Truppsergeanten und die Faust
Ein Thema, dass mich schon seit längerem beschäftigt.
Ich möchte versuchen, mich diesem Thema aus verschiedenen Blickwinkel zu näheren und Lösungsvorschläge herausarbeiten bzw. Anregungen geben, die bei der Entscheidung hilfreich sein können.
Im Fokus sind die Sergeanten von Trupps, wie Taktischer Trupp, Sturmtrupp, etc. mit der Annahme, dass sich kein weiteres Charaktermodell der Einheit anschließt.
Historie:
In der 5. Edi war es Gang und Gebe, den Truppsergeanten eine Faust zu verpassen. Da sie im Beschuss als auch im Nahkampf nicht extra anvisiert werden konnten. Auch half die Wundverteilung in der 5. Edi, den Faustträger zu schützen.
Ausgangssituation:
Nun, in der 6. Eid hat sich dbzgl. einiges geändert. Es geht nun nicht mehr so einfach die Faust zu verstecken, um sie vor Schaden zu bewahren. Daher bedingt es auch, die Entscheidung ob ein Sergeant eine Faust bekommen soll oder, auch ein gutes Regelverständnis.
Also, was hat sich in der aktuellen Edi geändert?
- Die Art und weise, wie Verwundungen zugeteilte werden im Beschuss als auch in´m Nahkampf
- Die Faust selbst
- Nahkampfphase
- Herausforderungen
zu 1. Wundverteilung:
Die Änderung, wie Verwundungen nun zugeteilt werden, ist eine, sehr gravierende Änderung. Grundsätzlich gilt: Jenes Modell, dass sich zum Feind am nächsten befindet, bekommt die Wunden ab. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Beschuss und Nahkampf. Diese möchte ich kurz anreißen, leider wird dieser Artikel das Lesen des Regelbuches nicht ersparen können.
1.1 Der Beschuss:
Beim Beschuss ist es in erster Linie tatsächlich so, dass das nächste stehende Modell zum Schießenden die erste Wunde zugeteilt werden MUSS. Handelt es sich dabei um den gleichen Schutzwurf in der Einheit, werden Verluste von vorne nach hinten entfernt. Also zuerst das näherst stehende Modell entfernen, dann das nächst nähere Modell usw.
Ist zB das nächste Modell mit einem anderen Schutzwurf ausgestattet, sieht der Ablauf anders aus. Dieses Thema wird hier nicht weiter vertieft, da wir von einheitlichen Einheiten ausgehen, soll aber der Vollständigkeit erwähnt werden.
So, dass bedeutet, dass wenn der Sergeant ganz vorne steht, dieser die erste Wunde zugeteilt bekommen wird müssen. Auch an den Rand stellen, kann nicht immer die Lösung sein. Ein Gegner kann durch geschicktes zu parken oder Sichtlinien blockieren, Modelle der Einheit in Deckung bringen. Ist das der Fall, wird der Gegner konzentriertes Feuer auf die Nicht verdeckten Modelle ansagen, um den Faustträger (oder andere Spezialisten) herauszuballern. Da eben durch konzentriertes Feuer, die Menge der Modell denen Wunden zugeteilt werden können, einschränkt wird.
Also, aufpassen, wo der Sergeant in der Einheit steht! Sonst verliert man u.U. ganz schnell.
1.2 Der Nahkampf:
Wunden werden nun jenen Modellen als erstes zugeteilt, die sich im direkten Basekontakt mit dem Gegner befindet.
zu 2. Die Faust selbst:
Die Faust hat nun ein Profil. Sie verdoppelt die Stärke des Trägers und hat einen DS von 2. Der DS von 2 sagt uns, dass die Faust nun einen Bonus auf der Schadenstabelle von Fahrzeugen erhält und 2+ Rüstung ignoriert werden. Weiters verfügt sie über die Sonderregeln: Nahkampf, Spezielle Waffe und Unhandlich.
Die Sonderregeln:
- Nahkampf: Die Waffe kann nur im Nahkampf verwendet werden
- Spezielle Waffe: Man bekommt keine Bonusattacke durch eine 2 Nahkampfwaffe, außer diese ist auch eine Spezielle Waffe
- Unhandlich: Bedeutet, dass man beim Initiativeschritt 1 attackiert.
zu 3. Nahkampfphase:
Hier gibt es weitere gravierende Änderungen. (Die Wundenzuteilung habe ich schon bei Punkt 1.2 beschrieben.)
Der interessanteste Punkt ist der, und dieser ist neu, der Nachtrückbewegungen. In der 6. Edi. müssen bei jedem Initiativeschritt nicht in Basekontakt befindliche Modell in Basekontakt mit gegnerischen Modelle bewegt werden, wenn ihre Initiative dem vorliegenden Initiativeschritt entspricht.
Das bedeutet für unseren Faustträger:
- Es ist Initiativeschritt 4, dass bedeutet alle Modelle mit Initiative 4 machen die Nachrückbewegung
- Es ist Initiativeschritt 1, der Faustträger führt seine Attacken aus.
zu 4. Herausforderungen:
Da unsere Sergeanten nun Charaktere sind, dürfen sie im Nahkampf Herausforderung aussprechen und können herausgefordert werden. Die ist eine gute Methode Einheiten in einem Nahkampf zu schwächen, sei es durch „Herausnahme“ eines starken Charakters oder als Moralschwächung (Durch Tötung des Charakters). Hier ist das Problem, dass das ablehnen von Herausforderung eine Reihe von negativen Einflüsse hat.
- Das Charaktermodell, dass abgelehnt hat, darf nicht kämpfen
- Es darf auch nicht dessen Moralwert verwendet werden. Was gerade bei Truppsergeanten blöd ist.
Die oben genannten Punkte stellen eher generell Problem dar, die jetzt nicht speziell auf den Truppsergeanten mit Faust zutrifft. Aber, man muss sich diesen Themen bewusst sein, wenn man seine Truppsergeanten ausrüstet.
Wie kann man dem generell entgegen wirken?
- Man muss sich nun genau überlegen, was man mit dem Trupp machen will. Jedem eine Faust geben, ist heutzutage nicht mehr Zielführend. (Mal von den Punktkosten agesehen)
- Man muss in der Bewegungsphase aufpassen, wie der Gegner steht und was er vorhaben könnte. Dementsprechend muss ich meine Modelle stellen. Aber nicht so stellen, dass sie zwar in relativer Sicherheit sind, aber dafür keinen Beitrag mehr zum Kampf liefern (weil zB die Bewegungs- bzw. Angriffsreichweite nicht mehr ausreicht)
Soll ich jetzt keine Faust mehr mitnehmen?
Doch! Fäuste lohnen sich noch immer. Generell gilt,
- für offensive Einheiten, wie Sturntrupps, ist die Faust mMn nach wie vor Pflicht.
- bei defensiveren Einheiten, wie Taktische Trupps, wohl nicht mehr.
Wenn man nun einen Blick in den Codex wirft, wird man feststellen, dass der Codex diese Denke unterstützt.
Beispiele:
- Der Sergeant eines Taktischen Trupps kann eine Faust haben, E-Waffen und was (Kombi-) Bolter sowie eine Melterbombe haben.
- Der Strumtruppsergeant kann auch eine Faust haben, auch eine Melterbombe, auch E-Waffen aber keine Kombi-) Bolter. DAFÜR darf er ein Sturmschild erhalten.
Wenn man sich diese Ausrüstungsoptionen vor Augen führt, wird einem deutlich, dass ein Strumtruppsergant den o.g. Veränderungen in allen 4 Punkte entgegenwirken kann (Ok, die Sonderreglen der Faust kann er nicht eliminieren). Da er sich nicht vor einer Herausforderung verstecken muss. Generell werden auch Strumtrupps offensiven gespielt.
Wo hingegen der Taktische Truppsergeant sich von den o.g. Veränderungen vor einer Herausforderung fürchten muss. Außer, man will ihn Opfern.
Wie könnten nun eine offensiv orientierter Sergeant aussehen? Und wie eine defensiv orientierter?
Hier jeweils ein Beipiel:
Der Offensive (zB. Sturmtrupp, Expugnatorgarde):
Sergeant
- 1 x Sturmschild
- 1 x Energiefaust
---> 55 Pkt.
Kann sich Herausforderungen stellen und auch welche Aussprechen. Hat dann eine Chance zu überleben und auch am Kampf teilzunehmen.
Der Defensive (zB: Taktische Trupps, Devastoren):
Sergeant
- 1 x Energiewaffe, als Keule
- 1x Kombi-Waffe (Nach Gusto)
- Melterbomben
---> 40Punkte
Ist erstens etwas günstiger, unterstreicht die Schusslastigkeit der Einheit. Die Keule (und Melterbombe) deshalb, damit er mit Str.6 gut gegen Fahrzeuge kann und W5 Modelle besser verwunden kann.
Fazit:
Die Verwendung und Zuordnung der Faust ist eine Sache der Aufgabe die die Einheit erfüllen soll/ muss. Man muss sich schon bei der Armeezusammenstellung überlegen, wer was braucht um den Job zu erfüllen. Ansonsten, verliert man doch recht schnell, teure Modelle oder bringt sich nicht zu vollen Effekt in den Einsatz.
Ist jetzt doch länger geworden, aber dennoch hoffe ich, dass es von Interesse ist und es den einen oder anderen helfen wird.