der Kopf reingestiftet werden muss! Gerade bei Figuren mit überdurchschnittlich langen Armen bzw. Beinen (zB Orks) ist diese Dollform von Vorteil! Der Nachteil ist, das die Doll aus 2 verschiedenen Stücken Draht besteht, und deshalb die Stelle die verdrillt wird mit Sekundenkleber fixiert werden muss, sonst verdrehen sich die beiden Teile gegeneinander!


doll1.jpg


Wenn ihr das habt steckt die Doll in einen Korken! Ich nutze immer Fotofilmdosen die ich mit Scheiben aus Kork fülle. Die haben dann ne schöne Größe und liegen gut in der Hand, abgesehen davon kann man die Dose besser abstellen als einen Sektkorken.

Nun die Doll mir WENIG!! Green Stuff ummanteln und trocknen lassen!

doll2.jpg



So kommen wir zum nächsten Abschnitt: Material und Werkzeuge

Die erste und wohl wichtigste Wahl bei einem Modell ist die , welche Modelliermasse man nimmt.

Es gibt viele, die wichtigsten Stelle ich hier mal kurz vor.

Polymerics original Green Stuff:

GS ist ein 2 Komponenten Epoxy Harz, das bis zu einem Verhältnis von 70/30 von gelb zu blau vermengt werden kann. Nimmt man mehr Blau ist es fester, mehr gelb, softer und klebriger. Nach dem aushärten ist es wie ein sehr harter Flummi und recht stabil.

Der Grund warum ich die Firma vor dem GS so betone ist der, das GS nicht gleich GS ist. Der GS von GW zB. ist sehr viel klebriger in der gelben Phase und zäher in der Verarbeitung am Modell. Der von Polymerics ist nicht so klebrig, bleibt nichtt so arg an den Werkzeugen haften und ist softer in der Verarbeitung. Grundsätzlich kann man nicht sagen der eine GS ist schlecht der andere ist gut im Prinzip kommt es darauf an mit welcher Konsistenz ihr am besten klarkommt!

Brown stuff:

ist von der gleichen Firma die auch Green Stuff herstellen, und hat ebenfalls 2 Komponenten, die miteinander verknetet werden müssen! BS härtet steinhart aus, und ist ein wenig spröde dann! mit 20% GS gemischt ergibt sich eine super Mischung, woraus man Waffen, oder Körperteile mit extrem sauberer Oberfläche sculpten kann! Elfenbeine in Leggins wären da ein Beispiel! Details wie feine Schnörkel auf Rüstungen zB . werden mit BS auch sehr gut!

White Stuff:

Ist auch vom Hersteller des GS und dient dazu, das GS noch feiner und weicher zu machen!

Grey Stuff:

Nun Grey Stuff ist auch nur der Volkstümliche Name und heißt richtig Pro-Create. Es ist im Prinzip wie Green Stuff, klebt allerdings nicht so furchtbar, verbindet sich besser mit bereits ausgehärteter Masse, hat eine deutlich längere Verarbeitungszeit und ist ausgehärtet ein wenig fester als Green Stuff aber noch elastischer als Magic Sculp. Erhältlich bei Masquerade Miniaturen im Shop.

Milliput:

Ist eine auf Resinbasis hergestellte 2 Komponenten Masse, die Steinhart aushärtet und danach feil-, bohr- und schleifbar ist. Milliput gibt es in mehreren Körnungsgraden, wobei ich persönlich das superfine am besten für 28mm Maßstab geeignet halte. Der Nachteil an der Härte des Materials ist auch das es leicht spröde ist und leicht brechen kann! Man verwendet es meistens zum Ritzen füllen, oder mit GS gemischt um Waffen zu modelieren, bzw zu feilen. VORSICHT! Milliput ist wirklich ungesund. Obwohl alle nicht natürlichen Modelliermassen nicht gerade ein Hort der Gesundheit sind, ist Milliput doch noch ei wenig giftiger. Esst es nicht, lutscht nicht an den Fingern und wascht euch in regelmäßigen Abständen mal ordentlich die Pfoten!

Magic Sculp:

Ebenfalls eine auf Resinbasis erhältliche 2 Komponenten Modelliermasse, die ähnliche Eigenschaften hat wie Milliput, jedoch leicht flexibler ist und dadurch nicht ganz so spröde. Diese masse im 40760 Mix mit GS ist meine erste Wahl für Waffenmodellierung! Ansonsten wird MS gerne im Großfigurenmaßstab und bei Büsten eingesetzt.

Fimo/Super Sculpey:

Viele kennen das Zeug bestimmt noch aus der Schule, Fimo ist eine hitzehärtende Modelliermasse, die nach dem Backen Steinhart wird. Ebenso wie Milliput ist Fimo sehr spröde nach dem härten, und wird deshalb auch nicht gerne bei professionellen Sculptern eingesetzt. Die Ausnahme bildet die Firma Rackham, die alle Minis, in Fimo modellieren lassen! Der Vorteil an Fimo liegt darin, das man den Zeitpunkt des Aushärtens selbst bestimmen kann, abgesehen davon, hat Fimo Super Oberflächeneigenschaften was das glätten und die Details angeht!

Ich verwende 20% Anteil Fimo in meinen GS reingemischt! Es macht den GS softer und verlängert die Aushärtungszeit um gut ein Drittel.

Pattex Powerknete:

In Bastlerkreisen sehr beliebt als billiges Füllmaterial bei großen Modellen! braucht nicht lange zum aushärten, findet jedoch in der professionellen Herstellung von Minis keine Verwendung, da nicht gut Formstabil während des Vulkanisierens der Formen!

So das wäre erst mal das wichtigste zu den Materialien!


inst.jpg


Hier seht ihr die Werkzeuge mit deren Hilfe ich den Zwerg modelliert habe. Viele Sachen sind improvisiert aber erfüllen ihren Zweck. Mittlerweile benutze ich Profiwerkzeuge von StudioWorkx by Stephan Niehues! Die Dinger sind zwar nicht billig, aber bessere habe ich noch nie irgendwo gesehen, und die Qualität ist der Hammer. Welches Werkzeug man genau für welche Anwendung nimmt ist Gefühlssache und hängt auch von den persönlichen Vorlieben ab wichtig ist ein gutes Bastelskalpell, eine Pinzette ohne Riffelung vorne und ne Nadel den Rest passt euren Bedürfnissen an!

Zum Glätten der Oberflächen haben sich Color shaper bewährt! Für 28mm Maßstab ist Größe 1 perfekt! Color shaper sind eine Art Pinsel, jedoch haben sie eine Silikongummi Spitze anstatt Haaren! Man bekommt sie in gut sortierten Künstlerbedarfsläden, oder im Boesner Katalog!! Ich verwende beide Härtegrade!




So nachdem ihr wisst, was für Material ihr braucht und welche Werkzeuge nützlich sind, kommen wir mal zum Theorieteil, wie sich die einzelnen Materialien beim modellieren verhalten!

Arbeitseinteilung und Materialeigenschaften

So grundlegend gilt für die oben genannten 2 Komponenten Werkstoffe folgendes:

1. Das Mischungsverhältnis sollte nicht das 70/30 Verhältnis übersteigen 50/50 ist im Normalfall immer passend!
2. je mehr Härter man zugibt, um so schneller härtet die Masse und ist zäher in der Verarbeitung
3.Wärme verkürzt die Aushärtezeit, Kälte verlängert sie dementsprechend!
4. Auf Resinbasis hergestellte Modelliermassen, lassen sich mit Wasser sehr gut glätten, jedoch wäscht sich die Resinkomponenten schnell dabei aus! Das zeiht Materialschwund und schlechte Oberflächeglätte nach sich. Ergo -> mit wenig Wasser glätten und nix überfluten!
5. GS glättet sich ebenfalls mit Wasser, Spucke geht besser Alginat (Glättungmittel aus dem Dentalbedarf) ist die Macht!!
6. Das Ganze Zeug zum Kneten ist kein Play Doh!! Von reizend bis minder giftig ist da alles vertreten! Das abschlabbern der Finger, der Werkzeuge, oder das verschlucken der Modelliermassen bzw. das kauen darauf sind NICHT gesund!!!! Spucke falls zum glätten verwendet auf den Handrücken sabbern und da die Tool reintunken!
7. Alle oben genannten Massen sind miteinander mischbar!! Dabei gilt: die Komponenten der Massen sollten erst regulär miteinander verknetet werden, dann erst im gemischten Zustand die beiden Massen vermischen! Es sollten nicht mehr als 2 Unterschiedliche Massen gemischt werden! die Hauptkomponente sollte ca. 70% des ganzen ausmachen!

So wie manage ich jetzt das Zeugs?

Erstmal gilt, das Modelliermasse immer von weich nach langsam fester werdend zu fest aushärtet... logisch :) Der Trick ist dabei die verschiedenen Stadien des Aushärtens für die Gestaltung der Mini auszunutzen! Dh. bestimmte Effekte, Formen gehen nur im frischen Zustand, andere erst im weiter festen!
Der Hauptfehler aller Jungmodeleure ist, das alles nen bissle rund und unakzentuiert aussieht mit wenig Kantenschärfe !! Das liegt fast immer daran, das sie die Erfahrung, wie sich das Material während des Trocknens verhält, noch nicht haben!

Grob kann man sich an folgendes halten, gilt immer für 50/50 Mix der beiden Komponenten!

1. Modelliermasse ist am Anfang klebrig und verliert nach einiger Zeit diese Eigenschaft. Das ist toll aber auch nervig ! Toll, weil man nach einiger Zeit Oberflächen glätten kann, scharfe Schnitte machen kann, ohne das das Tool sehr stark an der Masse klebt (dadurch werden Kanten erst möglich weil sich nix durch die Klebrigkeit verzieht). Nervig, weil man nach einiger Zeit Problem bekommt neues GS auf das Modell zu kleben, und auf der Oberfläche zu verstreichen!
2. Scharfe Kanten sind erst nach längerer Reaktionszeit der Masse möglich.
3. Ornamente gehen am besten mit frischer Masse, da die noch gut klebt!
4. Oberflächen glätten sich später besser als früher!
6. Verwendet eine nicht Wärme abstrahlende Kaltlichtlampe, um nicht unnötige Wärme an das Material zu bekommen! Haltet die momentan ungebrauchte Menge nicht ständig in den Händen!
7. Mischt euch immer wieder frisch an! Nehmt kleine Mengen! lieber einmal mehr mischen als mit altem kram rumhantieren!
8. Aushärtezeit ist unter einer Bastellampe, mit dem Fön, oder auf der Heizung stark zu verkürzen! Nicht zu warm machen dabei, sonst gibts verzogene und verschrumpelte Oberflächen!
9. Arbeitet an mehreren Greens gleichzeitig, um die Downtime bei einzelnen Greens zu überbrücken!

Ungefähre Zeittabelle für die Aushärtegrade von GS bei Raumtemperatur bei 50/50 Mix.

0-6 min -> frisch und klebrig gut um ihn auf das Modell aufzubringen!

6->10min -> weich aber nicht mehr so klebrig! Gut um Falten, Stiefelsohlen, grobe Vorformen etc. zu modellieren!

10-20 min -> mittelfester unklebriger GS! perfekte Zeit für harte Kantengebung, Einschnitte für Ritzen etc. Feine Ausmodellierung von Formen etc.

20-25 min -> fast fest! Letzter Glättungsschritt! am besten mit einem Color shaper mittelhart noch mal alles mit Alginat abrubbeln, um die Oberfläche sauber und glatt zu bekommen!

25-40 min -> Downtime! man kann nicht viel mit dem Green in dieser Zeit anfangen! Arbeitet an einem anderen so lange!

40min - open end -> Der GS ist fest und kann eine weitere Schicht aufgetragen bekommen!


Grundkörper und Texturen

So bevor wir mit einer kompletten Miniatur starten können, müssen wir die grundlegenden Eigenschaften der Miniatur kennelernen.
Es wird einem während des modellierens immer wieder passieren, das man zwar weis was man gerade modellieren will, jedoch nicht weis, wie man es umsetzen soll. Dies soll Gegenstand dieses Kapitels werden.

Was hat meine Mini mit "Grundkörpern" zu tun?

Nun eigentlich alles! Das erste was man beim modellieren lernen muss, ist das man da gerade zB. kein Bein modelliert, sondern nur einen geometrischen Körper, der später mal an der fertigen Mini ein Bein "simulieren " soll. Das Knackpunkt ist also, lernt das zu modellierende Teil in einer möglichst einfachen Form zu sehen!

Hier einige Beispiele:

Gesicht/Kopf : Umgedrehte Tropfenform
Bein/Arm : Zylinder/Kegel
Frauenhintern : Herzform
Schwert : Flachergedrückter Kegel
Rock : abgestumpfter Kegel

Ich denke es ist Klargeworden, auf was ich hinaus will!

Wichtig ist, zuerst dieser möglichst einfachen Form nahe zu kommen mit der Formgebung, und dann erst die entsprechenden Strukturen, wie Muskeln etc. herauszuarbeiten. Die Richtung ist also immer von Grob nach fein!

Eine weitere SEHR wichtige Sache ist die sogenannte Kantenschärfe! Man erkennt daran eigentlich auf den ersten Blick ob es sich um eine Anfängermini oder um eine Fortgeschrittenenmini handelt. Eigentlich jeder hat am Anfang das Problem, das die Mini zu Rund und undefiniert aussieht. Wie bekomme ich also meine Kanten scharf und klar definiert?

Kante.jpg


Auf dem Bild seht ihr mal direkt 2 beispiele nebeneinander. Der linke Quader ist der typische Anfängerquader alle kanten und Ecken schön rund!
Der rechte zeigt, wie ihr das Problem lösen könnt! Die Pfeile geben die Streichrichtung eures Werkzeugs an. Dh. ihr müsst mit eurem Tool immer in Richtung Kante streichen. eine Kante hat bekanntlich 2 Seiten, die sie dann ja bilden! Bei der ersten Seite streicht ihr im rechten Winkel gerade auf die Kante zu! Bei der 2te Seite streicht ihr in einem 45° Winkel auf die Kante zu. Das schiebt das Material auch ein wenig in Längsrichtung zur Kante und macht das Ganze scharf!

So was macht denn nun eigentlich dieses in Form gebrachte geometrische Etwas zu einer lebendig wirkenden Miniatur?

Die Textur

Kommen wir zu den wichtigsten und häufigsten Texturen an einer Miniatur:

1.) Kettenhemd

Ja das Kettenhemd ist eine der aufwendigsten Texturen, die man an eine Mini drankneten kann!

Kettenhemd2.jpg


Beim ersten Bild seht ihr das "klassische" Kettenhemd, wie es schon seit Urzeiten an Miniaturen verwendet wird.
Das ganze zu machen ist nicht sonderlich schwer. Die Pfeile zeigen euch wieder die Richtung in die ihr euer Werkzeug ziehen müsst ( in diesem Fall eine Art Nadel). Man setzt also eine Reihe von Löchern, die man nach dem einstechen leicht in die jeweilige Richtung zieht. am besten geht das mit etwas angetrockneten GS. Die nachfolgende Reihe wird in die entgegengesetzte Richtung modelliert, wobei darauf zu achten ist, das der Einstich exakt ZWISCHEN 2 Löcher der oberen Reihe gesetzt wird. Das ganze am besten an solchen Fladen üben!

Nun ist aber ein Kettenhemd aus einzelnen Ringen aufgebaut, und die eben gezeigte Methode ist für meinen Geschmack nicht die optimale Lösung ein schönes Kettenhemd darzustellen! Stefan Niehues zeigte mir eine von ihm entwickelte Methode, die ich persönlich für die Krönung der Kettenhemdkneterei halte!

Kettenhemd1.jpg


Bei dieser Methode ist das modellierte Kettenhemd tatsächlich aus einzelnen Ringen aufgebaut und ist auch nicht sonderlich aufwendiger als die klassische Methode. man drückt sich zuerst ein Raster in den GS (Bild ganz Links). Dabei ist die Größe des Raster entscheidend! macht es so klein, das die Spitze eures Werkzeugs ca ein Drittel der Gesamtbreite des Kästchens ausmacht. Danach zieht ihr mit dem Tool einzelne kleine Löcher in die Quadrate. Dies immer von UNTEN nach OBEN! Die Pfeile geben wieder die Richtung in den einzelnen Reihen an. Wie ihr nach 3-4 Reihen schnell erkennen werdet, sieht das Ganze nach einem Kettenhemd mit dicht aneinanderliegenden ineinander gewobenen Ringen aus. Sollten die Proportionen noch nicht stimmen, passt die Kästchengröße weiter der Größe eures Tool an, bis ihr ein optimales Ergebnis erzielt. Üben auf solchen Fladen ist hierbei ein Muss!

Fell:

Ob nun Fellumhang, Fellborde um Kleidungstücke, oder Haare an einer Figur im allgemeinen, diese Textur ist fast an jeder Mini dran!

Fell1.jpg


Die erste Methode diese Textur zu erstellen ist, sich wie auf den Bildern zu sehen einige Linien in die Modelliermasse zu drücken! Danach drückt ihr bei jeder Linie eine Seite ein wenig schräg runter, das eine Art Dachzeigeleffekt entsteht, und man das gefühl bekommt einzelne Lagen liegen da übereinander. Danach nehmt ihr euch ein scharfes dünnes Bastelmesser und rizzt ganze fein die Oberfläche ein (siehe Bild). Danach nehmt ihr euch ein nadelartiges Tool und verschiebt die einzelnen Strähnen in ein geordnetes Chaos!

Fell2.jpg


Eine andere Methode ist das Pinzieren. Dafür nehmt ihr euch eine SPITZE Pinzette und drückt solch einfache Dreiecke aus de Modelliermasse (siehe Bild). Danach streicht ihr sanft mit dem Finger die aufstehenden Dreieck gegen die Oberfläche, damit nix absteht. Nun wieder mit dem Tool Chaos machen. Die Methode ist gut für grobes verfilztes Fell und ist sehr schnell!

Fell3.jpg


Die dritte Methode Fell darzustellen ist gut für Fellborden geeignet. Legt dazu eine Modeliermassenwurst auf die entsprechende Stelle an der Minis und modelliert sie an. danach zupft ihr die Wurst mit einer Nadel solange auf, bis sie eine Fluffige Struktur bekommt. Die Fellboden bei meinem Zwerg sind zb so entstanden.

Holz:

Holz ist neben Haaren auch eine sehr häufige Struktur an Minis.

Holz.jpg


Wie auf den Bildern zu sehen, ist es eigentlich gar nicht schwer. Zuerst drückt man sich evt. Blanken in die Modelliermasse. Danach setzt man zuerst die Astlöcher (bei Stäben fängt man halt direkt mit den Astlöchern an ). Um die Astlöcher modelliert man die eigentliche Holzmaserung. Die Bilder sagen da glaube ich wieder mehr als hundert Sätze.
 

DELTADOG

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Stein:

Meine Lieblingstruktur, weil sehr einfach!

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Die ensprechende Fläche wird mit einem möglichst scharfkantigen Stein wie mit einem Stempel bearbeitet. Am besten eignen sich Lavasteine dafür. Meinen Texturstein kann man auf dem Bild sehen, den habe ich mal von Lanzarote mitgebracht. Entsprechendes findet sich aber auch in Mineralienhandlungen oder mal nach einheimischen Steinen schauen! Bei manchen Gasgrillen, sind solche Lavasteine auch dabei um tropfendes Fett vom Brenner abzuhalten!

So kommen wir nach dem Überblick über die Techniken, Materialien und Werkzeuge zur Umsetzung des erklärten an einer kompletten Figur:

<div align="center">Miniaturenentstehung Step by Step</div>

Step1: The Bloody Beginning

- So Vorlagenbild suchen, Größe bestimmen und eine passende Doll biegen (Draht ist am besten 0,8mm versilberter Kupferdraht).
- Die Doll auf einer vernünftigen Base fixieren. ich nehme dafür Filmdosen, die ich mit zurechtgeschnittenen Korkplättchen ausfülle und zurechtschneide. Ihr bekommt aber auch sehr gute Korken für sowas für schmales Geld bei Masquerade Miniaturen im Shop.
- Ummantelt den Draht mit einer dünnen Schicht Modeliermasse. Je ordentlicher ihr bereits bei diesem ersten Schritt seit, was die Grundproportionen angeht, um so leichter werdet ihr es später bei den weiteren Schritten haben.

Step2: Von Unten nach Oben

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- Man fährt meist am besten beim modelieren, wenn man sich linear an einer Miniatur entlangarbeitet. Also nicht erst die Schultern dann Kopf mal nen Bein oder so anfangen, das Ergebnis sähe Quasimodo dneke ich sehr ähnlich :p . Von Oben nach Unten ist ebenso doof, denn da schleichen sich meist Proportionsfehler ein. Also fangen wir mit den Füßen an und wursteln uns langsam nach oben. Im oberen Bild könnt ihr sehen, das ich schon die Stiefel und die Hose fertig habe soweit. Bei größeren Minis wie Orks, Menschen, Elfen etc. macht erst die Beine mit den Füßen uns setzt dann evtl. vorhandene Schuhe drauf. Bei so knubbeligen Gesellen wie dem Zwerg hier sind die Beine eh so kurz, das man auch alles in einem Rutsch machen kann. Bei Hosen solltet ihr auf den richtigen Faltenwurf achten. Sucht euch Vorlagenbilder für Sowas und drückt nicht einfach wahlos Falten da rein, es wird einfach Falsch ausehen auch wenn man es nicht sofort am Faltenwurf festmacht. Ist die Modeliermasse ein wenig angezogen alles schön glätten und den Bierbauchansatz noch dranmodelieren.
- härten lassen

Step3: Von Innen nach Aussen

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-So Sinnvoll es ist von Unten nach Oben zu wandern so zwingend Notwendig ist es sich von Innen nach Aussen zu arbeiten. ich habe unserem Zwerg nun seine Knieschoner und die Stiefelsäume verpasst. Die Knieschoner sidn 2 Kugeln, die ich dann zu passenden Tellern ausgedrückt habe und nach dem Anbringen in Form gedrückt habe. Die Stiefelsäume haben auch als Kugel angefangen, wurden zu würsten ausgerollt und dann zu flachen Streifen gedrückt. Wichtig ist hierbei, das ihr die Kantenschärfe an den Saumkanten erhaltet, sonst siehts wie nen Filzpantoffel aus, aber nicht wie ein Lederstiefel. Die Nieten in den Knieschonern sind mit einem 0,5mm Druckbleistift "gestanzt" worden.
- härten lassen

Step4: Von Mänteln und Waffen

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- Nun ist langsam der Oberkörper dran. Ich habe dem Zwerg den Mantelunterteil verpasst und mit einem Faltenwurf versehen. Schwieriger part hier war, den Platz für den Gürtel zu lassen und die "Auswirkungen" des Gürtels auf den Stoff mit einzubringen. Die Axt ist wie man sieht viel zu groß. Ich hatte sie aud einem Modeliermasserest gebastelt. Dazu habe ich die Masse zu einem Fladen gedrückt, die Grundform ausgeschnitten und trocknen lassen. Danach durch feilen, schleifen udn schnitzen die entgültige Form rausholen.
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Nachdem der Mantel soweit ausgehärtet war, habe ich mich drangemacht den Fellsaum zu machen (Wies geht siehe oben unter Fell). Der Gürtel udn der Wimpel wurden nun angebracht. Beim Gürtel wie schon bei den Schuhsäumen auf scharfe Kanten achten. Den Wimpel hab ich aus einem Fladen Modeliermassen geschnitten udn dann wie schon die Waffe mit Shcleifpapier in Form gebracht. Mit etwas Modeliermasse habe ich den festen Wimpel dann an der Figur befestigt. Am rechten Stiefel kann man bereits die ersten Nieten erkennen. Ziemlich fusselige Arbeit. Dazu habe ich kleine Modeliermassekügelchen aud den Saum gebracht, sie Pyramidenartig zurechtgedrückt und mit einem nadelförmigen Tool ein wenig angedellt.
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- Die Arme bekamen nun ihr Schuppenkleid. Dazu habe ich auf die Arme Modliermasse aufgetragen, alles schön ausmodeliert und geglättet udn mir dann Gedanken zu der Schuppentextur gemacht. Meine Wahl fiel dann auf ein Holzstäbchen, dem ich eine Dreieckige Spitze schnitzte, mit dem ich dann versetzt die Schuppen eindrückte.
-Alles schön härten lassen

Step4: Gürtelschnalle

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-Der Anfang besteht im Prinzip wieder aus der gleichen Technik wie die Knieschoner. Kugel -> Fladen.
mit einem Holzstäbchen habe ich das Loch in der Mitte "gestanzt" die Nieten wieder mit dem 0,5mm Druckbleistift. Am Mantel würden dann an den Ärmeln die Vorlagen für die Fellsäume anmodeliert.
- härten lassen
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-Dann noch aus einer Modeliermassenwurst den Schnallensteg machen.... fertig ist der Gürtel.
- Fellsäume der Ärmel wurden wie schon am unteren Saum gefertigt.

Step5: Jetzt wirds haarig

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-An der passenden Stelle bohrte ich ein Loch udn verklebte mit Sekundenkleber 3 kleine Stücke Blumendraht. Dies dient mir in den folgenden Schritten als Unterbau für meien Bartzöpfe.
 

DELTADOG

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6 März 2004
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- So nachem ich den Draht auf die richtigen Längen getrimmt habe und in die passende Form gebogen, habe ich die Klebestelle nochmal zusätzlich mit einem bisschen Modeliermasse verstärkt, um bei den kommenden Schritten ein wenig mehr Stabilität in dne Drähten zu haben.

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- Begonnen habe ich mit dem mittleren "Hauptbart". In den nächsten Bildern seht ihr genau, wie ich die verschiedenen Aushärtestufen zur Gestaltung des Barts ausgenutzt habe.
-Zunächst ist die Masse sehr weich und klebrig. In dem Zustand habe ich das Material aufgebracht udn in seine grundsätzliche Form gebracht.

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- danach habe ich es ruhen lassen bis es etwas zäher wurde. Nun konnte ich in Ruhe die Flechtstruktur eindrücken, Ohne durch das zu weiche Material mir wieder alles zu verdrücken.

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-Im letzten Schritt habe ich den Bart texturiert. Das Material war fast hart,, das hatte den Vorteil, das ich ncith gleich zu tief eindrücken konnte und viele Haarlinien ziehen konnte, ohne da salles gleich so vermatscht aussah.

Step6: Gesicht

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-Nachdem wir durch den mittleren Bart wissen, wo ungefähr das Gesicht hin muss, nehmen wir uns eine Kugel udn setzen sie als Kopf an die passende Stelle. Drei Würste Modeliermasse Bilden die Grundlage für die Nase und den Schnauzbart.
- Mit dem nadelförmigen tool geht es nun weiter. Zunächst formen wir 2 Augenhöhlen. Die Obere Partie der Augenhöhlen geben dabei je nach Formgebung den auschlaggebenen Gesichtsausdruck (grimmig, leidend, fröhlich etc.). Unterstreichen kann man diese Formgebung noch mit den Augenbrauen. Die Nase wird durch seitliches andrücken zu einem Dreieck geformt ud die Nasenflügel durch 2 seitliche Drücker mit dem Toll von der Mitte abgesetzt. Der Mund wird in dem fall hier durch aufsetzen eines Stücks Modeliermasse gestaltet, das mit dem Bart zu einer Form zusammengebracht wird. Die Schnauzbartzöpfe werden in Form gebracht udn vor dem textuieren nochmal geglättet.
-aushärten lassen!

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-Im nächsten Schritt setzt man die Augen ein und modeliert das untere und obere Lied heraus. Durch Ausstechen der Augengrundform ist so schon das Meiste gemacht und die Lieder brauchen nur noch in fertige Form gebracht werden.
- Am Kopf ist nun schon die Grundform des Helms zu sehen. Der untere Teil des Helms wurde dabei ein wenig antrocknen gelassen, damit zwar die oberen Ornamente besser halten beim Aufbringen, man jedoch beim Ausrichten den unteren Helmteil nicht gleich wieder verdrückt.

mk20.jpg


-Gruppenfoto von drei Däumlingen :cool:
 

DELTADOG

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6 März 2004
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Step7: Helm und Waffen

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-Der Helm hat nun Hörner bekommen. Den vorher eingebrachten Draht dafür, habe ich vorher zurechtgeschnitten, gebogen und dann mit einer gleichmäßigen Schicht Modeliermasse ummantelt. Anschliessend habe ich mit einem Bastelskalpell das Horn in gleichmäßige Segmente unterteilt und ausmodeliert.

Hammer1.jpg


Legen wir den Zwerg einen Moment zur seite und kümmern uns um die Waffen weiter. Die Axt hatte ich ja weiter vorne schonmal grob vorbereitet. Nun kommt der Hammer dran. Zunächst beginnt man mit einem "T" förmigen Teil, das man aus einem Modeliermassenfladen auschneidet.

Hammer2.jpg


-härten lassen
-gegebenenfalls noch weitere Schichten auftragen bis man die gewünschte Dicke hat

Hammer4.jpg


- Die Grundform durch feilen, schnitzen und schleifen herausarbeiten.

mk22.jpg


- Hier seht ihr die fertigen Waffen. Die Axt habe ich ein wenig in der Größe reduziert und wie den Hammer auch mit Ornamenten versehen. Die beiden Totenschädel daneben sind später für die Bartklammern. Der Weg zu den Schädelgesichtern ist eigentlcih schnell erklärt.
- Ihr beginnt wieder mit einer Kugel, die ihr zu einem Fladen drückt. Danach drückt ihr 3 Löcher in den Fladen (2 große Runde für die Augenhöhlen und ein kleines Längliches für die Nase). Als nächstes die Augenhöhlen, Jochbeine und Orbiter ausmodelieren. Um den Oberen Bereich des Schädels vom unteren zu trennen, drückt man mit einem Nadeltool von schräg link und rechts oberhalb der Zahnreihe ein wenig ein.

mk23.jpg


-Am Helm sind nun noch die Fellborden rangekommen. Die Schnauzbärte werden langsam fertig

mk24.jpg


-So Bärte sind fertig, die Schädelgesichter wurden am Modell mit einer Kugel Modeliermasse um den Bart zu einem Schädel geformt. Am Rücken gabs ein paar Haare.

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-Die Waffen haben Ihren letzten Feinschliff bekommen und die Axt Ihren dritten Umbau :rolleyes:
- Am Helm sind hinten noch die Verstärkungen rangekommen und mit einigen Nieten verschönert worden.

Step8: Endspurt

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mk27.jpg


- In die Armstümpfe habe ich Löcher gebohrt und mit Draht die Waffen im richtigen Abstand die Waffen an die Arme geklebt. Anschliessend wurden die Hände darummodeliert.
 

Blue Ice

Codexleser
27 November 2004
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Weis zwar net ob ich das darf aber ich habe eine Relativ leichte art Ketten zu modellieren.

Also hier das Kleine Ketten Tut:

1. Man modlliert einen 1- 1-5 mm Dicke GS -wurst.

1. Bild
nun Drückt man mit einen Skalpel Senkrechte Linien in den GS so dass man solche
Vierecke erhält.

2.Bild
anschließen mit einem nassen
Zahnstocher löcher in die Vierecke hineinstechen.

3. Bild
danach muss man eine 0.5mm Dicke Wurst aus GS in die mitte der Vierecke legen und bei jedem
loch noch einmal mit dem Zahnsocher hinneinstechen. Um Kettenglieder zu erhalten.

Das ganze sieht dann so aus:

post-62-1109778330.jpg



Hier das BIld zur Anleitung.
 

DELTADOG

Eingeweihter
6 März 2004
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So Kinners

Wie damals angedroht wurde das große Reinemachen durchgeführt. Desweiteren ist nun im Tutorial der Materialteil Uptodate. Als großes Update habe ich nun endlich den Step by Step Bericht zum Zwerg fertig geschrieben. Viel Spass beim lesen. Ich werde nun nohc sehen was man noch so reinpacken kann, Detailtut Schädel, Umhänge etc. Desweiteren der von StSt so lange erwartete Formenbauteil.

Gruß DELTA
 

Landsknecht

Erwählter
1 Februar 2007
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Das letzte, was ich davon hörte, war folgendes: Auf einem offiziellen GW-Turnier sind Armeen aus folgenden Minis zugelassen:

1. Ganz normale GW-Figuren
2. Minis, die aus verschiedenen GW-Teilen zusammengebaut sind
3. Minis, die überwiegend aus GW-Teilen bestehen (hier hätten wir den klassischen Fall der Cadianer mit Köpfen von Pig Iron o.ä., soll angeblich ok sein)
4. Minis, die neben Teilen von GW selbst modellierte Teile enhalten
5. Komplett selbst gebaute Minis

Danach ist so ziemlich alles zugelassen außer kompletten Figuren anderer Hersteller und solchen, die zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Teilen anderer Hersteller bestehen.
Gerade der Punkt 3 ist da aber oft schwierig. Wie gesagt: Cadianer mit alternativen Köpfen sind angeblich ok, ebenso Cadianer mit alternativen Waffen (irgendwelchen Sutrmgewehren, was weiß ich). Eine Armee aus Warzone Figuren, die GW-Waffen haben, ist es dagegen eindeutig nicht. Wo die Grenze gezogen wird, ist nicht festgelegt und hängt vom Turnierleiter ab.
Wichtig ist: Selbst modellierte/gebaute MInis schaden i.d.R. nie.