Senatssitzung
Der imperiale Senat tagte im Zwölfersaal, der so genannt wurde, weil er von zwölf mächtigen marmornen Statuen imperialer Helden geziert wurde. Auf zwölf Uhr stand der Gottimperator, wuchtig in seiner goldenen Terminatorrüstung, auf sein von roten Diamanten funkelndes Schwert gestützt, rechts von ihm sein legendärer Kanzler Malcador, welcher in den Gründungstagen des Imperiums die rechte Hand des Imperators gewesen war. Weiter ging es mit den neun tugendhaften Söhnen des Imperators, den Primarchen, allesamt in mächtige Rüstungen gehüllt, auf ihre Nahkampfwaffen gestützt und prächtig ausstaffiert. Roboute Guillaume eröffnete den Reigen auf zwei Uhr. Ihm folgten im Uhrzeigersinn Jagathai Khan von den White Scars und Lion El’Jonson von den Dark Angels. Sanginius, auf dessen Gürtelschnalle ein Imperatorauge aus einem einzigen geschliffenen Edelstein prangte, stand auf fünf Uhr. Seine wie zum Flug ausgebreiteten Engelsflügel stützen zusätzlich die Gewölbebögen. Auf sechs Uhr, gegenüber dem Imperator, befand sich Rogal Dorn. Ihm folgten Ferrus Manus, Vulcan, Corax und schließlich beendete der barbarisch wirkende Leman Russ den Reigen der heiligen neun Söhne des Imperators. Die letzte Figur war ein verhüllter Engel mit einer Kapuze aus Gold, auf ein Schwert gestützt, welcher die himmlische Heiligkeit des lebendigen Gottes der Menschheit versinnbildlichte.
Im Zentrum der Halle stand der runde Tisch der Senatoren, unterteilt in zwölf Segmente. Zwölf Throne standen um ihn herum, auf denen die Senatoren Platz nahmen. Senator LeKrem, der als der Meister des Administratums zwischen den Statuen des Imperators und Malcadors Platz genommen hatte, eröffnete die Sitzung des hohen Senats von Terra. Der Schatzkanzler des Estate Imperium erhob sich, um den ersten Tagesordnungspunkt zu präsentieren.
"Meine Herren! Unsere Finanzprobleme aufgrund der Bekämpfung der Schwarmflotte Leviathan sind gelöst. Darf ich vorstellen: Warhammer 40000", verkündete Schatzkanzler Rosenkranz dem versammelten Senat, der seinen Platz zwischen den Statuen des Kahn und des Löwen hatte. Servitoren reichten den elf übrigen Senatoren Tabletts mit kleinen Figuren, Würfeln, Modellgelände und einigen Pergamentbögen mit eng geschriebenem Text und Zahlenblöcken.
"Och, die sind aber knuffig!" rief die schwarzhaarige Senatorin Ava, Großmagisterin des Adeptus Astra Telepathica begeistert und griff nach einem blau angemalten Space Marine. Sie saß neben dem Schatzkanzler im Schatten des Sanginius. "Gibt es die auch in Plüsch?"
"Nein, Senatorin, nur in hartem Metall und Plastik! Und glaubt mir, der Arm ist nicht wirklich beweglich", maßregelte der Schatzkanzler, als die Senatorin voller Begeisterung den Arm des Marines abbrach.
"Ups! Mein Fehler. Und was macht man damit?"
"Spielen, jede Seite hat ein gewisses Kontingent an Truppen, die von einer Armeeliste ausgewählt werden", versuchte der Schatzkanzler zu erklären und zeigte einige der Armeecodizes.
"Warum Warhammer 40000? Was soll das bedeuten?" wurde er von Senator Inquisitor unterbrochen, einem älter wirkenden Mann mit langen grauen Haaren, der seinen Friseurtermin wohl schon ein halbes Jahr vor sich her schob, und genau gegenüber des Vorsitzenden saß.
"Nun, dass ist Archaisch für Kriegshammer", erläuterte der Schatzkanzler Seward Rosenkranz, ein dürrer Mann mit ergrauter Halbglatze, der in eine dunklen Robe aus erlesenem Stoff gehüllt war, auf die die Insignien des Estate Imperium mit Fäden aus Elektrum gestickt waren.
"Ah, ich verstehe, dem Verlierer wird damit sicherlich der Schädel eingeschlagen", mutmaßte der dürre Senator LeKrem, dessen Verjüngungskuren sein wirkliches Alter nicht mehr kaschieren konnten. Seine künstlichen Augen aus geschliffenem Kristall in goldener Fassung fixierten surrend den Schatzkanzler.
"Äh, nein."
"Dann die Hände?" fragte Ekklesiarch Jeremiah sadistisch lächelnd, ein äußerst dicker Mann, der in seiner Amtsrobe wie eine Wurst wirkte, die gleich aufplatzen würde. Er saß zwischen der Statue des himmlischen Engels und des Gottimperators, wie es sich für den heiligsten Mann des Imperiums gehörte.
"Oh, doch nicht etwa die armen knuffigen Männchen?" fragte Senatorin Ava entsetzt.
"Nein, das ist nur ein Name, den wir wegen des Klangs gewählt haben."
"Das ist aber sinnentleert. Kaum jemand kämpft heutzutage noch mit Kriegshämmern. Energiehämmer vielleicht schon eher. Wenn schon, dann "Chainsword 40000", es gibt keine Waffe, welche die Ästhetik dieses Jahrtausends besser zum Ausdruck bringt", erklärte der grau uniformierte Generalfeldmarschall Eugenian säuerlich und rückte sein Monokel zurecht. "Jeder, der je mit einem Kettenschwert eine Grünhaut oder einen Ketzer niedergestreckt hat, gibt mir da sicherlich recht. Es gibt nichts Schöneres, als die adamantenen Zähne der Kettenglieder des Schwertes, die von dem aufheulenden Verbrennungsmotor durch Fleisch und Knochen getrieben werden. Wenn sich der Geruch von Blut, Innereien und Promethiumabgasen zu dem charakteristischen Duft des Sieges vermischt."
"Ich sehe hier keine Armeeliste für das Adeptus Custodes", stellte Generalkapitän Warthron von eben dieser Organisation fest, der in eine prächtige Terminatorrüstung gehüllt war, welche der des Imperators bis auf den einköpfigen Adler der Custodes statt des Aquila in jedem Detail glich. Er saß zwischen dem Solar Marschall und dem Schatzkanzler.
"Liegt wahrscheinlich daran, dass es auch keine für betrunkene Pilger gibt", antwortete Generalkommandant Wojciech des Adeptus Arbites genüsslich, der neben der Senatorin und dem Vertreter der Inquisition saß. "Wobei ich auch bemerken muss, meine Behörde gibt es nur als Upgrade für Inquisitionsgardisten."
"Nun ja, wir wollten es mit den Fraktionen des Imperiums nicht übertreiben."
"Wo wir gerade von der Inquisition reden, es fehlt der Exterminatus und die Sonderregel, dass die Inquisition immer gewinnt." Senator Inquisitor wedelte etwas verstimmt mit dem Auszug aus den Armeebüchern der Inquisition.
"Äh, das ist nur ein Spiel und es wäre langweilig, wenn eine Fraktion automatisch gewinnt."
"Ein Spiel, das Schlachten simulieren soll, sollte sich aber halbwegs an der Realität orientieren", beharrte der Inquisitor auf seinem Standpunkt.
"Realität ist ein gutes Stichwort", schaltete sich der verhüllte Vertreter des Officio Assassinorum ein. "Bei dem Assassine muss die Regel mit rein, dass er jedes Modell innerhalb von fünf Zoll automatisch ausschaltet."
"Ist das nicht etwas übertrieben?" wagte der Väterliche Abgesandte der Navigatoren, Thesophanes, einzuwenden, der sein drittes Auge mit einem prächtigen Diadem bedeckt hatte. Er saß neben dem Vertreter des Offici Assassinorum. Statt einer Antwort nahm der Assassine eine entsprechende Miniatur vom Tablett und gruppierte ein Dutzend Gegner um den Assassinen. Dann zog er seinen Dolch, zeigte ihn kurz wie ein Zauberkünstler das Kaninchen, dann machte er eine unglaublich schnelle Bewegung und einer der Orkminiaturen fiel der abgetrennte Kopf herunter, der bis zum Platz des Mutanten kullerte.
"Ich sehe nur einen Geköpften", wagte Thesophanes auf den Umstand hinzuweisen. Der Assassine tippte nun leicht den Knauf des Dolches an den Tisch und die übrigen Miniaturen zersprangen in ihre Einzelteile.
"Die Regel macht wirklich Sinn", stimmte der Väterliche Abgesandte nun beträchtlich beeindruckt zu.
"Aber wie geht den nun das Spiel?" quengelte Senatorin Ava, eine gutgebaute Frau mit großen brauen Augen in den besten Jahren, die mit einem grünen offenherzigen Kleid bekleidet war.
"Nun ja, man stellt seine Armee in die Aufstellungszone und dann wird gewürfelt, wer beginnt."
"Aber warum sollte man sich den automatisch bekriegen, sollte es nicht vorher eine Diplomatiephase geben?" Eisiges Schweigen brüllte ihr aus dem gesamten Rund des Senatstisches entgegen.
"Nun, was dann?" fragte sie etwas geknickt.
"Es gibt verschiedene Missionen zu erfüllen, die zufällig ausgewählt werden. Nehmen wir der Einfachheit halber mal an, es gilt die feindliche Armee auszulöschen", erklärte der Schatzkanzler Rosenkranz.
"Geht es darum nicht immer?" fragte Manufactor Principalis Sateg, der mit seinen ganzen mechanischen Komponenten, die sein schwächliches Fleisch ersetzt hatten, wie ein Insekt wirkte.
"Nicht unbedingt, gehen wir nun zu den Mechanismen. Das ist eure Miniatur", er gab ihr einen grauen Space Marine und stellte ihn vor sie hin. "Das ist meine." Er nahm einen Ork und stellte ihn hinter ein Geländestück.
"Nun müsste ihr schauen, ob euer Space Wolf den Ork auch sehen kann." Die Senatorin stand auf und beugte sich über den Tisch, bis sie sich auf Augenhöhe ihres Space Wolves begeben hatte. Die übrigen Senatoren beugten sich vor, um ihre nun offenliegenden Berge und Täler besser betrachten zu können.
"Dieser Spielmechanismus macht mal wirklich Sinn!" rief der Ekklesiarch aus, der ihr genau gegenüber saß und den ungetrübten Einblick sichtlich genoss.
"Nachdem ihr festgestellt habt, dass eure Miniatur die andere sehen kann, dürft ihr auf ihn schießen. Nehmt nun einen Würfel und werft ihn." Die Senatorin nahm einen Würfel und schnippte ihn dann gekonnt auf den Ork, der prompt getroffen umfiel.
"Erwischt!"
"Doch nicht so! Seht her, der Marine hat einen Wert von 4 in seinem Fernwaffenwert. Wenn man hier auf der Tabelle nachsieht, erkennt man, dass er eine drei braucht um zu treffen."
"Moment! Ihr wollt allen Ernstes behaupten, ein Space Marine würde mit jeden dritten Schuss danebenschießen?" Senator Inquisitor sah entsetzt aus.
"Ähm, das ist nur ein Spiel."
"Das ist wehrkraftzersetzend! Reiner Wahnsinn! Ein Space Marine trifft immer!" ereiferte sich auch Senator LeKrem.
"Das ist ja jetzt nur rein hypothetisch. Ihr habt mit einer gewürfelten fünf den Ork getroffen. Nun vergleichen wir Stärke der Waffe mit dem Widerstand des Orks. Ihr müsst nun noch einmal mindestens eine vier würfeln."
"Auch eine Grünhaut überlebt den Treffer mit einem massereaktiven Geschoss im Kaliber 20mm nicht", schaltete sich der Generalkommandant ein.
"Ich habe eine Fünf! Verrecke, Grünhaut!" jubelnd warf die Senatorin die Armee in die Höhe. "Eins zu Null für Team Wölfchen! Hu hu hu!"
"Nicht so schnell, der Ork steht in Deckung, deswegen steht ihm jetzt ein Deckungswurf zu."
"Das ist aber bescheuert, mein kleiner knuffiger Marine hat den hässlichen Ork doch schon getroffen und verwundet. Warum kriegt dieser miese Xenos jetzt noch einen dämlichen Deckungswurf?"
"Ja, das ist wirklich unsinnig", stimmte ihr der Generalfeldmarschall zu. "Apropos unsinnig, ich vermisse die ganzen schweren Panzer der imperialen Armee wie den Malcador, den Macharius, den Shadowsword und den Baneblade in diesem Armeecodex. Ebenso taktische Elemente wie Feuerwalzen, Trommelfeuer oder ein Giftgasangriff. Auch frage ich mich, was Marineeinheiten wie die Walküren darin zu suchen haben. Als ob wir von der Imperialen Armee diese Weicheier von der Marine nötig hätten. Und, es gibt keine Regel welche die Tugenden des typischen imperialen Infanteristen widerspiegelt, wie Tapferkeit, Opferbereitschaft und Gottimperatorvertrauen. Der Imperator schützt!"
"Der Imperator schützt!" riefen alle anderen Senatoren im Chor.
"Und die Waffen der Eldar sind zu gut, die sind antik! Und ihr Widerstand ist auch utopisch. Eldar sind zerbrechliche Xenos, die sind nicht so zäh wie ein imperialer Soldat. Das ganze Spiel spiegelt in keiner Facette auch nur annähernd die Realität wieder. Schlimmer noch, es suggeriert, dass Space Marines jeden dritten Schuss in den Sand setzen, dass Assassinen daneben schlagen könnten. Nein, Schatzkanzler, die Regeln bedürfen ganz dringend einer Überarbeitung in Richtung Realität", warf der Senator Inquisitor ein.
"Und die Waffenreichweiten erst. Ein imperialer Soldat ist darauf geschult, ein Feuergefecht in einer Entfernung zwischen 150 und 250 Metern zu führen. Ganz abgesehen davon, dass ein Lasergewehr auch auf über 400 Meter Entfernung über genügend Energie verfügt, um tödliche Wunden zu verursachen. Aber in diesem unsinnigen Regelwerk wird der Eindruck vermittelt, ein Lasergewehr wäre auf Distanzen jenseits der 50 Meter vollständig wirkungslos", ereiferte sich der Solarmaschall weiter.
"Nun, das ist dem Maßstab geschuldet. Es würde keinen Spaß machen, wenn sofort alle Ziele auf einmal durch die räumlichen Begrenzungen der Spielplatte angreifbar wären", versuchte der Schatzkanzler abzuwiegeln.
"Pah! Wie wäre es mit einem kleineren Maßstab? Vielleicht nur 6mm große Figuren? Damit wäre eine realistischere Schlachtfeldsimulation umsetzbar", schlug Eugenian vor.
"Ich hätte hier noch einen weiteren Punkt, der überaus negativ auffällt. Ein Space Marine, die Elite der Menschheit, ausgewählt unter Milliarden von Kandidaten, jahrelang geschult in seinen Waffenkünsten. Und Sie geben ihm Werte, die der Zähigkeit und dem Nahkampfverständnis eines Orks gleichen? Das ist Blasphemie! Hochverrat! Mit diesen Daten wird suggeriert, das Imperium würde gewaltige Ressourcen darauf verschwenden, Elitekrieger zu erschaffen, die es geradeso mit einem debilen Ork aufnehmen können! In der Realität erledigt ein Space Marine unseres lebendigen Gottes eine jämmerliche Grünhaut im Vorbeigehen!" bemängelte Senator LeKrem. "Hier wird in diesem Machwerk beschrieben, wie der ehrenwerte Ordensmeister Magnus Calgar einen Durchgang einen ganzen Tag lang hält, was den Tatsachen entspricht. Aber wenn man das mit diesen Werten durchrechnet, tötet ihn der erste Mob Grünhäute in einer Phase!" Anklagend winkte der Senator mit seinem mechanischen Taschencogitator.
"Nun ja, es würde aber dem anderen Spieler keinen Spaß machen, wenn seine hundert Mann starke Armee von einem einzigen Space Marine vernichtet wird", rechtfertigte sich der Schatzkanzler.
"Aber das ist realistisch! Wenn ein Untertan des lebendigen Gottes der Menschheit meint, Xenos und anderes minderwertiges Gesocks statt aufrechter gottimperatorfürchtiger Menschen spielen zu müssen, so verdient er es nicht anders! Solch eine tugendlose Kreatur verdient es genau genommen, in die Gewölbe der Inquisition zu einer Gesinnungsüberprüfung einberufen zu werden. Solch ein Wahnsinn muss bestraft werden! Seid Ihr eigentlich mit Blindheit geschlagen, Schatzkanzler Rosenkranz?", ereiferte sich der Senator Inquisitor, dessen Wangen sich vor Wut gerötet hatten.
"Nun, Sie hängen sich alle zu sehr an Details auf. Vielleicht habe ich falsch begonnen. Dieses Spiel dient nicht dazu die Realität abzubilden."
"Sondern Spielspaß zu generieren", warf Senatorin Ava begeistert ein, die inzwischen darüber hinweg gekommen war, dass dem Ork nachträglich noch ein Deckungswurf zustand. "Es geht doch sicherlich darum, dass zwei Freunde sich treffen, gemeinsam ein Spielfeld aufbauen und sich ihre in langen Stunden liebevoll angemalten und individuell gestalteten Miniaturen zeigen und bewundern. Dann arbeiten sie zusammen eine spannende Geschichte aus, die sie mit ihren hübschen Modellen nachspielen. Und am Ende gibt es nur Gewinner."
Einer der Cherubim, welcher die Kerzen im Kronleuchter des runden Saals austauschte, schrie vor Schmerz gepeinigt auf und torkelte unkontrolliert zu Boden. Er fiel knirschend direkt in die Blutlache des schurkischen Senators Vandire, der an dieser Stelle vor viertausend Jahren von einer Sororitas Schwester im gerechten Zorn geköpft worden war. Der zuckende Todeskampf des mechanischen Konstrukts in Form eines kleinen Engels war kurz, dann hauchte er sein künstliches Leben mit einem binären Seufzer aus. Das sonst vorherrschende eisige Schweigen breitete sich zu einem tosenden Sturm aus und die Großmagisterin des Adeptus Astra Telepathica senkte beschämt ihren rot angelaufenen Kopf.
"Meine Senatoren, beruhigen Sie sich! Dieses Spiel hat nur einen einzigen Zweck, sehr viel Geld mit sehr wenig Aufwand zu verdienen. Unsere Kriegskasse ist leer und weitere Steuererhöhungen werden nur schwer durchzusetzen sein. Die Strategie sieht folgendermaßen aus. Wir werden eine Grundbox mit den notwendigsten Spielutensilien und Regeln herausbringen. Mit Einheiten, die nur bedingt spieltauglich sind, aber als Grundstock für eine zukünftige Armee dienen können. Der Preis wird den Wert wiederspiegeln. Wirklichen Gewinn werden wir mit den zusätzlichen Modellen machen. Zuerst werden wir vier Metallminiaturen in eine Verpackungseinheit legen. Natürlich schon überteuert. Dann nach einiger Zeit, wenn die Kunden sich an den hohen Preis gewöhnt haben, zaubern wir eine Richtlinie heraus, welche uns veranlasst, den Rohstoff zu wechseln. Der neue ist natürlich günstiger, aber wir tun so, als ob das nur zum Besten des Kunden wäre und um eine Preiserhöhung zu vermeiden, legen wir nur noch drei statt vier Miniaturen hinein. Sobald sich die Kunden daran gewöhnt haben, machen wir ein Redesign der Miniaturpalette und dann sind es nur noch zwei Miniaturen für den alten Preis. Das Gejammer wird groß sein, aber wir bringen nun auch überarbeitete Regeln und neue Armeebücher auf den Markt. Die alten Einheiten werden spieltechnisch entwertet und der Spieler ist so gezwungen neue überteuerte Miniaturen zu kaufen. Und als Krönung werden wir von Metall auf minderwertiges Resin wechseln, die billigen Rohstoffkosten nicht an den Kunden weitergeben, sondern gleich dazu noch die Preise erhöhen. Die Qualitätskontrolle werden wir komplett zum Endverbraucher auslagern, da der Umstellungsprozess auf das neue Verfahren anfangs sehr große Qualitätsmängel produzieren wird. Und das werden wir alle paar Jahre so machen", erklärte der Schatzkanzler äußerst selbstgefällig und starrte schließlich auf elf vor Wut angelaufene Gesichter der anderen Senatoren.
"Das ist ja wirklich widerlich! So etwas Hinterlistiges würde doch nur einem niederträchtigen Eldar einfallen! Aber keinem Senator! Auch unterschätzen Sie offensichtlich die Intelligenz der imperialen Bevölkerung! Das würden die doch nie und nimmer mitmachen! Ich würde vorschlagen, wir erheben stattdessen in Zukunft für jede Packung Lhostäbchen eine sogenannte Tyranidensteuer von einem Thron! Jemand was dagegen?" fragte Cassius LeKrem, der Meister des Administratums und nahm befriedigt zur Kenntnis, dass es für seinen Vorschlag keine Gegenstimme gab.