WHFB Schicksalsweber

Fire

Aushilfspinsler
09. Oktober 2006
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Gruß an Alle.

Ich habe dieses schöne Forum gefunden und konnte nicht widerstehen auch was hinzuzufügen. 😉

Schicksalsweber

Eridan, Jarl des Dorfes Iskenia, stand an der Ruderpinne der Donner und stemmte sich mit aller Macht gegen den Sturm. Noch nie hat er einen stärkeren Sturm als diesen erlebt und er betetet zu Tzeentch, dem großen Schicksalsweber, sie zu schützen. Seine Männer saßen auf den Ruderbänken, bemüht mit aller Kraft das Boot zu stabilisieren. Sie alle waren Krieger und erfahrene Seemänner und wußten genau, was zu tun war. Skarek der größte und stärkste seiner Krieger kam über das wild bockende Deck zu ihm, um dabei zu helfen das Schiff auf Kurs zu halten, während das Holz bedrohlich unter ihren Füßen knarrte. Eridan hoffte nur, dass das Schiff diese Belastung aushält, es war zwar für die rauhe und offene See des Krallenmeers gebaut, aber ein solcher Sturm konnte selbst dieses Schiff zerbrechen wie eine Nußschale.
Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als das Schiff plötzlich auf der Kuppe einer riesigen Welle stand, alles lief wie in Zeitlupe ab. Das Schiff bog sich in der Mitte nach oben, Eridan wußte, dass dies das Ende seines Schiffes war. „ Männer das Schiff ist verloren“. Dies war das Signal für alle sich an etwas festzuhalten. Mit einem Laut, der sich anhörte wie das Aufstöhnen eines Riesen, zerbrach die Donner in der Mitte. Mit der Gewalt eines Schmiedehammers traf Eridan die Wucht des Wasser und er wurde von den Füßen gerissen um mit der Welle über Bord zu gehen. Als er von dem Sog unter Wasser gezogen wurde schrie er zu Tzeentch, dass seine Seele und sein Körper ihm gehöre, wenn er ihn und seine Männer nur retten würde.

Eridan erwachte an einem Strand. Überall um ihn herum lagen Trümmer. Er versuchte aufzustehen, seine Muskeln schmerzten, doch er ignorierte es. Er sah sich um, vor ihm Lag ein dichter Dschungel, in dessen Mitte sich ein riesiger Berg erhob, aus dem Rauchwolken in den Himmel stiegen. Er rief nach seinen Männern, doch keiner Antwortete ihm. Doch plötzlich hörte er eine Stimme in seinem Kopf. „ Du hast Tzeentch deine Seele Angeboten, nun zeige dass du wert bist ein Krieger der Götter zu werden. Gehe zu dem Berg der Feuer speit und bezwing dort den Wächter des Berges. Dann wird Tzeentch über dich richten und seine Entscheidung treffen“. Verwirrt und unsicher ging er auf den Dschungel zu in Richtung des Vulkans. Seltsame Geräusche waren hier und der Himmel leuchtete in allen Spektralfarben die in unmöglichen Kombinationen ineinander übergingen. Eridan fühlte sich seltsam entrückt. Zögernd ging er weiter ständig darauf gefaßt angegriffen zu werden. Doch nach einem Marsch, welcher ihm viel zu kurz erschien war er an dem Fuß des Berges angekommen und begann mit dem Aufstieg. Nach vielen Stunden erreichte er eine Höhle. Wieder hörte er diese Stimme vom Strand. „ Geh in die Höhle, dort erwartet dich deine Prüfung“. Eridan tat wie ihm geheißen wurde. Vorsichtig betrat er die Höhle. In ihr war es dunkel wie in einer Mondlosen Nacht. Dann hörte er vor sich ein tiefes Knurren und Schritte wie von tausend Männern. Eridan drückte sich mit dem Rücken an die Wand und wartete was dort kam. Dann sah er ihn, einen Riesigen Feuerwurm, einen Drachen mit Zwei Köpfen. Feuer schoß aus einem der Mäuler und aus dem Anderen drang dichter schwarzer Rauch. Eridan versuchte sich noch weiter an die Wand zu drücken, doch Plötzlich richtete der Drache seine Augen auf ihn. „ Du bist der Wicht, der mich herausfordern will? Viele haben es schon versucht und ihre Knochen liegen nun zu meinen Füßen während ihre Seelen nun in ewiger Qual Tzeentch geopfert wurden.“ Eridan war wie versteinert, dies war ein Geschöpf aus den Sagen seines Volkes, bei Tzeentch wie soll er dieses Monster besiegen? Er wich ein paar schritt zurück. Seien Gedanken rasten, mit Kraft konnte er hier keinen Sieg erringen, nur mit Geschick und List. Der Drache beobachtete ihn genau, langsam kam er auf ihn zu bis er nur noch wenige Fuß von ihm entfernt war. Dann plötzlich schoß einer der beiden Köpfe vor, Eridan sprang zur Seite und spürte wie nur eine Handbreit neben ihm die Kiefern zuschnappten. Sofort war er wieder auf den Beinen, als er aus den Augenwinckel den zweiten Kopf auf sich zukommen sah. Eridan tat das, was der Drache wohl am wenigsten erwartet hat, mit einem Hechtsprung gelangte er unter den Körper des Monstrum, dort rollte er sich ab und kam hinter ihm wieder auf die Füße. Augenblicklich rannte er in die Höhle aus der, der Drache gekommen war. Hinter sich hörte er noch den zornigen Schrei der Kreatur, doch er drehte sich nicht um. Immer tiefer drang er in das unterirdische Reich vor. Bis er Plötzlich in eine riesige Höhle kam, die Wände und Decke leuchteten von innen heraus in einem matten goldgelben Schein. Eridan blieb wie angewurzelt stehen, die Höhle war voll mit Edelsteinen, Gold und Diamanten. Dies war anscheinend der Schatzhort des Drachen. „Auf einmal hörte er wieder die Stimme, Dies alles ist dein, du mußt es dir nur nehmen, du wirst der Herrscher von Norsca werden und jeder wird dich wegen deines Reichtums lieben und dir die Treue schwören, greif zu“. Eridan ging langsam auf diesen riesigen Schatz zu, er wollte sich gerade nach einem Goldpokal bücken, welcher mit Diamanten und Rubinen nur so überhäuft war. Doch irgend etwas hielt ihn zurück, für einen Augenblick, der ihm wie einen Ewigkeit vorkam verharrte er so. In seinem Kopf waren nun zwei Stimmen, die eine die ihn drängte zuzugreifen, die Andere die ihn fragte was ein Krieger wie er mit diesem wertlosen Plunder soll, in dem nur Gecken und Frauen einen Nutzen sahne. Seine Augen wanderten über die Berge von Schätzen und in seinem Geist waren Bilder, die ihn als König zeigten.
Lange Minuten verstrichen ohne das er sich bewegte, dann stand er auf, drehte sich um und verließ die Höhle. Er war ein Krieger, kein König. Er lief weiter, nach kurzem kam er wieder an einer Höhle vorbei, doch diesmal waren hier keine Schätze, die Höhle strahlte in einem bläulichen Licht, hier Lagen Waffen aller Art, fein gearbeitete Elfenschwerter, runenverzierte Äxte der Zwerge, die groben Waffen der Menschen, die bronzenen Säbel der Echsenmenschen, alles Waffen, die einem großen König würdig waren. Eridan ging langsam durch die Höhle, er maß einige Waffen mit den Augen ab, doch keine berührte er. Dann sah er es, ein Schwert mächtig, mit Runen überzogen, es war weder so elegant wie die Schwerter der Elfen, noch so wuchtig wie die Äxte der Zwerge, viel mehr sah es aus wie eine Mischung aus allen Waffen hier. Dies war sein Schwert, diese eine Waffe soll ihm gehören. Mit beiden Händen umschloß er den Griff der Waffe, sofort spürte er einen Energiestoß durch seinen Körper fahren. Er erhob das Schwert über seinen Kopf und schrie den Kriegsschrei seines Volkes. Plötzlich waren alle anderen Waffen in der Halle verschwunden und vor ihm stand wieder der Drache. Doch diesmal war er es, der Furcht zu haben schien. „ Wie kann das sein? Noch nie hat ein Mensch das falsche Gold abgeschlagen und alle sind sie von mir getötete worden. Du bist der erste, der denn Bann besiegen konnte. Wie Mensch hast du das geschafft?“. „ Ich bin ein Krieger Iskenias und kein Gold und kein Luxus wird mich von diesem, meinem Weg abbringen können.“. „ So beuge ich nun mein Haupt vor dem ersten wahren Krieger, der mir in meinem langen unsterblichen Leben begegnet ist. Und so reite nun auf meinem Rücken , wie es sich für einen echten Krieger aus alter Zeit gebührt.“.
Und so stieg Eridan auf den Rücken des Drachen Talion und zusammen zogen sie in den Krieg gegen die Ordnung. Viele folgten ihnen, Krieger, Tiermenschen und selbst Dämonen, doch nur wenige überlebten die Jahrhunderte der Schlachten und des Krieges und sind nun die Schicksalsweber Tzeentch.
Auszug aus dem Grimorium Diabolus
aus der Verbotenen Bibliothek
der Schwarzen Bücher
des Chaos
 
Zur Zerstörung der "Donner": ein bisschen unspektakulär, mit einfachen Mitteln wie "Männer! Das Schiff ist verloren!" lässt sich viel Spannung erzeugen.

Gerade Tzeentch ist nicht der Gott der direkten Anweisungen. Zugegebenermaßen ist Tzeentch nicht allzu geeignet, kurz mal eine Geschichte durchzudrücken, weil er überall Windungen, falsche Fährten und Sackgassen einbaut.

Schatzhort... Ist gedoppelt. Nur Schatz oder nur Hort tuts auch. Kennt der eigentlich Echsenmenschen, kann er eine Waffe denen zuordnen?

Feine Ausdrücke: "Gecken und Frauen", "ein Schwert mächtig". Mag ich. Wohingegen "Energiestoß" und "Luxus" zu modern erscheinen.

Um die Assoziation von Eridan zu Tzeentch zu erklären (für einen direkten Norse ist Tzeentch doppelt unverständlich...), sollt noch ein Satz rein, von wegen dass er ausgesprochen neugierig ist oder magisch oder viel von der Welt gesehen hat, wo er so viel nicht verstanden hat und nun Erleuchtung sucht oder so... mir fällt jetzt nichts wirklich gutes ein. Ist Jarlsein Grund genug?

Also, ich würde meinen, da muss noch ein bisschen an der Stimmigkeit gefeilt werden.

Sorry, das es nicht so positiv ist, s Feedback.
 
schöne geschichte (mit chaos kenn ich mich nicht so aus. deshalb weiß ich nicht inwiefern ich men aquiles da zustimmen muss/kann^^)
aber du hast teilweise holprige Sätze drin, die den lesefluss bremsen - was natürlich nicht so schön ist

ein kleiner logikfehler - wieso will der drache ihn erst töten und ihm dann eine prüfung stellen? wieso verfolgt der drache eridan nicht und dieser kann fröhlich und lange in der höhle herum spatzieren? is der drache angekettet - sowas muss man dann erwähnen

außerdem erzeugt talion ein ganz starkes bild von galrauch 🙂
der anfang hat mir am besten gefallen, das ende wurde ein wenig skurril - aber naja, is halt chaos nich wahr?^^
 
Erst mal danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt meine Geschichte zu lesen.

@Men Aquiles: Danke für deine konstruktive Kritik. dies ist eine meiner ersten Geschichten und bin froh, dass es "nur so wenig " zu bemengeln giebt.
Mit der Donner hast du recht, hätte wirklich mit mehr Spannung rüber kommen können. zu dem Thema "Jarl". Ein Jarl ist sowas wie der oberste/ erfolgreichster Krieger eines Dorfes. Eridan hat auf seinen vielen Raubzügen gegen fast alle Gegner gekämpft.
Mit dem Luxus und Energiestoß hast du recht, ist mir so noch garnicht aufgefallen. 🤔
Ich sehe Tzeentch mehr als Gott des Schicksals, als der der Intriegen.

@Bertram Hillmann. Auch dir meinen Dank. Mit den holpriegen Sätzen hast du recht. muß ich noch ein bischen dran feilen <_< .
Mit dem Drachen hatte ich so ein bischen versucht, dass es so aussieht, als wäre er die Prüfung, dpoch in wahreit war es halt die mit dem Gold, kam nicht so gut rüber. 🙄
 
Schicksalsweber

„In all seinen Jahren, in denen er auf der See gewesen war, hatte Eridan Skælingerung noch nie einen stärkeren Sturm erlebt. Der Jarl des Dorfes Iskenia stand an der Ruderpinne der 'Donner' und stemmte sich mit aller Macht gegen den Sturm, als würde gleichsam seine Unbeugsamkeit auf das Schiff übergehen. Mit zusammengekniffenen Augen und fest aufeinandergepresssten Zähnen trotzte er Wellen, Gischt und Wind und betete doch zu Tzeentch, dem großen Schicksalsweber, dass es nicht ihr Schicksal sei, heute zu kentern und eines feuchten Todes zu sterben.
Seine Männer mühten sich mit aller Kraft auf den Ruderbänken, den elementaren Gewalten zu trotzen und das Schiff einigermaßen sicher zu halten. Diese wilden Krieger und erfahrenen Seemänner wussten genau, was sie tun mussten.
Skarek, der größte und stärkste seiner Krieger, arbeitete sich über das wild bockende Deck zu ihm, um ihm zu helfen, die widerspenstige Ruderpinne zu zähmen, während die tobende See, das Zerren der Elemente das Holz des Schiffes so bedrohlich ächzen und knarren ließen, dass es sogar das Sturmbrausen übertönte.
Während er sich mit Skarek gegen die Pinne stemmte, hoffte er, dass das Schiff diese furchtbare Prüfung der See bestand – es war zwar für die raue, offene See des Krallenmeeres gebaut, aber dieser heulende, tobende, lebensverachtende Sturm konnte selbst die 'Donner' zerbrechen wie eine Nussschale.
Mit entsetztem Gesichtsausdruck musste er mitansehen, wie seine düsteren Gedanken Wahrheit wurden – die Zeit selbst schien sich zu dehnen, um jeden furchtbaren Augenblick in seiner ganzen Schrecknis zu zeigen: die 'Donner' stand auf der Kuppe einer Welle, und Eridan starrte nur ungläubig, als sich das Schiff begann, in der Mitte durchzubiegen. Die Bretter wehrten sich verzweifelt gegen die ihnen aufgezwungenen Kräfte, aber sie mussten ihnen nachgeben.
Eridan wusste in diesem Augenblick, dass er mit diesem Schiff nie mehr über die Meere fahren und großen Gefahren trotzen werden würde.
„Männer! Das Schiff ist verloren!“
Mit einem Stöhnen, das auch von einem Riesen hätte kommen können, zerbarst die 'Donner'. Die Wucht des Wassers traf Eridan mit der Gewalt eines Schmiedehammers und riss ihn von den Füßen. Die schäumende, wilde Wut spülte ihn über Bord, und während er verzweifelt dagegen ankämpfte, vom Sog des Wassers in die dunklen Tiefen gezogen zu werden, schrie er mit all seiner Angst und Mut:
„Tzeentch! Herr des Schicksals! Tu mit meinem Leib und meiner Seele, was dir gefällt, aber lass meine Männer und mich diesen Sturm überleben...!“


Sein ganzer Körper schmerzte. Er stöhnte leise, während er versuchte, die Augen zu öffnen. Er lag an einem Strand und um ihn verstreut die Trümmer der Donner. Er suchte die dunklen Umrisse ab, ob denn nicht irgendwo einer seiner Männer lag... aber nein. Er war allein.
Er stemmte sich ächzend hoch. Jeder Muskel schmerzte, aber trotzdem...
Der Dschungel zog seine ganze Aufmerksamkeit auf sich: ein dichter, tückischer, gefahrenvoller Urwald, nicht geschaffen, um einen Menschen aufzunehmen. Und über den hohen Baumgipfeln erhob sich majestätisch-fordernd ein riesiger Berg, aus dem als Zeichen der Bedrohung dunkle Rauchwolken in den Himmel stiegen.
Er wollte gerade nach seinen Männern rufen, vielleicht lagen sie trotz allem irgendwo unter den Trümmern oder hatten sich schon irgendwo versammelt, als er eine kleine, fiese Stimme in seinem linken Ohr hörte, eine Stimme, die so grotesk verzerrt war, dass sie nicht von dieser Welt sein konnte. Diese Stimme flüsterte ihm zu:
„Wenn zwei Partner einen Handel eingehen, müssen sie auch ihre Unterschrift unter den Vertrag setzen. Er hat seine schon gesetzt, nun bist du dran.“
Eridan blinzelte. Je länger die Stimme aufgehört hatte, desto stärker bezweifelte er, sie überhaupt gehört zu haben. Und was hatten die Worte zu bedeuten? Hatte der Große Schicksalsweber ihn erhört? Offenbar, denn er lebte noch. Aber die Mannschaft? Das Gefühl, dass seine Männer wohlauf waren, wuchs in ihm. Ja, sie würden am Leben sein, auch, wenn sie nicht da waren. Aber er? Was musste er tun?
Verwirrt blickte er um sich, und sein Blick fiel auf den Feuerspeier. Das war der einzige Ort hier, zu dem er gehen konnte. Er ging auf den Dschungel zu.


Es hatte bei weitem nicht so lange gedauert, wie Eridan erwartet hatte. Der Weg war erstaunlich kurz gewesen, aber er war froh, dass er hinter ihm lag und der Fuß des Berges vor ihm – die fremdartigen Geräusche im Dickicht, das klamme Gefühl, beobachtet und jederzeit angegriffen zu werden, die falschen Regenbogenfarben, die er sah, wenn er durch die Baumkronen in den Himmel sah, all das hatte ihm sehr zugesetzt und gleichzeitig entrückt: dieser Ort war nicht wirklich, er konnte es nicht sein...
Er begann den mühevollen Aufstieg.
Es verstörte ihn, dass der Aufstieg länger war als der Marsch durch den Dschungel. Die Stimme flüsterte in unregelmäßigen Abständen in seinem Ohr, lenkte ihn mal in Sackgassen, mal auf den scheinbar einfachsten Weg, bis er einen Schlund in der Bergflanke erreichte, einen Höhleneingang. Die Stimme sagte ihm: „Nun setze deine Unterschrift, mutiger Jarl!“
Eridan zögerte. Die Dunkelheit, die ihm aus der Höhle entgegenkam, war dunkler als jede Nacht, in der er unterwegs gewesen war. Es war eine bösartige Dunkelheit, und er brauchte ein wenig, bis er so weit war, die Höhle zu betreten. Sobald er sie aber betreten hatte, wurde sie mit jedem Schritt, den er weiter hineinging, heller...
Ein tiefes Knurren, das den Boden leicht unter ihm erzittern ließ, gefolgt von Schritten wie von tausend Männern, ließ ihn vom Bestaunen der merkwürdigen Struktur der Höhlenwand ablassen. Er drückte sich mit dem Rücken an die Wand und wartete, was denn da wohl käme.
Ein riesiger geschuppter Kopf tauchte im Gang vor ihm auf. Ein Drache, dachte sich Eridan. Solch einem hatte er schon gegenübergestanden, das war ein besiegbarer Gegner. Dann erblickte er den zweiten Kopf, und sein Mut verließ ihn: ein zweiköpfiger Feuerwurm! Gegen den zu bestehen, sollte ungleich schwieriger sein...
Er presste sich noch enger an die Wand, als der Drache eine schwefelbrandige Flammenlanze durch den Gang spie. Eridan glaubte, in der andauernden Hitze vergehen zu müssen, merkte, wie seine Haare verbrannten, die Luft knapp wurde. Vom schwarzen, dichten Rauch, den wohl das andere Maul hervorbrach, musste er schrecklich husten, die Augen brannten ihm, das Knacken und Rauschen der Flammen betäubte seine Sinne.
Und so abrupt, wie das flammende Inferno begann, so abrupt endete es auch. Eridan wagte kaum, die Augen zu öffnen, als er den Drachen hörte – es musste der Drache sein, der da sprach, denn die fiese kleine Stimme hatte ja nicht so gegrollt.
„Unterschreibe. Aber: das Pergament bietet der Feder Widerstand.“
Eridan war wie versteinert. Die Sagas der Skælinger erzählten von diesen Geschöpfen, furchtbar launischen, unsagbar mächtigen Vernichtern. Sein Leben aufs Spiel zu setzen, dass ihm Tzeentch großzügig überlassen hat, um eben Tzeentch zu Gefallen zu sein, indem er diesen Drachen erschlug, erschien ihm schwer verständlich. Aber so war das Wesen des Schicksalswebers: unverständlich, undurchschaubar, verwirrend.
Eridan zögerte, wich etwas zurück, während der Drache ihn mit ungnädigen Augen musterte und zu warten schien. Eridan war sich nicht sicher, ob es wahrhaft seine Aufgabe war, den Drache zu überwinden, denn die Wege Tzeentch'... aber andererseits, was sollte er sonst mit einem Feuerwurm anstellen? Besonders nicht mit schierer Kraft, die Sagas berichteten davon: der Starke verging, der Listige wurde reich.
Sie starrten sich gegenseitig an, einander abschätzend, als der eine Kopf des Feuerwurms hervorschnellte. Eridan sprang zur Seite, spürte, wie kaum eine Handbreit neben ihm der mächtige Kiefer zuschnappte, nahm den anderen Kopf wahr, der auf ihn zuhielt – und sprang auf ihn zu, unter ihm durch, rollte sich unter dem geschuppten Leib weiter, bis er hinter dem Geschöpf auf die Beine kam und schleunigst in die Richtung zu rennen begann, aus der der Drache wohl gekommen war.
Der Feuerwurm brüllte, dass kleine Steine von der Decke rieselten, schickte Eridan eine Flammenlanze hinterher, aber der war schon zu weit, spürte nur noch ein wenig ansteigende Wärme im Gang hinter sich und blickte sich nicht mehr um. Den Drachen hatte er über-, nein, unterwunden, kam es ihm, aber was nun?
Er war an einer unscheinbaren Spalte vorbei, als er aus dem Augenwinkel ein Glitzern wahrnahm. Neugierig ging er zurück, blickte in den Spalt, konnte aber nicht wirklich mehr als das undeutliche Glitzern wahrnehmen. Da zwang er sich hindurch, folgte einigen Windungen im schmalen Felsspalt, und ihm stockte der Atem: er stand in einer riesigen Höhle, deren Wände von Innen heraus in einem matten goldgelben Schein leuchteten, während der Raum – die Halle – mit den größten Kostbarkeiten angefüllt war. Die herrlichsten Gemmen, Gold, Silber, Adamanten, prächtigster Schmuck, all das, wovon er auf seinen Raubzügen immer geträumt hatte. Der Drachenhort! Und er konnte... aber der Drache...
Ein Raunen kam aus den Wänden, die Stimme, die im Raum schwebte: „Hast du unterschrieben, so nimm. Es sei dein, keiner wird es dir nehmen können. Gedenke der Macht.“
Ja... Ållman von Norsca... der mächtigste Herrscher über alle Stämme... 'Eridan Skælingerung, Ållman dän Norsca'...
Er schwebte, so schien es ihm, langsam-majestätisch auf diesen größten aller Schätze zu, und streckte die Hand nach einem prächtigen güldenen Kelch aus, mit den köstlichsten Adamanten und Rubinen geschmückt, der Zeichen seiner allmächtigen Herrschaft werden sollte, als er kurz zuckte. Etwas hielt ihn zurück, etwas ließ seine Hand nicht weiter kommen als die paar Fingerbreit Entfernung von dieser Kostbarkeit. In diesem einen Lidschlag, in dem die raunende Stimme ihm erwartungsvoll-auffordernd zutrug, „Jaaa....“, fragte eine andere einfach: „Warum?“
Ja, warum sollte er zugreifen? Was nutzte ihm all der trügerisch glänzende Plunder, der nutzlose Tand, an dem sich nur Frauen und Gecken ergötzen konnten. Er ballte die ausgestreckte Hand zur Faust und ließ seinen Blick über die aufgetürmten Schätze schweifen, während sich sein Gesicht immer mehr zu einem Ausdruck unglaublicher Abscheu verzog.
Scheinbar ewig stand er da, unbeweglich, bevor er sich wortlos umdrehte und die Halle verließ. Kriegerherz, nicht Königs-, nicht Narrenherz schlug in seiner Brust! Wie sehr wär' es seiner unwürdig!
Er lauschte, aber hörte nichts – weder die fiese kleine Stimme, noch den Feuerwurm. So soll es sein: er lief noch tiefer in diese Höhle, und die kleine Begebenheit mit dem Spalt wiederholte sich; nur war es diesmal nicht goldgelbes, sondern bläulichweißes Licht. Die Halle war nicht mit eitlem Tand gefüllt, sie wars mit dem Stolz des Kriegers: Waffen. In diesem kühlen, bläulichweißen Licht lagen Waffen aller Machart: fein gearbeitete, schlanke, mit geschwungenen Runen verzierte Klingen der Elfen, die mächtigen, mit eckigen und kraftvollen Runen besetzten Äxte der Zwerge, die plumpen und doch so tödlichen Waffen der Menschen, bronzene, stachelbewehrte Keulen, deren Träger er nicht kannte – alles Waffen, die eines großen Königs WAHRHAFT würdig wären.
Verzückt schritt Eridan durch die Halle, bewunderte die Machart der Waffen, schätzte ihre Macht ab, doch keine nahm er zur Hand. Sie wären eines großen Königs würdig, gewiss, aber eigentlich nur, um an seine Getreuen verteilt zu werden. Es waren keine Waffen, die wirklich für IHN bestimmt wären.
Und dann sah er es: ein Schwert mächtig, mit fremdartigen Runen verziert, weder so elegant wie die Klingen der Elfen, noch so gewaltig wie die Waffen der Zwerge, und erst recht nicht so grob wie die Waffen von Menschenhand, aber von allen hatte es seinen Anteil. Geschmeidig, kraftvoll, stolz – eine Klinge für einen Held, ein Schwert für ihn, SEIN Schwert. Andächtig blieb er davor stehen und spürte die Macht, die von dieser Waffe ausging. Langsam, bedächtig, würdevoll fasste er beidhändig den Griff der Waffe und spürte sofort eine Kraft, die in ihn überging. Gewaltig stand er, einem Kriegsgott gleich, wie er die mächtigste Waffe erhob und urgewaltig schrie, den Kriegsschrei der Skælinger der Welt als Warnung so zukommen ließ! Er ließ es raus! Macht, Gewalt, Herrschaft, Schicksal, sie lagen in seiner Hand, er! Er! ER!

Er blickte sich um. Die anderen Waffen waren verschwunden und der Feuerwurm stand vor ihm. Aber diesmal belächelte ihn Eridan Ållstrung, fürchtete ihn nicht. Und der Drache merkte das, war verstört, wand sich, wie er vor ihm stand, fürchtete sich.
„Du hast tatsächlich unterschrieben! Was noch keiner vermochte, das hast du geleistet! Wie, Mensch, wie hast du das vollbracht?“
Eridan lächelte nicht mehr, als die Worte der Macht seine Lippen verließen.
„Ich bin ein Krieger Iskenias, ein Skælingerung. Keine falsche Pracht, kein versprechend-trügerischer Güldenglanz wird mich von diesem meinem Weg abbringen. Denn wisse: ich bin Eridan.“
„So beuge ich mein Haupt vor dir, Eridan Skælingerung Ållstrung. Denn die mindere Macht beugt sich der größeren.“
So zog Eridan Skælingerung Ållstrung Talionridar in den Krieg wider die Ordnung. Viele spürten seine Macht und folgten seinem Ruf, Horden und Bestien des Chaos, und sogar die Dämonen. Denn ER war ein wahrer Schicksalsweber Tzeentch'.“

Auszug aus dem Grimorium Diabolus,
aus der Verbotenen Bibliothek
der Schwarzen Bücher
des Chaos.






Ja, ne, wie zu sehen, hab ichs angereichert. Diese kurze Geschichte ist ja sehr gut dazu geeignet, sie mit gewaltigen Ideen und Bildern aufzuladen; ist ja, so, wie ichs verstanden habe, nicht auf Fortsetzung angelegt (?). Ich hab mir jetzt nicht gedacht, die Story verändern zu müssen, schließlich ist deine Sicht von dem, was so die Beschäftigung eines Schicksalswebers ist, gerne anders als meine (für mich würd ein Schicksalsweber Tzeentch' im Verborgenen die Fäden ziehen, so, dass seine wahren Absichten undurchschaubar sind, aber das's ja n anderes Problem).
Dann hoff ich doch, dass ich deinem Werk nicht Unrecht angetan hab.

Und: die Zqinq und Bhagri sind nicht vergessen, aber leider haben Bausinger, Róna-Tas et al. Vorrang...
 
Ok, da es herzlos wäre, diese Geschichte kommentarlos hinzunehmen: 😀

Find die umgeschriebene Geschichte schön, Stil is ein bissl besser, ein paar Unklarheiten beseitigt. Allerdings waren in Sylvarestas Version auch ein paar Szenen besser, die ingesamt kürzer beschrieben waren... hat stellenweise halt besser gepasst. Und anstatt hier irgendwelche Stories zu covern solltest du lieber mehr Skinks, oder wie du sagst Zquigsks oder so in deine eigentliche Story packen...^^
 
Hallo Men Aquiles

Als erstes, glaub ich, muß ich mich erstmal bei dir entschuldigen, dass es mit meiner Antwort so lange gedauert hat. Habe aber wirklich ziemlich viel um die Ohren.


Freue mich, dass dich mein Gedanken an welcher hinter der Geschichte stand so inspirirt hat, dass du sie noch mal überarbeitet hast. Find deine Version ganz gut. Fand meine Geschicht auch nicht gerade so stimmig, konnte aber nie genau sagen, was gestört hat. Deine nimmt hiervon einen Teil weg. Allerdings gefallen mir manche Sachen, wie z.B. den Namen Skælingerung nicht so toll. Ich weiß, dass das vom Hintergrund richtiger wäre, mag aber persönlich diese Art von Namen nicht.

Auch denke ich, dass dir der Anfang etwas runder als bei mir gelungen ist. Doch im Mittleren- und Enteil, weichst du mir etwas zu sehr von meinem Gedanken an der Geschichte ab.

Ich möchte noch kurz auf meine Sichtweise zu Tzeentch eingehen, auch wenn GW alles unter dem Titel Dark Fantasy laufen lässt, so finde ich halt, dass ein Barbar aus Norsca weniger Tzeentch als böse und hinterhältigen Gott, sonder mehr als zieher der Schicksalsfäden sehen wird. Denn vom Hintergrund her stelle ich mir die Norsen eher sehr gradlinig und direkt vor, die unvorhersebare Begebenheiten halt auf den Großen Schicksalsweber schieben. Find halt, dass Tzeentch wenig Chancen hätte mit manipulation solche Menschen für sich zu gewinnen. 😛h34r:

Noch kurz zum Thema der Fortsetzung, habe zwar oft drüber nachgedacht, habe aber nie die nötige Zeit hierfür gefunden.

Gruß
Sylvaresta
 
Haben wir nicht alle viel um die Ohren (Im Wesentlichen Luft, manchmal aber auch Mützen oder Kopfhörer 🙄 )?

Ich finds gut, wenn dir nicht alles gefällt - solang dir dadurch bewusst wird, was du eigentlich willst. Erst dadurch, dass andere die eigenen Gedanken interpretieren, wird einem häufig bewusst, an was alles man NICHT gedacht hat.

Und Tzeentch, der Wandler der Wege tritt in vielen Formen auf, warum nicht auch so?
(Sind eigentlich mit den Barbaren des Nordens hier die Norse gemeint? Wegen der Bezeichnung (Tchar).)

Weißt du eigentlich, wie lang ich gebraucht hab, um das Wort "Vordsetzung" zu verstehen?

Stimme auch du für einen Geschichtenwettbewerb!
 
😱hmy: Ups 😀

die deutsche Rechtschreibung.

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Haben wir nicht alle viel um die Ohren (Im Wesentlichen Luft, manchmal aber auch Mützen oder Kopfhörer )?
[/b]
Oder Haare, :lol: 😀 😛



Stimmt schon Tchar währe hier richtiger, find den Namen aber nicht so toll.

Ja bin auch für den Wettbewerb, hoffe nur dass ich es auch schaffe dran teil zu nehmen, habe auch schon mitgestimmt,nur noch nichts dazu geschrieben