Da ich die alle spiele oder gespielt habe (DSA seit etwa 15 Jahren, Shadowrun etwas weniger, WFRP seit die 2. Edition rausgekommen ist, ebenso 40KRP):
am Einsteigerunfreundlichsten dürfte mittlerweile DSA sein. Es gibt eine Unmenge an Regeln und Hintergrundwissen, und die Regelflut macht es insbesondere dem Spielleiter schwer, angemessene Gegner zu kreieren (die werden gerne mal zu schwach oder killen die Party).
Das Kampf- und das Probensystem sind ziemlich langatmig, aber leicht zu lernen.
Der Hintergrund ist generische, kitschige Heldenfantasy. Mir persönlich fehlt da ein Touch von Technologie (Schießpulver...) und ein bisschen mehr Düsteres. Unaufhaltsame Kampfmaschine trifft auf späte DSA-Helden durchaus zu, da ziehen sich zwischen Helden und gleichwertigen Gegnern die Kämpfe tierisch in die Länge, weil die sich gegenseitig nicht killen können....
(ich spiele übrigens alle 14 Tage DSA 😉)
Shadowrun: das aktuelle Shadowrun ist deutlich besser geeignet für Einsteiger als seine Vorgänger und allgemein ein gutes System. Wenn euch der Hintergrund gefällt, haut rein. Zum Hintergrund: eher Matrix als 40K, auch wenn beide Elemente von Fantasy und SciFi vermischen.
WFRP und 40KRP sind im Prinzip das gleiche Spiel, nur merkt man an einigen Änderungen im System zwischen WFRP und Dark Heresy, dass die Schreiber von DH Erfahrung mit dem Fantasy-System hatten, es sind ein paar Verbesserungen drin. Durchaus gute Systeme, nur von Spieldesign her etwas altmodisch.
Die Schwäche dieser Systeme liegt darin, dass man seinen Charakter nicht völlig frei spielen kann, dafür ist das System, wenn auch an manchen Stellen etwas zu technisch, leicht zu lernen, die Charaktererschaffung geht relativ flott und der Hintergrund ist halt geil. Aber: im Vergleich zu den anderen Spielen sterben hier die Charaktere ziemlich leicht. Das macht das Spiel zwar auf eine gewisse Weise spannend, kann aber am Anfang ein bisschen abschreckend sein.
Die Lebensdauer von Charakteren dürfte im Schnitt bei DSA am höchsten sein, da man von fast nichts auf einen Schlag getötet werden kann.
Spass machen sie alle, nur der Aufwand, reinzukommen, unterscheidet sich.
Die Frage ist außerdem: sucht ihr ein Erzählspiel oder wollt ihr lieber hauptsächlich kloppen? Wenn Ersteres, würde ich auch Cthulhu empfehlen. Ist nicht sehr regellastig und steht dem Spiel auch nicht im Weg. Es geht mehr um die Story. Außerdem noch die Spiele von White Wolf (Vampire, Werewolf), aber die lehne ich persönlich wegen des gewaltigen Emo-Kitsch-Faktors ab (Vampire war schon emo, da kannte den Begriff noch keiner ^^). Wem das gefällt, warum nicht...für Erzählspiele ist deren System durchaus gut geeignet, wenn auch insbesondere bei Crossovern (sprich, Parties nicht nur aus Vampiren) stark unbalanciert.
