Persönliches Dataslate: Novize Thraker
Log: 373/DGE//983.321-Alpha
Wir waren abgeschnitten. Wir kamen vor 15 Standartstunden von unserer ersten Patrouille durch die unbekannten Ebenen der Unterstadt zurück. Wir waren auf der Jagd nach Xenos und Mutanten, die in den alten Hallen und den toxischen Sümpfen der Subleveln der Makropole ihr Unwesen trieben, aber der Geist des Imperators hatte uns verlassen. Auf unserer Patrouille hatten wir zwar keine Zwischenfälle zu vermelden, die alten finsteren Produktionsebenen waren wie ausgestorben. Wir konnten überhaupt keinen Kontakt verzeichnen, sahen noch nicht einmal diese Rattenmenschen, Scavvys wie sie sich selber nannten. Diese Kreaturen waren immer hier, manchmal als ein Huschen in der Sichtperipherie, am Rande der Lichtkegel oder als Silhouette in den Infrarotkegeln, aber diese alten Hallen auf unserer Route waren wie ausgestorben.
Wir merkten sofort, dass etwas nicht stimmte, als unsere Patrouille in die geschätzt tausendjährige Industriehalle des imperialen Außenposten W19 zurückkehre. Wir rochen sofort den Gestank von verbrannten Fleisch, Gummi und Promethium. Wir bewegten uns gefechtsmäßig in Richtung Außenposten und sahen sofort das ganze Ausmaß der Misere.
Der Außenposten war überrannt worden und hatte aufgehört zu existieren. Die Ruinen der Wohnbarracken waren rußgeschwärzt, das schwere Stahltor war herausgerissen, die Barrikaden niedergerissen. Wir zählten schnell zwanzig erschossene oder erschlagene Mitglieder des 78. Strafbataillon der Stahllegion. Ein paar Soldaten starben durch Schussverletzungen, andere wiesen Pfeil- oder Bolzenverletzungen auf aber die meisten Toten hatten schwere Schnittwunden oder man sah einfach nur dumpfe brutale Gewalteinwirkungen an den verstümmelten Körpern. Der Leichnam des Kommissars war an eine Tür genagelt worden und seine Gedärme lagen unter seinen Füssen. Den Kommandanten des Außenpostens fanden wir zwischen weiteren Toten im Bereiches des zerstörten Tores. Der ehemalige Außenposten glich einem Schachthaus. Der starke Blutgeruch überdeckt den ganzen anderen Gestank und man konnte das Hämoglobin in der Luft auf der Zunge schmecken.
Die getöteten Angreifer lagen vor den Barrikaden und besonders vor dem Tor. Es waren schlimm entstellte Mutanten. Diese riesigen leblosen Körper stanken erbärmlich und waren übersät mit eitrigen Ekzemen. Selbst Bruder Veteran Tancred hatte diesen Mutantentypus noch nie zu Gesicht bekommen, sie waren größer als ein Astarteskrieger, breiter als eine Terminatorrüstug, waren mit Muskelbergen ausgestattet, die einen Ogryn als ein kleines Kind erschienen ließen.
Durch unseren geschulten militärischen Verstand, sahen wir den Angriff auf den Außenposten vor unserem geistigen Auge ablaufen. Es schien, dass die Angreifer ohne Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit und ohne taktische Finesse auf den Außenposten zugestürmt waren, die Barrikaden überwanden und das Tor aus der schweren Verankerung rissen. Zu diesem Zeitpunkt muss die Verteidigung des Außenpostens komplett zusammengebrochen sein, die Verteidiger flohen vor den eindringenden Mutanten und wurden einfach niedergemacht. Ich vermutete, dass niemand aus dem Außenpostens entkommen konnte.
Bruder Argos und Bruder Siccaro, die beiden Scharfschützen unseres Trupps und Bruder Lazus, unser Spezialist übernahmen die Sicherung der Umgebung, und Novize Davian, unser Anführer Bruder Veteran Tancred und ich durchsuchten den völlig zerstörten Außenposten. Wir fanden fasst nichts von Wert für uns. Es wurde die gesamte technische Ausrüstung des Außenpostens bei dem Überfall zerstört oder verbrannte durch das Feuer, der verbleibende Rest wurde von den Mutanten geplündert. Allerdings fanden wir noch zwischen den Trümmern einen vollständig intakten Servoschädel, der anscheinend von den Plünderern übersehen wurde, oder nicht als wertvoll erkannt worden ist. Zum Schluss veranlasste uns Bruder Veteran Tancred die Toten zu einem Haufen aufzuschichten um die Überreste mit den letzten Resten des gefundenen Promethiums zu verbrennen.
Hier gab es nicht mehr tuen für uns, und Bruder Veteran Tancred ließ uns antreten.
„Wir sind hier an diesem Ort fertig, Brüder! Unsere Mission ist aber noch nicht zu Ende. Wir werden hier nicht warten, bis der Außenposten neu bemannt wird, wir werden hier keinen Wachdienst schieben! Wir sind Jäger, wir werden tiefer in diesem, vom Imperator verlassenen Ort vordringen, und ihn mit dem Licht des Imperators erhellen. Wir werden unseren Auftrag erfüllen, und die verdammten Xenokreaturen und die Mutanten jagen und ihrer gerechten Strafe zuführen. Wir werden sie zur Strecke bringen auch wenn uns die Munition ausgehen sollte, werden wir die Feinde der Menschheit mit unseren bloßen Händen umbringen, so wahr mir der Imperator helfe!
Für den Imperator und den unbekannten Primachen!“
„Für den Imperator und den unbekannten Primachen!“, wiederholten wir voller Inbrunst, fassten unsere Waffen und verließen in Gefechtsformation Epsilon fünf den zerstörten Außenposten und folgten Bruder Veteran Tancred tiefer in die Unterstadt.
- - - Aktualisiert - - -
PersönlichesDataslate: Novize Thraker
Log:943/WPO//739.104-Epsilon
Sublevel: Unbekannt
Sektor: Unbekannt
Wir drangen tiefer in die Unterstadt ein, durchquerten düstere Kathedralen, alte Müllhalden und vergessene Industrieruinen. Diese Bereiche der Makropole waren so alt, das selbst in den imperialen Archiven der Makropole auf den Dataslates keine verlässigen Daten mehr vorlagen. Wir bewegten uns vorsichtig, waren immer darauf gefasst, dass wir einen feindlichen Kontakt bekamen, oder in einen Hinterhalt liefen. An den Gewölben der Hallenschwebte lautlos unser Servoschädel und überwachte unseren Vormarsch. Wir bewegten uns vorsichtig über eine Trümmerwüste. Es lagen riesige Bruchstücke, hinabgestürzt aus der Hallendecke, auf dem Boden, verbogene Stahl und Adamantiumträger ragen wie abgenagte Knochen in die Höhe. Die Megatonnen schweren Platbetontrümmer aus der Decke hatten die alten Bühnen und Pressen unter sich begraben und zerschmettert. Wir überquerten eine alte Straße zwischen verfallenen Wohnkasernen, die leeren Fenster der imperialen gotischen Fassaden beobachteten uns wie tote Augen. In manchen Bereichen der Hallen leuchteten sogar noch in einem ganz schwachen Licht die alten Lumen, die das Umfeld einen orangenen Schimmer tauchten.
Plötzlich zeigte uns Bruderveteran Tancred an, das wir in Deckung gehen sollten, er machte Handzeichen und bedeute uns somit, dass er etwas entdeckt hatte. Ein halbes Dutzend Feinde, hier unten musste alles als feindlich betrachtet werden, ungefähr fünfzig Meter direkt vor uns. Er wies Bruder Argos und Bruder Siccaro an den Feind zu umgehen, und auf der anderen Seite Stellung zu beziehen, um den Feind von der gegenüberliegenden Seite unter Feuer nehmen zu können. Die beiden Scharfschützen verschwanden lautlos und fingen mit dem Umgehungsmanöver an.
Wir anderen bewegten uns vorsichtig zu unserem Anführer und konnte die Gestalten im Lichtschein eines Feuers erblicken. Es waren verhüllte menschliche Gestalten, sie waren in Lumpen gekleidet, trugen aber alte automatische Projektilwaffen. Wir erkannten nicht, was sie dort taten, es schien, als ob sie im Schutze einer Ruine ihr Lager aufschlugen.
Wir warteten und beobachteten die Lage, der Servoschädel schwebte bewegungslos unterhalb der Kuppel, um seine Position nicht zu verraten. Nach ungefähr einer Stunde waren die beiden Scharfschützen an ihren zugewiesenen Stellungen angekommen, denn es ertönten in unseren Voxgeräten vier kurze Knackgeräusche, das verabredete Signal zum Angriff. Wir stürmten um einen alten stark verrosteten Container, wir, die beide Novizen zuerst dicht gefolgt von unserem Truppführer Tancred und als letzter folgte Bruder Lazus mit seinem schweren Bolter. Er ging sofort in Stellung um uns mit seinen schweren Salven zu unterstützen. Ich lief leicht gebückt, und versuchte keine Geräusche dabei zu verursachen. Wir bewegten uns so schnell über einen leeren Hinterhof, um danach wieder in Deckung zu gelangen. Ich lief an zweiter Position kurz hinter Novize Davian, als ich plötzlich links von mir eine Bewegung wahr nahm. Ich schwenkte herum und sah eine dürre vermummte Gestalt, die gerade aufgesprungen war und ihr Gewehr hochriss. Ich hatte meine Kampfschrotflinte Typ Mark Aurelia VIe mit Vollmantelgeschossen geladen, drückte den Schaft fest gegen meine Schulter und schoss. Am Kopf getroffen, ich sah die Blutspritzer der Gestalt an der grauen Plastbetonwand, bevor sie einfach zu Boden kippte. Hinter mir hörte ich Bolterschüsse und die zweite Schrotflinte auch schießen.
Plötzlich brach die Hölle um uns herum los. In der selben Sekunde unterbrach Bruder Siccaro die Funkdisziplin, ich hörte seine verzerrte Stimme über die Kehlkopfvoxabnehmer.
„Feindlicher schwerer Bolter in Level Eins, direkt von Euch, habe nur beschränkte Sicht, versuche Feind auszuschalten. Erkenne korrumpierte Servorüstung u…“, mehr konnte ich nicht mehr verstehen, weil in diesem Moment der schwere Bolter anfing zu feuern, um Novize Davian spritzte Dreck und Plastbetonsplitter durch die Gegend. Ich sah wie ein Geschoss seinen Oberschenkel durchschlug. Zu seinem Glück hatte er nur eine leichte Drillichhose an, dass das Geschoss nicht in seinem Bein explodierte, sondern erst als es in den Boden einschlug. Ich konnte das Kordit und verbranntes Fleisch riechen. Die Salve des schweren Bolters ließ den Container explodieren. Ich rannte so schnell ich konnte weiter, hörte die Schritte von Bruder Veteran Tancred hinter mir, auch er konnte der Salve entkommen.
Neben mit schlug ein Boltergeschoss ein und explodierte in der Plastbetonwand. Ein Betonsplitter traf mich an der Wange und schnitt tief in mein Fleisch. Ich drehte mich zu meinem neuen Gegner um, und hörte gleichzeitig die Stimme Argos über Funk:
„Zwei korrumpierte Servorüstungen in der ersten Etage in Deckung, habe kein Schussfeld, muss Position wechseln. Sehe Kultisten auf Angriffsvektor zu Position 2.“
„Ziel erkannt, schieße direkt, verdammt, Waffe blockiert… Position 2 ist raus, gehen in den Nahkampf!“
Mein Hauptherz blieb für eine Sekunde stehen, ich sah das erst Mal in meinem kurzen Leben einen Ketzermarine. Die Servorüstung war durch den Einfluss der dunklen Götter verzerrt, ich kannte die Geschichten durch unseren Beichtvater Kaplan Hektor, und bei der Indoktrinierung wurden wir auf die Begegnungen mit unseren Erzfeinden vorbereite, aber Ansicht in Ansicht einem leibhaftigen Ketzer gegenüber zu stehen ist im ersten Moment einfach anders. Die Servorüstung des Ketzers war komplett schwarz eingefärbt worden, durchzogen wurde das Schwarz durch ein paar rosane Akzenten, und die Schulterpanzer leuchteten in einem hellen rosa. Die Panzerplatten aus Cheramit waren mit perfekten Gravuren und Mustern übersät. Es schien, dass der Ketzer weibliche Brüste auf die Panzerplatten seines Torsos in das Metall treiben ließ. In der rechten Hand trug er eine Boltpistole, in der linken Hand führte er eine lange gezackte Klinge. Er bewegte sich langsam und erhaben über den freien Platz des Hinterhofes.
„Stirb Ketzer!“, rief Bruder Veteran Tancred, zog sein Kampfmesser und stürmte auf den korrumpierten Marine zu. Ich tat es ihm gleich, zog mein langes Messer und folgte meine Truppführer auf dem Fuße.
„Komm Bruder, ich werde Dir die Welt aus Lust und Schmerz zeigen. Du wirst um mehr betteln, wenn ich mit Dir fertig bin!", zischte der Chaoskrieger in einer zuckersüßen Stimme.
Ich stürmte auf meine Gegner zu, täuschte einen Stich auf den Unterkörper an, dreht mich blitzschnell und wollte dem Chaoskrieger in die Brust stechen, aber meine Klinge rutsche an den cheramitenen Panzerplatten des Torsos ab, und hinterließen nur ein Kratzer in der schwarzen Farbe. Der Krieger lachte nur laut, und schlug mir seiner gepanzerten Faust im Gesicht, ich hatte sofort einen Cut über dem linken Auge, das mir Blut in das Auge lief. Bruder Veteran Tancred stach nach dem Krieger, aber der Dolch konnte die Panzerung auch nicht durchdringen. Er zog seinen Dolch zurück und versuchte einen weiteren Stich unterzubringen den der feindliche Krieger ohne Probleme parierte. Ich sprang wieder nach vorne, aber der Krieger war schneller als ich. Er richtete die Pistolenhand auf mich und drückte in dem Moment ab, als der Lauf meine Brustpanzer berührte, damit hatte ich nicht gerechnet. Das Geschoss explodierte auf meinem Brustpanzer und schleuderte mich nach hinten. Ich schlug hart auf dem Rücke auf, meine Rippen schmerzten. Mir wurde kurz schwarz vor Augen. Ich war mir sicher, dass einige Rippen gebrochen waren. Ich merkte sofort, wie Schmerzmittel und aufputschende Hormone in meinen Körper gepumpt wurden. Mein Anführer kämpfte noch gegen den Chaoskrieger, ich versuchte aufzustehen, indiesem Moment wurde Bruder Veteran Tancred mit einem Schwertstreich am Oberschenkel verletzt. Als nächstes trat der Chaoskrieger gegen das andere Bein meines Anführers und schickte ihn damit zu Boden. Er stand über unseren Truppführer. Ich versuchte aufzustehen. Der nächste Tritt ging gegen den Brustkorb, nahm meinem Anführer die Luft, hob ihn mehrere Zentimeter in die Luft und ein zweiter Tritt gegen den Kopf ließ den Anführer der Scouts bewusstlos werden. Danach drehte sich der Chaoskrieger zu mir um, trat mir gegen die Brust und schickte mich wieder zu Boden.
„Bleib liegen, Kind, wenn ich mit Dir fertig bin, wirst Du mich Herr und Meister nennen! Aber jetzt werde ich mir noch Euren Schützen hohlen!“, mit diesem Worten stieg er über mich hinweg.
Meine Brust schmerzt, aber langsam merkte ich wie die Schmerzmittel wirkten und meine Rippen heilten. Der Schnitt über meinem Auge war auch schon vernarbt. Unter Schmerzen bewegt ich mich zu Bruder Veteran Tancred und versuchte ihn tiefer in die Ruinen zu ziehen. Ich hörte über das Vox, dass sich Bruder Argos und Bruder Siccaro absetzten, und sie an der Markierung Omega-sechs nach ihrem Eintreffen genau vier Stunden warten wurden.
In einer geschützten Stellung, als ich sicher war, dass ich nicht verfolgt wurde, untersuchte ich die Verletzungen meines Truppführers. Die Beinverletzung war tief, aber die Wunde war durch das geronnene Blut schon verschlossen und begann zu heilen. Die linke Gesichtshälfte hatte durch den Bluterguss eine fast schwarze Farbe angenommen. Als Bruder Tancred seine Augen öffnete, hatte sein Augapfel eine dunkelrote Verfärbung angenommen, mehrere Adern schienen im Auge durch den Tritt geplatzt zu sein.
Nachdem wir sicher waren nicht weiter verfolgt zu werden, und Bruder Veteran Tancred einigermaßen laufen konnte, bewegten wir uns langsam zu der angegebenen Markierung.
Dort eingetroffen, merkten wir sofort, dass Bruder Lazus fehlte. Novize Davian berichtete, das Bruder Lazus von den Ketzern mitgenommen wurde, und er war sich hundert prozentig sicher, dass der Verschleppte sich noch bewegt hatte und somit noch am Leben war.
Bruder Argos hatte sogar in dieser Katastrophe noch eine gute Nachricht, aber dem Weg zu diesem Punkte, entdeckten die beiden Scouts einen alten Kampfplatz zwischen Orks und unseren entfernten Brüdern den Blood Angels. Bei einer schnellen Durchsuchung der geheiligten Überesten unserer verstorbenen Waffenbrüder waren noch funktionstüchtige Ausrüstung und Munition für unsere Waffen zu finden. Gerade jetzt war dieser Fund für unsere Mission sehr wichtig.
Wir waren zwar angeschlagen, aber noch nicht Tod. Der Imperator, in seiner alles umfassenden Gnade, hatte uns ein Zeichen geben. Wir müssen unseren Auftrag weiterführen, und unseren Bruder aus dem Fänger der Ketzer befreien, bevor dieser Abschaum das Herz unseres Bruders vergiften konnte.
- - - Aktualisiert - - -
Persönliches Dataslate: Novize Thraker
Log: 102/KQP//843.005-Theta
Sublevel: Unbekannt
Sektor: Unbekannt
Der alte Kampfplatz zwischen den Orks und den Blood Angels war ein wirklicher Glücksfall für uns. Wir rüsteten uns neu aus, nahmen die gesamte Munition, die wir finden konnten, an uns. Wir schworen alle bei unserem unbekannten Primachen, dass wir nach der Befreiungsmission zurückkommen würden, um unseren entfernten Brüdern ein ordentliches Begräbnis zukommen zu lassen. Bruder Veteran Tancred drängte uns zur Eile, wir durften Lazus nicht länger als unbedingt nötig in den Fängen der Ketzer lassen, denn wir wussten alle, wie gefährlich die verderbten Mächte waren, und sie mussten mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden.
Unser Servoschädel untersuchte die kathedralischen Hallen, wir hoffen, dass er schnell ein Lebenszeichen unseres verschleppten Mitglieds finden würde. Wir bewegten und vorsichtig zu dem Punkt, an dem wir eine erschreckende Niederlage einstecken mussten und an dem wir unseren Bruder verloren hatten.
Die beiden Scharfschützen deckten unseren Vormarsch und wir bewegten und so schnell es ging von Deckung zu Deckung, erst dann folgten uns die beiden Scharfschützen. Der Servoschädel schwebte lautlos unter den riesigen Kreuzgewölben und überwachte die alten Industriekomplexe mit seinen Bewegungs- und seinen optischen Sensoren. Wir näherten uns langsam der Umgebung unseres ersten Scharmützels, und tatsächlich, der Servoschädel entdeckte den Herzschlag eines Doppelherzen. Auf einem baufälligen Balkon entdeckte der Schädel zusätzlich eine Erhöhung der Umgebungstemperatur um 16,8 Kelvin. Nachdem unsere Truppführer das sensorische Spektrum des Servoschädels geändert hatte, konnten wir ganz schwach auf dem Dataslate eine getarnte Servorüstung eines Ketzers erkennen. Die Aktivität der Servorüstung war auf ein Minimum heruntergefahren worden, damit der eingebaute Fusionsreaktor nur eine geringe Abwärme produzierte. Wenn die Umgebungstemperatur wärmer gewesen wäre, oder wir uns näher am heißen Kern der Makropole befunden hätten, waren die Kühlauslässe der feindlichen Servorüstung kaum aufgefallen.
Leider konnten wir kein Bild aus dem georteten Doppelherzschlages bekommen. Die Wände der Ruine waren noch soweit intakt, dass Bruder Veteran Tancred es nicht wagen wollte, den Servoschädel in die Ruine zu schicken, die Gefahr einer Entdeckung war einfach zu groß.
Unser Anführer begutachte die Umgebung und drehte die Karte auf seinem Dataslate. Leider war es uns nicht vergönnt eine dreidimensionale Abbildung von diesem Sektor zu erstellen. Dazu hätten wir weitere Servoschädel besitzen müssen, oder unser Schädel hatte sich durch die alten Straßen bewegen müssen, um das gesamte Gebiet mit seinen Laserabtastern zu scannen.
Die beiden Scharfschützen würden sich vorsichtig in eine höhere Ebene bewegen und von dort die Wache ausschalten und uns, wenn nötig Feuerunterstützung geben. Bruder Veteran Tancred schüttelte den Kopf, wie sicher musste sich unser Feind fühlen, nur eine einzelne Wache aufzustellen. Das grenzte in seinen Augen schon an völlig Dekadenz aber wenn sich eine einfache Gefechtslage vor einem auftat, sollte man sie auch nutzen, und seinem Vater dafür später danken.
Wir, die beiden Novizen folgten unserem Truppführer und würden unserem gefangenen Bruder befreien. Ich hörte wieder das vertraute Knacken in meinem Voxempfänger. Und wir bewegten uns schnell durch die Ruinen vor uns, darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen.
„Position Eins, Feind am Boden, Wirkungstreffer unbestätigt!“, hörte ich auch dem Voxempfänger. „Schlage Angriffsvektor Sigma- Eins vor!“
Bruder Veteran Tancred ging in die Knie, und schaute auf sein Dataslate. Bruder Argos übermittelte und eine alternative Angriffsroute. In einer Servorüstung konnte das gesamte Gefechtsfeld mit Angriffsvektoren und Feindpositionen direkt auf dem Helmdisplay abgerufen werden, wir Scouts mussten uns in den meisten Fällen auf unsere eigenen Sinne verlassen und mit einem Dataslate arbeiten.
„Position Zwei, neuer Kontakt, 305 Gon… ein Ziel ausgeschaltet…“
„Bewegung auf Balkon … ausgeschaltet…“
Wir bewegten uns langsam und geduckt in Kampfhaltung durch das verfallene Gebäude. Wir mussten nur noch die Straße überqueren, und wären dann am Ziel gewesen.
„Position Eins, Kontakt, 5 Gon erkenne schwere Waffe, Kultist, kein Schussfeld…“
Ich drehte mich nach rechts, meine Schrotflinte im Anschlag und sah eine in Lumpen gekleidete Gestalt um die Ecke eines zerfallenen Gebäudes kommen. Ich hörte Schüsse einer automatischen Waffe sah den Mündungsblitz vor mir. Ich konnte das Pfeifen der Projektile um mich herum hören. Hinter mir hörte ich den Bolter bellen, wieder pfiffen Schüsse an mir vorbei, auch ich schoss auf die Gestalt vor mir. Der Gegner wurde von mehreren Schüssen getroffen und ging sofort zu Boden.
„Position Zwei, Ziel ausgeschaltet, schwerer Bolter am Boden!“ erwachte das Vox wieder zum Leben.
„Position Eins, es scheint das sich der Feind zurückfallen lässt! Kontakt ist abgerissen!“
Unser Truppführer schaute für die Datenübertragung des Servoschädels auf seinem Dataslate.
„Vermutung bestätigt, der Feind lässt sich zurückfallen. Gehen rein, sichern das Objekt!“
Wir machten uns bereit das Gebäude zu stürmen, um unseren Bruder zu befreien. Bruder Veteran Tancred und Novize Davian hielten die Gebäude im Augen während ich über die Straße sprintete und seitlich an einem dunklen Fenster in Stellung ging. Als nächstes überquerte unser Truppführer die Straße gefolgt vom zweiten Novizen Davian. Zu dritt durchsuchten wie das Gebäude. In einem hintern kargen Raum hing unserer Bruder an einem großen X. Er war seiner Scoutrüstung beraubt, die achtlos weggeworfen in einer Ecke lag. Sein Körper wies einige Folterspuren auf, sein Gesicht war geschwollen, sein Unterkiefer war gebrochen, aber sein Körper hatte schon damit begonnen, seine Verletzungen zu heilen. Bruder Veteran Tancred trat vorsichtig an ihm heran, und legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter von Bruder Lazus, der sofort die Augen aufschlug und wild um sich schaute. Als er unsere Gesichter erkannte entspannten sich seine Gesichtszüge. Unser Anführer trat, bevor er unseren Bruder befreite, sehr nahe an ihn heran, beugte sich an sein Ohr und sprach sehr leise zu ihm, dass selbst wir das gesprochenen Worte nicht verstehen konnte.
Bruder Lazus riss seinen Kopf soweit es ihm möglich war zurück. Seine Augen weiteten sich, und er starrte uns an.
„Nein Bruder ich blieb standhaft. Die verderbten Mächte hatten keinen Einfluss auf mich, glaubt mir, ihr habt mein Wort beim unbekannten Primachen!“
„Bruder, Dein Wort reicht mir, vorerst, aber prüfe Dich jeden Tag selbst und ich werde veranlassen, dass Du durch unseren Meister der Reinheit geprüft wirst, wenn wir zu unserem Orden zurückkehren. Sollte ich aber feststellen, dass Dich die verderbten Mächte korrumpiert haben werde ich Dir ohne zu zögern ein Boltergeschoss in Deinen Kopf jagen!“, nach diesem Worten schnitt Bruder Veteran Tancred seinen Bruder los.
„Bruder, reinige Deinen Körper und Deinen Geist, übe Dich in Meditation! Lasst Bruder Lazus allein, wenn er fertig ist, brennt alles nieder, lasst keinen Stein auf dem anderen!“, mit diesen Worten verließ unser Anführer den Raum.
Wir folgen ihm, und ließen Bruder Lazus alleine.
Wir warteten in versteckter Deckung, ob der Feind zurückkommen würde, aber es blieb alles ruhig, bis unsere Bruder vollständig gerüstet das Gebäude verließ.
Wir präparierten das Gebäude mit Brand- und Sprenggranaten um die Spuren der Chaos Marines zu vernichten.
Log: 373/DGE//983.321-Alpha


Wir waren abgeschnitten. Wir kamen vor 15 Standartstunden von unserer ersten Patrouille durch die unbekannten Ebenen der Unterstadt zurück. Wir waren auf der Jagd nach Xenos und Mutanten, die in den alten Hallen und den toxischen Sümpfen der Subleveln der Makropole ihr Unwesen trieben, aber der Geist des Imperators hatte uns verlassen. Auf unserer Patrouille hatten wir zwar keine Zwischenfälle zu vermelden, die alten finsteren Produktionsebenen waren wie ausgestorben. Wir konnten überhaupt keinen Kontakt verzeichnen, sahen noch nicht einmal diese Rattenmenschen, Scavvys wie sie sich selber nannten. Diese Kreaturen waren immer hier, manchmal als ein Huschen in der Sichtperipherie, am Rande der Lichtkegel oder als Silhouette in den Infrarotkegeln, aber diese alten Hallen auf unserer Route waren wie ausgestorben.
Wir merkten sofort, dass etwas nicht stimmte, als unsere Patrouille in die geschätzt tausendjährige Industriehalle des imperialen Außenposten W19 zurückkehre. Wir rochen sofort den Gestank von verbrannten Fleisch, Gummi und Promethium. Wir bewegten uns gefechtsmäßig in Richtung Außenposten und sahen sofort das ganze Ausmaß der Misere.
Der Außenposten war überrannt worden und hatte aufgehört zu existieren. Die Ruinen der Wohnbarracken waren rußgeschwärzt, das schwere Stahltor war herausgerissen, die Barrikaden niedergerissen. Wir zählten schnell zwanzig erschossene oder erschlagene Mitglieder des 78. Strafbataillon der Stahllegion. Ein paar Soldaten starben durch Schussverletzungen, andere wiesen Pfeil- oder Bolzenverletzungen auf aber die meisten Toten hatten schwere Schnittwunden oder man sah einfach nur dumpfe brutale Gewalteinwirkungen an den verstümmelten Körpern. Der Leichnam des Kommissars war an eine Tür genagelt worden und seine Gedärme lagen unter seinen Füssen. Den Kommandanten des Außenpostens fanden wir zwischen weiteren Toten im Bereiches des zerstörten Tores. Der ehemalige Außenposten glich einem Schachthaus. Der starke Blutgeruch überdeckt den ganzen anderen Gestank und man konnte das Hämoglobin in der Luft auf der Zunge schmecken.
Die getöteten Angreifer lagen vor den Barrikaden und besonders vor dem Tor. Es waren schlimm entstellte Mutanten. Diese riesigen leblosen Körper stanken erbärmlich und waren übersät mit eitrigen Ekzemen. Selbst Bruder Veteran Tancred hatte diesen Mutantentypus noch nie zu Gesicht bekommen, sie waren größer als ein Astarteskrieger, breiter als eine Terminatorrüstug, waren mit Muskelbergen ausgestattet, die einen Ogryn als ein kleines Kind erschienen ließen.
Durch unseren geschulten militärischen Verstand, sahen wir den Angriff auf den Außenposten vor unserem geistigen Auge ablaufen. Es schien, dass die Angreifer ohne Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit und ohne taktische Finesse auf den Außenposten zugestürmt waren, die Barrikaden überwanden und das Tor aus der schweren Verankerung rissen. Zu diesem Zeitpunkt muss die Verteidigung des Außenpostens komplett zusammengebrochen sein, die Verteidiger flohen vor den eindringenden Mutanten und wurden einfach niedergemacht. Ich vermutete, dass niemand aus dem Außenpostens entkommen konnte.
Bruder Argos und Bruder Siccaro, die beiden Scharfschützen unseres Trupps und Bruder Lazus, unser Spezialist übernahmen die Sicherung der Umgebung, und Novize Davian, unser Anführer Bruder Veteran Tancred und ich durchsuchten den völlig zerstörten Außenposten. Wir fanden fasst nichts von Wert für uns. Es wurde die gesamte technische Ausrüstung des Außenpostens bei dem Überfall zerstört oder verbrannte durch das Feuer, der verbleibende Rest wurde von den Mutanten geplündert. Allerdings fanden wir noch zwischen den Trümmern einen vollständig intakten Servoschädel, der anscheinend von den Plünderern übersehen wurde, oder nicht als wertvoll erkannt worden ist. Zum Schluss veranlasste uns Bruder Veteran Tancred die Toten zu einem Haufen aufzuschichten um die Überreste mit den letzten Resten des gefundenen Promethiums zu verbrennen.
Hier gab es nicht mehr tuen für uns, und Bruder Veteran Tancred ließ uns antreten.
„Wir sind hier an diesem Ort fertig, Brüder! Unsere Mission ist aber noch nicht zu Ende. Wir werden hier nicht warten, bis der Außenposten neu bemannt wird, wir werden hier keinen Wachdienst schieben! Wir sind Jäger, wir werden tiefer in diesem, vom Imperator verlassenen Ort vordringen, und ihn mit dem Licht des Imperators erhellen. Wir werden unseren Auftrag erfüllen, und die verdammten Xenokreaturen und die Mutanten jagen und ihrer gerechten Strafe zuführen. Wir werden sie zur Strecke bringen auch wenn uns die Munition ausgehen sollte, werden wir die Feinde der Menschheit mit unseren bloßen Händen umbringen, so wahr mir der Imperator helfe!
Für den Imperator und den unbekannten Primachen!“
„Für den Imperator und den unbekannten Primachen!“, wiederholten wir voller Inbrunst, fassten unsere Waffen und verließen in Gefechtsformation Epsilon fünf den zerstörten Außenposten und folgten Bruder Veteran Tancred tiefer in die Unterstadt.
- - - Aktualisiert - - -
PersönlichesDataslate: Novize Thraker
Log:943/WPO//739.104-Epsilon
Sublevel: Unbekannt
Sektor: Unbekannt

Wir drangen tiefer in die Unterstadt ein, durchquerten düstere Kathedralen, alte Müllhalden und vergessene Industrieruinen. Diese Bereiche der Makropole waren so alt, das selbst in den imperialen Archiven der Makropole auf den Dataslates keine verlässigen Daten mehr vorlagen. Wir bewegten uns vorsichtig, waren immer darauf gefasst, dass wir einen feindlichen Kontakt bekamen, oder in einen Hinterhalt liefen. An den Gewölben der Hallenschwebte lautlos unser Servoschädel und überwachte unseren Vormarsch. Wir bewegten uns vorsichtig über eine Trümmerwüste. Es lagen riesige Bruchstücke, hinabgestürzt aus der Hallendecke, auf dem Boden, verbogene Stahl und Adamantiumträger ragen wie abgenagte Knochen in die Höhe. Die Megatonnen schweren Platbetontrümmer aus der Decke hatten die alten Bühnen und Pressen unter sich begraben und zerschmettert. Wir überquerten eine alte Straße zwischen verfallenen Wohnkasernen, die leeren Fenster der imperialen gotischen Fassaden beobachteten uns wie tote Augen. In manchen Bereichen der Hallen leuchteten sogar noch in einem ganz schwachen Licht die alten Lumen, die das Umfeld einen orangenen Schimmer tauchten.
Plötzlich zeigte uns Bruderveteran Tancred an, das wir in Deckung gehen sollten, er machte Handzeichen und bedeute uns somit, dass er etwas entdeckt hatte. Ein halbes Dutzend Feinde, hier unten musste alles als feindlich betrachtet werden, ungefähr fünfzig Meter direkt vor uns. Er wies Bruder Argos und Bruder Siccaro an den Feind zu umgehen, und auf der anderen Seite Stellung zu beziehen, um den Feind von der gegenüberliegenden Seite unter Feuer nehmen zu können. Die beiden Scharfschützen verschwanden lautlos und fingen mit dem Umgehungsmanöver an.
Wir anderen bewegten uns vorsichtig zu unserem Anführer und konnte die Gestalten im Lichtschein eines Feuers erblicken. Es waren verhüllte menschliche Gestalten, sie waren in Lumpen gekleidet, trugen aber alte automatische Projektilwaffen. Wir erkannten nicht, was sie dort taten, es schien, als ob sie im Schutze einer Ruine ihr Lager aufschlugen.
Wir warteten und beobachteten die Lage, der Servoschädel schwebte bewegungslos unterhalb der Kuppel, um seine Position nicht zu verraten. Nach ungefähr einer Stunde waren die beiden Scharfschützen an ihren zugewiesenen Stellungen angekommen, denn es ertönten in unseren Voxgeräten vier kurze Knackgeräusche, das verabredete Signal zum Angriff. Wir stürmten um einen alten stark verrosteten Container, wir, die beide Novizen zuerst dicht gefolgt von unserem Truppführer Tancred und als letzter folgte Bruder Lazus mit seinem schweren Bolter. Er ging sofort in Stellung um uns mit seinen schweren Salven zu unterstützen. Ich lief leicht gebückt, und versuchte keine Geräusche dabei zu verursachen. Wir bewegten uns so schnell über einen leeren Hinterhof, um danach wieder in Deckung zu gelangen. Ich lief an zweiter Position kurz hinter Novize Davian, als ich plötzlich links von mir eine Bewegung wahr nahm. Ich schwenkte herum und sah eine dürre vermummte Gestalt, die gerade aufgesprungen war und ihr Gewehr hochriss. Ich hatte meine Kampfschrotflinte Typ Mark Aurelia VIe mit Vollmantelgeschossen geladen, drückte den Schaft fest gegen meine Schulter und schoss. Am Kopf getroffen, ich sah die Blutspritzer der Gestalt an der grauen Plastbetonwand, bevor sie einfach zu Boden kippte. Hinter mir hörte ich Bolterschüsse und die zweite Schrotflinte auch schießen.
Plötzlich brach die Hölle um uns herum los. In der selben Sekunde unterbrach Bruder Siccaro die Funkdisziplin, ich hörte seine verzerrte Stimme über die Kehlkopfvoxabnehmer.
„Feindlicher schwerer Bolter in Level Eins, direkt von Euch, habe nur beschränkte Sicht, versuche Feind auszuschalten. Erkenne korrumpierte Servorüstung u…“, mehr konnte ich nicht mehr verstehen, weil in diesem Moment der schwere Bolter anfing zu feuern, um Novize Davian spritzte Dreck und Plastbetonsplitter durch die Gegend. Ich sah wie ein Geschoss seinen Oberschenkel durchschlug. Zu seinem Glück hatte er nur eine leichte Drillichhose an, dass das Geschoss nicht in seinem Bein explodierte, sondern erst als es in den Boden einschlug. Ich konnte das Kordit und verbranntes Fleisch riechen. Die Salve des schweren Bolters ließ den Container explodieren. Ich rannte so schnell ich konnte weiter, hörte die Schritte von Bruder Veteran Tancred hinter mir, auch er konnte der Salve entkommen.
Neben mit schlug ein Boltergeschoss ein und explodierte in der Plastbetonwand. Ein Betonsplitter traf mich an der Wange und schnitt tief in mein Fleisch. Ich drehte mich zu meinem neuen Gegner um, und hörte gleichzeitig die Stimme Argos über Funk:
„Zwei korrumpierte Servorüstungen in der ersten Etage in Deckung, habe kein Schussfeld, muss Position wechseln. Sehe Kultisten auf Angriffsvektor zu Position 2.“
„Ziel erkannt, schieße direkt, verdammt, Waffe blockiert… Position 2 ist raus, gehen in den Nahkampf!“
Mein Hauptherz blieb für eine Sekunde stehen, ich sah das erst Mal in meinem kurzen Leben einen Ketzermarine. Die Servorüstung war durch den Einfluss der dunklen Götter verzerrt, ich kannte die Geschichten durch unseren Beichtvater Kaplan Hektor, und bei der Indoktrinierung wurden wir auf die Begegnungen mit unseren Erzfeinden vorbereite, aber Ansicht in Ansicht einem leibhaftigen Ketzer gegenüber zu stehen ist im ersten Moment einfach anders. Die Servorüstung des Ketzers war komplett schwarz eingefärbt worden, durchzogen wurde das Schwarz durch ein paar rosane Akzenten, und die Schulterpanzer leuchteten in einem hellen rosa. Die Panzerplatten aus Cheramit waren mit perfekten Gravuren und Mustern übersät. Es schien, dass der Ketzer weibliche Brüste auf die Panzerplatten seines Torsos in das Metall treiben ließ. In der rechten Hand trug er eine Boltpistole, in der linken Hand führte er eine lange gezackte Klinge. Er bewegte sich langsam und erhaben über den freien Platz des Hinterhofes.
„Stirb Ketzer!“, rief Bruder Veteran Tancred, zog sein Kampfmesser und stürmte auf den korrumpierten Marine zu. Ich tat es ihm gleich, zog mein langes Messer und folgte meine Truppführer auf dem Fuße.
„Komm Bruder, ich werde Dir die Welt aus Lust und Schmerz zeigen. Du wirst um mehr betteln, wenn ich mit Dir fertig bin!", zischte der Chaoskrieger in einer zuckersüßen Stimme.
Ich stürmte auf meine Gegner zu, täuschte einen Stich auf den Unterkörper an, dreht mich blitzschnell und wollte dem Chaoskrieger in die Brust stechen, aber meine Klinge rutsche an den cheramitenen Panzerplatten des Torsos ab, und hinterließen nur ein Kratzer in der schwarzen Farbe. Der Krieger lachte nur laut, und schlug mir seiner gepanzerten Faust im Gesicht, ich hatte sofort einen Cut über dem linken Auge, das mir Blut in das Auge lief. Bruder Veteran Tancred stach nach dem Krieger, aber der Dolch konnte die Panzerung auch nicht durchdringen. Er zog seinen Dolch zurück und versuchte einen weiteren Stich unterzubringen den der feindliche Krieger ohne Probleme parierte. Ich sprang wieder nach vorne, aber der Krieger war schneller als ich. Er richtete die Pistolenhand auf mich und drückte in dem Moment ab, als der Lauf meine Brustpanzer berührte, damit hatte ich nicht gerechnet. Das Geschoss explodierte auf meinem Brustpanzer und schleuderte mich nach hinten. Ich schlug hart auf dem Rücke auf, meine Rippen schmerzten. Mir wurde kurz schwarz vor Augen. Ich war mir sicher, dass einige Rippen gebrochen waren. Ich merkte sofort, wie Schmerzmittel und aufputschende Hormone in meinen Körper gepumpt wurden. Mein Anführer kämpfte noch gegen den Chaoskrieger, ich versuchte aufzustehen, indiesem Moment wurde Bruder Veteran Tancred mit einem Schwertstreich am Oberschenkel verletzt. Als nächstes trat der Chaoskrieger gegen das andere Bein meines Anführers und schickte ihn damit zu Boden. Er stand über unseren Truppführer. Ich versuchte aufzustehen. Der nächste Tritt ging gegen den Brustkorb, nahm meinem Anführer die Luft, hob ihn mehrere Zentimeter in die Luft und ein zweiter Tritt gegen den Kopf ließ den Anführer der Scouts bewusstlos werden. Danach drehte sich der Chaoskrieger zu mir um, trat mir gegen die Brust und schickte mich wieder zu Boden.
„Bleib liegen, Kind, wenn ich mit Dir fertig bin, wirst Du mich Herr und Meister nennen! Aber jetzt werde ich mir noch Euren Schützen hohlen!“, mit diesem Worten stieg er über mich hinweg.
Meine Brust schmerzt, aber langsam merkte ich wie die Schmerzmittel wirkten und meine Rippen heilten. Der Schnitt über meinem Auge war auch schon vernarbt. Unter Schmerzen bewegt ich mich zu Bruder Veteran Tancred und versuchte ihn tiefer in die Ruinen zu ziehen. Ich hörte über das Vox, dass sich Bruder Argos und Bruder Siccaro absetzten, und sie an der Markierung Omega-sechs nach ihrem Eintreffen genau vier Stunden warten wurden.
In einer geschützten Stellung, als ich sicher war, dass ich nicht verfolgt wurde, untersuchte ich die Verletzungen meines Truppführers. Die Beinverletzung war tief, aber die Wunde war durch das geronnene Blut schon verschlossen und begann zu heilen. Die linke Gesichtshälfte hatte durch den Bluterguss eine fast schwarze Farbe angenommen. Als Bruder Tancred seine Augen öffnete, hatte sein Augapfel eine dunkelrote Verfärbung angenommen, mehrere Adern schienen im Auge durch den Tritt geplatzt zu sein.
Nachdem wir sicher waren nicht weiter verfolgt zu werden, und Bruder Veteran Tancred einigermaßen laufen konnte, bewegten wir uns langsam zu der angegebenen Markierung.
Dort eingetroffen, merkten wir sofort, dass Bruder Lazus fehlte. Novize Davian berichtete, das Bruder Lazus von den Ketzern mitgenommen wurde, und er war sich hundert prozentig sicher, dass der Verschleppte sich noch bewegt hatte und somit noch am Leben war.
Bruder Argos hatte sogar in dieser Katastrophe noch eine gute Nachricht, aber dem Weg zu diesem Punkte, entdeckten die beiden Scouts einen alten Kampfplatz zwischen Orks und unseren entfernten Brüdern den Blood Angels. Bei einer schnellen Durchsuchung der geheiligten Überesten unserer verstorbenen Waffenbrüder waren noch funktionstüchtige Ausrüstung und Munition für unsere Waffen zu finden. Gerade jetzt war dieser Fund für unsere Mission sehr wichtig.
Wir waren zwar angeschlagen, aber noch nicht Tod. Der Imperator, in seiner alles umfassenden Gnade, hatte uns ein Zeichen geben. Wir müssen unseren Auftrag weiterführen, und unseren Bruder aus dem Fänger der Ketzer befreien, bevor dieser Abschaum das Herz unseres Bruders vergiften konnte.
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Persönliches Dataslate: Novize Thraker
Log: 102/KQP//843.005-Theta
Sublevel: Unbekannt
Sektor: Unbekannt

Der alte Kampfplatz zwischen den Orks und den Blood Angels war ein wirklicher Glücksfall für uns. Wir rüsteten uns neu aus, nahmen die gesamte Munition, die wir finden konnten, an uns. Wir schworen alle bei unserem unbekannten Primachen, dass wir nach der Befreiungsmission zurückkommen würden, um unseren entfernten Brüdern ein ordentliches Begräbnis zukommen zu lassen. Bruder Veteran Tancred drängte uns zur Eile, wir durften Lazus nicht länger als unbedingt nötig in den Fängen der Ketzer lassen, denn wir wussten alle, wie gefährlich die verderbten Mächte waren, und sie mussten mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden.
Unser Servoschädel untersuchte die kathedralischen Hallen, wir hoffen, dass er schnell ein Lebenszeichen unseres verschleppten Mitglieds finden würde. Wir bewegten und vorsichtig zu dem Punkt, an dem wir eine erschreckende Niederlage einstecken mussten und an dem wir unseren Bruder verloren hatten.
Die beiden Scharfschützen deckten unseren Vormarsch und wir bewegten und so schnell es ging von Deckung zu Deckung, erst dann folgten uns die beiden Scharfschützen. Der Servoschädel schwebte lautlos unter den riesigen Kreuzgewölben und überwachte die alten Industriekomplexe mit seinen Bewegungs- und seinen optischen Sensoren. Wir näherten uns langsam der Umgebung unseres ersten Scharmützels, und tatsächlich, der Servoschädel entdeckte den Herzschlag eines Doppelherzen. Auf einem baufälligen Balkon entdeckte der Schädel zusätzlich eine Erhöhung der Umgebungstemperatur um 16,8 Kelvin. Nachdem unsere Truppführer das sensorische Spektrum des Servoschädels geändert hatte, konnten wir ganz schwach auf dem Dataslate eine getarnte Servorüstung eines Ketzers erkennen. Die Aktivität der Servorüstung war auf ein Minimum heruntergefahren worden, damit der eingebaute Fusionsreaktor nur eine geringe Abwärme produzierte. Wenn die Umgebungstemperatur wärmer gewesen wäre, oder wir uns näher am heißen Kern der Makropole befunden hätten, waren die Kühlauslässe der feindlichen Servorüstung kaum aufgefallen.
Leider konnten wir kein Bild aus dem georteten Doppelherzschlages bekommen. Die Wände der Ruine waren noch soweit intakt, dass Bruder Veteran Tancred es nicht wagen wollte, den Servoschädel in die Ruine zu schicken, die Gefahr einer Entdeckung war einfach zu groß.
Unser Anführer begutachte die Umgebung und drehte die Karte auf seinem Dataslate. Leider war es uns nicht vergönnt eine dreidimensionale Abbildung von diesem Sektor zu erstellen. Dazu hätten wir weitere Servoschädel besitzen müssen, oder unser Schädel hatte sich durch die alten Straßen bewegen müssen, um das gesamte Gebiet mit seinen Laserabtastern zu scannen.
Die beiden Scharfschützen würden sich vorsichtig in eine höhere Ebene bewegen und von dort die Wache ausschalten und uns, wenn nötig Feuerunterstützung geben. Bruder Veteran Tancred schüttelte den Kopf, wie sicher musste sich unser Feind fühlen, nur eine einzelne Wache aufzustellen. Das grenzte in seinen Augen schon an völlig Dekadenz aber wenn sich eine einfache Gefechtslage vor einem auftat, sollte man sie auch nutzen, und seinem Vater dafür später danken.
Wir, die beiden Novizen folgten unserem Truppführer und würden unserem gefangenen Bruder befreien. Ich hörte wieder das vertraute Knacken in meinem Voxempfänger. Und wir bewegten uns schnell durch die Ruinen vor uns, darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen.
„Position Eins, Feind am Boden, Wirkungstreffer unbestätigt!“, hörte ich auch dem Voxempfänger. „Schlage Angriffsvektor Sigma- Eins vor!“
Bruder Veteran Tancred ging in die Knie, und schaute auf sein Dataslate. Bruder Argos übermittelte und eine alternative Angriffsroute. In einer Servorüstung konnte das gesamte Gefechtsfeld mit Angriffsvektoren und Feindpositionen direkt auf dem Helmdisplay abgerufen werden, wir Scouts mussten uns in den meisten Fällen auf unsere eigenen Sinne verlassen und mit einem Dataslate arbeiten.
„Position Zwei, neuer Kontakt, 305 Gon… ein Ziel ausgeschaltet…“
„Bewegung auf Balkon … ausgeschaltet…“
Wir bewegten uns langsam und geduckt in Kampfhaltung durch das verfallene Gebäude. Wir mussten nur noch die Straße überqueren, und wären dann am Ziel gewesen.
„Position Eins, Kontakt, 5 Gon erkenne schwere Waffe, Kultist, kein Schussfeld…“
Ich drehte mich nach rechts, meine Schrotflinte im Anschlag und sah eine in Lumpen gekleidete Gestalt um die Ecke eines zerfallenen Gebäudes kommen. Ich hörte Schüsse einer automatischen Waffe sah den Mündungsblitz vor mir. Ich konnte das Pfeifen der Projektile um mich herum hören. Hinter mir hörte ich den Bolter bellen, wieder pfiffen Schüsse an mir vorbei, auch ich schoss auf die Gestalt vor mir. Der Gegner wurde von mehreren Schüssen getroffen und ging sofort zu Boden.
„Position Zwei, Ziel ausgeschaltet, schwerer Bolter am Boden!“ erwachte das Vox wieder zum Leben.
„Position Eins, es scheint das sich der Feind zurückfallen lässt! Kontakt ist abgerissen!“
Unser Truppführer schaute für die Datenübertragung des Servoschädels auf seinem Dataslate.
„Vermutung bestätigt, der Feind lässt sich zurückfallen. Gehen rein, sichern das Objekt!“
Wir machten uns bereit das Gebäude zu stürmen, um unseren Bruder zu befreien. Bruder Veteran Tancred und Novize Davian hielten die Gebäude im Augen während ich über die Straße sprintete und seitlich an einem dunklen Fenster in Stellung ging. Als nächstes überquerte unser Truppführer die Straße gefolgt vom zweiten Novizen Davian. Zu dritt durchsuchten wie das Gebäude. In einem hintern kargen Raum hing unserer Bruder an einem großen X. Er war seiner Scoutrüstung beraubt, die achtlos weggeworfen in einer Ecke lag. Sein Körper wies einige Folterspuren auf, sein Gesicht war geschwollen, sein Unterkiefer war gebrochen, aber sein Körper hatte schon damit begonnen, seine Verletzungen zu heilen. Bruder Veteran Tancred trat vorsichtig an ihm heran, und legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter von Bruder Lazus, der sofort die Augen aufschlug und wild um sich schaute. Als er unsere Gesichter erkannte entspannten sich seine Gesichtszüge. Unser Anführer trat, bevor er unseren Bruder befreite, sehr nahe an ihn heran, beugte sich an sein Ohr und sprach sehr leise zu ihm, dass selbst wir das gesprochenen Worte nicht verstehen konnte.
Bruder Lazus riss seinen Kopf soweit es ihm möglich war zurück. Seine Augen weiteten sich, und er starrte uns an.
„Nein Bruder ich blieb standhaft. Die verderbten Mächte hatten keinen Einfluss auf mich, glaubt mir, ihr habt mein Wort beim unbekannten Primachen!“
„Bruder, Dein Wort reicht mir, vorerst, aber prüfe Dich jeden Tag selbst und ich werde veranlassen, dass Du durch unseren Meister der Reinheit geprüft wirst, wenn wir zu unserem Orden zurückkehren. Sollte ich aber feststellen, dass Dich die verderbten Mächte korrumpiert haben werde ich Dir ohne zu zögern ein Boltergeschoss in Deinen Kopf jagen!“, nach diesem Worten schnitt Bruder Veteran Tancred seinen Bruder los.
„Bruder, reinige Deinen Körper und Deinen Geist, übe Dich in Meditation! Lasst Bruder Lazus allein, wenn er fertig ist, brennt alles nieder, lasst keinen Stein auf dem anderen!“, mit diesen Worten verließ unser Anführer den Raum.
Wir folgen ihm, und ließen Bruder Lazus alleine.
Wir warteten in versteckter Deckung, ob der Feind zurückkommen würde, aber es blieb alles ruhig, bis unsere Bruder vollständig gerüstet das Gebäude verließ.
Wir präparierten das Gebäude mit Brand- und Sprenggranaten um die Spuren der Chaos Marines zu vernichten.