TT-Verein (e.V.) gründen - Räume mieten?

Sarevok

Blisterschnorrer
13. August 2004
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ironcrossminiatures.blogspot.de
Hallo Leute,

vielleicht gibt es ja hier ein paar Experten, die mir zu dem Thema weiterhelfen können. Recherchen über Google haben mir jedenfalls nicht weitergeholfen.

Ich (bzw. einige Leute und ich) überlege über kurz oder lang einen Tabletop-Club zu gründen und gleich als Verein aufzuziehen. Als Verein hat man ja gewisse Vorteile.

Meine wichtigste Frage ist, ob und wie man als Verein einen Raum permanent mieten kann. Am besten wäre ein Raum, der zu jeder Zeit für die Mitglieder verfügbar ist, also sowas wie ein Kellerraum oder Ähnliches. Ich weiß aber nicht, ob das als Verein überhaupt geht, bzw. wie das abläuft und welche Räumlichkeiten da nutzbar sind. Zum Beispiel sind Büroräume in gewissen Gegenden recht günstig, aber es ist unklar, ob man da ohne Gewerbe überhaupt mieten kann/darf (könnte ja ein Vereinsbüro sein).

Vielleicht habt ihr ja Tipps/Hinweise!

Thomas
 
Ein Verein (speziell als eingetragener) ist eine juristische Person. Der Verein kann, vertreten durch seinen Vorstand, Bankkonten einrichten und führen und damit auch Räume langfristig mieten. Für die Gründung bzw. Eintragung braucht ihr eine feste Gruppe aus sieben Personen und die Eintragung kostet 120€. Bitte beachte, dass der Verein für den gemieteten Raum unter Umständen Rundfunkbeitrag (GEZ) zahlen muss. Allerdings einen ermässigten Satz von knapp 6€.
Vor der Gründung solltet ihr Kontakt mit dem Finanzamt aufnehmen und euch eure Gemeinnützigkeit bescheinigen lassen. Meist reicht dafür eine Kopie der Satzung. Falls ihr nicht als gemeinnützig anerkannt seid, muss der Verein Körperschaftssteuern zahlen.
 
Erstmal eine nette Idee, die wahrscheinlich schon viele umgesetzt haben. Leider ist das gar nicht so einfach. Bezahlbarer Wohnraum ist heute nicht einfach zu finden. Vereine haben da wenig Vorteile ggü. Privatpersonen. Ist ja nicht so als wären Büroräume zu verschenken, nur weil ihr als Verein vorstellig werdet. Sobald man ein Büro mieten will wirds teuer. Dazu kommen meist noch die lieben Nebenkosten. Wenn ihr im Winter heizt will das ja schließlich nicht der Eigentümer bezahlen. Insofern müsstet ihr euch ganz gezielt nach Büroräumen umschauen die vermietet werden. Ich glaube allerdings nicht das da was dabei ist, was ihr nur zum ab und zum Tabletop spielen bezahlen wolltet.

Viele Vereine die ich kenne nutzen da inzwischen eher private Räumlichkeiten oder Gartenlauben, Garagen und Scheunen. Nicht selten wird man auch bei Jugendhäusern, Mehrgenerationenhäusern, evtl. sogar Gaststätten und Lokalen vorständig. Wenn man dort evtl. sogar nen Spieltisch im Keller einlagern kann, ist das oft sogar ein Vorteil. Man muss halt mit den Inhabern drüber reden. Dann fällt wahrscheinlich keine Miete an. Das man als Gast dann mal nen Getränk bestellt o.ä. ist da jedoch selbstverständlich.

Also Wege und Möglichkeiten gibts viele. Wenn ihr nicht grad im Lotto gewonnen habt, oder an ein Schnäppchen kommt würde ich die Mietgeschichte besser vergessen.

Viel Erfolg.
 
Vor der Gründung solltet ihr Kontakt mit dem Finanzamt aufnehmen und euch eure Gemeinnützigkeit bescheinigen lassen. Meist reicht dafür eine Kopie der Satzung. Falls ihr nicht als gemeinnützig anerkannt seid, muss der Verein Körperschaftssteuern zahlen.
Gemeinnützigkeit ist leider nicht immer so einfach zu erreichen. Als Spielverein bekommt man die nämlich grundsätzlich erst einmal nicht. Da braucht man schon andere Argumente wie einen Schwerpunkt in der Jugendarbeit. Letztendlich hängt es auch immer vom Sachbearbeiter ab, ob pauschal genehmigt wird oder ob geprüft wird.

Was das Finden von Räumlichkeiten angeht, da muss ich Cywor voll und ganz zustimmen. Das ist meist weder einfach noch günstig. Mein einer Club hat erst kürzlich nach Räumen gesucht. Wir hätten kostenlos einen kleinen Raum von der Stadt bekommen können, allerdings wäre der Platz nicht ausreichend gewesen, damit mehr als 4-6 Leute spielen können. Alternativ hätten wir uns einen Raum mit den Landfrauen teilen können, dann wäre allerdings der regelmäßige Wochenendtermin nicht unbedingt umsetzbar gewesen, außerdem hätten wir kaum Lagerraum gehabt. Und das Krankenhaus im Nachbarort hat zwar durch geänderte Sicherheitsbestimmungen massenhaft leerstehende Räume, die unterhalten werden müssen aber nicht verkauft werden dürfen, allerdings wollte die Krankenhausleitung letztendlich plötzlich doch nichts an Vereine oder Privatpersonen vermieten. Und das hatte nichts mit dem Hobby zu tun sondern ist eine grundsätzliche Sache. Alle anderen Räume wären viel zu teuer gewesen.
Letztendlich hat sich aber herausgestellt, dass wir in den alten Räumen bleiben können, da der Pächter des Hofs auf dem wir unsere Räume haben, seinen Pachtvertrag verlängerte.
 
Letztendlich hat sich aber herausgestellt, dass wir in den alten Räumen bleiben können, da der Pächter des Hofs auf dem wir unsere Räume haben, seinen Pachtvertrag verlängerte.

Hattet ihr Glück. Wir sind gerade in der gleichen Situation - unser alter Clubraum war eine ehemalige Kellerkneipe mit 70 qm, für die wir nur 60€ zahlen mussten. Leider wurde der Keller während des Hochwassers geflutet und nun sind wir auf der Suche nach etwas neuem. Daher beschäftige ich mich auch gerade mit dem Thema eingetragener Verein.

*mööp* NUR der eingetragene Verein ist eine juristische Person.

Richtig, der nicht eingetragene Verein ist inoffiziell und keine juristische Person.
 
Immer praktisch ist es, wenn man jemand dabei hat der ehrenamtlich oder im öffentlichen (gehobenen) Dienst irgendwo tätig ist, sprich in der Stadt paar Connections besitzt, z.B. ins Rathaus, zur Feuerwehr, Sportvereine etc. Dann hat man es wesentlich einfacher ne Location ohne ausufernde Kosten oder Platzprobleme und Unterbringung von Zubehör zu finden. Der Musikverein bei uns übt z.B. auch in der Turnhalle der Grundschule.

Uneigennützigkeit dürfte mit dem Tabletop Verein schwer erreichbar sein.
 
Erstmal danke für die Antworten!

@ Lydran
Danke für die Hinweise.

@ Cywor
Ich muss sagen, dass ich von dem Ton deiner Antwort ein wenig irritiert bin. Ich muss vielleicht vorab sagen: die Idee des Vereins an sich wird gerade auf Praktikabilität geprüft. Ich sondiere also überhaupt erstmal die Möglichkeiten, die sich bieten und ob sich der Aufwand lohnt. Die Leute, die darüber nachdenken, sind auch keine Schüler bzw. Studenten. Wir werden pro Monat natürlich ein gewisses Budget haben und müssen nicht darauf schauen, dass der Mitgliedsbeitrag möglich niedrig bleibt. Deswegen suchen wir auch keinen Raum in einem Jugendclub, den wir am Wochenende mal für 2 Stunden nutzen dürfen. Es geht in der Tat um einen ständig verfügbaren Raum. Vorbild ist da ganz klar der Spieltrieb Frankfurt. Wenn sich rausstellt, dass sowas unmöglich ist, dann ist das ja auch ok. Aber vorher muss es ja geprüft werden, im hochpreisigen Frankfurt hats ja auch geklappt.

Ist ja nicht so als wären Büroräume zu verschenken, nur weil ihr als Verein vorstellig werdet. Sobald man ein Büro mieten will wirds teuer. Dazu kommen meist noch die lieben Nebenkosten. Wenn ihr im Winter heizt will das ja schließlich nicht der Eigentümer bezahlen. Insofern müsstet ihr euch ganz gezielt nach Büroräumen umschauen die vermietet werden. Ich glaube allerdings nicht das da was dabei ist, was ihr nur zum ab und zum Tabletop spielen bezahlen wolltet.

Ich weiß nicht, ob wir eine andere Sprache sprechen oder du meinen Post nicht gelesen hast. Wo du aus meinem Post entnimmst, dass ich davon ausgehe als Verein irgendwas geschenkt zu bekommen ist mir schleierhaft. Dass etwas mieten Geld kostet, ist mir durchaus bewusst. Wie teuer sowas wird, hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Das es sowas wie Nebenkosten gibt, ist mir ebenso bewusst, dies habe ich auch nicht in meinem Ursprungspost bestritten. Und natürlich schauen wir nach Büroräumen, die vermietet werden. Immerhin kann man Büros, die nicht vermietet werden, auch schlecht mieten, oder? Ich verstehe deine Ausführungen daher irgendwie nicht. Der Spieltrieb Frankfurt hat übrigens nicht im Lotto gewonnen 😉

@ Eversor
Danke für den Hinweis. Man müsste sich natürlich entsprechend bemühen.

Meine Frage war auch etwas grundlegender: als eingetragener Verein ist man ja, wie schon mehrfach bemerkt wurde, eine juristische Person. Das sagt aber erstmal überhaupt nichts darüber aus, wie hoch denn die Chance ist auch wirklich etwas anmieten zu können. Beispiel Büro: was ist rechtlich nötig um ein Büro anmieten zu können? Muss dazu ein Gewerbe angemeldet haben? Reicht der Status als Verein aus, um ein "Vereinsbüro" einzurichten? Führt das zu weiteren Steuern oder zahlt man die Miete und gut ist? An ein Büro dachte ich, weil die z. T. recht günstig sind. Hier beispielsweise knapp 20m² für ca. 120€ Pro Monat. Selbst mit Nebenkosten ist das machbar.
 
Keine Ahnung wie mein Geschreibsel rüber kam, aber ich wollte nicht mehr als nur drauf hinweisen, dass die Suche recht schwierig und ggf. auch teuer werden kann. Die meisten Tabletopper mit denen ich zu tun hatte, waren bei beiden Punkten nicht sehr aufgeschlossen. Aber wenn das bei euch anders ist, drücke ich natürlich die Daumen das ihr fündig werdet. 😉
 
Keine Ahnung wie mein Geschreibsel rüber kam, aber ich wollte nicht mehr als nur drauf hinweisen, dass die Suche recht schwierig und ggf. auch teuer werden kann. Die meisten Tabletopper mit denen ich zu tun hatte, waren bei beiden Punkten nicht sehr aufgeschlossen.

Das klingt nach meiner Gruppe. Ich bringe ein Angebot für top Räumlichkeiten und bekomme als Antwort - "Machen wir nicht, ist 10 Minuten mit der Straßenbahn vom Zentrum entfernt, zu weit weg". Am liebsten direkt im Zentrum und gratis...

@ Sarevok
Bei uns gibt es regelmässig über die Freiwilligenagentur Vorträge zum Thema Verein. Diese werden von einem Fachanwalt gehalten und sind entweder kostenlos oder mit geringem Eintritt. So etwas müsste es doch gerade in Berlin auch geben. Weil zu den speziellen Fragen (Steuern, Rechtsformen...) kann ein solcher euch sicherlich bessere Ratschläge geben als wir.
 
Beispiel Büro: was ist rechtlich nötig um ein Büro anmieten zu können? Muss dazu ein Gewerbe angemeldet haben? Reicht der Status als Verein aus, um ein "Vereinsbüro" einzurichten? Führt das zu weiteren Steuern oder zahlt man die Miete und gut ist? An ein Büro dachte ich, weil die z. T. recht günstig sind. Hier beispielsweise knapp 20m² für ca. 120€ Pro Monat. Selbst mit Nebenkosten ist das machbar.
Ein nicht eingetragener Verein gilt als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). In Punkten, die von GbR-Paragraphen nicht abgedeckt werden oder die der gängigen Vereinspraxis widersprechen (z.B. Vorstand an Stelle eines Geschäftsleiters) gilt automatisch das Vereinsrecht. Als GbR kann der Vorstand stellvertretend für den Verein auch Räume anmieten.

Der Hauptunterschied zwischen nicht eingetragenem und eingetragenem Verein ist erst einmal die Haftung. Bei einem nicht eingetragenen Verein haften die Gesellschafter, also alle Vereinsmitglieder. Bei einem e.V. haftet der Verein.
Mal ein Beispiel: Ihr mietet die Vereinsräume nun an. Irgendwann setzt jemand die Räume unter Wasser, indem er bei einem Unwetter die Fenster offen lässt, und der Verursacher kann nicht ermittelt werden. Es entstehen Schäden an den Räumen (Schimmel, aufgequollener Fußboden etc.). Die Versicherung zahlt nicht. Bei einem eingetragenen Verein haftet normalerweise ausschließlich der Verein mit seinem Vermögen. Einzige Ausnahme ist, wenn der Vorstand fahrlässig gehandelt hat, dann kann dieser ebenfalls mit seinem Privatvermögen herangezogen werden. Ist dem nicht der Fall, dann kann es höchstens passieren, dass der e.V. insolvent ist.
Bei einem nicht eingetragenen Verein müssten die Mitglieder gemeinsam das Geld für die Beseitigung der Schäden aufbringen, wenn die Vereinskasse nicht ausreicht, dann haften alle mit ihrem Privatvermögen.
 
@ Eversor
Danke für die Auflistung. Die Haftungsfrage wäre in der Tat der Hauptgrund für uns den Verein zu gründen und eintragen zu lassen, da keiner von uns Lust hat mit seinem Privatvermögen zu haften, falls da was in die Hose geht. Ich nehme also mal an, dass, wenn ein nicht eingetragener Verein bereits als GbR gilt, ein e. V. erst recht als GbR gilt und damit natürlich auch Büroräume anmieten kann. Das war der Knackpunkt, vielen Dank! 🙂 Hatte keine Ahnung, dass ein Verein zugleich als GbR gilt.
 
Ich nehme also mal an, dass, wenn ein nicht eingetragener Verein bereits als GbR gilt, ein e. V. erst recht als GbR gilt und damit natürlich auch Büroräume anmieten kann.

Da hast du Eversor falsch verstanden. Ein e.V. ist mehr mit einer GmbH als mit einer GbR zu vergleichen. Du musst unterscheiden:
  • Nicht eingetragener Verein - GbR - NICHT haftungsbeschränkt, also haftet ihr mit eurem Privatvermögen
  • eingetragener Verein - Körperschaft des öffentlichen Rechts - Haftungsbeschränkt, also haftet nur der Verein mit seinem Vermögen (außer bei Fahrlässigkeit des Vorstands).

Räume können beiden Formen anmieten. Aber der Vermieter sieht meist lieber einen e.V., weil diese dauerhafte Institutionen mit mindestens sieben Mitgliedern sind.
 
Und wieder nicht ganz korrekt. Die GbR kann per Vertrag die Haftung begrenzen. War zumindestens noch 2002 so als ich das lernen musste.

Die Frage ist doch eher auch: Ziehen die Mitglieder mit. Und die ständige Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau ist nunmal meistens erfolglos. Wer Räume will muss zahlen. In egal welcher Form.

Auch als GbR kann man Räume mieten, falls dies sich trägt, aber Mietverträge gelten erstmal für 12 Monate. Unternehmen können das anders regeln aber privat seit ihr da ein Jahr gebunden.
 
@ Lydran
Haste Recht. Die ganze Haftungsgeschichte interessiert mich in diesem Falle aber nicht (weils mir schon bekannt war), sondern halt wirklich erstmal nur, ob ein Verein (am besten eben e.V.) problemlos Räume mieten kann. Und die Frage wurde beantwortet, also alles super. Hätte ja sein können, dass es da rechtliche Hürden beim Anmieten von Büroräumen gibt.

Auch als GbR kann man Räume mieten, falls dies sich trägt, aber Mietverträge gelten erstmal für 12 Monate. Unternehmen können das anders regeln aber privat seit ihr da ein Jahr gebunden.

Das ist ja Standard. Ein saurer Apfel, in den man halt beißen muss. Von meiner Perspektive immer noch besser als so Provisorien, feste Spieltermine und sich die Räume teilen müssen.
 
Also ich arbeite bei einem (gemeinnützigen) Verein. Zum Mieten unseres Büros waren keine besonderen Erfordernisse zu erfüllen, aber das liegt im Einzelfall natürlich ggf. im Ermessen des jeweiligen Vermieters. Mit dem sollte man von vornherein transparent darüber sprechen, wer der Mieter ist und welche Nutzung Euch vorschwebt, damit es dann hinterher keine Probleme gibt.

Noch ein Tipp zur Anerkennung als Verein (weil das bei uns damals ein ziemliches Gepangel war): Gut geeignete Mustersatzungen gibt es im Netz schon, aber es lohnt sich durchaus, die Satzung vor der Einreichung beim Amtsgericht (das ist nämlich für die Eintragung zuständig) und VOR der Gründungsversammlung des Vereins mal gemeinsam mit einem Notar, ggf. sogar einem Fachanwalt für Vereinsrecht, oder mindestens mit einer geeigneten Beratungsstelle durchzugucken. Ansonsten kann es einem nämlich - je nach Spitzfindigkeit des jeweiligen Sachbearbeiters - durchaus passieren, dass der Antrag auf Anerkennung mehrmals zurückkommt, und das ohne dass Ihr genau Rückmeldung darüber bekommt, woran es denn nun eigentlich lag. Und da jede Neueinreichung wieder Geld kostet, wird das schnell teuer.

Gemeinnützigkeit ist, wie weiter oben schon angemerkt, ein ziemlich dickes Brett: Da muss nicht nur die Satzung stimmen, sondern es braucht auch den entsprechenden Zweck, z.B. Jugendhilfe, Bildungsauftrag, Kulturförderung. Womit nicht gesagt ist, dass man das im Falle eines Spielvereins nicht erklären könnte, wenn man ein bisschen findig ist. Aber natürlich wird dann ggf. auch überprüft, was man so macht, und ob das Behalten des Status gerechtfertigt ist. Insofern ist das für Eure unmittelbaren Zwecke vielleicht auch erstmal ein bisschen Overkill.

Was Räume angeht, guckt doch mal nach Kulturzentren oder überlassenen Immobilien der Stadt, die von Trägervereinen geführt und an Vereine o.Ä. vermietet werden etc. Von klassischen Gewerbeflächen würde ich ehrlich gesagt eher Abstand nehmen -- schon weil die Kosten dort in aller Regel deutlich höher sind.

Hoffe, das hilft weiter.
 
Und wieder nicht ganz korrekt. Die GbR kann per Vertrag die Haftung begrenzen. War zumindestens noch 2002 so als ich das lernen musste.
Grundsätzlich haften alle Gesellschafter mit ihrem Privatvermögen. Einzige Ausnahme ist, wenn die GbR mit Vertragspartnern etwas anderes vereinbart. Das muss dann aber wirklich bei jedem nach außen geschlossenen Vertrag individuell stattfinden, eine entsprechende Formulierung im Gesellschaftervertrag wird nach der aktuelleren Rechtsprechung anscheinend nicht mehr anerkannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gründung eines Vereins ist sicherlich keine schlechte Angelegenheit, gerade aus Haftungsgründen. Das war in dem Verein, den ich vor vielen Jahren mitgegründet habe (betrifft LARP, aber viele von den Larpern sind auch Tabletopper), einfach nötig, da keiner mit seinem ganzen Vermögen haften wollte, wenn bei Veranstaltungen was schiefgeht.

Die damalige Satzung wurde mit dem Ziel aufgesetzt die Gemeinnützigkeit zu erhalten. Das hat im ersten Anlauf nicht geklappt und da sich der Verein dann nachher auch ohne Spenden finanzieren ließ, haben wir bis heute davon abgesehen. Ein e.V. ist es trotzdem geworden und das völlig problemlos.

Man sollte allerdings drei Dinge im Blick haben, die durchaus zu Problemen führen können:
1.) Wer ist der Chef?
2.) Wer macht die Arbeit?
3.) Wie hoch sind die Fixkosten?

zu 1.)
Natürlich hat ein Verein auch seine Verpflichtungen und muss einige Posten besetzen. Dazu gehört natürlich auch ein Vorsitzender, der den Laden zusammenhält und im Zweifelsfall ein Machtwort spricht. Man kann noch so gut befreundet sein, irgendwann prallen da Meinungen aufeinander und wenn es um das gemeinsame Geld geht, ist da auch nicht immer eine gerade Linie reinzubekommen. Dann ist es gut, wenn jemand das letzte Wort hat und das auch von allen akzeptiert wird.
Ich habe nun einiges an Vereinen durchgemacht und auch Jobs von Kassierer über Geschäftsführer und Trainer bis zum Organisator durchgemacht. Dabei ist es immer so gewesen, dass es mindestens zwei Gruppen gab: Die "Macher" und die "Meckerer". Die Macher sind die, die bei jeder Gelegenheit mitziehen, neue Ideen haben, ihre Freizeit opfern und sich zu Hause mit Frau/Freundin anlegen, wenn mal wieder jede Menge Zeit für den Verein draufgeht. Die Meckerer sind gerne die, die versuchen möglichst viel für sich abzugreifen, ohne sich selber großartig aktiv einzubringen und dann ihre große Stunde haben, wenn etwas nicht mehr so läuft, wie sie es sich wünschen. Das bedeutet dann einiges an Reibereien und wenn man dann keinen in der Truppe hat, der die Gemeinschaft zusammenhält, dann spaltet sich die Gruppe relativ schnell. Bereinigungen sind manchmal unumgänglich, aber es ist schon eine große Kunst eine größere Truppe über Jahre zusammen zu halten, ohne das wer im Streit geht.
Es ist also nicht schlecht sich bereits vorher Gedanken zu machen, wer sich um was kümmert und ob diejenige Person auch dann in der Lage ist den Job zeitlich und mit der entsprechenden Motivation einige Zeit durchzuführen. Außerdem haben wir bei uns den Maßstab aufgestellt, dass Job und Familie immer vorgehen und das es dafür auch Verständnis geben muss. Man sollte nur rechtzeitig Bescheid geben, wenn man längere Zeit seinen Job für den Verein nicht ausfüllen kann.

2.)
Am Anfang sind alle immer unheimlich bereit was zu tun und bei Abstimmungen reißen eigenlich immer fast alle den Arm in den Himmel. Leider ist es dann auch häufig so, dass wenn dann die Arbeit ansteht, man bei einigen der anfangs Begeisterten nur noch die Staubwolke am Horizont sieht.
Daher muss man sich im Klaren sein, dass so unangenehme Dinge, wie Kassierer, Lagerverwalter oder Schlüsselmeister ungeahnte Zeit kosten und man sich wirklich fragen muss: Will ich das wirklich tun? Denn auf einige Leute muss man sich wirklich verlassen können und wenn der Job schlecht oder - schlimmer noch - gar nicht gemacht wird, dann kann das auch für die ganze Trupp unangenehm sein. Gerade wenn es um das liebe Geld geht, hört der Spaß auf (treib mal ausstehende Mitgliedsbeiträge - am besten noch von vermeintlichen "Freunden"- ein - viel Spaß und Nerven!). Wenn jedoch plötzlich beim ein oder anderen Ebbe in der Kasse ist und die Monatsmiete nicht mehr zusammenkommt, möglicherweise weil der Kassierer seinen Job nicht so ernst genommen hat, dann ist Holland in Not.

3.)
Vereine sind leider nicht immer so günstig. Daher sollte man im Blick haben, was da alles anfällt. Da sind zum ersten die Notarkosten bei Gründung des Vereins. Das hält sich in Grenzen. Dann sollte man sich unbedingt eine Vereinshaftpflicht besorgen. Da sind dann je nach Anzahl der Mitglieder und insbesondere, wenn man auch selber vielleicht mal eine Veranstaltung machen will, schnell 150€ im Jahr fällig.
Räume sind natürlich der Kostentreiber schlechthin. Ein unbeheiztes Lager kann man sicherlich für einen jährlichen Pauschalpreis mieten. Räume, die aber auch Nebenkosten mit sich bringen, werden schnell eine teure Sache. Daher sollte man sich wirklich gut informieren, was da auf einen zukommt.
Letztlich wird sich jeder Verein irgendwie im Netz präsentieren wollen. Da ist es schon eine gute Sache, wenn der Verein eine Homepage und auch Webspace hat, der im Besitz des Vereins steht. Es ist schon passiert, dass eine Vereinshomepage von heute auf morgen vom Netz gegangen ist, weil das Vereinsmitglied, welchem die Domain und der Webspace privat gehörte, sich mit anderen Leuten im Verein zerstritten hatte und alle Inhalte der Hompeage und des internen Forums des Vereins samt und sonders gelöscht wurden.
Daher lieber gut vorplanen, die Kosten zusammenstellen und dann berechnen, was der Einzelne monatlich als Beitrag aufbringen muss. Sonst hängt es dann wieder nachher an Einzelnen, was wiederum Ärger bringt, weil sich immer mal wieder jemand findet der dann sagt: "Ich habe zu sagen, weil ich auch die Rechnungen bezahle." Schon steht der nächste Streit ins Haus.

Soviel zu meinen Vereinserfahrungen der letzten fünfzehn Jahre. Ich will nicht nur schwarzmalen, denn ich bin nach wie vor von der Einrichtung Verein überzeugt und nach wie vor gerne Mitglied in vier Vereinen. Doch man muss auch wissen, worauf man sich einlässt und dann nicht enttäuscht sein, wenn das nachher alles nicht so glatt läuft, wie man sich das ursprünglich mal vorgestellt hat 😉