Auszug aus dem Bericht von Major P. Chan an das HQ des Alpha-Regiments der Wolfs Dragoner vom 11.06. :
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Im Zeitraum 06.-11.06. unterstützte die 2. Kompanie des Baker-Bataillons auftragsgemäß die Aufklärungs- und Sicherungsaufgaben eigener Panzer- und Hovereinheiten den Sektoren D23-3B-D und D-23-4D-G durch nachdem es von dort vereinzelte Berichte über das Auftreten von un- bzw. nur leichtgepanzerten Feindkräften gab welche vermutlich immer noch versuchten von dort Material zu bergen bzw. Aufklärungsergebnisse zu erlangen. Nach den schweren Gefechten am 04. und 05.06. nördlich des Elk-Rivers in diesen Sektoren konnte die eigene Luftaufklärung dort keine Mittel mehr einsetzen und so überwachten die noch kampffähigen Kräfte der 2. Kompanie das weiträumige und dünnbesiedelte Gebiet nur stichprobenartig, wurden von dort doch keine Feind-Mechs mehr erwartet. Unterstützt wurden die 3 (alle nur noch unvollständigen und sich zudem im Einsatz abwechselten) Lanzen der 2. Kompanie in o.a. Sektoren durch eine komplette Scoutlanze des Charlie-Bataillons und einige schnelle, selbständig operierende, Hover-Züge.
Alle dabei eingesetzten Einheiten eroberten, vertrieben bzw. vernichteten in den 5 Tagen ihres Einsatzes zusammengerechnet mehrere kleine Gruppen von Aufklärungs- und Bergungs-Kräften, darunter 14 leichte Radpanzer, 4 Hover und 23 Transportfahrzeuge - von denen nur 7 erobert werden konnten, einige mit Munition und techn. Ausrüstung beladen welche der Feind durch unseren überraschenden Vorstoß in dieses Gebiet und die folgenden Kämpfe nicht mehr zum Einsatz bringen bzw. abtransportieren konnte. Dabei wurden 42 Gefangene eingebracht und befragt während auf unserer Seite 3 Panzer und 2 Hover sowie 11 sonstige Fahrzeuge und 23 Mann als Verlust anzusehen sind. Insgesamt gesehen wurde die Lage in diesen Sektoren aber – auch durch das Regiments-HQ – ab dem 09.06. als gesichert und stabil eingeschätzt da die wichtigsten Brücken über den Elk-River zerstört wurden und eigene leichte Einheiten bzw. Bergungsteams im nördlichen Teil dieser Sektoren ab dem 09.06. zumeist ungestört agieren konnten.
Umso überraschender war das Aufeinandertreffen der 2. Kampflanze der 2. Kompanie mit einer nahezu gleichstarken Feindlanze im Sektor D23-3D/4 am späten Nachmittag des 10.06. nach 17:37 Uhr. Unsere gemischte Lanze setzte sich zusammen aus:
Marauder – 2nd Lt Leo Braxler, welcher (nach der schw. Verwundung von 1st Lt Martha Ward am 05.06.) die Führung der Lanze übernahm
Warhammer – 1st Sgt Tom Surmii
Crab – Sgt Ivar Roc (ein am 05.06. fast unbeschädigt erbeuteter Kurita-Mech welcher bis zum 08.06. einsatzbereit sowie neu angemalt wurde!)
Hermes II – Sgt Enya O’Donnell (abgestellt vom Charlie-Bataillon als schneller Scout)
In einem sehr kurzen 13min-Gefecht gelang es der 2. Kampflanze der 2. Kompanie des Baker-Bataillonsdabei, 3 der 4 Feind-Mechs zu zerstören (je 1x Warhammer, Crab und Wolverine), den 4. Mech zu erbeuten (Marauder, Cockpit zerstört) sowie 2 Gefangene einzubringen. Diese gehörten mit großer Sicherheit zu einer Einheit welche dem berüchtigten „Red Duke“ (Herzog Ricol) zugeschrieben wird, allerdings konnten wir bisher bei einer 1. Vernehmung dieser 2 Gefangenen keine wesentlichen Informationen gewinnen weshalb sie an das Regiments-HQ überstellt wurden.
Es ist nicht bekannt, warum diese Mech-Einheit des Hauses Kurita im Sektor D23-3D operierte und das zudem ohne eigene Aufklärung bzw. Unterstützung nördlich des Elk-Rivers.
Im Gegenzug verlor die 2. Kampflanze einen eigenen Mech (Crab, Sgt Roc nur leicht verwundet) und ein weiterer Mech wurde schwer beschädigt (Marauder, 2nd Lt Braxler unverletzt). Aufgrund der Dringlichkeit einer Feld -Reparatur habe ich gestattet, dass Lt. Braxlers Marauder mit Teilen des von ihm erbeuteten Marauders instandgesetzt wird aber auch danach besteht diese 2. Lanze aktuell nur noch aus 2 schweren Mechs denn sie hat, nach dem Verlust des Mechs von 1st Lt. Ward (Griffin) und des Ersatz-Mechs von Sgt Roc bereits einen weiteren mittelschweren Mech verloren und somit weise ich hiermit nochmals auf die Dringlichkeit eines adäquaten Ersatzes hin!
Aus Zeitgründen füge ich hier nur Teile eines Mitschnittes des 1. Berichtes von 2nd Lt Braxler an:
„…um 17:34 Uhr erreichte Sgt O’Donnell die von uns als Zwischenziel gewählte alte Radarstation im Sektor D23-3D/4 und wartete auftragsgemäß auf meine Lanze. Wir schlossen gerade zu ihr auf als sie, völlig unerwartet, um 17:37 Uhr 2 Mechs südlich unserer Position erkannte. Diese gaben auf Anfrage keine Kennung ab sondern verschwanden kurz hinter einer der vielen Busch- und Baumgruppen in diesem sehr hügeligen Gelände. Wir fragten über Com das HQ an, ob sich eine andere Lanze des Bataillons in unserem Sektor befinden würde und forderten, auf die negative Antwort hin, Verstärkung an. Keine Minute später meldete Sgt O’Donnell bereits 4 Mechs in den Farben Rot und Schwarz, darunter einen Marauder und Warhammer, welche sich uns in eindeutig feindlicher Absicht näherten. Ich bezog mit meinem Marauder eine erhöhte Position auf einem Hügel, 1st Sgt Surmii westlich von mir auf einem anderen Hügel während ich Sgt Roc und Sgt O’Donnell in eine Deckung auf meiner linken Flanke, also östlich von mir, befahl.
Um 17:39 Uhr erkannte ich in über einem Kilometer Entfernung erstmals persönlich einen der Gegner, dann 2 weitere dahinter. Diese hatten uns offensichtlich ebenfalls bemerkt und gruppierten sich gerade zum Angriff. Aufgrund der unübersichtlichen Lage in diesem Gelände verhielt ich mich passiv und begann genau 17:40:45 Uhr das Gefecht auf große Entfernung sobald der Gegner in Reichweite kam mit meinen PPC’s aber alle Schüsse gingen – so wie alle Schüsse meiner Einheit aber auch die des Gegners – noch daneben. Der Gegner bezog kurz Stellungen im bzw. hinter einem Wald südlich von uns und wir tauschten eine weitere Salve aus, mit geringer Wirkung. Dann bewegte sich die Feindlanze mit jetzt gut erkennbaren 4 Mechs auf uns zu. Ich und 1st Sgt Surmii verblieben weiter passiv auf unseren Positionen und feuerten auf mittlere Distanz während Sgt Roc auftragsgemäß zum Feind vorstieß um dessen Stärke aufzudecken (ich musste ja mit weiteren Feind-Mechs rechnen) bzw. das Feuer auf sich zu ziehen. Der Gegner schluckte den Köder auch und konzentrierte sowohl sein Feuer auf den Crab von Sgt Roc und ging nach 2 Salven auch wie erhofft seinerseits zum Angriff über. Während er sein Feuer zumeist und leider sehr erfolgreich auf den Crab konzentrierte, nahmen ich und 1st Sgt Surmii den Marauder auf’s Korn und schafften zu unserem Glück mit Sicherheit einen Treffer am Kopf denn der Gegner hielt sofort inne und strauchelte. Dennoch setzen er und die gegnerische Crab dann ihren Angriff auf Sgt Roc fort um ihn aus dem Gefecht zu nehmen da dessen Crab bereits sichtlich beschädigt war. Der Versuch von Sgt Roc, sich zurückzuziehen, misslang auch und so stürmte Sgt O’Donnell mit ihrem Hermes II aus ihrer Deckung hervor um Sgt Roc zu unterstützen, hierbei gelangte sie bis in den Rücken des Feind-Marauders. Da ich – aufgrund des schnellen Angriffes des Gegners - mit einem Verlust des Mechs von Sgt Roc rechnen musste, befahl ich eine Feuerkonzentration aller Waffen auf das Cockpit des bereits beschädigten Marauders und hatte Erfolg denn der – bisher nahezu unbeschädigte – Marauder wurde ausgeschaltet nachdem das Cockpit von einem der vielen Schüsse meiner kompletten Lanze um 17:45 Uhr endgültig zerstört werden konnte. Im Gegenzug wurde der Crab von Sgt Roc weiter schwer beschädigt und stürzte (zudem noch überhitzt) zu Boden.
Sgt O’Donnell zog sich reaktionsschnell aus dem ihr drohenden Nahkampf mit dem Feind-Crab zurück auf welche wir in Folge das Feuer konzentrierten. Mir kam es so vor, als würden die verbleibenden 3 Gegner nach dem Verlust ihres Anführers zögerlicher, ja sogar geschockt, agieren denn ihr – bisher so gut liegendes Feuer – verlor deutlich an Treffsicherheit. Sgt Roc gelang es sogar, trotz schwerer Schäden , seinen überhitzten Mech wieder auf die Beine zu bringen und kämpfte weiter während Sgt O.Donnell sich erneut ins Gefecht stürzte als jetzt der feindliche Wolverine herbei eilte, um seine eigene und von uns bedrängte Crab zu unterstützen.
Noch einmal konzentrierte der Gegner sein Feuer auf den Mech von Sgt Roc und konnten diesen auch den 2. Arm abnehmen, nicht jedoch zu Boden werfen und auch nicht den Kampfeswillen dieses guten Kriegers brechen. Zu diesem Zeitpunkt war unseren Gegnern wohl klar, dass es für sie kein Entkommen mehr geben konnte und so setzten sie mutig ihren Angriff fort. Sowohl ich, als auch 1st Sgt Surmii verließen um 17:47 Uhr unsere Stellungen wobei ich erst zurückwich und dann auf die 2 mittelschweren Mechs vor mir zulief. Im gemeinsamen Feuer erledigten wir auch den 2. Feind-Mech – ebendiese Crab (der Pilot konnte nicht aussteigen, wurde aber später verwundet aus seinem Cockpit geborgen und gefangengenommen) – vor unserer Position aber auch mein Marauder wurde hierbei beschädigt und stürzte unglücklich wobei ich mir schwerste Schäden am rechten Bein (Hüft- und Oberschenkel-Aktivatoren ausgefallen) zuzog. Damit war der Kampf jedoch bereits entschieden denn Sgt O’Donnell hatte eine Position hinter dem feindlichen Warhammer eingenommen welcher abwechselnd auf mich und 1st Sgt Surmii’s Mechs feuerte und der Wolverine vor mir hatte keinen offenen Fluchtweg mehr Richtung Süden, zum Elk-River.
Noch einmal setzte Sgt Roc seinen mittlerweile schwer mitgenommen und armlosen Mech zum Angriff an, wurde jedoch hierbei doch noch aufgehalten da seine – erst vor 3 Tagen erbeutete (!) – Crab zerstört wurde. Zu unserem Glück gelang ihm um 17:48:12 Uhr ein relativ sicherer Ausstieg und er war in Folge sogar in der Lage, trotz einiger Blessuren, bei der Gefangennahme der überlebenden Gegner zu helfen.
Wegen des schwer beschädigten rechten Beins meines Marauders feuerte ich in der Folge nur noch aus liegender Position weiter und bekämpfte zusammen mit 1st Sgt Surmii den Wolverine vor uns. Der feindliche Warhammer versuchte verzweifelt, trotz seinen sogar von uns bereits gut zu erkennenden Hitzeproblemen, mit einem Alpha-Schlag seinen Kameraden zu unterstützen. Aber vermutlich war er oder sein Mech bereits von der Hitze stark beeinträchtigt denn sein Feuer lag viel zu ungenau und als sich in Folge seines Alpha-Schlages sein Mech sofort abschaltete, war er sicher nicht weiter in der Lage zu reagieren bevor sein Warhammer sich Sekunden später in einer gewaltigen Munitions-Explosion zerlegte denn es wurde kein Ausstieg (auch nicht per Auto-Eject-System) mehr beobachtet!
Im Angesicht des sicheren Todes seines 2. Kameraden entschloss sich, der von uns bereits gut beschädige, Wolverine zum Endkampf – sicher in der Hoffnung, dass sein Mech nicht zu unserer Beute werden würde – denn er blieb stehen anstatt sich per Sprung in eine (vorläufige) Deckung zu bewegen und er setzte auch nicht zum verzweifelten Nahkampf (z.B. gegen meinen liegenden Mech) an. also schossen wir es „aus“ und bereits um 17:50:19 Uhr war das Gefecht beendet denn der letzte noch stehende Feind-Mech wurde komplett zerstört während mein Mech noch seinen schweren Laser verlor. Hier rettete das Auto-Eject-System dem schwer verwundeten Gegner das Leben so das wir ihn wenig später bergen bzw. auch gefangen nehmen konnten.
Da wir – auf meine erneute Anfrage im Com – über das baldige Eintreffen eines Zuges mit schnellen Hover-Kampfpanzern rechnen durften, schickte ich Sgt O’Donnell aus um die Fährte der Gegner zurück zu verfolgen und verblieb mit 1st Sgt Surmii bei Sgt Roc, unseren 2 Gefangenen und dem erbeuteten Maurauder bis um 17:54 Uhr unsere 1. Verstärkung (4 Hover) und bereits gegen 18:42 Uhr ein schwerer Panzerzug (4 Kampfpanzer) mit einem Reparatur- und 2 Bergungsfahrzeugen bei uns eintraf…"
Mitschnitt Ende
In Folge dieses Gefechtes verblieb 1st Sgt Surmii mit ihrem Warhammer vor Ort um Sgt Roc bei der Gefangennahme der 2 Feindpiloten zu unterstützen sowie den beschädigten Mech von 2nd Lt Braxler und anderes Bergungsgut zu sichern bis eigene Kräfte zu Übernahme eintrafen. Sgt O’Donnell folgte den Spuren der Feindlanze bis zum Elk-River und stellte fest, dass diese – bisher nicht von der eigenen Aufklärung erkannte – Mech-Einheit nicht über eine der (eh‘ zerstörten und von uns mit leichten Kräften überwachten) Brücken in das Gebiet eindrang sondern über eine Furt welche, beim aktuellen Niedrigwasser des Elk-Rivers, auch für Leichte und Mittlere Mechs gut zu überwinden ist. Daher wurde von ihr ein leichtes Beobachtungsfahrzeug (3 Mann) an diese Position befohlen um ein erneutes Eindringen von Feindkräften über diese Furt in unser Gebiet zu melden.
Die Bergung des beschädigten Mechs von 2nd Lt Braxler sowie des erbeuteten Marauders verlief erfolgreich, aber der Crab von Sgt Roc sowie auch die feindlichen Warhammer, Wolverine und Crab wurden komplett bzw. größtenteils zerstört so das eine Bergung (als Ganzes) nicht mehr in Frage kommt sondern nur noch die von Komponenten zur Ersatzteilgewinnung.
Über Nacht und am Morgen blieb die Lage im Kampfgebiet ruhig, auch die nachfolgend eingesetzten 2 Lanzen der 2. Kompanie bzw. die leicht gepanzerten Aufklärungsverbände meldeten seit über 12 Stunden keine Feindkräfte mehr. Dennoch ist vmtl. zeitnah von einem weiteren Zusammentreffen mit Feindkräften auszugehen sollte es sich wirklich um Mechs aus der Einheit von Herzog Ricol, dem „Red Duke“ handeln. Daher habe ich Unterstützung durch eine weitere Scoutlanze des Charlie-Bataillons und – da keine Mechs aus anderen Kompanien mehr verfügbar – auch einer verstärkten schweren Panzerkompanie gebeten um den Auftrag in diesen Sektoren weiter fortführen zu können.
In der ersten Nachbesprechung äußerte 2st Lt Braxler Selbstkritik hinsichtlich der Tatsache, dass er den Scout-Mech von Sgt O`Donnell zu lange an einer Position auf sich warten ließ und somit gerade in dieser Phase nicht längerfristig über das Auftreten von Feinden in seinen Sektor gewarnt wurde. Auch ärgerte es sich sichtlich über seine anfangs sehr zögerliche bzw. passive Gefechtseröffnung und das zudem auf zu große Reichweite.
In Anbetracht der anfangs unbekannten Stärke seiner Gegner und des durch Hügel und Wäldern sehr unübersichtlichen Geländes stimme ich jedoch der Art seiner Gefechtsführung zu da er, trotz des etwas unglücklichen Beginns, das Gefecht schnell und erfolgreich zu Ende führen konnte.
Im Auftrag
P. Chan, Major
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