Sweet Dreams

Razorback

Hintergrundstalker
23. Dezember 2001
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Rheinbach (bei Bonn)
Sweet Dreams

Jason öffnete langsam die Augen und verengte sie sofort wieder zu dünnen Schlitzen. Das gleißende Licht der Sonne über ihm blendete seine Augen. Über ihm prangte der blaue Himmel, die von weichen Wolkentupfer geziert war. Noch nie sah er einen solch traumhaft schönen Himmel. Es war ein bezaubernder Anblick der ihm die Tränen der Freude in die Augen rief. Nichts störte diesen harmonischen Moment. Er spürte nur eine warme Brise auf seiner Haut. Es war still. Stiller als er es je für möglich gehalten hätte. Er fühlte sich ewig leicht; wie auf Federn gebetet. Er lächelte. Dieses Gefühl solle nie vergehen; ewig weiter bestehen.
Ein dunkler Schatten beugte sich über ihn. Er erkannte sofort das Gesicht, und lächelte erfreut. Es war Manuel, Jasons bester Freund. Er kannte ihn schon seit Kindesalter an. Sie waren schon immer gute Freunde. Sie taten alles zusammen. Sie wuchsen sogar zusammen auf. Und sie gingen zusammen zur Imperialen Armee. Untrennbar.
Jason legte den Kopf schief. Manuel trug einen Stahlhelm; und sein Gesicht war verdreckt und zerschürft. Der sanfte Wind wurde wärmer. Manuels Lippen bewegten sich. Doch kein Laut ertönte. Der blaue Himmel zog zeitlos hinter Manuel vorbei. Es war zu schön um wahr zu sein.
Manuel schlug Jason die Hand auf die Wange, und ein gepeitschtes Klatschen durchbrach die Stille. Jason blinzelte überrascht, und beugte sich auf. Langsam hörte er ein Rauschen in der Ferne. Es wurde lauter, und neue verschwommene Geräusche mischten sich ein. Jason blickte verwirrt zu Manuel, die Augen immer noch träumend zusammengekniffen.

„Lass den Scheiß! Komm zu dir, du Penner!“ hörte Jason ihn schreien.

Und wie als wäre er aus seinem Traum gezerrt worden blickte er erschrocken um sich. Große Schlammfontänen spieen in die Luft empor. Gleißende Blitze zuckten wahllos umher. In graue Uniformen gewandete Soldaten hasteten geduckt umher. Tiefe Krater übersäten den schlammigen Boden. Soldaten stürzten zu Boden.
Manuel packte Jason an den Schultern und rüttelte die letzte Benommenheit aus ihm heraus.

„Mitten im Gefecht legst du dich schlafen! Du hast vielleicht Nerven!“

Die Erinnerungen kehrten langsam zu Jason zurück. Er war mit seinem Zug hier auf Agurin Prime stationiert; und kämpfte gegen die Orks, die diesen Sektor zu plündern beabsichtigten. Er stand gerade noch in seinem Graben als sein Truppanführer den Angriffsbefehl gab. Diszipliniert, wie seine Kameraden, stürmte er vor. Doch eine Granate schlug neben Jason ein, und riss ihn gewaltsam von den Beinen. Er verlor das Bewusstsein.

Jason schüttelte den Kopf. Manuel drückte ein Lasergewehr in Jasons Hände, und hob ihn auf die Beine zurück, und klopfte wuchtig auf Jasons Schulter. Jason drehte den Kopf zu Manuel und sagte:

„Los, wir müssen uns wieder dem Angriff anschließen.“

Manuel nickte zustimmend. Und die Beiden sprinteten in die triste Einöde der tobenden Schlacht zurück. Zurück, an die Seite ihrer kämpfenden und sterbenden Kameraden.
 
Nee nich die anfängliche Gefechtsfeldneurose,neben ihm is ja ne Granate eingeschlagen und dann piept es ja anscheinend wahnsinnig in den Ohren bzw. man kann das Bewusstein verlieren,führt auch gelegentlich zu Taubheit etc. und das beschreibt er ja da...
Ich find die Kurzgeschichte gut nur hab ich wie die anderen auf ein gewisses dramatisches Ende gedacht ....