Hat schon jemand Erfahrungen mit Only War?
Habe mit zwei Kumpels aus meiner Spielerunde Only War zum Jahresbeginn angefangen und finde es recht gelungen. Vom Flair muss es einem halt appriori gefallen Imperiale Soldaten zu spielen. Klingt selbstverständlich ist es aber nicht, weil wenn man den Hintergrund ernst nimmt, kann man nicht mit dem Mindset einer Ich-tue-was-ich-will und lehne jegliche Diskriminierung von Orks und Elfen ab- D & D Runde ran gehen.
Wie läuft es ab?
Der SL baut alleine/zusammen mit den Spielern das Regiment, wodurch es eine Reihe von Boni für die SCs gibt. Schon im Grundbuch ist eine breite Palette an Heimatwelten, Regimentstypen, Kampftaktiken und Ausrüstungen gibt. Von der Mordianischen Linieninfanterie über Stahllegionäre, Panzereinheiten bis zu Sprungtruppen ist praktisch alles drin. Ein eigenes Regiment aufzustellen und mit Leben zu erfüllen ist zum Spielbeginn sehr spassig. In unserer Runde haben
wir das VII. Jajakarta Air-Assault Regiment, "the Golden Garudas", geschaffen. Ein Sprungtruppen Regiment aus einer asiatisch/indischem Kultur mit "weissen" Kommissaren. Die Spieler schaffen sich dann einen SC aus einem Infanterietrupp, wobei man eigentlich auch eine Panzerbesatzung spielen kann oder Spezialisten wie Kommissare, Prediger oder Maschinenseher. Die restlichen Mitglieder des Trupps bilden NSC- Kameraden an der Seite des SC. Anstelle nur einen Kameraden pro Spieler haben wir den ganzen Trupp ausgearbeitet ganz Simbel mit Namen und Charakteristika was uns sehr geholfen hat ins Feeling reinzukommen.
Wie groß sollte die Spielergruppe sein?
Nicht größer oder kleiner als bei anderen Systemen, eine Rolle und Spezialisierung findet sich. Wichtiger halte ich das Only War nicht
wirklich für alle Spielertypen geeignet ist. Mann sollte vorher klären was man erwartet. Wir haben uns darauf geeinigt, wir wollen
eine sehr cineastische Kampagne alle "Band of Brothers" in 40K.
Wie sollte das Erfahrungslevel des Meisters sein?
Guter Punkt. Meiner Meinung nach ist Only War nicht das beste 40K RPG um als Meister einzusteigen und zwar aus zwei Punkten.
1. Regelmechanik. Die Regeln sind ja nicht so schwer am im Detail können sie kneifen. Zum einen ist FFG mir auch bei Only War zu knausrig an Fähigkeiten bei der Charaktererstellung. Mir istunangenehm aufgefallen, dass laut Regelwerk der gemeine Imperiale Soldat keinerlei umfassende Grundausbildung gehabt, sondern nur Skills und Talente über seine Charakterklasse bekommt. Unser Meister hat daher koorperativ mit uns Spielern ein Set von Bonus Skills der Grundausbildung wie Athletik, Ausweichen, Kartenlesen oder Taktica Imperialis zusammgestellt. Gibt es bei Deathwatch ja auch und als Imperialer Soldat hat man eh niedrige Startattribute. Herausfordernder als Meister ist aber die regeltechnische Abhandlung ganzer Gefechte und Schlachten. Immerhin ist man ja in der Imperialen Armee. Da kann man leicht an seine Grenzen stoßen und sooo umfassend sind die Horden Kampfregeln ja auch nicht. Am besten läuft mann wenn man sich wirklich auf den Squad konzentriert und den Schlachtenverlauf drumherum narrativ behandelt.
2. Noch wichtiger aber ist das man imho als Only War Meister das Willkommen-in-der-Imperialen-Armee-Flair konsequent aber fair darstellen muss. Sprich man muss eine Balance finden, die Rolle eines 10 Mann Trupps in der Imperialen Kriegsmaschine glaubwürdig aber spannend zu erzählen. Empfehle dafür jedem die Gaunts Ghosts Reihe zu lesen und dabei besonders die Rollen der normalen Sergeants und Trooper wie Caffran oder Varl im Auge zu behalten. Normale Typen in einem weiten Feld, deren Taten aber dennoch etwas bewirken können. Ganz wichtig ist imho aber das man als Only War Meister den Spielern Freiräume für eigene Ideen lässt und nicht immer gleich mit dem Kommissar droht. Sprich eine negative Dynamik zwischen bockigen Spielern und rachsüchtigen Meister kann bei dem Hintergrund von Only War noch mehr den Spielspass beerdigen als bei D & D.
Und, da ich in Schattenjäger, Deathwatch und Freihändler Erfahrung habe und auch die Schwarzer Kreuzzug-Bücher komplett habe ... inwiefern weicht das Spielsystem ab? Lohnt es sich? Sind die Bücher entfernt kompatibel?
Die Bücher sind durchaus kombatibel aber es gibt gerade bei der Charakterschaffung und Steigerung, Skills & Talenten, sowie Waffen und Profilwerten zum Teil deutliche Unterschiede. Gibt mittlerweile ja auch einen eigenen Only War Antagonisten Quellenband mit ausgearbeiten Werten für Orks, Eldar etc. Gerade in diesem Punkt ist FFG nicht sehr kongruent. Seit dem Erscheinen von Dark Heresy habe ich glaube ich schon 3-4 unterschiedliche Profilwerte für einen Orkboy in unterschiedlichen Büchern gelesen. Wenn man die anderen Subsysteme nicht eh schon hat, empfehlen sich die Grundbücher eigentlich nur wenn man die Subsysteme in seiner Kampagne mixen will.
Gruß Malakov