WHFB Sturm des Chaos Story: Der Eroberer

Malakov

Codexleser
15. Oktober 2008
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Hallo Miteinander

Bin neu in der Fan World, daher möchte ich euch eine kleine Story von mir die ich in einem anderen Warhammer Forum geschrieben habe, zum Besten geben. Inspiriert bin ich durch die sehr geile Sturm des Chaos Kampagne vor vier Jahren. Da ich das Ende der Kampagne recht entäucht war, aber noch mehr wie sehr GW den SdC seit dem in die Mottenkiste gesteckt hat, habe ich einfach mal weitergedacht. Und daraus ist diese Forsetzungsgeschichte geworden........


Vardek Crom stand vor seinem Schädelgeschmückten Zelt und blickte gen Westen in die sterbende Sonne. Die Nacht brach herein und mehr als tausend Lagerfeuer an denen zehntausende Krieger lagerten entflammten aus Holz und Gebein. Der stählerne Heerwurm rastete am Rand des Höhenpasses und verschlang gierig Wälder und Vieh welche auf seinem Wege lagen. Vardek Crom, der Eroberer, der Herold des Herrn der letzten Tage blickte gen Westen auf seine Beute, das Land der Südländer, das Imperium des Falschen Gottes Sigmar. Doch der Eroberer haderte mit sich: Auf Geheiss seines Herren des göttlichen Archaons hatte er alle Stämme der östlichen Wüsten in die Grosse Armee der Götter gezwungen und sie über die finsteren Steppen geführt, immer der untergehenden Sonne folgend um das falsche Imperium zur gleichen Zeit anzugreifen, wenn die Legionen seines Herrn über den Nordpass fluteten.

Hier stand er nun die Beute vor sich ausgebreitet, bereit zur Eroberung, doch er Zeit verloren, zu viel Zeit. Zuerst hatte dieser grünhäutige Kriegsherr am Rand der Berge ihm den Weg versperrt.Die Schlacht war ein Fest zu Ehren der Götter und viele Krieger fielen den Unsterblichen zum Ruhm. Er hatte triumphiert und die orkische Bestie in die Flucht geschlagen, doch es hatte ihn viele Tage gedauert den Heerwurm wieder zum Vormarsch über die Berge zu peitschen. Doch dieser Marsch über die Berge war es, der Crom ergrimmte. Die Gedrungen hatten ihnen zähen Widerstand geleistet, zu zäh und zu lange. Jede Schlucht und jeder Pass war eine Bastion und eine Falle hinter der die Gedrungen sich feige versteckten. Wochenlang kroch der Heerwurm nur blutend voran.Die Krieger hatten gemurrt und einzelne Champions hatten es gewagt auf eigenem Wegen zum Ruhm zu schreiten.

Doch Crom hatte die Aufrührer persönlich erschlagen und dann an der Spitze der Schwerter des Chaos die Bastion der Gedrungen erstürmt, während die Steine unter dem Zorn der Todbringer schmolzen. Die Gedrungen waren ihnen ihre Bergfestung geflüchtet, die Leiber ihrer Toten zurücklassend. Der Heerwurm hatte nach Blut geschrieen, dem Blut der Gedrungenen, doch Crom wusste wo ihr wahres Ziel lag. Wusste er es wirklich noch? Die Befehle des Ewig Auserwählten hatten ihn bis hierher geleitet, wenn die Festung des Wolfgottes geschleift war, würde Croms gewaltige Armee dem falschen Imperium den Todesstoss versetzten. Doch die Ohmen der Schamanen waren rätselhaft und die Sehersteine schwiegen. Den ganzen Marsch hinweg hatte er mit seinem Herren durch die Sehersteine gesprochen, doch jetzt blieben sie stumm. Er hatte keine Nachricht von Archaon, keine Nachricht, wie die Schlacht um die Festung des Wolfsgottes geschlagen ward. Der Schatten hatte sich auf seine Armee gelegt. Die Späher berichteten von einem Land ihm Schatten der Berge, wo die Toten umhergingen.Er hatte die Schädelbrecher von Khargans Stamm vorausgeschickt. Von Khargans Stamm kam nur jeder Zehnte zurück. Die Zurückkehrenden hatten feige Schauergeschichten unter den Männern verkündet, bis Croms sie zu Ehren des Blutgottes köpfen liess. Der Heerwurm wurde unruhig. Geflügelte Boten aus dem Norden waren vom Heer des Prächtigen gekommen, der Kislev, die Stadt der grossen Schande, erfolgos belagerte. Sie riefen nach Verstärkung! Sollte er den Versagern zu Hilfe eilen und vollbringen was Asaver Kul verwehrt blieb und das Banner der Götter über den Ruinen von Kislev errichten? Archaon hatte ihn gewarnt, sich vom Pfade ablenken zu lassen! Doch was war mit seinem Herren geschehen? Wieso antwortete er nicht auf die Rufe seines getreuen Herolds?

Frust entbrannte in seiner schwarzen Seele, das Feuer des Chaos loderte durch seinen Körper, er riss seine Axt heraus und schmetterte sie in die Brust des Auserwählten Kriegers der zu seiner Rechten schweigend gewacht hatte. Metall kreischte und Knochen brachen. Wütend wandte Crom sich um und stürmte in seine Zeltstatt. Die Trophäen alter Siege flogen krachend durch die Luft, seine Bluthunde zogen sich winselnd in den Schatten zurück um den Zorn des Eroberers zu entkommen. Der Eroberer erstarrte. Er hörte einen Ruf. Einen Ruf den er die ganze Zeit überhört zu haben schien. Der Ruf kam aus den Schatten seiner Zeltstatt. Geleitet und Gelenkt schritt der Eroberer auf seinem Altar zu, den er zu Ehren der Dunklen Götter auf seinen Feldzügen mit sich führte. Auf dem blutigen Altar aus karstigem Stein, ruhte der Seherstein, das Auge der Götter. Der Stein war entflammt. Das Lebensblut der Götter ergoss sich rauchend aus ihm und in ihm. Das Auge der Götter rief den Eroberer, rief ihn mit ganzer Macht. Crom blickte ihn den Stein und aus dem Stein blickte ihn ein flammendes Augenpaar, glühend wie die Monde in der Nacht der Götter an......

Fortsetzung folgt

Gruß Malakov


(Fortsetzung folgt)
 
Der stählerne Heerwurm begann sich zu regen. Sein Herzschlag dröhnte und röhrte in der Nacht, gehäutete Trommeln und bronzene Hörner riefen die Krieger des Chaos, riefen sie zum Marsch und zum Kampf. Vardek Crom, der Eroberer durchschnitt die Lagerstatt, die gepanzerten Leiber seiner erwählten Schwerter des Chaos mühten sich Schritt zu halten. Vardek Crom war gehüllt ihn einen Mantel, einen Mantel aus Schatten, Ruhm und Macht aller Glorie des Chaos. Der Heerwurm erhob sich vor ihm. Die Krieger der Kul, die Heerscharen der Agaryaden und die Schlächter der Khazak, Yuk und Dolgan sprangen auf von ihren Lagern und ergriffen ihre Klingen und Keulen.
Der Herzschlag des Wurms dröhnte lauter. Banner aller Stämme der Grossen Wüste erhoben sich. Die stählernen Moloche der Ritter des Chaos erstiegen ihre schnaubenden Rösser, Meuten geifernder Hunde wurden mit dornigen Peitschen getrieben, nicht weniger als die versklavten Jammergestalten aus allen Ländern des Ostens, welche sich eilten die Habe der gewaltigen Armee auf ihren geschunden Leibern zu hiefen.

Der Eroberer verschwendete keine Worte,seine pure Präsenz erstrahlte seinen Willen, den Heerwurm noch in dieser Nacht wieder zum Vormarsch zu führen und seine Befehliger wussten was ihr Geheiss war. Die acht Erhabenen Champions der Schwerter des Chaos formierten die Kohorten der Stämme. Die Dawizharr peitschten auf die stinkenden Trolle ein, welche die mönströsen Todbringer an schweren Ketten vorwärts wuchteten und die bronzenen Krieger des Blutgottes brüllten ihre Freude auf neues Blutvergiessen dem glühenden Chaosmond empor, welcher die Nacht mit seinem Licht beflekte.Der Heerwurm war bereit, durch tausende von Flammenzungen erblickte er mit zehntausenden von Augen auf seinen General. Der Eroberer erklomm einen gefallenen Menhir, seine Gestalt schien grösser, sein stählerner Leib härter als je zuvor, vor seiner Brust hing ein Seherstein.

Der Eroberer erhob seine Stimme, der Seherstein entflammte und badete Crom in einen Lohe aus Feuer und Schatten. " Unser Herr, der Erste unter den Erwählten der Götter sprach heute Nacht zu mir" Seine Stimme rollte wie Donner und wogte auf dem Grölen der Massen. " Das Land unserer Bestimmung ist erreicht. Sieg, Eroberung und Beute gehören euch, denn das falsche Imperium ist zum Untergang bestimmt" Die Wogen türmten sich auf, der Seherstein öffnete die Augen." Archaon unser Herr, hat seine Bestimmung gefunden, die Festung des Wolfsgottes brennt und der Champion des falschen Hammergottes ist erschlagen" Die Wogen der Stimmen überschlugen sich. Crom erhob seine gepanzerten Fäuste zu den grisenden Monden empor. " Wir marschieren zum Sieg, wir marschieren zur nahen Wallstatt und zum Tor. Wir geben den Göttern wieder was ihnen gebührt und nehmen dieses Land als unser Eigen." Cromm riss sein Schwert empor und seine Stimme übertönte noch das Heulen und Brüllen des stählernden Heerwurm der in schäumender Wut zuckte und wand. "Vorwärts Legionen, Heil dem Herrn der Letzten Tage"
 
Pater Reikhart fröstelte. Der Odem des nahenden Winters kam von den Weltrandbergen herab und heulte zornig über den Himmel. Er peitschte die Wolken und brachte Schnee, Schnee der ein graues Tuch über die Trümmer imperialer Geschichte legte. Pater Reikhart zog seinen Umhang fester und starrte herab auf die Steinhaufen und es schien ihm, als starrten die Steinhaufen, welche einstmals die Leiber von Häusern, Türmen und Strassen waren, herausfordend zurück, als sei er Schuld an ihrem Schicksal. Es sind nur Steine alter Narr, nur Steine scholt Reikhard sich selbst, du bist schon zu lange hier und hast wieder die Nacht nicht geruht.

Mit neugewonnem Trotz blickte Pater Reikhard, Geheimer Inquisitor der heiligen Kirche unseres göttlichen Herrn Sigmars und Erzabt ihres Ordens der ewigen Wache, von den Zinnen des Klosters über den Ort seiner Bestimmung die verbotene Stadt. Der Ringwall ist immer noch geschleift und zerbrochen, die 12 heiligen Standbilder Sigmars sind unberührt. Die Schuttberge sind nur wieder von Unkraut befallen und einige der Ikonen über den Massengräbern vom Sturm umgeweht. Gut, bevor der Winter ganz regiert müssten die Brüder das wieder richten können. Die dreiste Bande aus Freveln und Grabschänder die in diesem Sommer den Bannkreis verletzt hatte, war keine echte Gefahr gewesen, ihre Asche hatte der Stir geschluckt. Im Grunde hatte es die Wachsamkeit seiner Ritter wieder geschärft und die Strafzüge in die Dörfer der Mark die rechte heilige Furcht vor der Verbotenen Stadt wieder in Lot gebracht. Die Zahl der Mutationen bei den Bauernkindern war eh größer geworden.

Die Wunde ist lange geschlossen, wenn das Fleisch auch Narben trägt dachte sich Reikhart. Du hälst die ewige Wache, dein Schwur gegenüber dem Imperator und dem Großtheogonist ist unbefleckt, der Orden wahrt seiner Ehre seit zwei Jahrhunderten nun, niemand hat seitdem die Bleikammern in den Eingeweiden des Klosters jewieder geöffnet! Doch die letzten Jahre waren unruhig, das Imperium kämpfte, von allen Seiten schienen Feinde zu drohen,die Omen waren schlecht und die Augen der Seherin hatten sich in Blut getränkt. Gerüchte waren wie Dornenranken aus dem Boden gesprossen, dass der Grosstheogonist gefallen sei und ein lärmender Prophet predigte die Reinkarnation Sigmars in unseren Tagen. Ja sie hatten auch den heiligen Kometen gesehen, mit Entsetzen gesehen, dem Entsetzen das sich alles wiederholen würde! Doch die Fackel der Götter war an der Verbotenen Stadt vorbeigezogenen, der Kelch musste nicht noch einmal gelehrt werden. Du hast das einzig richtige getan, bekräftigte er sich selbst, gerade in unheilvollen Zeiten muss die Geheimhaltung unbedingt gewahrt bleiben, niemand da draussen darf auf uns aufmerksam werden. So war es und so wird es immer sein. Nun wenn schicke ich jetzt um die Gräberikonen wieder aufzurichten...

“Pater sehet dort, dort im Fluss!” es war Bruder Matthäus der Reikhart in die Welt zurückrief. “ Da treiben sie! Sehet doch!” Und Reikhart sah, sah das Treibgut zerschmetterter Leiber die der schäumende Stir mit sich riss, zu dutzenden und hunderten tanzten sie einen öbszönen Reigen auf den dunkelen Wellen. “ Geh und schlage die Glocke und weise die Wache an einige heraus zu fischen, rasch” Der Ritter tat wa sein Abt ihm befahl. Wenig später stand Reikhart inmitten seiner Templer in der grossen Torhalle des Sankt Magnus Klosters und sah zwei der kalten, schlammigen, und geschundenen Leichen, welche in die Fetzen imperialer Uniformen gehüllt waren. Und Reikhart sah die Rune welche die Mörder ihren Opfern in die Brust gerissen hatten. Ein blutiger Stern aus acht Pfeilen. Sie wollen uns ihr Kommen mitteilen, dachte er.....

Weit über der Verbotenen Stadt, näherten sich beide Monde wieder dem vollen Rund zu


Fortsetzung folgt

Gruß Malakov
 
„Das wird wieder ein verfluchter harter Winter ! Siehst du wie Franz, wie Ulric und Taal da oben uns mit Sturmwolken reichlich eindecken? Wilhelm Conitzer beantwortete die aus seiner Sicht völlig überflüssige Feststellung seines Kameraden Franz Roggenackers nur mit einem genervten Grummeln. Alter Priesterschüler dachte er sich nur. Jeder Mann der Augen und Sinne beieinander hat, wusste das wieder ein harter Winter voller Frost, Dunkelheit und Hunger. Wilhelm rückte seinen vom Wind verwehten nassen Wollschal zurecht und rieb die klammen Hände aneinander. Doch Wilhelm began sich jetzt erst richtig warm zu reden. „Mensch Franz ich bin bloss selig, das der alte Stockschläger uns nicht wieder die Nachtwache aufgebrummt hat, dem Köhler Fritz hat der Feldscher schon zwei Zehen abgeschnitten, weil sie schwarz wie Kohlen waren.“ Sein Kamerad sah in streng an „Sei still Wilhelm, wenn der Weibel dein Geschnatter hört, bleiben wir beide auf Wache bis wir selbst Eisklötze sind, beweg dich lieber“ Wilhelm Conitzer zuckte zusammen und schaute sich hastig um, ob Weibel Stockhäger hinter im aus den Boden gewachsen erschien. Doch Sigmar sei Dank, sie waren allein auf der Schanze. Das Feldlager lag weitgehend ruhig da. Jeder Mann des sechsten Ostmärker Regiments, der nicht wie sie Wache auf den Schanzen und Türmen tat oder sonst wie seinen Dienst im Stall, Küche und Schmiede verrichtete, sass in den Hütten und Baracken am warmen Feuer. Den Ahnen sei Dank hatte der Oberst im Herbst befohlen, feste Unterkünfte zu zimmern. Sonst wären noch mehr an Kälte und Krankheiten gestorben, als jetzt schon.


Fast ein ganze Jahr lagerte ihr stolzes Regiment, die Essener Eisengarde, hier schon an der Stirhauptfurt. Als sie aus dem heimatlichen Essen ausrückten, sprachen die Offiziere und Priester davon, dass eine Horde von schrecklichen Wilden über die Weltrandberge kommen würde um ihr stolzes Imperium zu plündern. Franz,Wilhelm und jeder andere Mann des Regiments hatte viele böse Geschichten und nur leise geflüsterte Erzählungen von einer gewaltigen Invasion der Götzendiener aus dem Norden gehört. Abgerissene Flüchtlinge aus Kislev und den nördlichen Herrschaften der Ostmark hatten die Strassen verstopft. Im Gefolge ihrer Marschkolonne war eine wachsende Meute an Freischärlern, Bettlern und dem Wahnsinn anheim gefallenen Flagellanten angewachsen. Die meisten dieser Leute waren wieder fort oder gestorben. Zu Winterbeginn hat der Oberst alle Mäuler die nicht im Tross arbeiteten aus dem Lager prügeln lassen. Sie hatten auch so schon zu wenig Korn. Den ganzen Sommer über wartet das Regiment an der Stirhauptfurt auf den Feind. Aus Waldenhof waren Stirländischer Jäger und Speermänner zu ihnen gestossen. Drei prächtige Schwadronen der Ritter des Schwarzen Löwen hoch zu Ross, standen an ihrer Seite. Jeder habhafte Mann der Miliz aus den südliche Gauen der Ostmark war zu den Waffen gerufen worden um die Barbaren an den Grenzen des Reiches zurückzuwerfen. Aus dem fernen Nuln hatte der Graf sogar eine ganze Batterie Grosskanonen heranschaffen lassen um den Feind in der Schlacht in Grund und Boden zu schmettern. Aber es war zu keiner Schlacht gekommen. Den ganzen Sommer lang. Es hiess zwar, dass die Jäger und Kundschafter in den Bergen sich Kämpfe mit berittenen Plündererbanden geliefert hatten, aber Franz und Wilhelm und kein anderer Mann des Regiments hatte die zu Gesicht bekommen. Nicht dass es sie gestört hätte den ganzen Sommer lang Wachdienst zu schieben und Schanzwerke zu bauen, als sich mit blutrünstigen Barbaren eine Schlacht auf Leben und Tod zu liefern. Die Offiziere redeten darüber das hoch droben am Höhenpass der Zwergenkönig und sein Heer den Weg durch die Berge sicher halten würden. Das hatte Franz und Wilhelms Glauben bestärkt dass sie hier sicher kein Barbarenheer bekämpfen würden. Denn welche Macht könnte denn die Festung des Zwergenkönigs und seiner Slayer bezwingen? So ging der Sommer ohne Schlacht und der Herbst kam mit Regen und Schlamm. Zuerst waren die Bauern der Miliz entlassen worden um die karge Ernte einzufahren. Dann waren die Ritter wieder in ihre Burgen zurück geritten und dann bekamen die Stirländer auch noch den Befehl ihres Fürsten nach Hause zurückzukehren. Nur Karl, Franz und die anderen zweitausend Männer des sechsten Ostmärker Bundeswehrregiments waren hier an der Stirhauptfurt einsam zurückgeblieben.


Die Winterwinde waren wieder stärker geworden. Ein dunkler Sturm fegte mit Schnee und Hagel herab von den Gipfeln der Weltrandberge und schlug das Land in sein graues Leichentuch. Die Sicht reichte kaum bis zum nahen Waldrand und vor dem Heulen des Windes verstummte nahezu jedes Geräusch. Wilhelm suchte zitternd und bibbernd hinter der Palisade etwas Schutz und legte seine Armbrust nieder. Auch Franz war Hundeelend zu Mute, doch da war mehr noch. Es war nicht nur die Kälte und der Sturm, die ihn frösteln liessen. Da war mehr. Sein Herz schlug schneller, eine eisige Angst ergriff ihn und er scharrte unruhig mit den Füßen. Seine alte Großmutter hatte Franz immer gepredigt auf die Zeichen zu achten welche die Götter schickte. Fuß scharren bedeutete nie etwas Gutes. Es war das Heulen des Windes und die heranbrausende Dunkelheit die ihm Angst und Bange machten. Denn war das wirklich nur der Wind der da heulte? Seit Tagen schon waren die Berge in schwarze Wolken getaucht und der Wind schien ein fernes Grollen mit sich zu führen Manche Kameraden auf Wache glaubten auch flammende Lichter gesehen zu haben. Hauptmann von Stelow hatte einen Trupp Kundschafter ausgesandt, doch keiner der Tapferen war bisher wieder gekehrt...


„Hörst du das Willi?“ Jetzt glaubte Franz Roggenacker sicher etwas fremdes vernommen zu haben. Ein Schreien und Jaulen aus dem östlichen Wald. Doch der Sturm versperrte jeden klaren Blick. Wilhelm antwortete nicht sondern kauerte weiter im Schutz der Brustwehr. „Bei Ulrics Bart“ fluchte Franz und packte ihn an der Schulter. „Hoch mit dir Mann und horch; sonst schmeiss ich dich runter in den Dreck“ Missmutig erhob sich Wilhelm und schaute ängstlich zum Waldrand. Schweigend spähten beide Männer hinaus, für lange quälende Augenblicke. Wilhelm wollte schon ansetzen um seinen Freund für den schlechten Scherz zu schelten, als ein Brüllen aus dem Wald heraus schalte. Ein Brüllen aus fremden Kehlen, dann ein Krachen, dazu ein Bellen und Schnauben von unbekannten Bestien. „Bei Sigmars Hammer... Scheiße“ entfuhrt es Franz. „ Geh runter und schlag Alarm beim Hauptmann rasch!“ Wilhelm gehorchte ohne zu zögern er rutschte den rückwärtigen Hang ihrer Feldschanze mehr runter als dass er lief und rannte dann zum Langhaus ihrer Kompanie. Franz spannte seine Armbrust und rief den Kameraden die an der nahen Batteriebastion Wache standen eine Warnung zu. Mit klammen Händen holte er einen Bolzen aus der Tasche und legte die Armbrust auf der Palisade an. Die Schreie und das Brüllen kamen näher. Doch noch konnte er kein klares Ziel erkennen. Schneegraubel fegte ihm ins Gesicht, fluchend kniff er die geröteten Augen zusammen. Hinter ihm erschallte die Sturmglocke des Lagers. Dann sah Soldat Franz Roggenacker endlich etwas. Erst waren es nur schwarze Schemen. Dann Schatten, gleich Geistern aus dunklen Geschichten. Doch es waren keine Schatten und auch keine Geschichten. Das erste lebende Wesen was Franz erspähte, war ein Reiter in den Farben der Waldenser Kundschafter,welcher sein schnaubendes Pferd mit der Reitgerte bearbeitete. Denn hinter im aus den Wald brachen noch andere Reiter. Reiter auf verwachsenden Pferden. Reiter in Felle und Schwarzes Eisen gekleidet. Reiter mit gehörnten Helmen welche brutale Äxte und Speere schwangen und vor ihnen hetzte das abscheulichste Rudel Bluthunde voran, welches Franz Roggenacker in seinem Leben zu Gesicht bekommen hatte. Ohne nachzudenken schoss er seine Armbrust ab..........
 
Vielen Dank für das Lob. Freut mich das es euch bsiher gefällt. Wieviele Teile die Geschichte des Eroberers haben wird, weis ich selbst noch nicht genau. Nur das vorläufige Ende steht schon fest. Ansonsten ist alles eine Frage der Zeit und Inspiration. Wie ihr sicher bemerkt habt, erzähle ich die Geschichte des Eroberers auch nicht streng chronologisch, sondern jeweils aus dem Horizont der Figuren. Was mich voralledem motiviert ist das Flair des Sturm des Chaos einzufangen und die Hintergrundstory weiterzuschreiben.

@flix. Croms Invasionsroute. Nun der Einmarsch nach Sylvania ist am Anfang ja schon angeschnitten worden und wird am Rande nocheinmal auftauchen. Aber wenn ihr euch eine Karte des Imperiums anschaut, dann sieht man, dass der Höhenpass etwas nördlicher am Rande der Ostmark liegt. Dh. Die Horden des Chaos hätten mehrere strategische Optionen, über welche Crom im ersten Part ja auch nachdenkt. Nur welchen Weg er jetzt einschlägt und warum, dass ist die Pointe der ganzen Geschichte :=)

Gruß Malakov

PS. Wenn ihr Wünsche oder Anregungen zur Croms Invasion habt, schreibt mir doch eine PM?