Überreaktion?

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Laborratte

Erwählter
24. Januar 2012
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Hallo liebe Leute.
Nach dem ich mich im BA-Forum schon kurz ausgekotzt habe(hier ist glaube ich noch eine Entschuldigung fällig, tut mir leid das du das abgekriegt hast Photon) versuche ich noch einmal etwas sachlicher zu erklären was mich so aufregt.

"Gay Knights" ich glaube jeder von uns hat das schon einmal gelesen, gehört, selber geschrieben oder gesagt.
Aber ist es nicht ein Armutszeugnis für uns, das Begriffe wie schwul, Schwuchtel oder Jude immer noch als Beleidigung und Herabwürdigung benutzt werden? Und das wir diese Begriffe auch als solche wahrnehmen?
Ich selber merke jedesmal wenn ich "GayKnights" lese wie sich mein Körper anspannt und mein Blutdruck steigt, ich werde bei sowas inzwischen richtig aggressiv.(das kann daran liegen das ich selbst zu einer Subkultur gehöre, die gesellschaftlich eher wenig akzeptiert wird und die alle paar Wochen in einer RTL2 Doku durch die scheiße und alle dazugehörigen Klischees gezogen wird)

Jetzt würde mich eure Meinung interessieren, reagiere ich tatsächlich über(ich nehme es gerade als überreagieren war) oder ist meine Aufregung gerechtfertigt?

Steffen
 
Um ehrlich zu sein: Mich stört der Begriff eher weniger, ich kann mich auch nicht erinnern ihn verwendet zu haben. Ist halt Schuljungen-Niveau. Abgesehen davon: Hat die Community das Wort "Gay" nicht ohnehin für sich etabliert? "Gay Pride" und so? Da sollte der Begriff "Gay" für einen der Top Codizies der 5.Edition (mit einer der höchsten Verbreitungen) doch eher ironisch zu verstehen sein?
 
Aber ist es nicht ein Armutszeugnis für uns, das Begriffe wie schwul, Schwuchtel oder Jude immer noch als Beleidigung und Herabwürdigung benutzt werden? Und das wir diese Begriffe auch als solche wahrnehmen?

Persönliche Meinung: Nein.
Es ist in diesem Moment nur wichtig, dass der Hörer eines solchen Ausdrucks den Zusammenhang erkennt(ich will dir hier kein Unvermögen unterstellen). Ich habe de facto nichts gegen(um beim Beispiel zu bleiben) Homosexualität und trotzdem hat sich ein beiläufiges "schwul" als negativ belegtes Adjektiv einfach in den Sprachgebrauch innerhalb lockerer Alltagssituationen eingeschlichen. Das liegt dann weniger an den damit verknüpften Personen, als viel mehr den Klischees, denen man diesen zu schreibt/zugeschrieben hat. Ist vielleicht nicht höflich, nicht politisch korrekt aber welcher Kraftausdruck ist das schon?
Irgendwann wird der geläufige 'Slang' da entweder weg kommen oder es wird genauso akzeptiert wie ein gedankenloses "Scheiße!"(und mal ganz ehrlich, was ist an Stoffwechselendprodukten eigentlich so schlimm?).

Ich kann Aufregung diesbezüglich verstehen, es ist aber einfach unnützer Stress, den man sich selbst macht und mit dem man im Besten Fall noch zusätzlich Verärgerung bei denen hervor ruft, die den Begriff verwendet haben(immerhin wird kaum jemand gerne korrigiert, wenn er eh schon potenziell schlechte Laune hat).

Von daher: Auch einfach mal einen Schritt zurück treten können, es versuchsweise ein bisschen weniger persönlich nehmen und wenn schon nicht lächeln, dann wenigstens mit den Schultern zucken.


BTW: 'gay', um es wörtlich zu nehmen, heißt eigentlich auch nur fröhlich, wir waren in der Schule damals einmal sehr verwirrt, als in einem englischen Text von "gay black people" die Rede war 😉
 
Ersteinmal muss ich sagen, dass ich Wörter wie "Nigger", "Schwuchtel", etc pp. auch total blöd finde, weil dadurch die Dunkelhäutigen oder Homosexuellen oder eine andere Gruppe einfach ebenfalls beleidigt und herabgestuft wird.
Wenn jemand schwul/dunkelhäutig/... ist, dann ist das ja nichts Negatives. Leider hat sich das in die Umgangssprache eingeschlichen.
Serien wie "Southpark" tun da nur ihr Übriges, um den Schulhof zum Gangster-Rap-Keller zu machen -_-

@Zekatar:
BTW: 'gay', um es wörtlich zu nehmen, heißt eigentlich auch nur fröhlich, wir waren in der Schule damals einmal sehr verwirrt, als in einem englischen Text von "gay black people" die Rede war
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Für mich definiert sich ein Wort nicht durch die wörtliche Übersetzung, sondern vielmehr dadurch, was gemeint ist. Und für "gay" ist eben die dt. Übersetzung "schwul".

Ach ja, ich hab mal nen Buch gelesen, von einer Hauptschullehrerin, die auf die Frage, was denn ein "Vollspast" wäre, die Antwort bekam: "Na, irgendsoein Vogel."
 
Zuletzt bearbeitet:
@Zekatar: Für mich definiert sich ein Wort nicht durch die wörtliche Übersetzung, sondern vielmehr dadurch, was gemeint ist. Und für "gay" ist eben die dt. Übersetzung "schwul".

Das ist recht klar, der Nachsatz sollte nur für ein wenig spontane Erheiterung sorgen(zumal es ein oft unbekannter, aber eventuell interessanter Fakt ist)
 
Serien wie "Southpark" tun da nur ihr Übriges, um den Schulhof zum Gangster-Rap-Keller zu machen -_-
Schau dir mal die Folge "Schwule Schwuchteln" an. Ich finde da wird recht gut mit dem Thema umgegangen. Das ist eine recht passende Analyse wie Worte ihre Bedeutung bekommen und wie sich die Bedeutung durch Benutzung verändern kann. Natürlich wird es mit typischen derben Southpark Humor vermittelt.
 
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