Topic 33995

Originally posted by Dark Warrior@1. Dec 2004, 22:22
Wobei man bei Sekundenkleber nicht soviel falsch machen kann, dass ist sowieso so ziemlich alles das selbe Stöffchen. 😉
naja ich hab da doch massiv andere Erfahrungen gemacht.. ich hab mich schon mit Kleber abgemüht .. die Finger wundgedrückt .. und gott was ich mich schon rumgeärgert hab.
 
Echt? :huh:
Also ich habe bisher überwiegend den von Pattext benutzt, aber auch schon welchen von UHU und anderen Firmen. Bei den diversen Gel-Klebern habe ich keine merklichen Unterschiede bemerkt. Klar, es gibt Unterschiede zwischen den Gel-Klebern und den Nicht-Gel-Klebern, das hat aber vor allem mit der Viskosität der Schmiere zu tun. 😉
Chemisch jedenfalls ist das alles der selbe Grundstoff, aber man kann den eben verschieden veredeln.
 
für plastik: contacta proffesionell von revell
und für sonstige gemeinheiten, hat mir der typ im modellbau laden so ein komisches zeug gegeben wo absolut kein name drauf steht. es ist aber (wenn das irgendwem was sagt) Cyanacrylat drinnen, er klebt innerhalb von sekunden haut und augenlieder zusammen, darf nicht in die hände von hobbits gelangen und ist, alles in allem, "reizend" :lol: 😉 . Sind 20g für 4,40€ und damit hab ich bis jetzt ganz guter erfahrungen gemacht.(außer beim "glas"[blister-plastik]-cockpit" meines sentinels. da sind irgendwie die scheiben "angelaufen"...)

P.S.: wurde kleber eigentlich zum zusammenkleben von haut entwickelt, weil der klebt nirgends anderswo besser :lol:

P.P.S.: Hams ne nich im Vietnam so kleber kappt um wunden zu zu kleben?
 
Originally posted by Moranon@5. Dec 2004, 13:26
P.S.:  wurde kleber eigentlich zum zusammenkleben von haut entwickelt, weil der klebt nirgends anderswo besser  :lol:
Das hängt mit der Feuchtigkeit der Haut zusammen. Mit einem dünnen Wasserfilm auf der anderen Klebefläche, klebt Cyanacrylatkleber angeblich auch alles andere nochmal so gut.

Zum Thema Kleber:
Tutorial Kleber

Da ich meine Hirnzellen noch anderweitig benötige, werde ich mich auf die Klebeleistung und meine Erfahrungen in der Anwendung beschränken und das Schnüffeln anderen überlassen ;-)
Ich habe bereits im Netz von vielen Sachen gelesen, die ich noch ausprobieren möchte (z.B. Backpulver plus Sekundenkleber zum Spalten füllen) und die noch dazukommen sollen. Eure Hinweise und Anmerkungen sind ebenfalls sehr willkommen. Vielleicht erhält das Ganze dann eine Form, um es als Tutorial auf die Hauptseite zu schaffen.


Vorbereitung von Klebestellen:

Bevor es ans Kleben geht, ist meist etwas Vorarbeit nötig. Generell sollte nicht an bemalten Figuren geklebt werden. Das Risiko, daß doch etwas daneben geht ist einfach zu groß. Außer bei Epoxy-Kleber und Greenstuff mit Sekundenkleber, hier füllt der Kleber kleinere Lücken aus, müssen die Klebeflächen genau aufeinander passen. Sie sollten immer unbemalt, sauber, fettfrei und trocken sein. Aufrauhen mit feinem Schmirgelpapier ist hilfreich. Fett und Schmutz läßt sich mit Aceton entfernen. Weil das aber Plastikminiaturen angreift, hier besser zu Brennspiritus oder Benzin greifen. Als Feuerzeug- oder Reinigungsbenzin gibt es letzteres in jeder Drogerie in handlichen Minikanistern.

Die Kleber:

Sekundenkleber
alternative Bezeichnung: Cyanacrylatkleber
Recht billig und leicht zubekommen. Er ist die schnellste aber instabilste Art, Metall mit Metall oder Metall mit Plastik zu kleben. Für kleine und leichte Miniaturen ist das in den meisten Fällen aber ausreichend. Sind Lücken da, sollte zusätzlich Green Stuff verwendet werden. Im Ausverkauf und bei Ebay gibt es oft No-Name-Sekundenkleber zu Spottpreisen.

Anwendung: Der Kleber ist meist dünnflüssig und verläuft sehr schnell. Also sparsam dosieren. Einseitig dünn auftragen und fix so fest wie möglich zusammendrücken. Vorsicht mit den üblichen Metalltuben. Schnell verklebt die Düse und beim Drücken schießt eine ganze Ladung von Kleber heraus. Von diversen Anbietern wird auch Sekundenkleber in Gelform angeboten. Der ist zwar teurer, verläuft aber nicht und läßt sich besser dosieren. Der Kleber sollte nicht in Verbindung mit bereits bemalten Teilen kommen, da das erstens die Klebeleistung vermindert und zweitens die Farben angreift. Bei stark belasteten Klebestellen, z.B. schwere Metallarme am Rumpf einer Miniatur, sollte besser gestiftet werden.

Nachbearbeitung: Ein kräftiger Rück und die Klebestelle läßt sich wieder lösen. Reste von Sekundenkleber lassen sich meist schon mit dem Fingernagel leicht abkratzen.

Reinigung: Mit Aceton bekommt man es wieder von den Fingern ab. Nachher sollte man sich die Hände allerdings gründlich einfetten.


Plastikkleber
Für Plastikminiaturen gibt es eigentlich nichts Besseres. Der Kleber verschmilzt Plastikteile unlösbar mitteinander und das fast so schnell wie Sekundenkleber. Zum Beispiel von Revell gibt es den Kleber auch mit einer prima Dosierspitze aus Metall, mit der man auch knifflige Stellen gut erreicht.

Anwendung: Sparsam auftragen damit beim Zusammendrücken der Klebeteile nichts verläuft. Der Kleber löst Plastik sofort an und hinterläßt auch an Stellen Spuren, wo er nur irrtümlich hingelangt ist. Vermischt sich der Kleber mit Farbe, läßt die Klebeleistung stark nach. Also am Besten vor dem Grundieren kleben oder die Klebeflächen farbfrei machen.

Nachbearbeitung: Weil der Kleber die Plastik an den Klebestellen zersetzt, bringt es wenig, die Teile mit Gewalt wieder zu lösen. Hier besser gleich zum Cutter oder Skalpell greifen.

Reinigung: Hände mit Seife waschen.

Zwei-Komponenten-Kleber
alternative Bezeichnung: Epoxy-Kleber
Dieser Kleber ist das Nonplusultra in Sachen stabile Verbindungen. Bindulin zum Beispiel gibt für ihren Bindenorm Epoxy-Kleber, den ich gern verwende, eine Zugscherfestigkeit von bis zu 320 kg pro cm² an. Aus separaten Tuben mit Kleber und Härter wird der eigentliche Klebstoff gemixt. Es ensteht ein Klebstoff mit honigartiger Konsistenz. Die Topfzeit, also wie lange das Gemisch verwendbar ist, hängt vom Fabrikat ab. Klassischer Epoxy-Kleber bleibt bei Zimmertemperatur etwa zwei Stunden flüssig. Es ist also kein Problem, eine ganze Armee in einem Rutsch auf ihre Sockel zu kleben. Es werden auch Fabrikate angeboten, die in nur 5 Minuten aushärten. Hier müssen dann zwar Abstriche bei der Festigkeit gemacht werden, aber für Verbindungen Plastik-Metall und bei wenig Zeit sind sie eine echte Alternative.

Anwendung: Zum Verrühren der Klebstoffkomponenten empfiehlt sich ein alter Blister, ein Plastikdeckel oder ein Stück Alufolie und ein Zahnstocher. Mit letzterem läßt sich der Klebrer auch sehr gut auftragen. Da der Kleber, solange er nicht ausgehärtet ist, kaum über Klebkraft verfügt, ist es sehr wichtig, die zu klebenden Teile zu fixieren. Das passiert idealerweise mittels Stiften oder auch über eine Arretierung der Teile mit Draht, einer Schraubzwinge oder einer Metallklammer. Auf keinen Fall darf der Kleber mit Sekundenkleber vermischt werden, da es hier zu einer chemischen Reaktion kommt. Zum Aushärten benötigt der Kleber bei Zimmertemperatur an die zehn Stunden.
Durch Wärme kann die Aushärtezeit enorm verkürzt werden und gleichzeitig wird die Verbindung noch fester. Leider beschränkt sich diese Option auf Miniaturen ohne Plastikteile. Im auf 180°C vorgeheizten Backofen härtet der Kleber in nur 5 Minuten vollständig aus. Bei 80°C dauert es eine Stunde.

Nachbearbeitung: Die Klebestelle wird milchig-durchsichtig, ist glatt und glänzend. Sie kann aber bräunlich verfärbt sein, wenn zuviel Wärme im Spiel war. Es ist problemlos möglich, den gehärteten Kleber mit Bastelmesser, Feile und Bohrer zu bearbeiten. Er ist allerdings weit härter als Plastik oder Green Stuff. Die Klebeverbindung kann nur durch rohe Gewalt wieder gelöst werden und es bleibt ein hohes Risiko, daß dann nicht die Klebestelle sondern ein anderes Teil der Miniatur bricht.

Reinigung: Anders als bei Sekundenkleber besteht kein Grund zur Eile, aber Hautkontakt kann eventuell Reizungen hervorrufen. Die Hände mit warmen Seifenwasser reinigen.

Bild: Epoxy-Kleber
epoxy.jpg


Holzleim
alternative Bezeichnung: Bastelkleber, PVA-Kleber
Für die Miniaturen selbst ist dieser Kleber nutzlos, aber für die Gestaltung der Sockel und von Geländeteilen mit Streu, Sand und Gras ist er unverzichtbar. Von verschiedenen Firmen angeboten, ist Ponal Holzleim Express aufgrund der handlichen Plastikflaschen in unterschiedlichen Größen und der schnellen Trocknung eine Empfehlung wert.

Anwendung: Der Leim kann pur oder mit Wasser verdünnt verwendet werden. Zum Beispiel eine Schicht unverdünnt, um Sand auf das Base zu kleben und nachdem das getrocknet ist, nochmal eine 1:1 mit Wasser verdünnte Leimschicht aufpinseln, um zu verhindern, das der Sand abfällt. Der Leim trocknet durchsichtig und farblos aus. Dieser Effekt kann genutzt werden um Flüssigkeit oder Schleim darzustellen, indem der Leim mit Farbe vermischt wird.

Nachbearbeitung: Überstehende Leimreste einfach abkratzen. Der Leim bleibt elastisch und glänzt.

Reinigung: Pinsel und Hände sind ohne weiteres mit warmen Wasser und etwas Seife wieder sauber zu bekommen.

Hot Putty-Verfahren

Um größere Lücken zu füllen oder Arme in Gelenke zu fixieren ist es möglich Green Stuff und Sekundenkleber im selben Vorgang zu verwenden.

Anwendung: Hierbei werden beide Klebestellen mit Sekundenkleber behandelt und zusätzlich etwas Green Stuff zwischen die Klebeteile gegeben. Nach dem Aneinanderdrücken kann überstehende Modelliermasse entfernt werden.

Nachbearbeitung: Die Verbindung ist oft stabiler als nur Sekundenkleber zu verwenden. Green Stuff kann nach dem Aushärten gefeilt oder gebohrt werden. Mit etwas Kraftaufwand ist auch eine mit dem Hot Putty Verfahren geklebte Verbindung wieder lösbar, insofern die Klebestellen nicht allzu groß (z.B. bei zwei Pferdehälften) sind.