Für die Unwissenden:
Diese Tarnung nennt sich 3 Farben-Flecktarnung oder auch Hinterhalttarnung. Sie gilt als eine der wirksamsten Fahrzeugtarnungen, weil sie die Kontouren vollkommen auflöst. Die verschienden Flecken simulieren das Hell und Dunkel mitteleuropäischer Flora, die Tupfen entsprechen den Licht und Schattenreflexen zwischen Bäumen und Laubwerk. Es ist mit dieser Tarnung möglich Fahrzeuge, aller Größen effektiv zu tarnen. Sie wird heute nicht mehr eingesetzt, da der Auftrag und die Unterhaltung der Farben sehr aufwendig und pflegebedürftig ist. Selbstverständlich kommen noch historische Gründe dazu.
Eine moderne Abwandlung ist die amerikanische Chocolate Chips Wüstentarnung, die auf den gleichen Effekten basiert.
Also nix mit Nieten und Gotcha und so ein Blödsinn. <_<
Hier noch eine kurze Abhandlung entnommen und © by panzerbaer
Übersicht über die Grundanstriche
1944 Hinterhalt-Tarnung
1944 Rote Grundierung als Grundfarbe
1944 Dunkelgrüne Grundfarbe
Bemerkungen
Wie bei allen anderen Beschaffungsmaßnahmen, wurde auch für Farbherstellung und -auftrag ein Qualitätssicherungsprogramm festgelegt. Lastenhefte wurden an die Farbhersteller gesandt, in denen detailliert angegeben wurde, nach welcher exakten Methode Testmuster hergestellt werden sollten, die zur Untersuchung und Abnahme eingesandt wurden. Zusätzlich wurden die in den Fabriken eingesetzten Inspektoren mit Farbmustern ausgestattet, um zu gewährleisten, daß abgenommenes Material gemäß den in den Aufträgen spezifierten Vorgaben lackiert waren. Diese strikt kontrollierte und durchgeführte Qualitätskontrolle stellte Einheitlichkeit sowohl der Farbe als auch des fertig montierten Endproduktes sicher. Diese Tarnfarben wurden für die gesamte Bandbreite militärischer Ausrüstung und Fahrzeuge für den Fronteinsatz verwendet- nicht nur für Panzer.
Daher können wir mit einigen Mythen aufräumen:
Es gab nur ein Dunkelgelb, RAL 7028, welches von Februar 1943 bis zu Kriegsende 1945 verwendet wurde
Alle Farbunterschiede, die in manchen Publikationen zu bis zu vier unterschiedlichen Dunkelgelb führen, sind auf den täglichen Einsatz, Witterung usw. zurückzuführen
Original Farbmuster von Dunkelgelb sind bis heute nicht gefunden worden
Untersuchungen haben ergeben, daß es keine entscheidenden Unterschiede von Dunkelgelb RAL 7028 an gut und original erhaltenen Museumsexponaten gibt, die im Zeitraum 1943 bis 1945 lackiert wurden
Die gegenwärtig erhältlichen RAL- Farbmuster/ -karten sind nicht mit den RAL- Farbmustern der Kriegsjahre identisch
Die originalen RAL- Farben sind niemals exakt auf Farbphotos, Digitalkopien solcher Photos, abgedruckten Farbphotos oder in mit Wasser-/ Aquarellfarben gemalten Farbzeichnungen dargestellt worden. Farbzeichnungen können eine wertvolle Hilfe für die Tarnschemen sein, aber nicht für die Farben, da hier zu viele unterschiedlich Einflüsse einwirken können; viele Farbzeichnungen sind leider nur Phantasieprodukte der jeweiligen Künstler.
Hinterhalt-Tarnung vom 19. August 1944
Im August 1944 wurden die Montagebetriebe angewiesen, die komplette Tarnung im Werk anzubringen und zwar mit Dunkelgelb RAL 7028 als Grundfarbe und Olivgrün 6003 und Rot-/ Schokoladenbraun RAL 8017 in Flecken aufgetragen. Diese Anweisung führte den einheitlichen Tarnanstrich ein, der als Hinterhalt-Tarnung berühmt werden sollte und der nach Standardschemen werkseitig aufgetragen wurde.
Dunkelgelb
RAL 7028 RAL 6003
Olivgrün RAL 8017
Schokolade
Die Hinterhalt- Tarnung wurde entworfen, um die Kampffahrzeuge besser unter Bäumen verstecken zu können, was durch die Alliierte Luftüberlegenheit nach der Landung in der Normandie dringend erforderlich war. Bis auf seltene Ausnahmen ist diese Tarnung fast ausschließlich auf Kampffahrzeugen zu finden.
Panther-Modell in 1/87 von Christian Knaack
Die Hinterhalt-Tarnung ist durch dunkelgelbe Punkte aufgelockert
Rote Grundierung mit Verzerrungstarnanstrich vom 31. Oktober 1944
Nachdem der Zimmeritauftrag mit Befehl vom September 1944 eingestellt wurde, verließen die Panzer die Montagewerke in einem Grundanstrich von RAL 8012, welches eigentlich eine Grundierung bzw. Rostschutzfarbe ist und als solche bis heute Verwendung findet. Etwa 50% der Panzeroberfläche wurden mit Flecken in Rotbraun, Olivgrün oder Dunkelgelb getarnt, um den Lackierungsprozeß zu vereinfachen und somit zu verkürzen.
Grundanstrich
Zusätzliche Tarnfarben
RAL 8012
Rostschutz
RAL 6003
Olivgrün Dunkelgelb
RAL 7028
Olivgrüner Grundanstrich mit Verzerrungstarnanstrich vom 30. November 1944
Auf Anweisung, die im November 1944 herauskam, aber nicht vor Juni 1945 (zwei Monate nach Kriegsende) voll implementiert werden sollte, erhielten die Panzer einen Grundanstrich in Olivgrün RAL 6003, das im Werk mit einem scharf abgegrenzten Tarnmuster in Rot-/ Schokoladenbraun und Dunkelgelb lackiert wurde. Einige Fahrzeuge könnten jedoch im olivgrünen Grundanstrich ausgeliefert worden sein, um von der Truppe fertig getarnt zu werden.
Grundanstrich Zusätzliche Tarnfarben
RAL 6003
Olivgrün Dunkelgelb
RAL 7028 RAL 8017
Schokolade
Die Gerüchte, daß zum Kriegsende Fahrzeuge wieder in Dunkelgrau lackiert wurden, kann man getrost vergessen, dies rührt von früheren Interpretationen von Abbildungen, die Fahrzeuge im olivgrünen Grundanstrich zeigen, her.
Die einzige bekannte und dokumentierte Variation ist von den in der Tschechoslowakei hergestellten Hetzern bekannt, hier wurden die einzelnen Tarnfelder bei einigen Exemplaren mit zusätzlichen creme- oder elfenbeinfarbenen Streifen abgegrenzt.
Im nächsten und abschließenden Teil unserer Artikelserie werden wir uns dann mit den Winter- und Afrikatarnungen sowie mit Zimmerit beschäftigen.
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Hinweis: Aus technischen Gründen entsprechen die abgebildeten Farben nur in Annäherung in Originalfarbtönen. Eine exakte Wiedergabe ist im Internet leider nicht möglich.