Tide of Iron - 2.Weltkrieg Brettspiel

Dark Scipio

Tabletop-Fanatiker
16. April 2001
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www.diewaldseite.de
Falls es jemanden interessiert:

Tide of Iron

Tideofiron_1.gif
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Khorgor666 @ 30.08.2007 - 16:36 ) [snapback]1067546[/snapback]</div>
heute bestellt, Amazon 54€....Der Preis bei Spielzeit war aber imo der Hammer, 79€ wollen die dafür, da hab ich mir sogar Express bei Amazon gegönnt :lol:[/b]
Aber warum Express? Ist dass nicht direkt Portofrei?! 🤔
 
Ich hab meins auch bei Amazon bestellt. Donnerstag bestellt, heute schon gekommen, feine Sache das 🙂

Habe auch eben schon gleich das erste Spiel gemacht und bin schon relativ begeistert.
Am Anfang wird man schon etwas vom Umfang der Regeln und der Unmengen an Tokens erschlagen (Das Regelbuch umfasst immerhin 48 Seiten), im Spiel selbst stellt sich aber schon nach kurzer Einspielzeit sowas wie Routine ein. Die schönen Reference-Cards helfen einem da schon gut weiter, die Spielzug-Abfolge ist dort gut geschildert. Meiner Meinung nach hätte man allerdings nicht beide Fraktionen auf einmal reinpacken sollen, sondern für jede Seite jeweils nur die eigenen Truppen, und statt dem Gegner noch die Gelände- und Tokenreferenz draufpacken sollen, die sich auf der Rückseite des Szenario-Hefts befinden...

Die Plastikfiguren sind schön detailliert und zahlreich vorhanden. Die Idee mit den Squad-Bases finde ich genial (vor Spielbeginn stellt man sich 4er Truppen Infantrie zusammen, indem man einzelne Figuren auf die Squad-Bases steckt. Man kann da aus regulären Truppen, Elitetruppen, Offizieren, MG- und Mörserteams frei kombinieren)
Je nach Szenario kann man außerdem einigen Squads noch zu Spezialisten machen, zur Auswahl stehen dabei Anti-Tank, Medic, Engineer oder Flammenwerfer.

Die Strategie-Karten haben mir auch sehr gut gefallen. Je nach Szenario hat jede Fraktion Zugriff nur auf gewisse Strategie-Decks (es gibt verschiedene Kategorien wie z.B. Artillerie-Support oder Luftunterstützung) Es gibt immer einen Pool aus einigen Karten die offen ausliegen. Der Feind weiß also im Grunde welche fiesen Tricks man auf Lager hat. Aktivieren kann man diese Strategiekarten indem man Kommandopunkte ausgibt, die man wiederum dadurch erhält, daß man gewisse strategische Punkte kontrolliert.

Das Kampfsystem ist schön einfach gehalten. Der Angreifer bekommt eine Anzahl W6, die seiner Feuerkraft entspricht, der Verteidiger eine Anzahl Würfel entsprechend seiner Deckung, bzw. Panzerung. Auf nahe Entfernung trifft die 4+, auf normal 5+ und auf weite Entfernung nur die 6. Beim Verteidiger ist es immer 5+
Für jeden überschüssigen Treffer des Angreifers erleidet der Verteidiger einen Verlust, bzw. Beschädigung bei Fahrzeugen.

Schön finde ich auch, daß man praktisch immer zwei Feuermodi hat. Bei normalen Attacken erleidet das Ziel normalen Schaden. Man kann stattdessen auch Unterdrückungsfeuer austeilen, bei dem der Verteidiger zwar keinen Schaden erleidet, der Trupp aber ggf. niedergehalten und handlungsunfähig wird oder sogar die Flucht ergreift.


OK, ein paar Sachen haben mir auf Anhieb mal nicht gefallen...
Zum einen ist das Startszenario mMn nicht sehr gut gewählt. Es enthält zwar nicht viele Sonderregeln und nur relativ wenige Truppen. Aber in unserem Spiel hatten die Deutschen so gut wie keine Chance.
Die Deutschen müssen da eine Stellung erobern die von den US Truppen verteidigt wird. Die US Truppen sind schon heftig eingegraben und haben viele schwere Waffen am Anfang, die einen deutschen Vorstoss extrem erschweren.
Ich will damit nicht unbedingt sagen daß das Szenario unfair ist, aber für den Einstieg finde ich es ungeeignet, da der US-Spieler praktisch nur alle seine Einheiten in Feuerbereitschaft setzen muß, und jeden Deutschen relativ einfach wegballert der sich aus der Deckung wagt.
Als Deutscher muß man in diesem Szenario doch schon sehr überlegt vorgehen und genau wissen was man wo tun muß.
Ich hätte mir da für den Einstieg eher etwas ausgeglichenes gewünscht, z.B. gleich starke Truppen auf beiden Seiten, die einen Hügel in der Mitte erobern müssen oder sowas ...

Im Zusammenhang mit diesem Szenario hat mich auch etwas gestört, daß beide Seiten am Ende ihres Spielzugs praktisch kostenlos beliebig viele Einheiten in Feuerbereitschaft versetzen dürfen.
Mag sein daß es nur in diesem Szenario so heftig war, aber ich denke, daß diese Regel es generell dem Verteidiger einen gewaltigen Vorteil bietet, da MG-Trupps in Feuerbereitschaft mehrmals schießen dürfen.

Ein weiterer, kleiner Minuspunkt ist die Tatsache, daß gerade mal 6 Szenarios mitgeliefert werden, was ja nun nicht sehr viel ist. Allerdings gibt es online einen Szenario-Editor, wo sich wohl in absehbarer Zeit nen Haufen netter Szenarien einfinden werden.

Man kann das Spiel schon gut mit Memoir 44 vergleichen, wobei Tide of Iron doch nen Tick komplexer ist, aber eben deshalb auch nicht so schnell von der Hand geht. 2-3 Stunden sollte man selbst für kleine Szenarien schon mindestens einplanen.
 
Ich kam bisher noch garnicht zum spielen, das maximum war bisher die Token-Flut zu bändigen, aber zum glück hat ich noch ne Tupperdose die genau in Aussparung in der Box passt. Absolut genial war die "Zensur" auf der Box, Amazon hat auf der Folie mit Edding den Kragenspiegel eines SS-Soldaten unkenntliche gemacht, Folie ab, Rune zu sehen, klasse 😉

Ich schau mal ob ich heute ein, zwei Spiele schaffe