Schlechter werden mit den Jahren in der Bemalung

Lord_Valorion

Fluffnatiker
31. Juli 2007
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Tach. Geht es euch auch so? Man sagt ja immer, mit mehr Routine und mehr Übung wird man bei der Bemalung immer besser.
Ich habe aber das Gefühl, ich werde mit den Jahren immer schlechter. Es kommt mir vor, als wenn meine Bemalung schlampiger wird. Grade poolt hier Contrast an einem Modell und es ist mir egal. Wäre früher niemals so gewesen. Der Perfektionismus ist weg. Damals hat man sich mit jedem einzelnen Modell maximale Mühe gegeben. Jetzt will man einfach nur schnell fertig werden.

Wem geht es noch so? Ist das normal?
 
Bist du denn trotzdem zufrieden? Falls ja, dann würde ich gar nicht versuchen in den Kategorien gut/schlecht zu denken. Vielleicht kommt mit der Routine auch die Art von Entspannung ins Hobby, dass man eben nicht jede einzelne rank and file Einheit auf den absoluten Goldstandard bringen muss - sofern man nicht unbedingt will. Selbst nach mehreren Jahren kann sich der Fokus im Hobby ja auch mal verschieben und Vorlieben/Ansprüche können sich ändern. Also wenn du da jetzt nicht unglücklich bist, würde ich da jetzt nicht groß drüber nachdenken 🙂
 
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Wenn du eine Armee vor dir hast und die irgendwann fertig stellen möchtest, sind schnellere Maltechniken von Nöten. Das es dir egal ist, zeigt einfach nur das deine Prioritäten verschoben haben.
Wenn du weiterhin damit Spaß hast und das Ergebnis dir zusagt, dann ist es genau richtig für dich.
 
Das könnte man eigentlich nur halbwegs "objektiv" beurteilen, wenn du dir das gleiche Maß an Mühe geben wie vorher, es aber einfach nicht (mehr) hinbekommen würdest.

Dein Beitrag liest sich eher so, als würdest du den Fokus nicht mehr auf die Qualität der Bemalung legen, sondern die Geschwindigkeit.

Das muss nicht, kann aber einem Widerspruch stehen. Umgekehrt gibt es Leute, die zwischen beiden Polen problemlos switchen können und beeindruckende Vitrinenmodelle ebenso wie einfach(er) bemalte Massenarmeen produzieren.
 
Das kann viele Ursachen haben. Die derzeitigen Lebensumstände, körperlicher oder psychischer Stress und natürlich viel zu viel Minis die herumliegen... oder es ist einfach nur eine Phase. Wenn man lange im Hobby ist kann ich mir schon vorstellen das man auch mal eine Zeitlang einfach keine Lust hat bzw weniger Lust hat.

Ich miste derzeit mal radikal aus und es ist absolut krass, wieviel Zeug ich habe. Im Hobbyzimmer türmen sich die Boxen und Minis die ich verkaufe und das demotiviert mich noch viel viel mehr. Und die Schränke werden danach immer noch relativ voll sein. Jahrelang war es halt so, 1 Mini bemalen, 5 neue kaufen. 😀
 
Bin nach über 20 Jahren wieder im Hobby. Aktuell arbeite ich so genau wie es mir möglich ist was aber leider dazu führt das ich lange für eine Mini brauche. Da wir aber Kill Team spielen ist das nicht so tragisch da die Anzahl der benötigten Minis überschaubar ist. Allerdings möchte ich schon das meine Minis gut aussehen, das ist mein Anspruch an mich selber. Meine bemalskills haben sich, glaube ich, nicht mit fortgeschrittenen Alter verschlechter, wohl aber andere Dinge... ich sag nur Augen.
 
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Kenne das aus meinem anderen Hobby, Cosim. Gab Zeiten da habe ich 1 bis 2 mal die Woche gespielt, pro scenario meistens 5-6 Stunden oder länger, ohne Vorbereitungszeit. Dazu Turniere im In und Ausland (teilweise USA), ein eigenes Turnier organisieren und scenario design für verschiedene Anbieter. Irgendwann ist man satt, auch wenn es wie bei mir lange dauert. Da tut meistens eine Pause komplett ohne ganz gut. Einfach mal andere Sachen machen, wie in meinem Fall jetzt Kill Team...
 
Ich hatte nie den großen Spaß ewig an einer Miniatur zu male. Als ich noch wenig bemalt hatte, hab ich mir mehr Mühe gegeben weil jede Miniatur aufgefallen ist. Bei 2000 Minis fallen die meisten Details gar nicht mehr auf. Drum bin ich dazu übergegangen Armeen, zum spielen, zu malen und nicht Einzel Miniaturen. Dazu hab ich einfache Schemas gewählt und lasse eine Unschärfe zu. Trotzdem wirke die meisten meiner Armeen wirklich gut auf dem Spielfeld. OK meine Iron Hands sind einfach nur langweilig 🤣
Damit schaffe ich im Moment so 300-400 Miniaturen im Jahr.

Viele wichtiger ist, ist man mit seinen Minis selbst zufrieden und hat man spaß damit.
 
Mhhmm. Schlechter? Nein.

Ich muss mir gut überlegen, wie ich meine wenige Freizeit qualitativ hochwertig gestalte. Dazu gehört nicht 10h+ an einer Mini zu sitzen.
Mit den Bemalskills und Techniken, die ich früher benutzt habe, kam ich irgendwann nicht mehr auf einen grünen Zweig.
Also habe ich immer wieder über den Tellerrand geschaut und überlegt, ob es nicht vermeintliche Abkürzungen im Bemalprozess für das gleiche Ergebnis oder sogar besser gibt.
Ja, die gibt es und so habe ich bei teilweise weniger Output noch bessere Ergebnisse und sogar richtig Spaß dabei.

Worauf ich hinaus will: Du scheinst nicht wirklich Spaß beim Bemalen zu haben und machst anscheinend auch immer das Gleiche. Probiere etwas Neues! Airbrush, Ölwashes, Pigmente, Blisterschwammtechnik usw.

Dann kommt vielleicht auch der Spaß wieder, weil Du nicht auf einem Skill-Level stagnierst.
 
Hab auch manchmal so das Gefühl, denke aber dass dies auch mit der nachlassenden Qualität von Pinsel und Farben zu tun hat. Nutze beides oft über Jahre und irgendwann ist die Spitze halt nicht mehr so gut aber zu gut um den Pinsel einfach zu ersetzen.
Ohne Quatsch. Ich habe gerade neue Flässchen Army Painter Quick Washes verwendet. Die Konsistenz und Beschaffenheit der Washes entspricht absolut nicht dem was ich von früher gewohnt bin. Teils glänzt das Zeug sogar erheblich. Richtig räudig sowas.
 
Hab auch manchmal so das Gefühl, denke aber dass dies auch mit der nachlassenden Qualität von Pinsel und Farben zu tun hat. Nutze beides oft über Jahre und irgendwann ist die Spitze halt nicht mehr so gut aber zu gut um den Pinsel einfach zu ersetzen.
Bist du immer beim selben Hersteller geblieben? Es gibt derzeit so viele gute Hersteller von Farben und damit Farbreihen sowie Zubehör, wie in den letzten Jahrzehnten nicht.
 
Insgesamt bin ich besser und schneller geworden (meine ich), aber weniger akribisch: Wenn ich mal bei einer Kante (z.B. Schulterpanzer) nicht ganz so sauber bin, stelle ich die Mini erst mal wieder weg und mache den Trupp zu Ende. Hinterher muss ich wieder suchen, wo der kleine Fehler war. Dann stelle ich fest: fällt gar nicht so auf und wenn dann noch Tusche mit ins Spiel kommt... Früher habe ich mich zuweilen "totkorrigiert" - jetzt nicht mehr.
 
Tach. Geht es euch auch so? Man sagt ja immer, mit mehr Routine und mehr Übung wird man bei der Bemalung immer besser.
Ich habe aber das Gefühl, ich werde mit den Jahren immer schlechter. Es kommt mir vor, als wenn meine Bemalung schlampiger wird. Grade poolt hier Contrast an einem Modell und es ist mir egal. Wäre früher niemals so gewesen. Der Perfektionismus ist weg. Damals hat man sich mit jedem einzelnen Modell maximale Mühe gegeben. Jetzt will man einfach nur schnell fertig werden.
Was du hier beschreibst klingt für mich keineswegs nach einem Rückschritt, ganz im Gegenteil. Du beziehst dich nicht auf Fähigkeiten, sondern mehr auf deine Motivation bzw. noch genauer auf deine Anspruchshaltung. Perfektionismus ist nicht ohne Grund eher negativ gefärbt und auch die positiven Aspekte kann man genausogut ohne die zwanghafte besser-als-nötig-Einstellung haben. Wer sich mit Ergebnissen zufrieden geben kann, die unter der eigenen möglichen Höchstleistung stehen, hat eine sehr wichtige Lektion gelernt 👍