40k Söldner

Kassyus

Codexleser
19. Oktober 2004
241
0
6.671
48
Hi, hab jetzt mal eine kleine Story geschrieben. Hoffe sie gefällt und immer her mit kritik 🙂

Söldner
By Kassyus

„Seid ihr Euch sicher Hauptmann? Ich meine, es sind immerhin scheußliche Xenos!“ Der angesprochene sah zu einem der Bullaugen des Arvus Shuttles Sternenbringer und betrachtete die weite Steppenlandschaft unter ihnen. Er schien den Sprecher, Adjutant Miller, zu ignorieren und in der Tat fesselte Hauptmann Harper eher die Landschaft als sein nörgelnder Adjutant. Das dröhnen der Triebwerke hallte durch die Außenwände herein und veranlasste die Insassen über das Com-Link miteinander zu sprechen. Harper war ein groß gewachsener Mann Mitte vierzig und trug die Blaue Uniform der Schwarzen Wölfe. Einige Orden hangen an seiner Brust und er war stolz darauf. Unter seinem Kommando stand die 96te Kavalleriekompanie des ehrenhaften Regiments Wölfe von Risk. Sie kämpften auf dieser Welt bereits seit einigen Monaten und die Gefechte waren hart. Er hatte fast sechzig Prozent seiner Infanterieunterstützung verloren und der Sturm auf eine der Hauptstädte stand an. Er brauchte Späher und ungern schickte er seine Panzer ohne Nahunterstützung in die Schlacht. Der Feind hielt noch einige Städte in einem eisernen Schraubstock der Gewalt und Unterdrückung. Es gingen Gerüchte herum das sich sogar Kontingente der Schwarzen Legion auf dem Planeten befanden. Die Chaosanhänger sollten demnach die Bemühungen des abtrünnigen Gouverneurs unterstützen. Ein Gesuch, des Hauptmannes, nach Unterstützung seiner Truppen wurde abgelehnt, da im Moment nichts zur Verfügung stand. Die Kämpfe tobten an allen Fronten und man war froh, dass es dem Feind nicht gelang durchzubrechen. Es war zu einem Patt gekommen und das Oberkommando versuchte mit Einnahme der wichtigsten Städte dieses Patt zu wenden. Nun musste sich Hauptmann Harper um den Nachschub selber kümmern und da kam ihm der Bericht seiner letzten paar Späher gerade recht „Der Zweck heiligt die Mittel. Der Imperator beschützt!“ sagte er beiläufig zu Miller „Ehre den Mutigen und Tapferen!“ murmelten einige der anwesenden Soldaten.

Tahl’rak, Ältester der Steppensippen, schritt durch das Lager. Die Krootsippen hatten ihre großen Unterkünfte aufgebaut, diese bestanden aus Fellen und großen gebogenen Rippen des Steppenelefanten. Insgesamt standen hier etwas mehr als ein halbes Dutzend dieser Familienzelte. Er hörte die vergnügten Klick- und Pfeiftöne ihrer Bewohner und zog sich seinen ledernen Mantel aus gegerbter Knarloc-Haut enger um seinen kräftigen drahtigen Körper. Tahl’rak war von dunkler Hautfarbe und sein Kamm leuchtete, trotz seines hohen Alters, in kräftigen Farben. Seine Erscheinung war hoch gewachsen, kräftig aber dennoch drahtig. Er ging zu einem kleinen Bach, beugte sich hinab und tauchte seine Hände in das kühle nass, benetzte sich damit sein Gesicht und vertrieb den Schlaf aus seinen Augen. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und es war angenehm warm. Aus der ferne trugen Winde das Grollen einer Schlacht herüber. Der Kroot erhob sich wieder und sah zu einem abseits gelegenen großen Zelt herüber, Schädel waren auf Pfähle gespießt worden und Knochen zierten die Außenwände. Einige Kroot mit roten Stammeszeichen, auf ihren Körpern, gingen ihrem Tagewerk nach oder besserten defekte Ausrüstung aus. Ihr Weiser, der Narbengezeichnete Shak’ral, untersuchte gerade die Jagdbeute einiger Junger Krieger. Es war eine der Kopfjägersippen und Tahl’rak beobachtete sie eine weile, selbst für Kroot Verhältnisse waren die Mitglieder dieser Sippenverbände Wild und Barbarisch. Im Kampf waren sie sehr mutig und oft griffen sie Gegner an, die um das vielfache größer waren als sie selber. Der alte Shak’ral sah zu ihm herüber und hob grüßend eine verzierte Langbüchse. Der Älteste musste ihre Nahrungsgewohnheiten im Auge behalten… Tahl’rak nickte nur und machte sich auf den Weg zurück zu seinem eigenen Zelt. Als Ältester hatte er Anspruch auf eine eigene Behausung für sich allein, in der Mitte des Lagers. Sein weg führte ihn vorbei an einer Herde großer Knarlocs, die von den Kroot als Lasttiere für die Zelte und Ausrüstung benutzt wurden. Sie kreischten und fauchten sich gegenseitig an. Tahl’rak wählte bereits im Gedanken die beiden Aggressivsten aus, um sie für den Kampf abrichten zu lassen. In einiger Entfernung bewachten Mitglieder einer Reitersippe eine kleiner Knarlocs Herde, diese fraßen das Gras und sahen zufrieden aus. Er sah zur Sonne hinauf, es wurde langsam Zeit. Bald würde der Unterhändler eintreffen.

Das kleine Shuttle vollführte in der Luft eine kleine Drehung und senkte sich langsam auf flammenden Triebwerken hinab. Sie landeten ein gutes Stück abseits des Lagers, um die Kroot nicht unnötig zu beunruhigen. Staub wurde aufgewirbelt und das nahe Wasser kräuselte sich bei der Ankunft der Maschine. Einige jüngere Kroot, die am See saßen und angelten, sprangen pfeifend auf und liefen aufgeregt zurück ins Lager. Dort hatte man die Ankunft der Fremden schon bemerkt und einige der Xenos griffen zu scheinbar altertümlichen Gewehren mit lang gezogenen Lauf. Mit einem zischen der arbeitenden Druckluft senkte sich die Heckluke und Hauptmann Harper verließ mit seinem Stab den Transporter. Das Banner der Kompanie wurde freigelassen und flatterte stolz im Wind. Abgebildet war ein springender schwarzer Wolf, der aus einem aufrechten Lorbeerkranz zu hechten schien, umrahmt vom Namen der Kompanie und deren Erfolgen. Die Männer und Frauen sahen sich um und einige räusperten sich, doch eine erhobene Hand Harpers ließ sie verstummen. Die Luft roch nach Moschus und Feuchtigkeit. Die Turbinen tickerten und knackten, als sie sich abkühlten. Entschlossen tat der Offizier den ersten Schritt und näherte sich den Behausungen.

Tahl’rak hatte sie bereits kommen hören und jetzt nahm er über Duftstoffe in der Luft die Aufregung im Lager wahr. Dies sollte erst der zweite Kontakt mit den hellhäutigen Menschen sein und dementsprechend befanden sich die anderen Sippen in heller Aufregung. Er saß in seinem Zelt vor einem kleinen Feuer und würziger Rauch zog durch eine Öffnung heraus. Er gedachte seiner Ahnen und fragte sie um Rat was er tun solle, stumm sah er in die grünlichen Flammen und warf noch einige Kräuter hinzu. Es wurde Zeit und so dankte der Älteste seinen Vorfahren und erhob sich, schritt aus seinem Zelt. Eine Traube hatte sich bereits um die Fremden gebildet und neugierig berührten einige die seltsam aussehende Kleidung und Ausrüstung der Ankömmlinge. Der große Mensch an der spitze strahlte eine Aura der Stärke aus und etwas an ihm ließ die Kroot auf Abstand gehen, selbst Tahl spürte die Macht über die dieser Mann anscheinend gebot. Der kleinere, wohlbeleibte Krieger, hinter seinem Anführer schien weniger erfreut über die Neugierde der Bewohner zu sein und verzog angeekelt sein Gesicht. Im Gegensatz zu der kräftigen Frau, die eine Standarte hielt. Sie befasste sich mit den Kroot und lächelte Freundlich. Während der dicke mürrisch die Tastenden Hände von sich weg schob, ließ sie es zu das man ihre Ausrüstung untersuchte. Von der Pistole schob aber auch sie freundlich aber bestimmt die Hände weg. Sie versuchte sogar Kontakt aufzunehmen und sprach in einer abgehackten art ihrer seltsamen Sprache. Die letzten beiden Soldaten sahen eher aus als wüssten sie nicht wie sie sich verhalten sollten. Der Anführer der Menschen kam auf ihn zu und salutierte, bevor er Tahl seine Hand anbot „Hauptmann Harper der 96ten Panzer-Kompanie Die schwarzen Wölfe des Regimentes Wölfe von Risk. Ehre den Mutigen und Tapferen!“ „Ich Tahl’rak, Ältester der Steppensippen bin.“

Der Älteste sah ihn an. Der Kroot war genauso groß wie der Imperiale, doch lang nicht so stämmig gebaut. Er sah dem Mann erst in die Augen, ehe er die angebotene Hand ergriff und schüttelte „Willkommen seid, Krieger der Sterne!“ Sprach Tahl in einem Akzentbehafteten Gotisch und der Mann nickte überrascht „Auch mir ist es eine Ehre den Anführer dieses Stammes zu treffen!“ Mit einer ausladenden Geste öffnete Tahl den Vorhang und bat den Anführer der Fremden herein. Harper trat hinein und sah sich um. Der Boden war mit weichen Fellen ausgelegt und allerlei Schnitzwerk, welches wohl Tiere darstellen sollte, hing überall herum. Selbst ein Servoschwert war zu sehen. Der neue Besitzer hatte die Klinge mit allerlei Schriftzeichen verziert und kleine Federn baumelten am Knauf des Griffes. Hier wurde der Moschusgeruch durch allerlei duftendes Kräuterwerk überdeckt und Harper fühlte sich an die Kapelle zuhause erinnert. Der Kroot ließ sich auf den Fellen nieder und saß nun im Schneidersitz vor ihm. Der Vorhang ging noch mal auf und ein jüngerer Kroot brachte zwei Schüsseln mit Räucherfleisch und Früchten herein. Tahl schickte ihn wieder heraus und bat dem Menschen eine der Schüsseln an. Dieser nahm sie dankend an „Man hat mir berichtet, das Ihr für Geld kämpft?“ fing der Offizier die Unterhaltung an „Und ich möchte die Dienste Eurer tapferen Krieger in Anspruch nehmen.“ „Was ihr bietet dafür das kämpfen wir für Euch!“ Der Hauptmann überlegte kurz „Ich zahle in Münze!“ und hielt mit diesen Worten ein Imperiales stück wertvoller Prägekunst in die Höhe. Tahl sah sie sich an und lehnte Kopfschüttelnd ab „Davon Sippen nicht werden satt! Kann man nicht essen. Ich Beute verlange und Tote Körper der Feinde. Auch das ihr da tragt am Gürtel!“ Tahl deutete mit seiner rechten Hand auf das bläuliche Gerät an Harpers Gürtel… Das Auspex. „Hm…“ Harper wog kurz ab. Er brauchte Tahl’s Krieger für den kommenden Stadtkampf. Er hatte sich vor diesem Besuch über die Kroot informiert und sie waren demnach unschätzbar, wenn es zu Nahkämpfen in den engen Häuserschluchten kommen sollte. Aber das Auspex? Schließlich willigte er ein und überreichte dem Kroot das handliche Gerät. Er zeigte Tahl die Funktionsweise und stellte fest, dass dieser schnell lernte und bald damit umzugehen wusste. Er konnte schließlich nicht zulassen dass die Rebellen ebenfalls auf die Idee kommen sollten die Kroots anzuheuern. Er musste ihnen zuvorkommen.

Draußen warteten die Stabssoldaten auf Harper und das anfängliche Interesse war abgeflaut. Doc Wylder hatte einige Zigaretten gegen eine Art Talisman eingetauscht, den sie sich jetzt um den Hals hing. Die Standarte flatterte noch im Wind und unter ihr ließ sich Alexa Horas eine von den Langbüchsen erklären. Sie war erstaunt wie fortschrittlich doch diese Waffe war, im Gegenzug zeigte sie den Kriegern anschließend ihre Laserpistole. Miller hingegen wurde gemieden und mit zischenden lauten bedacht. Dieser spie aus und sah zum Zelt des Ältesten herüber. Wo blieb der Hauptmann? Er wollte gerade rüber gehen, als der Vorhang aufschwang und die beiden Anführer heraustraten. Sie Schüttelten sich noch mal die Hände und der Hauptmann salutierte. Mit missfallen sah Miller dies und das der Xenos das Auspex seines Hauptmannes am Gürtel trug. Die übrigen Soldaten verabschiedeten sich von den Kroots und Harper schloss zu ihnen auf. „Euer Auspex Sir!… In den Händen dieser Kreatur?“ Die Turbinen liefen bereits an und der Hauptmann hielt seinen Adjutanten noch etwas zurück „Miller! Noch ein Wort und sie schrubben beim Smutje die Kochtöpfe. Sie müssen noch viel lernen. Manchmal muss man… halt etwas unkonventionelle Wege gehen. Verstanden!“ Miller salutierte und blieb noch einen Moment stehen, bis auch er den Transporter schließlich betrat „Was wird der Kommissar nur dazu sagen…!“ Murmelte er vor sich hin, als die Luke sich hinter den Soldaten schloss und der Transporter abhob.

Tahl’rak beobachtete vom Rande der kleinen Zeltstadt aus das abheben des kleinen Shuttles. Er ging zurück in sein Zelt und betrachtete das technische Gerät vor sich. In der Tat, er war mit dem Handel zufrieden und die Sippen bekamen frisches Genmaterial. Am Abend würde er es allen verkünden: Die Kroot zogen wieder in den Krieg…