Kurze Worte.
Vorbereitung:
Tag 17
Im sanften Sonnenlicht lagen die Schützengräben der ersten Verteidigungslinie von Granach und man konnte schon erste laute Befehlsrufe und das Wimmeln von Duzenden von imperialen Soldaten vernehmen. Das Spiel des Lichts und der Schatten verliehen dem imposanten Bau eine gemütliche und liebliche Atmosphäre und langsam aber sicher erreichte die Wärme der Sonne auch die letzten Winkel der über die Nacht feucht gewordenen Grabenwände. Es war mitten im Frühling und niemand hätte erwartet, dass auf diesem Planeten die Vorbereitungen für die Verteidigung des Planeten im vollen Gang waren und bereits Tausende von Soldaten auf ihren Einsatz warteten. Sie befanden sich alle in den insgesamt 15 Verteidigungslinien um die Hauptstadt Granach Primus sowie in der Stadt selbst.
Täglich brachten Raumschiffe neue Truppen um die Linien zu verstärken und dem Gegner keine Schwachstelle zu zeigen. Er konnte kommen.
„Jetzt hocken wir schon 2 verdammte Wochen in diesen Drecksgräben und vom Feind ist keine Spur. Ich hasse das. Dieses Warten auf den Angriff, als ob wir nichts Besseres zu tun hätten. Und der Fraß ist auch zum kotzen. Kaum warme Mahlzeiten und fast nur diese widerlichen Rationen, von welchen man nicht annähernd satt wird.“
Soldat Olaf Erikson saß in einem der notdürftig aufgebauten und minimalen Kasernenzelte. Für Bunker oder vergleichbares hatte die Zeit nicht gereicht. Nur einige wenige wurden erbaut um die Offiziere bestmöglich zu schützen, doch für die Soldaten mussten Zelte reichen.
Olaf blickte durch die Reihen und grüsste einige der ankommenden Soldaten, die sich größtenteils schweigend an die langen Bänke setzten und noch im Halbschlaf einen geschmackslosen Weizenbrei verzehrten. Dass einer der Soldaten sich ruckartig erhob und eine laute Schmährede an das Essen verkündete, war man sich mittlerweile gewöhnt und wurde meistens ignoriert. Die Rationen waren knapp bemessen und auf einfachste Weise zubereitet, doch alle wussten, dass etwas anderes gar nicht möglich war und für einen Soldaten geradezu illusorisch. Dennoch war es ein ausgezeichnetes Forum um seinem Frust freie Bahn zu gewähren zumal sich kaum ein höherer Offizier geschweige denn ein Kommissar jemals in die Zelte der Soldaten verirrte.
Nachdem Erikson mit Mühe und Not seinen Teller leer gegessen und die neusten Nachrichten im ‚Feldboten’ gelesen hatte stand er auf und verließ, die Zeitung unter dem Arm geklemmt, das Zelt in Richtung Schlafplatz.
Der ‚Feldbote’ war im wesentlichen eine Schundzeitung für die Soldaten in der einige knapp gehaltene Berichte über die aktuelle Kriegssituation, sehr wenige Berichte aus dem Rest des Sonnensystems, ein paar Kreuzworträtsel, in welchen jedes Mal das Wort Imperator mindestens einmal vorkam, sowie etliche leicht bekleidete Damen zur Aufmunterung der Soldaten vorgefunden werden konnten. Die Berichte waren alle in einer hinhaltenden Weise geschrieben sodass die Truppen immer das Gefühl hatten, der Feind könne jeden Augenblick eintreffen und sie somit immer kampfbereit waren.
Erikson las den Boten, wie er von den Soldaten genannt wurde, aber weder um sich zu informieren noch um sich aufzugeilen oder das Kreuzworträtsel zu lösen. Denn all diese Aufgaben erfüllt der Bote in einer Manier, welche höchstens einen präpubertierenden Jungen zur Aufmerksamkeit treiben konnte. Nein Olaf las den Boten nicht deswegen, sondern weil er diese morgendliche Belustigung über das Imperium und seine Machenschaften mittlerweile nötig hatte. Und so sah man ihn praktisch jeden Morgen über seinem Weizenbrei, oder wenn es Sonntag war über seinem Haferbrei, schmunzelnd auf die grauen Seiten blicken.
Als Olaf in seinem Schlafzelt ankam, überprüfte er als erstes seinen Dienstplan und schmiss erst die Zeitung und dann sich selbst auf harte Matratze, die in der Mitte des Zeltes auf der Plastikplache lag. Für wenige Minuten schloss er die Augen und sammelte sich um dann so gut es auf dem niedrigen Bett hinzusetzen.
Neben der Matratze lag seine Tasche mit einigen persönlichen Gegenständen und er zog daraus einen kleinen Lederbeutel heraus. Behutsam knüpfte er die schon arg beschädigten Bändel auf und nahm ein kleines Stück dünnes Papier heraus. Dann legte er etwas Tabak auf das Papier und rollte sich seine allmorgendliche Zigarette. Die meisten anderen Soldaten rauchten diese widerlichen LHO-Stäbchen doch Olaf verspürte nur schon beim rollen der Zigarette ein beruhigendes Gefühl, welches sich dann beim Rauchen derselben noch immens verstärkte.
Da das Rauchen in den Zelten aber strengstens verboten war, begab er sich zum Ausgang und schritt durch die Plastikvorhänge ins Freie. Das Freie war ein etwa 2 Meter tiefer Schützengraben, in welchem sich die Soldaten verschanzt hatten und so auf den Gegner warteten. Die Erde war noch feucht doch Olaf interessierte sich nicht dafür und lehnte sich an die Wand gegenüber dem Eingang und entzündete die Zigarette.
Nachdem er die ersten tiefen Züge inhaliert hatte und sein Gehirn das Nikotin aufnahm vernahm er das wohlige Gefühl der Wärme und der Unbeschwertheit, welches ihn jeden Morgen ergriff und das er dann den ganzen Tag sehnlichst vermisste. Er hatte seinen Einsatz auf gut zwei Monate geschätzt und soviel Tabak mitgenommen wie er konnte. Trotzdem hatte er berechnet, dass es für mehr als eine Zigarette am Tag nicht reichen würde.
Vorbereitung:
Tag 17
Im sanften Sonnenlicht lagen die Schützengräben der ersten Verteidigungslinie von Granach und man konnte schon erste laute Befehlsrufe und das Wimmeln von Duzenden von imperialen Soldaten vernehmen. Das Spiel des Lichts und der Schatten verliehen dem imposanten Bau eine gemütliche und liebliche Atmosphäre und langsam aber sicher erreichte die Wärme der Sonne auch die letzten Winkel der über die Nacht feucht gewordenen Grabenwände. Es war mitten im Frühling und niemand hätte erwartet, dass auf diesem Planeten die Vorbereitungen für die Verteidigung des Planeten im vollen Gang waren und bereits Tausende von Soldaten auf ihren Einsatz warteten. Sie befanden sich alle in den insgesamt 15 Verteidigungslinien um die Hauptstadt Granach Primus sowie in der Stadt selbst.
Täglich brachten Raumschiffe neue Truppen um die Linien zu verstärken und dem Gegner keine Schwachstelle zu zeigen. Er konnte kommen.
„Jetzt hocken wir schon 2 verdammte Wochen in diesen Drecksgräben und vom Feind ist keine Spur. Ich hasse das. Dieses Warten auf den Angriff, als ob wir nichts Besseres zu tun hätten. Und der Fraß ist auch zum kotzen. Kaum warme Mahlzeiten und fast nur diese widerlichen Rationen, von welchen man nicht annähernd satt wird.“
Soldat Olaf Erikson saß in einem der notdürftig aufgebauten und minimalen Kasernenzelte. Für Bunker oder vergleichbares hatte die Zeit nicht gereicht. Nur einige wenige wurden erbaut um die Offiziere bestmöglich zu schützen, doch für die Soldaten mussten Zelte reichen.
Olaf blickte durch die Reihen und grüsste einige der ankommenden Soldaten, die sich größtenteils schweigend an die langen Bänke setzten und noch im Halbschlaf einen geschmackslosen Weizenbrei verzehrten. Dass einer der Soldaten sich ruckartig erhob und eine laute Schmährede an das Essen verkündete, war man sich mittlerweile gewöhnt und wurde meistens ignoriert. Die Rationen waren knapp bemessen und auf einfachste Weise zubereitet, doch alle wussten, dass etwas anderes gar nicht möglich war und für einen Soldaten geradezu illusorisch. Dennoch war es ein ausgezeichnetes Forum um seinem Frust freie Bahn zu gewähren zumal sich kaum ein höherer Offizier geschweige denn ein Kommissar jemals in die Zelte der Soldaten verirrte.
Nachdem Erikson mit Mühe und Not seinen Teller leer gegessen und die neusten Nachrichten im ‚Feldboten’ gelesen hatte stand er auf und verließ, die Zeitung unter dem Arm geklemmt, das Zelt in Richtung Schlafplatz.
Der ‚Feldbote’ war im wesentlichen eine Schundzeitung für die Soldaten in der einige knapp gehaltene Berichte über die aktuelle Kriegssituation, sehr wenige Berichte aus dem Rest des Sonnensystems, ein paar Kreuzworträtsel, in welchen jedes Mal das Wort Imperator mindestens einmal vorkam, sowie etliche leicht bekleidete Damen zur Aufmunterung der Soldaten vorgefunden werden konnten. Die Berichte waren alle in einer hinhaltenden Weise geschrieben sodass die Truppen immer das Gefühl hatten, der Feind könne jeden Augenblick eintreffen und sie somit immer kampfbereit waren.
Erikson las den Boten, wie er von den Soldaten genannt wurde, aber weder um sich zu informieren noch um sich aufzugeilen oder das Kreuzworträtsel zu lösen. Denn all diese Aufgaben erfüllt der Bote in einer Manier, welche höchstens einen präpubertierenden Jungen zur Aufmerksamkeit treiben konnte. Nein Olaf las den Boten nicht deswegen, sondern weil er diese morgendliche Belustigung über das Imperium und seine Machenschaften mittlerweile nötig hatte. Und so sah man ihn praktisch jeden Morgen über seinem Weizenbrei, oder wenn es Sonntag war über seinem Haferbrei, schmunzelnd auf die grauen Seiten blicken.
Als Olaf in seinem Schlafzelt ankam, überprüfte er als erstes seinen Dienstplan und schmiss erst die Zeitung und dann sich selbst auf harte Matratze, die in der Mitte des Zeltes auf der Plastikplache lag. Für wenige Minuten schloss er die Augen und sammelte sich um dann so gut es auf dem niedrigen Bett hinzusetzen.
Neben der Matratze lag seine Tasche mit einigen persönlichen Gegenständen und er zog daraus einen kleinen Lederbeutel heraus. Behutsam knüpfte er die schon arg beschädigten Bändel auf und nahm ein kleines Stück dünnes Papier heraus. Dann legte er etwas Tabak auf das Papier und rollte sich seine allmorgendliche Zigarette. Die meisten anderen Soldaten rauchten diese widerlichen LHO-Stäbchen doch Olaf verspürte nur schon beim rollen der Zigarette ein beruhigendes Gefühl, welches sich dann beim Rauchen derselben noch immens verstärkte.
Da das Rauchen in den Zelten aber strengstens verboten war, begab er sich zum Ausgang und schritt durch die Plastikvorhänge ins Freie. Das Freie war ein etwa 2 Meter tiefer Schützengraben, in welchem sich die Soldaten verschanzt hatten und so auf den Gegner warteten. Die Erde war noch feucht doch Olaf interessierte sich nicht dafür und lehnte sich an die Wand gegenüber dem Eingang und entzündete die Zigarette.
Nachdem er die ersten tiefen Züge inhaliert hatte und sein Gehirn das Nikotin aufnahm vernahm er das wohlige Gefühl der Wärme und der Unbeschwertheit, welches ihn jeden Morgen ergriff und das er dann den ganzen Tag sehnlichst vermisste. Er hatte seinen Einsatz auf gut zwei Monate geschätzt und soviel Tabak mitgenommen wie er konnte. Trotzdem hatte er berechnet, dass es für mehr als eine Zigarette am Tag nicht reichen würde.