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Menion Leah

Testspieler
11. Januar 2004
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Hallo,

ich schreibe nebenbei auch ganz gerne mal eine Geschichte auf. Hier der Beginn zur Gründung des fünften Ordens der Dark Angel. Ich brauche noch Informationen zu technischen Details (Raumschiffe, Antrieb, etc.) es wäre nett, wenn ihr mir dazu eine Quelle nennen könnte. meine Informationen habe ich aus dem Regelbuch zur 3. Edition.

Viel Spaß beim Lesen.

MfG

Menion Leah

Der Kampf um Terra war beendet. Lion El`Johnson, der Primarch der Dark Angels, kniete vor Rogal Dorn nieder, der den schwer verletzten Imperator in seinen Armen trug. Die Dark Angel waren zu spät gekommen, um dem geliebten Imperator zur Seite zu stehen. Verbittert machten sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Heimatplaneten Caliban.

Der Edit:Angriffskreuzer „Banthai VII“ war eines dieser Schiffe. An Bord herrschte bei den Marines der 2. Kompanie des Bataillons Praan Banthai eine traurige Stimmung über die lebensbedrohlichen Verletzungen des Imperators und alle Marines, die nicht zu Diensten eingeteilt waren, versammelten sich in der Messe um für den Imperator zu beten. Diese Andacht wurde vom Ordenspriester Sixtus geleitet. Reihe um Reihe knieten die Dark Angels vor dem Schrein des Imperators, während Bruder Sixtus die heilige Litanei anstimmte. Von Zeit zu Zeit fielen die Marines in die Anbetung mit ein. Diese Wellen tiefer Trauer konnte der junge Scriptor Markus bis auf die Brücke des Schiffes spüren. Er hatte seine Augen geschlossen und sprach leise die geheiligten Verse. Plötzlich wurde er durch einen schrillen Alarmton aus seiner Trance gerissen. Nicht weit von seinem Platz entfernt blinkte eine rote Lampe und signalisierte einen Fehler im System der Banthai VII.

Markus blickte auf und schaute zum anwesenden Techservitor.

„Herr, wir haben ein Leck in der Treibstoffzufuhr. Wir müssen sofort die Leistung drosseln, sonst fallen die lebenserhaltenden Aggregate aus.“

Markus nickte.

Mit flinken hydraulischen Fingern gab der Techservitor eine Befehlsfolge in den Bordcomputer. Das monotone Dröhnen und Vibrieren der beiden Materiekonverter erstarb zunehmend. Auf dem großen Bildschirm prangte jetzt das Bild des Navigators.

„Navigator an Brücke, wir verlieren Energie!“

„Ja, „sagte Markus ruhig, “wir haben ein Leck im Leitungssystem und müssen die Konverter drosseln.“

Er schaute zum Bildschirm, der Navigator hatte verstanden.

Markus blickte fragend zum Techservitor, der inzwischen eine ganze Reihe von Kontrollen vorgenommen hatte.

„Herr, antwortete er,“ wir können den Schaden nicht selbst beheben.“

„Wie schnell können wir noch fliegen?“ fragte Markus

Der Techservitor überlegte sichtlich eine Weile, dann sagte er: „Ohne Risiko ein Viertel Licht, wir können aber auch ein Halb Licht schaffen.“

Markus öffnete den Kanal zur Kammer des Navigators.

„Wir müssen den Warpraum verlassen, um die Reparatur durchführen zu können. Navigiere uns zum nächsten Raumhafen.“


„Ja, Herr“ bestätigte der Navigator und der Bildschirm wurde schwarz. Nur kurze Zeit später waren auf den Monitoren die ersten Sonnen zu sehen. Markus warf einen Blick auf die Koordinaten und stellte fast, dass sie etwa die halbe Distanz zwischen Terra und Caliban zurückgelegt hatten.

Der Navigator hatte seinen Bildschirm wieder aktiviert.

„Herr, die Raumwerft von Cardana Prime ist 1 Lichttag entfernt.“

Eine Meisterleistung ihres hervorragenden Navigators, sie nicht Lichtjahre vom nächsten bewohnten Planeten abzusetzen.

In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Brücke und der Captain der 2. Kompanie trat ein. Der Techservitor nahm sofort Haltung an und meldete Captain Rive den Schaden.

„Wir können nicht selbst reparieren?“ wiederholte er und der Techservitor schüttelte nachdrücklich den Kopf.
„Gut, da wir den Anschluss an die Flotte nicht verlieren wollen, so schnell wie möglich nach Cardana Prime.“
Der Techservitor schaute fragend in die Richtung von Markus, der in dieser Wache sein Vorgesetzter war. Markus nickte und der Techservitor begann die Geschwindigkeit des Schiffes langsam zu erhöhen.

Markus war kein Angehöriger der zweiten Kompanie. Er war auf die Banthai VII abkommandiert worden, um die Mannschaft vor den Gefahren des Warp zu beschützen, da das Bataillon Praan Banthai noch nicht über ausreichend Scriptoren verfügte. Rive schätze Markus, der über erstaunliche psionische Fähigkeiten verfügte und sie auf dem Flug nach Terra mehrfach vor heftigen Attacken aus dem Warpraum bewahrt hatte. Um sich nützlich zu machen hatte Markus angeboten, erforderliche Dienst auf dem Schiff zu übernehmen.

Im Intercom meldeten sich jetzt auch Sixtus und der Techmarine der 2. Kompanie,Plutos.

Rive drehte sich zur Tür und winkte Markus zu sich „HQ Besprechung sofort in der Kommandomesse.“

Markus nahm sich ein Auspex Mechanicus. „Alle Schiffsdaten ab sofort auf dieses Terminal und sofort den 2. Wachoffizier alarmieren.“ Der Techservitor nickte stumm.

Mit einem lauten „Lang lebe der Imperator,“ eröffnete Rive die Besprechung. Erst als er in die versteinerten Mienen seiner Marines sah, wurde ihm bewusst, wie unangepasst dieser Gruß in der jetzigen Situation war. Der Imperator war so gut wie tot und kämpfte auf Terra um sein Überleben. Keiner von ihnen konnte sicher sein, dass er morgen noch das Imperium regieren würde. Was danach kommen sollte, war weit außerhalb jeder Vorstellungskraft.

Schuldbewusst schaute Rive in die Runde. „Beten wir für das Leben unseres großen Imperators.“
Die Marines erhoben sich von ihren Plätzen und knieten um den Tisch nieder. Bruder Sixtus stimmte die heiligen Verse der Genesung an. Dann erhoben sich die die vier und setzen sich. Rive berichtete kurz was geschehen war. Plutos überflog die Daten auf dem Handterminal und bestätigte die Einschätzungen des Techservitors.

„Wird man uns auf Cardane Prime helfen können?“ fragte er Plutos.
„Ja Captain“ antwortete der, „ wir haben einen Schaden in einer nach dem Adeptus Mechanicus genormtem Diclatanleitung. So etwas findet man in jeder Raumwerft. Und Cardana Prime hat eine der größten Werften in diesem Sector.“

Rive nickte zufrieden. Nach einer kurzen Befehlsausgabe begaben sich die Marines wieder auf ihre Posten. Marcus war auf der Brücke abgelöst worden und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier, das sich neben denen der Navigatoren und Astrophaten in einem besonderen Bereich des Schiffes befand. Hier konnte er sofort tätig werden, falls eine Kreatur des Warp es wagen sollte einen ihrer Psioniker anzugreifen. Dazu hatte er bei Warpreisen seine Psimatrix ständig aktiviert. Die Psioniker der Banthai VII waren handverlesen. Captain Rive musste wirklich gute Beziehungen zum Adeptus Astra Telepathica und zur Navis Nobilite haben.

In seinem Quartier bereitete sich Markus ein Mahl, das er zügig zu sich nahm. Dann kniete er vor einem kleinen Schrein des Imperators und begann mit der Anbetungszeremonie. Stunden später ertönte ein Signal aus dem Intercom. „Sriptor Markus auf der Brücke melden.“ Markus erhob sich, verbeugte sich vor dem Bild des Imperators und quittierte den Ruf. Er ordnete seine Kleidung und machte sich dann auf den Weg zu Brücke. Dort wurde er von Rive und den anderen Mitgliedern des HQ erwartet.

„In zwei Stunden haben wir Cardana Prime erreicht,“ begann Rive, „die Raumdocks befinden sich auf dem zweiten Mond. Sixtus und Plutos werden das Schiff dorthin lenken und die Reparaturen überwachen. Ich werde mit Markus den Gouverneur aufsuchen und den sofortigen Beginn der Reparatur anweisen.“ An Markus gerichtet fügte er hinzu „Da ich nicht weiß, wie die aktuellen Verhältnisse auf Cardana Prime sind, werden wir unseren Besuch mit einem kleinen Kommandotrupp und in Servorüstungen abstatten.“

„Captain, ich werde mich darum kümmern und die Fähre vorbereiten.“ antwortete Markus.

Jeder Schlachtkreuzer verfügte über 5 Fähren, um Personal des Schiffes zu anderen Schiffen oder Raumhäfen zu transportieren oder Versorgungsflüge durchzuführen. Nicht in jedem Raumhafen konnte ein Schlachtkreuzer andocken. Für Marines in Servorüstungen war aber nicht viel Platz in einem solchen kleinen Fluggerät. Deshalb entschloss sich Markus zwei Fähren vorzubereiten. In der ersten würde er mit Rive und 6 Marines des Kommandotrupps Platz nehmen, in der zweiten würde ein kleiner Sturmtrupp in Begleitung eines Apothecarius übersetzen, der sie bei großen Schwierigkeiten schnell unterstützen konnte. Als Rive die beiden Fähren sah, nickte er zustimmend. Dann meldeten sie sich per Funk an und begannen den Anflug auf den Palast des Gouverneurs von Cardana Prime. Auf dem Flugfeld wurden sie von einem hohen Ordinaten in purpurroter Robe erwartet, der von 4 Waffenservitoren begleitet wurde.

Der Ordinat begrüßte sie mit einem „Lang lebe der Imperator.“ Rive und die Marines erwiderten den Gruß. „Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Kanzler Tohoschi Jamakuta, ich bin der Protokollchef und heiße euch im Namen des Gouverners Nefrus herzlich willkommen.“ Da auch seine Gäste schwer bewaffnet waren fügte er mit einem Blick auf die Waffenservitoren hinzu „In der heutigen Zeit weiß man leider nicht immer, mit wem man es zu tun hat. Das Chaos ist stark in dieser Zeit.“

„Ich bin Captain Rive der 2. Kompanie des Praan Banthai Bataillons der Dark Angel. Unser Primarch Lion El`Johnson hat versucht seinen Vater zu retten, aber er kam zu spät.“ Bei dieser Aussage verbeugte sich Jamakuta und sagte „Ja, wir haben schon vom Ünglück des Imperators gehört und beten inständig, dass er uns erhalten bleibt.“

„Nun sind wir mit der Flotte auf dem Weg zurück zu unserer Heimatwelt, aber mit einem Maschinenschaden gestrandet,“ fuhr Rive fort, „führe uns zum Gouverneur, damit wir die Einzelheiten zur Reparatur klären können.“

Wieder verbeugte sich Jamakuta. Markus spürte, dass der Kanzler etwas zu verbergen versuchte. Er spürte auch den mentalen Impuls des Kanzlers an die Waffenservitoren, hielt seinen Geist aber zurück, um seine eigenen Fähigkeiten nicht zu enttarnen. Er signalisierte den Marines hinter seinem Rücken erhöhte Aufmerksamkeit.

Der Kanzler wies ihnen den Weg und flankiert von jeweils 3 Marines machten sich Rive und Markus auf den Weg. Der Palast war äußerst großzügig gebaut, so dass die hünenhaften Krieger aufrecht gehen konnten. Cardana Prime war eine reiche Insdustriemakropole, die besondere Bedeutung durch ihre großen Waffen- und Munitionsfabriken erhielt. Von daher war der Planet auch stark befestigt und beherbergte Legionen von Imperialen Soldaten.

In einem Vorraum zum Arbeitszimmer des Gouverneurs wurden sie gebeten zu warten. Der Kanzler verschwand durch die kleine Tür. Leise berichtete Markus vom Verhalten des Kanzlers. Vorsicht war geboten. Dann öffnete sich die Tür und der Kanzler winkte Rive und Markus zu sich. „Der Gouverneur gibt euch die Ehre.“ Und mit einem Blick auf den Kommandotrupp fügte er hinzu, „es ist leider nicht genug Platz im Arbeitszimmer, der Herr Gouverneur bittet euch hier zu warten.“ Rive und Markus schauten sich kurz an und befahlen den Marines vor der Tür Stellung zu beziehen.

Das Arbeitszimmer des Gouverneurs war wirklich klein. An einem riesigen Tisch, der vor einem hohen Fenster stand, saß ein kleiner äußerst korpulenter Mann in reichlich verzierten Gewändern. Links und rechts standen jeweils zwei Waffenservitoren, hinter ihm der Kanzler. Der Gouverneur begrüßte sie mit einem gelangweilten „Lang lebe der Imperator“, und wies Rive und Markus an, an seinen Tisch heranzutreten.

„Gouverneur,“ begann Rive,“ wir sind hier mit Maschinenschaden gestrandet. Ich habe mein Schiff zu den Raumdocks befohlen, um dort eine Reparatur durchführen zu lassen. Befehlt euren Servitoren, die Reparatur unverzüglich zu starten, damit wir den Anschluss an die Flotte nicht verlieren.“

„Junger Captain“ antwortete ihm der Gouverneur, „ihr sprecht hier im Namen des Imperators, der im Sterben liegt. Dies ist mein Reich und,“ er blätterte gelangweilt in einem Terminkalender,“ich glaube nicht, dass wir euer Schiff innerhalb der nächsten Standardwochen reparieren können.“

Rive überlegte kurz. Entweder war der Gouverneur den Dämonen des Chaos verfallen, oder er wollte die Chance nutzen, sich mit dem Tod des Imperators vom Imperium loszusagen, um auf eigene Rechnung zu arbeiten. Sollte das Imperium davon erfahren, würde die Inquisition kurzen Prozess mit diesem Herätiker machen. Das hieße aber auch, dass keiner von ihnen lebend diesen Planeten verlassen durfte.
 
Öhm, ganz ordentlich geschrieben, aber man sieht, dass du die infos nur aus dem regelbuch hast....

Ein servitor redet normalerweise nicht und er salutiert auch nicht.... denen wird ein großer teil des gehirns entfernt und durch rechenmaschienen ausgewechselt... wie gesagt, nomalerweise...

Ein schlachtschiff ist verdammt groß, sicher hat es mehr als fünf fähren. Außerdem benutzen SMs Thunderhawks (so eine art fähre, die im weltraum als auch in der atmosphäre fliegen kann und schwer bewaffnet und gepanzert ist).

Ach ja.. der name des schiffes... ein schlachtkreuzers.. lass die sieben weg. Ein orden, selbst eine legion hat nicht viele von denen. AUßerdem haben die schiffe sehr oft solch protzige namen wie "der zorn des imperators" oder "gerechte strafe"
 
Hallo ju´mal und Awatron du Meisterschreiber!

Ein schlauer Italiener mit Namem Pareto (Vilfredo Pareto lebte im 19. Jahrhundert und war Professor für politische Ökonomie an der Universität von Lausanne) hat eine 80/20 Regel aufgestellt, die man abgewandelt auch auf ökonomische Betrachtungen anwenden kann:

Für 80% des Erfolges braucht man 20 % der Zeit. Für die restlichen 20% weitere 80!!!!! % der Zeit. Heißt, wenn ich alle Rechtschreibfehler eliminieren soll, kriegt ihr alle 4 Wochen was zu lesen. Also lieber jede Woche etwas, aber dann mit ein paar Rechtschreibfehlern. Im Übrigen gilt: wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. 😀 Die fehlerfrei Ausgabe erhalten ihr dann gebunden nächstes Jahr für 29,90 Euro im Handel. 😀 😀 😀

@Awatron: Vielen Dank für deine Hinweise! Mit dem Schlachtkreuzer habe ich mich vertan, sollte ein Angriffskreuzer (Kapazität eine Kompanie) sein. Wenn man nicht viel zu lesen bekommt, ist es schwer detailreich zu schreiben. Wenn das Zeitalter des Imperiums wenigsten halbwegs an den anderen Geschichten (Perry Rhodan, Star Treck) orientiert wäre, könnte man ja noch einigermaßen schreiben. Aber GW hat diese Zeit so speziell gestaltet. Aber ich werd das Beste draus machen.

MfG

Menion
 
Originally posted by Menion Leah@11. Dec 2004, 19:22
Für 80% des Erfolges braucht man 20 % der Zeit. Für die restlichen 20% weitere 80!!!!! % der Zeit. Heißt, wenn ich alle Rechtschreibfehler eliminieren soll, kriegt ihr alle 4 Wochen was zu lesen. Also lieber jede Woche etwas, aber dann mit ein paar Rechtschreibfehlern. Im Übrigen gilt: wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. 😀 Die fehlerfrei Ausgabe erhalten ihr dann gebunden nächstes Jahr für 29,90 Euro im Handel. 😀  😀  😀
Das brachte mich gerade etwas zum schmunzeln :lol: (und ich verschluckte fast mein Apfelstück dabei :angry: )


jaja, war ja auch keine Kritik sondern ein Hinweis... *grmbl*













😉

ju'mal
 
... weiter gehts, dann nächstes Wochenende mehr.

MfG

Menion Leah

Markus spürte den Hass des Captains auf den Gouverneur, der sich mit einem breiten Lächeln nach vorne gebeugt hatte und die beiden herausfordernd ansah. Er war sich seiner Sache sicher. Zu sicher.

Markus erhob seinen Blick und traf mit seinen smaragdgrünen Augen auf den Kanzler. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schickte Markus dem Kanzler ein schwaches mentales Zeichen. Der wusste sofort wen er vor sich hatte. Er öffnete seinem Mund zu einem Schrei, wollte den Gouverneur warnen und das Feuer durch die Waffenservitoren eröffnen lassen. Doch über seine Lippen kam kein Ton. Vom Zorn des Imperators getroffen sackten er und die Servitoren mit lautem Scheppern zusammen. Blut rann aus ihren Augen und Ohren. Die mechanischen Gehirne der Servitoren gaben laut ratternd ihren Geist auf. Durch den Krach alarmiert traten die Marines die Tür ein und richteten ihre Bolter in den Raum. Rive gab ihnen ein Zeichen die Tür zu sichern. Auf diese Gelegenheit schien Nefrus gewartet zu haben und versuchte aus seiner Robe eine Nadelpistole hervorzuziehen. Doch er hatte nicht mit der unvorstellbaren Reaktion eines Space Marines gerechnet. Rive langte über den Tisch und hob den fetten, vor Furcht winselnden Gouverneur einfach aus seinem Stuhl. Er hielt in auf Augenhöhe, so dass seine Füße in der Luft baumelten.

„Ich werde wohl die Reparatur meines Schiffes selbst anordnen müssen“ sagte er trocken zu Nefrus. „Wenn die Inquisition mit dir fertig ist, wirst du nicht mehr in der Lage sein, so mit den Truppen des Imperators umzuspringen.“

Er wandte sich zu den Marines an der Tür.

„Sarge Xuese, sofort die Sturmtruppen herbeordern. Sie sollen schnell, aber unauffällig hier her kommen, denn ich denke es hat noch niemand etwas von diesem peinlichen Verhalten des Gouverneurs mitbekommen. Nicht wahr, Nefrus.“ Der versuchte eifrig zu nicken. „Markus, Gefechtsbereitschaft auf der Banthai herstellen!“ Markus nickte und gab den Befehl auf einer gesicherten Frequenz weiter, von dem er wusste, dass er ohne zögern oder nachfragen sofort umgesetzt werden würde.

Captain Rive zog den Gouverneur über den Tisch, ganz nah zu sich heran.
„Wer befehligt die Imperiale Armee auf Cardana Prime?“

Nefrus rang nach Luft. „General Loth Turnuin,“ brachte er heiser hervor. Rive drückte den Panzerhandschuh der Servorüstung fester zu.

„Lügner! Loth Tunuin ist im Kampf um Terra gefallen und mit seiner gesamten Legion vernichtet worden!“

Der Kopf des Gouverneurs war inzwischen dunkelrot angelaufen. Seine Augen traten deutlich aus den Höhlen hervor. Er gestikulierte wild mit den Händen, um Rive zu zeigen, dass er jetzt ehrlich antworten wollte. Rive lockerte den Griff und Nefrus zog pfeifend die Luft ein. Er brauchte fast zwei Minuten, bevor er wieder sprechen konnte.

„Das HQ…“ röchelte er, „der Imperialen Armee ist im Sektor 3446 der südlichen Hemisphäre…“ ,er machte eine Pause um Luft zu holen „es sind aber nur noch wenige Soldaten hier, der Rest wurde zur Verteidigung Terras abgezogen.“

Damit bestätigte sich Rives Verdacht, dass Nefrus die Situation ausnutzen wollte, um Cardana Prime in seine Hand zu bekommen. Er warf Nefrus zu Boden und befahl in zu fesseln und zu knebeln. Was Waffen anging, saß der Gouverneur an der Quelle. Es war wahrscheinlich, dass er Söldern anheuern wollte oder schon angeheuert hatte, um die restlichen imperialen Soldaten zu töten. Die Anwesenheit der Waffenservitoren war dafür ein Indiz.

Rive winkte Markus zu sich. Er sprach so leise, dass Nefrus sie nicht hören konnte.

„Wir müssen sofort Kontakt mit dem HQ der Imperialen Armee aufnehmen. Ich befürchte, dass Nefrus über eine Vielzahl von bewaffneten Anhängern verfügt. Sollte es ihnen gelingen, Schlüsselpositionen einzunehmen, werden wir große Schwierigkeiten bekommen.“

Die an der Tür stehen Marines traten bei Seite. Der Sergeant des Sturmtrupps meldete sich zur Stelle. Rive gab ihm zu verstehen, dass er noch ein wenig warten musste.

„Wir werden hier eine Melterbome zünden,“ fuhr Rive fort, „um die Leichen zu beseitigen und das Verschwinden des Gouverneurs zu erklären. Ihn nehmen wir mit auf unser Schiff. Mit dem hoffentlich ausbrechenden Chaos gewinnen wir genug Zeit, um mit dem Befehlshaber der Imperialen Armee zu sprechen und wenn nötig, einen überraschenden Angriff zu führen. Sollten die Schergen zu früh bemerken, was hier vor sich geht, besteht die Gefahr, dass sich sofort ein neuer Führer findet, der den Widerstand organisiert.“

„Verstanden Captain,“ antwortete Markus. „Wie sollen wir zum HQ der Imperialen gelangen?“

Das war eine entscheidende Frage. Natürlich hätten sie mit einer Fähre den Sektor in kurzer Flugzeit erreicht, doch das kleine Schiff war in der Atmosphäre eines Planeten sehr verwundbar. Ein Thunderhawk von der Banthei zum HQ zu schicken könnte die Cardanassianer misstrauisch machen. Dann hatte Rive sich entschieden und winkte den Sergeant des Strumtrupps zu sich.

„Ich werde gleich mit dem Gouverneur, Sriptor Marcus, eurem Apothecarius und den Marines von Sergeant Xuese zurück zur Banthai fliegen. Ihr werdet unmittelbar nach unserem Abflug eine Melterbombe zünden und anschließend sofort zum HQ der Imperialen Armee in der südlichen Hemisphäre aufbrechen. Wenn ihr dort angekommen seid, stellt ihr entweder eine Verbindung auf einer gesicherten Frequenz zu uns her, oder bringt den Befehlshaber zur Banthai. Verstanden?“ Rive hatte keine Bedenken, dass der Befehlshaber die Dringlichkeit nicht erkennen würde.

Der Sergeant nickte, „Ja Captain.“ Er salutierte und rief seine Männer herbei. Rive forderte die anderen Marines auf, Nefrus aufzuheben und ihm zur Fähre zu folgen.

Wie auf dem Hinweg, waren die Gänge zum Flugdeck auch dieses Mal wie ausgestorben. Der Apothecarius hatte Nefrus gepackt und schob ihn vor sich her, während Sergeant Xuese selbst ein wenig voraus ging, um den Weg zu sichern. Sie hatten das Flugdeck schon fast erreicht, als ein Scherge mit vier Waffenservitoren um die Ecke bog.
 
Hallo, hier gehts weiter.

Der die Waffenservitoren führende Handelsmeister Tietzie wusste, dass eine Abordnung der Space Marines eine Audienz beim Gouverneur hatte. Daher war er nicht verwundert über ihre Anwesenheit und wollte die Servitoren anweisen den Weg zum Flugdeck freizugeben. Der vorderste Waffenservitor hatte allerdings den gefesselten und geknebelten Gouverneur entdeckt und war gerade dabei, sich aufgeregt zum Handelsmeister umzudrehen.

Sergeant Xuese sah, dass einer der Servitoren den Gouverneur in ihrer Mitte entdeckt hatte. Umgehend gab er den Befehl das Feuer zu eröffnen.

Als Nefrus die Waffenservitoren erblickte, realisierte er sofort, dass dies seine einzige Chance war, den Space Marines noch zu entkommen. So hoffte er, dass die Servitoren sofort das Feuer eröffnen und ihn befreien würden. Sein Ausdruck überraschter Freude war so groß, dass Markus dies als mentalen Impuls spüren konnte. Der Gouverneur versuchte sich bemerkbar zu machen, doch sein Handelsmeister Tietzie hatte ihn zwischen den großen Space Marines in schwarzen Servorüstungen noch gar nicht erkannt. Stattdessen sah es so aus, als ob er mit den Servitoren ehrfürchtig den Weg zum Flugdeck frei machen wollte. Verärgert stieß Nefrus einen Fluch aus. Wenn seine Leute nicht innerhalb der nächsten Sekunde handelten, würden sie von den Marines mit Sicherheit ausgeschaltet werden. Also musste er selbst handeln. Mit einer ruckartigen Bewegung riss er sich vom Apothecarius los und versuchte auf Tieztie zuzulaufen. Weit kam er nicht, denn Rive bemerkte den Fluchtversuch und versah ihm einen mächtigen Stoß, durch den Nefrus einige Meter weit geschleudert wurde, kurz auf dem Boden entlangrutschte und anschließend bewusstlos an einer Wand liegen blieb.

Verdutzt schauten die Cardanassianer auf den durch den Gang fliegenden Gouverneur. Es sollte das letzte sein, was sie in ihrem Leben wahrnehmen würden, denn Sergeant Xuese und zwei weitere Marines hatten ihre Bolter in Anschlag gebracht und begannen zu feuern. Mit tödlicher Präzision schlugen die Boltgeschosse ein.

Captain Rive fluchte „Hoffentlich haben wir mit diesem Krach nicht den ganzen Planeten in Alarmbereitschaft versetzt.“ Er wandte sich an den Apothecarius, zeigte auf Nefrus und sagte „Nimm diese Ratte mit und dann sofort zur Fähre.“

An den Sergeant des Sturmtrupps gewandt sagte er,
„Sarge Xuese, die fünf Cardanassianer aufnehmen und zur Fähre bringen!“

„Jawohl, Captain.“

Damit ihr Plan gelingen sollte, durften sie keine Spuren hinterlassen. Durch die Überreste des Handelsmeisters und der Servitoren wurde es eng in der Fähre, die in einer leichten Kurve langsam an Höhe gewann. Captain Rive sah wie der Sturmtrupp die zweite Fähre erreichte und kurze Zeit später ebenfalls abhob. Mit zunehmender Beschleunigung fiel die Oberfläche von Cardana Prime mehr und mehr zurück. Obwohl sie schon recht weit entfernt waren, war die Explosion der Melterbombe als greller Blitz deutlich zu sehen.

Die Fähre erreichte ohne Vorkommnisse die Banthai VII. Captain Rive rief das HQ auf die Brücke.
„Wie sieht die Lage aus, Sixtus?“ fragte er den Ordenspriester.

„Captain, Gefechtsbereitschaft ist hergestellt, vier Thunderhawks mit taktischen Trupps sind startklar, zwei Landungskapseln sind mit Sturmtrupp I und einem Devastortrupp besetzt, die Terminatoren und ein taktischer Trupp sind in Reserve. Sturmtrupp II ist auf dem Weg zum imperialen HQ“.

„Ausgezeichnet!“, lobte Captain Rive.

„Plutos, wie ist der Status der Banthai?“

Auf dem Gesicht des Techmarine, zeigte sich ein kleines Lächeln. „Captain, die Banthai ist einhundert Prozent einsatzfähig. Die Dockmeister haben ohne auf die Antwort ihres Gouverneurs zu warten mit der Reparatur begonnen und saubere Arbeit gemacht.“

Rive schaute zum Gouverneur, der immer noch gefesselt auf einem Stuhl der Brücke saß. „Da hätten wir euch ja überhaupt keinen Besuch abstatten müssen. So ein Pech aber auch.“

Ein Anrufsignal ertönte, und auf einem Monitor zeigte sich das Gesicht des Sturmtrupp Sergeants.

„Captain, wir haben das HQ der Imperialen Armee erreicht. Der Befehlshaber wird umgehend zu uns gebracht. Dann melde ich mich wieder.“

„Verstanden Sergeant.“ antwortete Rive. Dann wurde die Verbindung wieder unterbrochen.

Rive deutete auf den Gouverneur und sagte „Sixtus, finde heraus, wer sonst noch mit in diese Verschwörung verwickelt ist, wie viele Leute unter Waffen sind und wo wir die Waffen finden“

Sixtus ging auf Nefrus zu. „Ich glaube ich habe da noch ein paar Knochenfresser von Altrus IV. Wenn die sich erst einmal durch deine Gebeine bohren wirst du mir schnell alles erzählen, oder?“ Nefrus verdrehte die Augen und sank ohnmächtig zu Boden. Sixtus schaute zu Rive. „Ich glaube, die Knochenfresser kann ich mir sparen, der erzählt mir so oder so gleich alles, was ich wissen will.“ Rive lachte trocken.

Wieder ertönte ein Anrufsignal und der Sergeant des Sturmtrupps meldete sich wie versprochen. „Captain, hier ist der Befehlshaber der Imperialen Armee.“

Auf dem Monitor erschien das Gesicht eines jungen imperialen Soldaten. „Major Tanaka Jamakuta, Befehlshaber der Imperialen Armee auf Cardana Prime. Ihr wolltet mich sprechen?“

Rive verschlug es für einen Augenblick die Sprache. Dann stellte er sich vor. „Mein Name ist Rive, ich bin Captain der 2.Kompanie des Praan Banthai Bataillons der Dark Angel.“ Er machte eine Pause. „Seid ihr der Sohn des Kanzlers Tohoschi Jamakuta?“

„Ja,“ antwortete sein Gegenüber, „warum wollt ihr das Wissen?“

Rive wusste nicht, was er jetzt antworten sollte.