Tabletop Utopia

Tokkutai

Miniaturenrücker
20. Januar 2011
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Armeen die sich von selbst über den Spieltisch bewegen, ein Traum den bestimmt viele Hobbyisten haben.
Ich glaube in ein paar Jahren wird diese Traum Wirklichkeit.

Die technischen Möglichkeiten sind bereits vorhanden und Smart Technology könnte auch das Hobby in Zukunft verändern.
Smartphones, Tabletts, 3D-Drucker, RC-Miniroboter, RC-Minidronen und die ersten digitalen Produkte im Zusammenhang mit Tabletop
sind nur die Vorboten für eine mögliche Revolution des Hobbys.

Für mich ist es nur noch eine Frage der Zeit bis jemand das erste Skrimish Game mit ferngesteuerten Minis im 28mm Maßstab präsentiert.
Die Anfänge werden noch etwas plump daher kommen, der technische Fortschritt ist aber nicht aufzuhalten
und wer weiß vllt. bekommen wir schon in ein paar Jahren von GW die ersten Bausätze mit programmierbaren Modellen
die sich über ein Tablett zentral steuern lassen.

Sicherlich ist dies zur Zeit noch eine Utopie, aber wie schon erwähnt die technische Grundlagen sind bereits vorhanden.😀



 
Das wär ja sowas von bekloppt... das wär kein Tabletop mehr, sondern Robowarriors und hätte mit dem Sandkastenspiel nichts mehr zu tun... Würde die Entwicklung nicht mitmachen...
Dem kann ich nur zustimmen! Ist wie Pen and Paper Rollenspiel mit digitalem Spieltisch. Das verfälscht das eigentliche Hobby. Zum Table Top gehört eben auch das Bemalen, Umbauen, Gelände bauen usw. Nicht nur das Ausspielen der Kämpfe (wobei es auch Leute geben soll, die ausschließlich Spielen - die kann ich natürlich auch tolerieren, wäre aber nicht meins).
 
Das ist auch nichts wirklich neues. Mir fällt gerade ein, dass ich (gemeinsam mit ein paar anderen Leuten) schon 2006 einem Freund ferngesteuerte Panzer (ungefähr 30cm lang) zum Geburtstag geschenkt habe. Die haben sich gegenseitig beschossen (Knopf an der Fernbedienung zum schießen und irgendwelche Sensoren die die Treffer registrieren an den Panzern) und wenn man den gegnerisches Panzer getroffen hat, hat der andere Spieler über seine Fernbedienung einen kleinen Stromschlag bekommen 😀. So etwas ist eine nette technische Spielerei, hat aber mit dem Table Top Hobby recht wenig zu tun und wird es wohl auch kaum ersetzen können.
 
Weniger Utopie, als eine Frage der Kompetenzbündelung... und der Frage was genau man will.
Den Mal- und Bastelfaktor sehe ich da garnicht als Problem, denn man kann ja durchaus auch weiter malen und basteln.

Es gibt bereits Modelle im Maßstab 1:87, die entweder fern- oder pcgesteuert fahren (ersteres hab ich vor ein paar jahren mal auf der Intermodellbau gesehen, letzteres passiert soweit ich weiß im Miniaturwunderland in Hamburg).
Sprich die Technik für Tabletop mit Schwerpunkt auf Panzerschlachten wäre absolut realistisch.

Die Frage ist jetzt nur: Wo bleibt der Mensch? Greift er direkt per Fernsteuerung ein und lenkt das Modell direkt selbst? oder gibt er per PC/Tablet Befehle und diese werden umgerechnet und nur die Bewegung der Modelle passiert automatisch?

Muss zugeben, dass ich die Vorstellung recht genial fände, den Modellen per Tablet o.Ä. Befehle zu geben (meinetwegen die eigene Runde am Stück vorplanen) und dann die durchführung "von Geisterhand" am Tisch zu beobachten.
 
Man sollte jetzt diese Utopie nicht nur auf das austragen der Kämpfe reduzieren. 🙂
Bemalen, Umbau-, Gelände- und Spieltischbau wären auch in meiner Vorstellung nach wie vor ein fester Bestandteil des Hobbys,
genauso wie die strategische Komponente im Spiel.

Fangen wie doch einfach mal mit den Minis an.
Im Gegensatz zu heute hätten die ein technisches Innenleben das auf einem Daumennagel Platz hätte.
Kleinste mechanische Teile und Miniservos sorgen für die nötige Beweglichkeit.
Mikroprozessoren übernehmen die Steuerung und Sensoren ermöglichen es dem Modell sich im Raum zurechtfindet.
Das Äußere ließe sich wie heutzutage auch individuell umbauen und bemalen.

Die Spielfläche auf der diese Minis agieren würde sich nicht wesentlich von der unterscheiden wie wir sie kennen.
Der Unterschied zu heute wäre lediglich der, dass eine gewisse Anzahl von Kameras den Spieltisch umgeben.
Zum einen um es den Modellen zu ermöglichen ihre Position im Raum zu bestimmen und zum anderen
um das Spielfeld auf dem Tablett des Spielers abzubilden.

Den Spielablauf könnte man mit heutigen PC-Strategiespielen vergleichen, nur eben mit ''realen'' Einheiten.
Messen von Abständen würden der Vergangenheit angehören da alle Einheiten via touch skreen vom Tablett aus bewegt werden
und zwar nur so weit wie es ihr Profilwert erlaubt.
Ein Zufallsgenerator könnte die Würfel ersetzen bei der Abwicklung der Kämpfe,
wobei Bonus und Malus schon in das Ergebnismit einbezogen wäre.

Hier mal nur drei Beispiele wie weit die Technik jetzt schon vorangeschritten ist.



Unterm Strich Betracht ich solch einen technische Erweiterung nicht als Bedrohung sondern mehr als eine Bereicherung
und ich glaube schon, dass der technische Fortschritt auch vor dem Hobby zukünftig nicht halt machen wird.
 
Die Frage ist, ob es dann noch wirklich als Table Top zu bezeichnen wäre. Für meine persönliche Definition, nein. Es wäre ein "Wargame", welches mit diversen technischen Spielereien umgesetzt wird. Zudem würde, trotz des beeindruckenden technischen Fortschritts, vieles nicht möglich sein, was bei einem TT wichtig ist.

Trotz der vielen, mittlerweile erschwinglichen technischen Spielereien, glaube ich nicht, dass wir so etwas bald in sinnvoll finanzierbarem Rahmen käuflich erwerben können. Da würde ja doch einiges dazu gehören, vom Tablet oder PC der das ganze steuert (mehrere hundert Euro Investition) über die erwähnten Kameras bis hin zu den Spielfiguren. Das dürfte immer noch ein Vielfaches von einer teurer GW Armee sein. Zudem glaube ich nicht, dass sich diese Art Umsetzung des TT in der Community durchsetzen könnte.
 
oooh tokkutai du hast was böses angefangen (die diskusion könnte spaßig und interessant werden^^)😀

vielleicht müsste man das ganze (erstmal) noch etwas abstrahieren.
ich bleib einfach mal bei meiner panzerschlacht ( hier hat man viel platz für die technik in den fahrzeugen und die benötigten funktionen sind recht eingeschränkt: fahren, turm drehen).
wenn man den spieltisch jetzt in kleine quadrate/hexagons einteilt, könnte man zweidimensional jedem feld werte wie "frei", "nicht betret/befahrbar", "sichtblockierend" geben. "der rechner" weiß nun, wo die panzer herfahren können und wo nicht, und wo sie nicht durchschießen können). gleichzeitig kann man auf dem richtigen tisch sein selbst gebautes gelände aufbauen, wie es einem beliebt, es muss nur mit den im pc hinterlegten daten übereinstimmen.
bindet man jetzt auch noch die fahrzeuge an die felder, benötigt man nichtmal komplizierte erkennungsmöglichkeiten wo sich die einheit gerade befindet, sondern nur seinen startpunkt + weg (1feld vor, 3 rechts ...etc.-)

zumindest würde ich das ganze erstmal als eine "andere darstellungsart" sehen.

das bisherige spiel wirklich ersetzen...hmm...nee erstmal nicht (dafür gehört das spielen an sich einfach zu sehr zum spielen dazu ^^)
 
oooh tokkutai du hast was böses angefangen ...
Ich gestehe ich bin ein Tunichtgut. 😀

Das Beispiel Panzerschlacht weist schon mal in die Richtung wie Tabletop in der Zukunft aussehen könnte.
Die Frage, ob dies noch Tabletop ist würde ich mit ja beantworten.
Modelle werden taktisch über einen Spieltisch manövriert mit dem Ziel ein vorteilhafte Position einzunehmen
für darauf folgende Abwickelung bestimmter Kampfhandlungen.
Im Grunde genommen wäre es also das gleiche Spiel, nur um eine technische Komponente erweitert.

Bei den Kameras sehe ich eigentlich keine Probleme. Acht bis Zehn könnten schon aus reichend sein
und bedenkt man wie klein solche Geräte heute schon sind dürften diese in der Zukunft kaum größer als ein Chip sein.
Vorstellbar wäre ein Rahmen über dem Spieltisch an dem diese ''cam-chips'' angebracht sind.
Aus heutiger Sicht wären die Kosten für die erforderliche Technik natürlich noch sehr hoch,
aber blickt man mal zurück waren z.B. Computer vor Zwanzig Jahren um ein Vielfaches teurer als heutige Modell und die haben
eine Leistung von der man damals nur geträumt hat.
Eine ähnlich Entwicklung konnte man bei Video Games und Konsolen beobachten. Was für uns zum Alltag gehört
war vor einigen Jahren noch reine Utopie.

In wie weit die Community bereit ist für eine neue Form des Tabletop lässt sich nur schwer vorhersagen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine ablehnende Haltung wahrscheinlicher, weil vom einzelnen Hobbyisten sehr viel
in das ''traditionell Tabeltop'' investiert wurde.
Abgesehen davon ist der Markt für Tabletop (wie wir es kennen) noch groß genug.
Die entsprechende Nachfrage ist noch immer vorhanden, aber es ist nicht auszuschließen,
dass diese Nachfrage irgendwann zurück geht. Spätestens dann wird sich Tabletop neu erfinden müssen
und der Schritt hin zu technischen Neuerungen wäre aus meiner Sicht nur logisch.
Ich könnte mir gut vorstellen, das unser Enkelkinder morgen mit Verwunderung auf Modelle blicken
die wir heute noch Manuel über den Spieltisch bewegen.
Aber vllt. haben wir ja Glück und einer der Knirpse erfindet etwas mit dem wir unsere Armeen ''upgraden'' können
um mit ihnen eine ''andere Form'' des Tabletop zu spielen.^^

PS😡gul_aldert Gegen unverschämte Katzen hilft nur eine Großoffensive. 😀
 
Das Problem an Technik ist aber das sie kaputtgehen kann, klar Minis können das jetzt natürlich auch schon aber die kann man mit Kleber selbst flicken.
Wenn jedoch die Technik/Servos oder sonst was an meinem Cybot kaputt geht kann ich das nicht selbst reparieren, das wäre so das größte Problem das ich damit habe.
Und bis sich Space Marines (als die Infantrie Jungs) realistisch bewegen vergeht denke ich noch etwas Zeit.
 
Also witzig stelle ich mir das ja schon vor, da lässt sich sicherlich eine ganze Menge machen. Ich muss allerdings sagen, dass ich unterm Strich nicht den echten Mehrwert gegenüber einem herkömmlichen Tabletopspiel sehe. Sicher, man kann sich das Messen von Abständen sparen, aber ansonsten...
Unterm Strich läuft es auf eine technische Spielerei raus, aber das Entscheidende am Tabletop-Spielerlebnis sind doch Taktik und Würfelglück.
Nichts desto trotz ist die Vorstellung einer Chaosgeisel die selbständig über das Spielfeld läuft schon ziemlich cool. 😎

Ansonsten...

Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine ablehnende Haltung wahrscheinlicher, weil vom einzelnen Hobbyisten sehr viel
in das ''traditionell Tabeltop'' investiert wurde.

Wenn ich mich mal an diesem Forum orientiere, welches ja doch immerhin recht groß ist, würde ich sagen, dass ein großer Teil der Spieler recht konservativ ist. Social Media, Smartphones etc... der ganze neumodische Kram ist für viele hier Teufelszeugs. Glaube kaum, dass so ein Umfeld besonders begeistert auf einen radikalen Wandel beim Lieblingsspielzeug reagiert.
 
Für mich ist ein ganz wichtiger Grund, dass ich noch dabei bin, die Arbeit die ich schon investiert habe. Ich weiß genau, ich müsste in ein anderes Spiel genauso viel Arbeit investieren, und das könnte ich bei meinem derzeitigen Leben nicht. Also bleibe ich dabei.

Anders sieht es aus bei "niederschwelligeren" Spielen. Etwas das schnell mal gekauft ist, ist auch schnell mal wieder verkauft und vergessen. Und ich denke, vor diesem Problem würden zukünftige Tabletops aus fertigteilen oder 3D Projektionen ganz massiv stehen. Gekauft, weggeworfen, vergessen. Entwicklungszyklen wie bei Computerspielen.

Andererseits würden elektronisch gesteuerte Modelle natürlich eine NOCH NOCH NOCH größere Anzahl von Sonderregeln erlauben, die noch ganz andere Auswirkungen auf das TT haben können wie heute unsere Sonderregeln. Das geht deswegen, weil man sich den scheiß nicht mehr merken braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor dem Hintergrund, dass schon bald die zweite Generation der sogenannten Digital Natives in ein Alter kommt
wo sie sich für Tabeltop begeistern könnte, halte ich ein Spielkonzept wie ''traditionelles Tabletop'' für ein Auslaufmodell.
Reduziert man dieses Konzept auf das Wesentliche, so bleibt nicht viel mehr als eine Form von Schach mit Kniffel-Einlage,
verpackt in ein hoch komplexes Regelwerk.
Ob sich, auf lange Sicht, solch ein Konzept an einem hart umkämpften Spielmarkt wird behaupten können wage ich zu bezweifeln.
Eine Generation für die das Smartphone quasi schon zu einem Körperteil geworden ist wird vermutlich kaum die Bereitschaft
entwickeln komplexe Regelwerke zu verinnerlichen, nur um dann in endlosen Würfelarien unbewegliche ''Plastikpüppies''
über ein Spielfeld zu schieben. 🙂

Sicherlich kann man vieles aus heutiger Sicht als technische Spielerei abtun und ohne spielerischen Mehrwert betrachten.
Aber was sich heute noch auf einer experimentelle Stufe befindet wird man schon in ein paar Jahren
in jedem Elektro- oder Spielzeugladen kaufen können.
Sicherlich hätte solch ''Spielzeug'' anfangs seinen Preis, aber heute bekommt man so was wie Flat Screens auch schon hinterher geschmissen.


Vielleicht noch etwas zu dem Argument, man würde beim Spielen doch mehr auf sein Tablett schauen
als auf das was auf den Spieltisch passiert. Dem würde ich widersprechen.
Aus meiner Sicht ist es viel faszinierender die Modelle dabei zu beobachten wie sie sich über die Spielfläche bewegen
als das Geschähen nur auf dem Tablett zu verfolgen.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte einfach mal das diese andere Form des Tabletop ein Publikum finden kann,
ähnlich wie heute schon im E-Sport.
Sicherlich wären die Anfänge noch bescheiden, aber wer hätte vor Jahren gedacht, dass ein E-Sportevent riesige Hallen füllen kann.
Im ''traditionellen Tabeltop'' wäre eine solche Entwicklung sehr unwahrscheinlich weil der eigentliche Spielablauf doch sehr langatmig ist.
Im ''E-Tabeltop'' würden die einzelnen Spielphasen schneller ablaufen und so dem Spielverlauf viel mehr Dynamik verleihen.
Ein breites Publikumsinteresse würde zu dem noch ganz andere Dinge möglich machen.

Natürlich will ich nicht ausschließen, dass im Zuge solch einer möglichen Entwicklung unsere Form des Tabletop
weiter hin fortbesteht, allerdings hätte das ''traditionelle Tabeltop'' einen weitausschwereren Stand als heute.
Es hätte zwar noch immer seine Liebhaber und vllt. nutzen es einige auch als Einstieg in die Welt des Tabletop,
aber es ist eher anzunehmen, dass ''E-Tabeltop'' den größeren Reiz auf nachfolgende Spielergenerationen ausübt.
 
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Sicherlich hätte solch ''Spielzeug'' anfangs seinen Preis, aber heute bekommt man so was wie Flat Screens auch schon hinterher geschmissen.

Ich glaube dieser Haken wird total unterschätzt. Die kosten für ein komplett selbständiges voll elektronisches bzw ferngesteuertes Tabletopspiel selbst bei massenproduktion stell ich mir unfassbar teuer vor. Und ich glaube auch nicht das sich so ein Spiel nur annähernd den Verkaufszahlen von Flat Screens oder iPhones nähern wird und dementsprechend selbst bei ausgereifter entwicklung hohe Preise hat. Dann doch lieber die Eisenbahn die im Kreis fährt 😀

Da könnt ich mir schon eher vorstellen das der ein oder andere Technikfreak sowas in Eigenregie umsetzt.

Aber ich will diese Vorstellung auch nicht totreden, cool fänd ich's schon. Weiß nicht wie das mit Infantrieeinheiten flexibel umsetzbar wäre.. klingt schwierig, aber mit Fahrzeugen kann ich's mir auf jeden Fall gut vorstellen. Ist auf jeden Fall cooler als die altbekannte Eisenbahn die nur im kreis fährt. 😀