Suche Cthulhu-Abenteuer ohne Mythos...

Stingray

Tabletop-Fanatiker
06. Februar 2005
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Mein Lieblingsrollenspiel (mit großem Abstand nach Shadowrun, DSA und Paranoia) lautet eindeutig Cthulhu, wo ich Spielleiter bin. Die erste Kampagne, die ich mit meinen Spielern vor zwei Jahren gespielt habe, hatte den Kniff, daß ich den Jungs weiß machte, es handelt sich um ein Detektivrollenspiel. Die ersten Abenteuer hatten null mit dem Mythos zu tun, bis schließlich mal ein toter Butler völlig unerklärlicherweise durch die Gegend schlurfte 😀

Ich finde es sehr schade, daß bei diesem großartigen Rollenspiel immer nur Mythosgeschichten gespielt werden. So sind die Spieler natürlich schon immer auf der Suche nach übernatürlichen Ursachen für diverse Ereignisse. Ich hätte aber gerne eine ausgewogene Mischung aus "normalen" Detektiv-Abenteuern und Mythosstories, so daß die Spieler nie wissen können, was sie erwartet.

Für Monsterjagden findet man im Netz genügend Quellen, aber ich habe bisher noch nichts vernünftiges gefunden, was sich als Quelle für Detektivabenteuer/Achäologenabenteuer in den 20er Jahren eignen würde.

Ich habe schon Mord-Geschichten auf einem Schwesternschiff der Titanic oder die Suche nach dem Schatz der Templer gebracht. Sowas in der Art suche ich.

Habt ihr da vielleicht Tips?
 
Probiers doch mit anderen Großen Alten (die Auswahl an denen ist größer als man denkt *gg*)

Und Abenteuer ohne Mythos in einem System das auf dem Mythos baut :blink:
Eine Art Cthuledo sozusagen *gg*

Vielleicht solltest du dir Literatur anschaffen gehen (ich glaub nicht wirklich, dass es an Lovecraft'schen Literatur bei dir mangeln wird), und sich den Aufbau und Verlauf der Geschichten analysieren.
Das Muster ist ja immer dasselbe:
- Charakter führt sein alltägliches Leben
- Irgendetwas passiert/ein Ereignis tritt ein, was vom Alltag wegführt
- es hat irgendwas mit Cthulhu & Co. zu tun ^^
In dem Buch "Hüter der Pforten" (eine Kurzgeschichtensammlung des Cthulhu-Mythos von diversen Autoren) sind einige nette Geschichten verwurstet, die man vielleicht als Inspirationsgrundlage verwenden kann. (Es ist nicht immer ersichtlich, welche Verbindungen diese Geschichten zum Mythos haben)

Ansonsten versuchst du den Vorfall als ganz "normal" zu erscheinen.
Das z. B. ein Mord keine direkte Verbindung zum Mythos hat, bis man genug Hinweise hat um darauf zurückschließen zu können.
Beispiele für den Mordgrund wären: Der hat zu viel über einen geheimen Kult gewusst oder war selber ein Teil dessen (Deserteur womöglich), es war ein Ritualmord (ok, das wär zu ersichtlich, vielleicht ein verkappter Ritualmord, der irgendwas mit den Vorfahren/Ahnen des Opfers zu tun hatte), unoffensichtlicher Raubmord (es findet sich (sehr spääät) eine versteckte Bibliothek wo einige Bücher fehlen...)
Ansonsten lässt du den Bezug dazu weg und lässt die Detektive nach dem Mörder suchen... Cthuledo halt ^^
(Es muss ja nicht unbedingt ein Mord sein 🙄 Es könnte auch einen Ausflug zu den Osterinseln, Phillipinen oder Ost-Europa oder einen Besuch zu einem alten Bekannten/Verwandten beinhalten, der Mythos kann sie ja nicht Pausenlos verfolgen, wobei er trotzdem irgendwie auftauchen wird. Du kannst sie auch nach verschwundenen/vermissten Personen suchen lassen...)


So viel von meiner Seite aus - einem Leserich einiger Lovecraft'schen Geschichten (wobei ich dem Rollenspiel nicht abgeneigt wär, wenn es wirklich nur 3 Ausgangsmöglichkeiten gibt ^^ - Sieg, Wahnsinn, Tod)
 
Nah. Abenteuerhintergründe für Mythoszeugs habe ich genug. Und ich habe alle meine Abenteuer unserer Cthulhu-Kampagne selbst ausgedacht, an Kreativität fehlt es mir nicht. Es ist nur immer sehr zeitaufwändig, sich ein in sich logisches Abenteuer auszudenken, ein paar Skizzen im Internet wären nicht schlecht.

Und es ist wie gesagt sehr öde, wenn das große Mysterium ("Wer hat den da Mr. Forsythe in tausend Teile gehäckselt") von den Spielern gleich mit "Irgend ein Monster!" beantwortet werden kann. Weltliche Hintergründe tauchen da ja gar nicht mehr auf. Und das ist Materialverschwendung, schließlich werden in den Cthulhu-Quellen sogar gerichtsmedizinische Methoden der 20er Jahre beschrieben.
 
nunja... ich spiel auch schon "etwas" länger CoC und kenne dein Problem.

Eine Möglichkeit, die immer noch mit dem Okkulten zu tun hat, aber nicht viel vom Mythos beinhaltet, wären Abenteuer bei denen die Spieler es mit verschiedenen Kulten oder Logen zu tun bekommen, die zwar abstrakte Rituale praktizieren, allerdings keine Mythosmagie wirken. Wenn man sich wirklich viel arbeit machen will, kann man sogar versuchen, das Abenteuer zuerst mythisch aussehen zu lassen, um es nachher als große geplante Scharade auffliegen zu lassen.

Oder du machst eins von den Archäologie-Abenteuern, die die Spieler in der Regel in den Orient (Südamerika geht auch gut) entführen. Dort könnten sie dann zum Beispiel mit etwas wie dem Fluch des Tutanchamun zu tun bekommen, der ja auch in erster Linie mystisch anmutet, letztendlich aber wissenschaftlich zu beweisen ist.


Was ich nur problematisch finde, sind vollständig "normale" (mundane) Abenteuer, bei denen die Psychologieregeln oft nur schwer zu Anwendung kommen. Da das Spiel ja auf dem Natürlich-Übernatürlich Konflikt basiert, ist es schwierig, den Übernatürlichen Teil vollständig wegzulassen. Nichtdestotrotz eignet sich das System für beliebige Szenarien in den 20ern.


Für richtige Abenteuerschemata hab ich momentan leider keine Zeit, aber vieleicht nächstes WE. (in der Woche hab ich Bundbedingt keinen Inet-Zugang)