Schutzwurf-Inflation

Calidus

Anderas
06. Mai 2001
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Ich sehe hier zur Zeit eine Schutzwurf-Inflation.
Im Moment könnte man einen Trupp ausrüsten mit dem stählernen Stern, Rosarius, meisterhafter Servorüstung, Sturmschild, Parierschild, Antidepressiva und Kraftfeld.
Im Endeffekt kann ein Marine in meisterhafter Servorüstung und Kraftfeld schon mal Panzerung 4 haben und wenn man ihm dann noch ein Rosarius gibt, ist er fast unverwundbar. Er hat aber noch nichts in der Hand, also geben wir ihm noch den Sturmschild. Dann hat er von vorne Panzerung 5. Er hält mehr aus als ein Terminator in seinen feuchtesten Träumen.

Das ist ja nicht Sinn und Zweck des Spiels. So nen Typen kannst du irgendwo hinstellen und scheißegal, der Gegner kann nichts dagegen machen. Der Chaot kann sich ja auch nicht passend Ausrüsten; der hat schließlich oft vorgegebene Figuren. Damit braucht man auch keine Taktik mehr

Das einzige was ich noch heftiger finde als Panzerung 5 sind Schutzwürfe. Zur Erinnerung: Schutzwürfe negieren den kompletten Schaden. Ein Panzerungspunkt negiert nur einen Punkt Schaden.
Ich finde, wenn wir eine so große Menge von solchen Karten einführen, dann müsste irgendeine Grenze da rein. Mehr als ein- oder zwei solche Karten pro Trupp überlebt das Spiel nicht. Die meisten dieser Karten müssten entweder Nachteile mitbringen so dass man sie nicht so gerne mitbringt; oder sie müssten am Modell sichtbar sein und dann gibt es keine große Auswahl an Modellen; oder sie müssen so teuer sein dass man sie lieber zu Hause lässt, oder sie müssen "Selten" sein und leicht verlierbar.
UND
Es muss eine Regel her, dass man keine zwei dieser Karten an derselben Figur hat.

Und trotzdem hätte ich Angst um das Spiel. Wenn plötzlich alle Marines Panzerung 3 und besser haben, oder Panzerung 3 mit Schutzwurf und Kampfdrogen, dann haben Terminatoren keinen Wert mehr. Und das ganze Balancing, das wir wochenlang berechnet und diskutiert haben, ist für die Katz. Man könnte auch sagen: Mülltonne auf, alle Orks, Gretchins und Bolter-CSM direkt hinterher, Mülltonne wieder zu.

Wir haben alle Waffen und Punkte von Bösewichtern auf Panzerung 2 Marines ausgelegt. Diese ganzen Schutzkarten müssen also so dermassen teuer sein, dass der Vorteil ausgeglichen wird. Man braucht 5 Gretchins um einen P2 Marine umzubringen. Aber man braucht ungefähr 30 Gretchins, um einen P3 Marine zu 50% umzupusten. Bei Termis ist das egal, die haben eigene Gegner (Symbionten; Dreadys, CSM mit Faust und sowas); aber die Marine-Gegner sind eben auch alles andere was auf dem Spielfeld kreucht und fleucht. Ich habe es nicht genau nachgerechnet, aber wenn man wirklich sechs mal so viel Kleinkram braucht um die Marines totzumachen, dann müssen die Marines am Ende auch sechs mal so teuer sein.

Wollen wir das wirklich?
 
Ich habe heute nachgerechnet.



Anzahl GretchinsP2 Marine stirbtP3 Marine stirbt
850,1%20,2%
1470,4%32,6%
2588,6%50,6%
5198,8%76,2%

Du brauchst 8 Gretchins um mit einem Marine ausgeglichen zu sein (50% Grenze) und 14-15 um ihn halbwegs sicher zu killen. (75% Grenze)

Du brauchst 25 Gretchins um mit einem P3 – Marine ausgeglichen zu sein und 51 um ihn halbwegs sicher zu killen.

Gibt man so einem Typen das Rosarius, werden die Zahlen noch mal verdoppelt. Meisterhafte Servorüstung plus Rosarius = 50 Gretchins zum ausgleichen, 102 zum killen.

Da ein Gretchin 2 Punkte kostet, müsste ein P3 Marine ohne Waffe also schon mal 50 Punkte (10 Orden) kosten.
Das kann man ja noch einrichten. Viel schlimmer ist der Frustfaktor: Niemand hat Lust, 25 mal zu würfeln bis man ausgeglichen ist; und erst recht nicht 50 mal. Da tut einem ja das Handgelenk weh und das ganze Spielfeld ist grün vor Gretchinfiguren bevor man einen einzigen Treffer landet! Auch der Chaot ist ein Mitspieler und soll Spaß am Spiel haben.

Noch mal zur Erinnerung: Die normalen Marines kommen einem schon fast unverwundbar gegen die Gretchins vor, und da braucht man nur 8-mal würfeln bis zur Ausgeglichenheit, bzw. 14-mal bis zum halbwegs sicheren Tod. Schon das ist so viel gewürfel, dass man als Chaot oft schon gar keine Lust hat den Gretchin noch zu bewegen oder auch nur auf das Spielfeld zu stellen.

Gegen Termis ist das was anderes: Termis haben als Gegner ganz klar die großen Jungs. Man muss lange arbeiten, Glück haben UND Spezialmissionen erledigen um einen EINZELNEN Termi im Trupp zu haben. Und dann wird der Chaot die ganzen Symbionten und was er sonst noch so hat darauf ansetzen, dem Termi einen Lebenspunkt zu klauen. Die Marines sollen sich aber auch mit den kleinen Jungs auseinander setzen. Wir wollen nicht den Effekt, dass die Hälfte der Figuren aus dem Grundspiel nicht mehr nutzbar ist.

Das fühlt sich vielleicht für den Marine geil an wenn man unverwundbar ist. Aber erstens fühlt sich das sowieso nur geil an, wenn man den Kontrast zu vorher kennt. Und dann eben nur genau einmal bis zweimal, dann merkt man, dass Unverwundbarkeit Langeweile bedeutet, und wenn das EINMAL passiert, hat Starquest wieder einen Spieler weniger. Und das ist dann für immer.

Die Alternative ist, die Rüstungsspirale weiter zu drehen und dem Chaoten wesentlich mehr P3 Killer in die Hand zu drücken und die Gretchins wegzulassen. Aber dann haben wir genau erreicht was nicht passieren soll: Viele Figuren werden nicht mehr benutzt. Das halbe Spiel steht im Schrank.


Deswegen, Jens, würde ich gerne hier eine gut fundierte Antwort drauf haben bevor ich irgendwelche weitere Schutzkarten oder Schutzzauber akzeptiere.


Nochmal Zusammenfassung:
- Zu hohe Panzerung schmeißt etliche Figuren aus dem Spiel heraus
- Unverwundbare Marines machen Spaß, aber nur einmal, dann ist es langweilig
- Dem Chaoten machen unverwundbare Marines überhaupt keinen Spaß und der ist auch ein Mitspieler.

Wenn wir Schutzkarten einführen, müssen sie so viele Nachteile haben, dass diese Effekte gar nicht erst auftreten.
 
Die Frage ist ja: Wann hab ich das alles?

P3 Marines können nur ein mal im Spiel vorkommen und zwar dann, wenn irgendwer die meisterhafte Servorüstung findet. Ansonsten sind die alle P2. Und die meisterhafte Rüstung hab ich genau so lang bis die von einem Dreadnought oder einem Plasmamarine oder sonstwas zerschossen wird. Das ist also in 12 Missionen vielleicht in 1 - 2 Missionen der Fall.
Der Nachteil ist also: häufiger auftretende schwerere Gegner. Allerdings kann ich nachvollziehen, dass dann das balancing in Stufen passieren muss und man da keine Lust drauf hat. Ohne die Würfe bleibt es klarer.

Beispiel: ein 5 Mann Trupp mit einem Commander und 4 Marines. Commander: Stählener Stern, einer seiner Nahkämpfer hat ein Parierschild.
Jetzt gibt es für die Gretchins immernoch 4 Ziele die sie ganz normal bekämpfen können. Eigentlich ändert sich nur die Zielpriorität, da wir aber Commanderquest verhindern wollen, hab ich nichts dagegen, den Schutzwurf zu entfernen.

Das Parierschild bekommt nur der Marine, der sich mit dem Nahkampforden ausgezeichnet hat.
Das heißt die Kombination hab ich vielleicht in der 5 oder 6 Mission. Und wenn ich da immernoch nur ausschließlich gegen Gretchins vorgehe - nun gut.

Ein P2 Marine mit Schutzwurf im Nahkampf .. wie berechnet man das eigentlich? Also wieviel der Runden setzte man als Nahkampf und wieviel als Beschuss an. Man müsste einrechnen nach welcher Zeit durchschnittlich so ein Marine fällt. (Im Fernkampf) Ich hätte eher vermutet, dass der Marine-Spieler 1 oder 2 Gelegenheiten hat in denen er das Parierschild zum Einsatz bringen kann, ansonsten wird der vmtl. fallen noch bevor er in den Nahkampf kommt. Bzw. alternativ verbrat ich meine Medikits an dem Kerl.

Wenn natürlich das ganze Spiel gleichförmig bleiben soll. Also jede Mission wie in SQ den immer gleichen Gegnermix hat, und sich nur Missionsziele und die Spielbretter ändern, dann machen die ganzen Schutzmaßnahmen und besseren Waffen usw. sowieso wenig Sinn.

Versteh durchaus, dass das nicht Teil des normalen SQ sein muss, vielleicht mach ich mal eine Kampagnie für so etwas, oder eine Nebenmission.
Dann lassen wir die doch einfach weg.

Vielleicht lassen wir den Rosarius im Hinterkopf für eine spezielle Ausrüstung einer speziellen Mission.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich entwickelt sich das Spiel im laufe einer Kampagne. Das heißt aber trotzdem nicht dass ich gerne das halbe Spiel ins Regal stelle und nur noch die andere Hälfte dreimal benutze.

Ich weißunur halt aus Erfahrung, das solche Karten nicht verteilt werden sondern gestapelt. Sprich, natürlich bekommt der Terminatorcommander auch das Kraftfeld und das Rosarius.
Selbstverständlich wird die meisterhafte Rüstung dem Typen mit der besten Waffe gegeben.
Und klar fernheilt der Scriptor am liebsten die Marines die eh schon fast unverwundbar sind und die anderen halten sich zurück.

Ich bin mal bei einem Freund gewesen genau in dem Augenblick aps er bei WoW den Endgegner hatte. Ein Kämpfer gegen einen Panzer. Und fünf fernheiler die die ganze Zeit gezaubert haben. Das hatte mit Strategie nichts zu tun und sah herzlich langweilig aus. Lass uns das bitte vermeiden. Keine Unverwundbarkeit für niemanden.