This Quar's War

Mogelsquig

Aushilfspinsler
11. April 2019
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Als mir die Starterbox von „This Quar's War“ vorgestellt wurde, war ich von der Optik direkt angefixt. Die kleinen Quars haben einen Nerv bei mir getroffen, von dem ich vorher selbst nicht einmal wusste, dass dieser existiert. Sei es drum.

Als die Box dann erhältlich war (ca. 75€) habe ich direkt zugegriffen, ohne vorher wirklich zu wissen, worum es eigentlich geht und wie die Mechaniken sind. Schließlich hielt ich die Box in den Händen und war erstaunt, wie klein sie ist (ca. DinA3 Größe). Ich habe, warum auch immer, sie mir jedenfalls größer vorgestellt. Nach dem Aufmachen war aber klar, dass der Platz nicht einmal völlig ausgeschöpft ist. Letztlich befand sich darin folgendes: Ein kleines Regelbuch, vier Gussrahmen (mit insgesamt 24 Quars, 12 Cuftyrans und 12 Crusaders), sechs W6, das Aktivierungsdeck und eine kleine Übersicht der Einheiten und der Schussregeln.
Wenn man direkt loslegen möchte aber noch kein Gelände hat wurde von den Machern in die Unterseite der Box einige Geländeteile aufgedruckt, die man herausschneiden kann, um direkt ein 3D Pappgelände aufstellen zu können. Coole Idee, um einen ersten Eindruck zu bekommen.

Jede Fraktion hat ihren eigenen gleichen Gussrahmen, der jedoch gut gefüllt ist. Lediglich von den Körpern gibt es nur drei Varianten. Das fällt aber im Verlauf nicht weiter auf, da die Quars eh uniformiert sind. Ansonsten gibt es recht viel Auswahl an Ausrüstungsoptionen in den kleinen Gussrahmen und der Zusammenbau ging schnell von der Hand. Gussgrate gab es höchstens an den runden Körpern, die aber schnell entfernt werden konnten. Also war nach einem halben Bastelabend die Truppe aufgebaut und schonmal mit Strutkurpaste gebased.

Nun folgte die Bemalung. Ich habe mich einfach an die Illustrationen gehalten, Coftyrants habe eine blaue Jacke und beige Hose, die Crusaders eine grüne Kampfmontur. Durch ihre einfachen Posen und da ich schnell fertig werden wollte habe ich beide mit der Slap Chop Methode angemalt, wo durch ich an einem Tag mit der Bemalung dann auch fertig war. Lediglich die Bases wurde noch trocken gebürstet und mit Gras bestreut. Fertig.

Die Grundidee des Spiels sieht wie folgt aus: Es gibt ein Aktivierungsdeck, auf den Karten sind Aktivierungspunkte angeben. Wichtig dabei ist, dass man nicht selbst zieht, sondern der Gegner dies für einen tut. Die Aktivierungspunkte reichen dabei von 3-5. Also hat man immer drei Aktionen, die man machen kann und im Anschluss darf man den Gegner fragen, ob man auch eine vierte und danach vielleicht sogar eine fünfte hat. Jeder Quar darf bis zu zwei Aktionen machen und jede Aktion kostet entsprechend viele Punkte (meist 1 – in manchen Fällen auch 2 oder auch mehr).

So würde ein Zug wie folgt aussehen: Der Gegner deckt eine Karte auf. Ich fange an und lasse Quar 1 sich einmal bewegen (1 Aktionspunkt), Quar 2 lasse ich einen gezielten Schuss machen (2 Aktionspunkte). Nun Frage ich den Gegner da ich drei Aktionen bereits gemacht habe, ob ich eine vierte habe. Er bejaht es und ich lasse Quar 1 einfach auch nochmal schießen (1 Aktion). Auf die Frage, ob ich noch eine Aktion habe, verneint er dies und deckt die Aktivierungskarte sichtbar auf. Nun decke ich eine Karte für ihn auf. Dies wird so lange gemacht, bis das Deck einmal durchgespielt ist (damit man nicht abzählen kann welche Karten noch im Deck sind, wird eine Karte vorher verdeckt bei Seite gelegt). Einmal das Deck durchspielen heißt eine Runde.

Das Profil der Einheiten teilt sich in Skill, Movement, Might, Toughness, Special Rules.
Ein Standard Quar hat ein Profil von Skill:12; Movement: 5“, Might: 1W6+2, Toughness: 4, SR: -

Um zu gucken, wie man jemanden trifft wird auf den Skillwert geprüft. Man muss mit 3W6 gleich oder unter den Skill werfen. Hinzu kommen dann einige Modifikatoren die den Skillwert weiter senken. Würde ein feindlicher Quar also in einer harten Deckung (Skill -2) stehen, müsste der Quar schon mit drei Würfeln eine 10 oder niedriger würfeln. Je niedriger man würfelt, desto effektiver ist der Schuss. Nahkampf funktioniert auf eine ähnliche Weise, im Anschluss wird jedoch noch der Mightwurf gemacht und mit der Toughness des Ziels verglichen. Teilweise kann der Angriff verpuffen, aber auch absolut tödlich sein. Wenn man getroffen hat, geht das Ziel in den Status Out of Action über. Das Modell kann so lange nichts machen, bis andere Quars ihm wieder auf die Beine helfen. Erst da wird geguckt was mit ihnen passiert. Dazu wird ein Würfel geworfen und geguckt was passiert. Entweder der Quar stirbt, kommt auf die Beine oder kommt lädiert auf die Beine (mit einigen Abstufungen).

Zusätzlich gibt es noch Zufallstabellen die bspw. bei einem Grantenwurf zu tragen kommen. Das Prinzip ist aber bei jeder Zufallstabelle gleich. Es werden 2 W6 geworfen. (x ist jede Zahl außer 6 und 1)
6/6 -Sehr positiv
6/x – positiv
6/1 – positiv und negativ
x/x – ist ok
1/x – negativ
1/1 – sehr negativ
(6/6 bei einem Granatenwurf wäre also, dass die Granate genau trifft und sehr viel Schaden macht, bei einer 1/1 würde sie jedoch in der Hand des Werfers explodieren.)

Das Spiel ging beim ersten Versuch auch flott von der Hand, die Aktivierungsregel hat mal eine erfrischende Komponente. Wenn man schon einige Systeme gespielt hat, wird man hier auch schnell reinkommen. Ich habe zwar verloren, aber das war mir recht egal. Dafür war das Spiel einfach zu witzig. Und naja, wenn man Chef die Granate mit dem Gesicht fangen will, dann bleiben eben nur seine dampfenden Stiefel über.

Was mich jedoch gestört hat, war die fehlende Auflistung der Aktivierungsmöglichkeiten. Auf dem Beipackzettel standen die Werte der Quars und deren Ausrüstung sowie die ganzen Modifikatoren vom Beschuss. So musste man immer wieder nachschlagen welche Aktionen es gibt und welche man nun machen kann. Dennoch hat es mir echt gut gefallen und im Regelbuch gibt es auch eine Möglichkeit einer Kampagne mit Erfahrungspunkten.
Auch auf kleinem Maßstab hatte man schon viel Storytelling wie diese Auseinandersetzung ablief.

Ich kann es als nettes und schnelles Bier und Brezelspiel jedenfalls sehr empfehlen!