Tau-Story II

Dominicus

Testspieler
12. Oktober 2003
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Kyle umklammerte den schwarzen Holzschaft seines Lasergewehrs...da waren sie nun! Acht Überlebende seines Trupps, Angehörige des 12. Brimlock Dragoner Regiments...irgendwo im System des Damokles Golfs, auf einem Planeten der xenoiden Tau...kurz vor einer der Städte der Aliens und ach ja: Unter heftigen Feindfeuer.
„Was ist jetzt? Springt die scheiß Chimäre immer noch nicht an?“
„Es ist zuviel Staub in den Brennkammern...ich brauch noch drei Stunden für die Reparatur!“
„Falls wir dann noch Leben...!“ flüsterte Kyle düster.
Plötzlich wurden die Erdwälle ihrer Stellung durch Energieeinschläge aufgewühlt...mit der Geschwindigkeit eines Pfeils rasten fünf Xeno-Konstrukte über den Garben und beharkten die Dragoner mit Salven ihrer Photonengewehre.
„Die Suppenschüsseln sind wieder da...Feuer!“
Der konzentrierte Beschuß der Soldaten holte drei der Dronen vom Himmel, die in weißglühenden Blüten in einen nahen Wald krachten. Kyle wischte sich den Schweiß von der Stirn und legte eine neues Magazin in sein Gewehr.
„Das war knapp, was Jonny...Jonny?“
Jonny lag neben Kyle im Dreck, ein rauchendes Loch war da, wo früher sein Gesicht war....auch die anderen waren durch die Energieladungen erwischt worden...nun waren nur noch er und Grigg, der Mechaniker da.
„Verflucht Grigg...bring das Ding auf Vordermann...wir müssen zu unseren Jungs stoßen sonst sind wir am Arsch!“
Aus den Augenwinkeln bemerkte Kyle einen Lichtreflex und wußte sofort was jetzt kommen würde....
„EIN ZIELMARKER!!!! VOLLE DECKUNG!“
„Hä...was zum...“hörte er Grigg rufen, aber Kyle hechtete schon aus der Stellung, da ein hohes Pfeifen ertönte, als sich die Rakete auf die Chimäre herab bewegte. In einer hohen Feuersäule verschwand der Schützenpanzer mitsamt Grigg.
„Großartig...ich bin am Arsch der Galaxie und ganz allein!“ murmelte Kyle als ihm auf einmal das Gewehr durch einen Schlag aus der Hand gerissen wurde.
Er wurde herum geschleudert und versuchte nach seinem Gewehr zu greifen, doch es war zu Schlacke geschmolzen, da es durch einen Photonenstoß getroffen worden war.
„KEINE BEWEGUNG ODER DU BIST TOD!“
Kyle rappelte sich auf und blickte auf einen ca. 1.50m großen Xenoiden, der auf ihn mit einer langläufigen Energiewaffe zielte. Er war gekleidet in graue Panzerplatten und trug einen langen Helm, in dessen Frontseite Okulare Objekte eingefügt waren.
„Wi...wieso sprichst du imperiales Gotisch?“
„Ich habe einen Universalübersetzer, der mit Hilfe von Angaben imperialer Freihändler programmiert wurde...hilft bei Verhören!“
Kyle glaubte etwas wie ein kehliges Lachen zu hören.
Plötzlich entspannte der Tau seine Haltung und nahm dem Helm ab. Er hatte knopfgroße, schwarze Augen sowie eine blaugraue, ledrige Haut.
„Ich bin La’Kais, wer bist du?“
„Kyle Roberts, 3. Zug des 12. Mobilen Brimlock Dragonerregiments.“
„Äh...ich sag mal Kyle...du darfst Kais sagen...willst du was zum trinken?“
„Du willst mich vergiften!“
„Wenn ich dich töten wollte, hätt‘ ich dir den Kopf weggeschoßen!“
Kais reichte ihm eine metallene Flasche, als Kyle daran roch fiel ihm sofort der Geruch nach Alkohol auf.
„Ist das...Schnaps?“
„Kann ganz schön anstrengend sein, ständig fürs höhere Wohl zu kämpfen!“
Das Getränk brannte wie Feuer, aber erwärmte seine wunden Glieder und lies Kyle sich besser fühlen.
“Was willst du von mir Xenos?“
„Kais...wir werden in zwei Dec (1 Dec=1,5h) diesen Sektor mit schweren Einheiten überrennen, und in zwei Rotaa (Rotaa=15h) trifft eine neue Flotte ein, die euch aus dem Golf treiben wird....willst du sterben?“
„Nein!“
„Schau, wir Tau wollen niemanden bekämpfen, wir bieten allen Völkern eine freie Kooperation mit uns an, für das höhere Wohl. Ihr seid zwar sehr stark, aber ihr werdet uns nicht bezwingen können!“
„Aber...ihr seid unsere Feinde...ihr schlachtet uns ab!“
„Und ihr uns auch...hey wir stehen hier auf meinem Planeten! Das ist aber vorbei, wir werden siegen. Aber wir erwarten Tausende gefangene Soldaten, es steht jedem frei sich uns anzuschließen und sich in unser Reich einzugliedern! Ihr könnt nur dabei gewinnen, schon viele deiner Kameraden haben sich uns angeschlossen!“
Kyle dachte an seine Heimat...an das makropolübersäte Brimlock Secundus, an die verseuchten Flüsse, die Staubwüsten und die hohe Strahlung, er dachte an seine Kaserne, den mörderischen Drill, die drakonischen Strafen, er dachte an die Mobs der Hexenjäger, die durch die Straßen zogen und blindlings Leute exekutierten. Dann blickte er sich um, am Rand des Horizont erhoben sich sanfte grüne Hügel, ein sanfter Wind strich ihm über das Gesicht. In der Ferne erhoben sich die weißen Marmorkuppeln der Taustadt. Er dachte an die geometrisch angelegten Hydrofarmen, an denen sie vorbeigezogen waren und an die perfekt gearbeiteten Straßen die Gesäumt waren von langen Baumalleen.
„Na gut...es kann ja nicht schlimmer werden...gehen wir!“