Du redest in letzter Zeit über Ausrüstungskarten für Waffen.
Während ich das grundsätzlich für eine gute Idee halte, würde ich trotzdem gerne wissen wie viel Platz du auf deinem Tisch für die Spielersachen reserviert hast. Ich habe immer Schwierigkeiten, mehr als ungefähr ein Din A4 Blatt für jeden Spieler freizuhalten.
Während Ausrüstungskarten für Waffen ne geile idee sind, muss man sie bestimmten Personen zuordnen. Das heißt, da würde irgendeine Karte mit einer Schulternummer rumliegen, daneben die Waffe und die persönliche Ausrüstung des Soldaten. Auf der Schulternummer kann man auch Spielsteine aufbewahren für Lebenspunkte, buffs oder Debuffs.
Das geht aber nur mit gewaltig viel Platz.
Ich hatte im Starquest Reloaded mehrere Sachen pro Spielfigur notiert:
Die Lebenspunkte (es gab eine Figur mit sechs Lebenspunkten, mehrere mit zwei und die meisten hatten einen)
Die Munition
Die Waffe
Die Rüstung
Eigenschaft 1
Eigenschaft 2
Den Namen
Den Rang
Und was soll ich sagen, das ging ganz knapp gut weil ich mir ein Exceldingens gemacht habe, das mir neunzig Prozent davon auf ein Din A4 Blatt gedruckt hatte. Danach habe ich nur noch die LP und die Muni auf die entsprechenden Leute "gestreut". Die LP und die Muni hatte ich auf 10mm Chips mit Aufklebern. Die sind genau wie die, die ich dir geschickt habe, aber halt nur 10mm und nicht 22. Auf ein Din A4 Blatt passten mit viel Mühe sechs Soldaten. Das heißt, für Mannschaften mit bis zu zehn Soldaten plus Techmarine plus Apothekarius (macht zwölf) brauchte ich zwei Blätter, und das hat trotz aller frommen Wünsche und einem ausziehbaren Wohnzimmertisch nicht immer perfekt gepasst.
Ich hatte mehrere Versuche gestartet. Das erste war ein "Kartenstapel" pro Figur. Das System ist sofort "geplatzt". Die Karten hatten dasselbe Layout und die Größe von den Karten, die ich dir mal als PDF geschickt habe. Im ersten Testspiel ist schon alles so durcheinandergekommen und runtergefallen, dass wir einstimmig entschieden haben dass das nichts wird.
Im zweiten Versuch wollte ich die "einfachen" Sachen wie Eigenschaften, Rang, Bionics, Rüstung auf Spielsteine drucken, die man in einen festen Halter hineinschieben konnte, und den Halter sollte man auch noch verschließen können. Als "Klebunterlage" kamen in Frage Blankodominosteine oder Spielchips von Scrabble. Beides hätte ca. 60 Euro nur für den Versuch gekostet ob das überhaupt machbar ist. Das wollte ich nicht investieren, also habe ich Möbelfilzfüße gekauft. Die haben den Vorteil dass sie genau die Größe haben die ich mir vorgestellt hatte, und dass sie auch noch eine Klebefläche haben, so dass das bekleben mit den Starquestsachen denkbar einfach ist. Das habe ich dann auch getan, ich habe zwei Din A4 Bögen mit Eigenschaften und Bionics und Buffs und Debuffs gedruckt, kleingeschnippelt und auf Filzfüße geklebt. Und ich habe aus sehr hartem Papier und Holz Halter gebastelt, in die man von der Seite die Eigenschaften hineinschieben konnte. Dann hätte man zwischen den Spielen in einen Beutel greifen können und neue Eigenschaften ziehen können wenn die Figur aufgestiegen ist (vom marine zum Veteran z.B.) oder wenn die Figur im Lazarett war, konnte man in einen Beutel greifen und ein Bionic herausziehen um eine Eigenschaft damit zu ersetzen.
Das hat funktioniert!
Ein Marine war ein Marine, und wenn der Ultraspieler Nahkampfeigenschaften gezogen hatte, dann konnte er sogar seinen Marine mit dem Bloodyspieler tauschen, falls der die Boltereigenschaften gezogen hatte. So war es auch gedacht.
Es hatte aber auch Nachteile.
Wenn du immer mit denselben Leuten spielst, können diese Leute ihre Mannschaft einfach in den Karton werfen und nächstes Mal wieder herausholen, und die Mannschaft hat sich nicht verändert, es ist alles noch da. AAAAABER!!!! Wenn du mit unterschiedlichen Leuten spielst, dann musst du jedes Mal die Mannschaft auseinanderpflücken und eine neue zusammenstellen. Alleine das Suchen von den richtigen Eigenschaften im Beutel hat schon ewig gedauert. Bis du die Halter von einem Spieler auf den anderen Spieler umgetauscht hattest, konnte eine Stunde vergehen. Auf und Abbauzeit, wurde mir damals klar, ist ein echtes requirement, weil das WIRKLICH keinen Spaß mehr gemacht hatte.
Der nächste Nachteil war die Bastelzeit. Ich hatte 5 Halter für 5 Marines gebaut. Für diese 5 Halter habe ich 5 Tage gebraucht. Einen Tag pro Halter. Das macht die Dinger so scheiße teuer! Freizeit ist das teuerste für mich. Davon habe ich am wenigsten.
Die Auf und Abbauzeit plus die Zeit zu investieren um die Marinehalter zu bauen, beides hat mich von diesem Konzept abgebracht, aber total. Vor Allem hätte ich für eine Vollausstattung mindestens 60 Halter gebraucht; nämlich die aktiven Marines (bis zu zehn pro Spieler) plus die inaktive Reserve aus der man Verluste nachfüllen kann und die man mit den anderen Spielern tauschen kann.
Der dritte Versuch war dann die 1:1 Übertragung von dem Halterdesign in Excel. In Excel hattest du dann eine Liste von Soldaten mit ihren Eigenschaften. Du konntest einen Soldaten aussuchen, indem du eine Nummer links neben den Namen geschrieben hast. Auf dem "Ausdruckblatt" sind dann die Soldaten in der Reihenfolge ihrer Nummern aufgetaucht, in einer deutlich schöneren Darstellung wie vorher in der Liste. Es gab auch einen Zufallsgenerator, mit dem man Eigenschaften und Bionics nachziehen konnte, einen Zähler der dir sagte wie viele Spiele lang der Soldat noch im Lazarett bleiben muss und sogar einen Punkteschätzer, der so ungefähr gesagt hat wie viel ein Marine nur aufgrund seiner Eigenschaften wert war.
Der Vorteil war riesig. Man hatte alles auf ein Blatt gedruckt. Auf das Blatt obendrauf konnte man noch eine persönliche Ausrüstung pro Marine legen, mehr passt irgendwie nicht, und die Lebenspunkte und Muni kann man wieder "draufstreuen". Das hat richtig Leben bekommen auf diese Weise, und es hat so gut funktioniert, dass wir diverse Testspiele damit gemacht haben. Das Ergebnis ist, zwei Eigenschaften sind für einen Marine zu viel, aber für Veteranen und Commander durchaus akzeptabel. Außer man spielt nur mit Fünfermannschaften, dann kann man auch zwei Eigenschaften pro Marine vergeben.
Wie Excel so ist, war das Design sehr störungsanfällig. Wenn man in die falsche Zelle das Falsche eingetragen hat, dann ist das Ding kaputt gegangen. Es lief darauf hinaus, dass man es nur unter meiner Aufsicht benutzen konnte. Das war der Nachteil: Dass es so ziemlich noch im Alphastadium war, nicht mal Beta. Mit ein wenig Visual Basic hätte man die Tabelle durchaus gegen die Nutzer abhärten können, aber ehrlich gesagt bin ich dann nach Toulouse gegangen und meine Spielgruppe ist in Hamburg geblieben.
Jetzt wo wir wieder über Starquest reden, habe ich angefangen das ganze in Access zu implementieren. Das war eine scheißidee! Das Tool bietet zwar viel mehr Möglichkeiten als Excel, aber genau an den entscheidenden Stellen bietet es wieder ganz bestimmte Möglichkeiten nicht, und da bleibt man dann hängen. Meine nächste Idee ist jetzt, das als MySQL Datenbank im Netz plus Android App zu implementieren. Dann kann auch das tauschen von Marines endlich "lebendig" werden, wenn man online eine Tauschbörse einrichtet. Das ist natürlich Zukunftsmusik.
Als erstes richte ich nur den Ereigniskartenstapel ein, dann kann man sich missionsspezifische Ereigniskartenstapel machen, und wenn man den benutzen will, braucht man nicht mischen sondern man ruft einfach in der Android App den richtigen Ereigniskartenstapel auf, und benutzt den nur. Wenn das läuft, weiß ich auch hinterher wie man mit MySQL umgeht und mit Android. Und wenn ich das weiß, kann man die SpacieDB hinzufügen.
LAAAAAAAAAAnge Rede, kurzer Sinn
Waffen stellt man am besten an der Spielfigur direkt dar. Keine Waffenkarten bitte, die brauchen Platz, fliegen durch die Gegend, müssen gesucht werden... lieber eine Waffenreferenz in Buchform oder auf Pappkarton zum nachschauen. Wenn wir die Regeln einfach genug gestalten, braucht man schon nach dem ersten Spiel gar nicht mehr nachschlagen.
Rüstungen stellt man auch am besten direkt an der Spielfigur dar. Dann braucht man nichts notieren und keine "Rüstungsreferenzkarte".
Persönliche Ausrüstungen kann man vielleicht (!) eine pro Spielfigur vergeben, eher noch weniger. Leute mit Erfahrungen in Skirmishgames sagen dass man eher eine Maximalzahl von zwei bis drei persönlichen Ausrüstungen in der ganzen Mannschaft haben kann, sprich, deutlich weniger als eine pro Figur.
Wenn du jedem eine Boltpistole gibst, dann ist dieser Slot schon voll. Ich würde nach meinen Erfahrungen mit persönlichen Werten aber auch das lieber an der Spielfigur darstellen solange möglich. Und nur in absoluten Notfällen würde ich wirklich "Persönlich" auf eine Ausrüstungskarte schreiben. Auch wenn es Fluffiger wäre alle Ausrüstungen ganz bestimmten Figuren in die Hand zu geben, das ist ein Detailgrad den kann man sich absolut nur dann leisten, wenn man eine einzelne Figur spielt. Besser ist den Jungs allgemeine Ausrüstungen zu geben und dann ist es egal wer von den Jungs die Ausrüstung benutzt.
Ausrüstungskarten für Waffen würde ich in dem Sinne also nur verteilen, wenn es um Spezialwaffen geht wie den meisterhaften Plasmawerfer. Sprich, Dinge die man auf dem Spielfeld finden kann, und die man auch wieder verlieren kann.