Hi Darkover,
danke das Du auf mein Feedback eingehst.
Zum einen sind beide Artikel nicht als Systemvorstellung mit Anspruch auf Vollständigkeit angelegt worden, dafür wären mehr Seiten nötig gewesen, die wir so kleinen Nischensystem aber nicht einräumen können. Es ist deshalb nur logisch, dass bestimmte Aspekte außen vor bleiben oder sehr kurz abgehandelt werden müssen, und da kann es durchaus auch mal sein, dass man die Gewichtungen anders setzt, als das jemand anders tun würde. Wir haben beispielsweise bei Tomorrow's War die Fog of War Karten betont, weil wir diesen Punkt für besonders interessant halten. Dass man vor jeder Runde eine neue Initiative auswürfelt, ist hingegen in unseren Augen nicht wirklich ein Alleinstellungsmerkmal, das haben viele Spiele.
Darum ging es mir auch gar nicht. Dass die Artikel nicht als Systemvorstellung gedacht waren, hatte ich auch so gesehen. Wobei ich das durchaus begrüßen würde, wenn man auch mal Systeme vorstellt, die hierzulande vollkommen unbekannt sind.
Allerdings hätte man neben den Fog of War Karten (die nicht unbedingt zwingender Bestandteil jedes Spiel sein müssen) eben auch ein wenig auf grundlegende Spielmechaniken eingehen könne. Die unterschiedlichen Würfel habt Ihr ja in dem Artikel zwar erwähnt, aber da hätte man dann durchaus den einen oder anderen Satz zusätzlich schreiben können, warum und wie man diese Würfel verwendet.
Bei der Sache mit den Punktkosten stehe ich allerdings nach wie vor hinter unserer Kritik. Die Abhängigkeit von vorgefertigten Szenarios ist in meinen Augen ein massives Handycap, da das ganz klassische "Lass uns mal auf ein 2.000-Punkte-Spiel treffen" entfällt. Gerade das Schreiben von Armeelisten und die Zusammenstellung der eigenen Armee ist für viele Spieler ein elementarer Teil der taktischen Herausforderung und der entfällt hier. Klar kann man sich selber Szenarios ausdenken, aber nicht jeder Spieler ist gleichzeitig auch zum Szenarioschreiber geboren (hinzukommt, dass auch das Schreiben von Szenarios auf Basis von vergleichbaren Punktwerten viel einfacher ist).
Und optionale, nicht voll erprobte Downloads und eventuell bald erscheinende Zusatzbücher sind für die Beurteilung eines vorliegenden Buches nun einmal zunächst nicht sonderlich relevant. Kann man erwähnen (wenn man den Platz hat), aber mehr eben nicht.
Klar fällt der klassische Listenbau weg, allerdings sind in den Büchern auch TOE’s enthalten, die man als Grundlage für seine Armee verwenden kann. Und dass 2000 Punkte Match-up kann man auch ohne Punkte in der Form gestalten, dass man Platoon (plus Assets) gegen Platoon (plus Assets) kämpfen lässt. Das ist ja nur eine Frage der vorherigen Absprache.
Und wenn Ihr Euch einige der Szenerien im Tomorrow’s War Buch angesehen habt, sind da halt auch Szenarien bei, die auf einen Last Stand hinauslaufen. Da hat der eine Spieler halt nur die Chance seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.
Und wie ich ja sagte ein punktebasierendes System oder ein szenariobasierendes System ist eine Geschmacksfrage. Allerdings garantiert ein Punktesystem aus meiner Sicht auch nicht immer vollständig ausgeglichene Spiele. Da ist der Spieler auch drauf angewiesen, dass die Entwickler einen guten Job machen. Ich gebe Dir aber Recht, sie erleichtern das Aufbauen und Aussuchen einer Armee natürlich.
Mangelnde Balance lässt sich in meinen Augen ebenfalls nicht einfach mit dem Satz "Krieg ist niemals fair" abtun. Tomorrow's War ist ein Spiel und als solches sollte es Spiele zu gleichen Bedingungen ermöglichen, das gilt imho auch für Systeme, die nicht für Turniere gedacht sind.
Meine Anmerkung bezog sich auf die selbst erstellten Szenarien nicht auf das System im Ganzen. Meiner Ansicht nach erzielt man mit dem System die Ergebnisse, die man auch erwarten würde. Sprich ein Trupp, der ins Kreuzfeuer gerät, wird auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erledigt.
Das Thema Kernwaffen wurde übrigens in dem Artikel etwas anders angesprochen: Burkhard hat nur bemängelt, dass sie nie Thema sind, nicht, dass man sie nicht einsetzen kann. Der Einsatz einer Atomwaffe wäre wohl spielerisch herzlich affig ("Bumm, alle tot"). Aber warum sie nie erwähnt werden, oder beispielsweise Szenarios um eine Atomanlage gebastelt wurden, ist bei einem Konflikt wie dem Kalten Krieg, der so massiv von den Kernwaffen geprägt wurde, einfach nicht sonderlich logisch.
Das erschloss sich mir aus dem Artikel leider nicht so bzw. ich hab es anders aufgefasst. Ich habe aktuell keinen Überblick über die verfügbaren Szenarien innerhalb von CWGH aber aus der Erinnerung heraus gebe ich Dir Recht. Ein entsprechendes Szenario gibt es wirklich nicht. Das wäre sicherlich noch etwas was mich selbst reizen würde, ein solches zu schreiben.
😀
Ich sehe durchaus ein, dass beide Artikel in Details präziser hätten sein können, und wir geben uns diesbezüglich durchaus große Mühe (keiner von uns hatte mit diesem Spiel vorher jemals zu tun und die Bücher sind dann doch keine ganz leichte Lektüre. Für zwei Einseiter ist dementsprechend schon ziemlich viel zeit in die Artikel geflossen). Ich bitte aber auch um Verständnis, dass wir Spiele eben teilweise aus einer externen Perspektive beurteilen und nicht durch die Brille des Fans, der jedes Detail kennt und dabei seine ganz eigene Wichtigkeitsskala anlegt.
Ich rechne Euch Eure Mühe und Arbeit, die Ihr in das Magazin reinsteckt auch sehr hoch an. Und ich freue mich auch darüber wenn solche ehr unbekannten Systeme eine Erwähnung in deutschen Printmedien findet. Allerdings hätte man hier im Forum auch die Möglichkeit gehabt, sich zusätzliche Informationen zu besorgen, die die Aufbereitung der Artikel eventuell auch vereinfacht hätten und damit auch in der Kürze der Artikel, die wesentlichen Bereiche auf den Punkt bringen könne.
Greetz
Arkon