30k Vater

Unwissennder

Codexleser
26. Juli 2015
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Schon wieder erklang das knirschend keuchende Geräusch und der Junge duckte sich hinter den Schrotthaufen den er bis gerade durchsucht hatte. Seine dunklen Augen huschten umher und spähten dann über seine Deckung um den Gang hinaufzuspähen und sich auf die grotesk dürre Gestalt zu heften die dort erschienen war. Drei Handbreit über dem Boden schwebend hingen zerlumpte Überreste einer Robe von ihr herab wie Lumpen an einem Stock und durch riesige Löcher und Schlitze war angelaufenes vernarbtes Kupfer, zerfranste Kabel, gerissene Sehnen und verdorrtes Fleisch zu sehen. Die Gestalt wandte langsam den Kopf von einer Seite zur Anderen und das schummrige Licht fiel auf ein altes Gesicht. Wenig mehr als Metall, blanke Knochen und vertrocknete Muskeln. Aber die Augen. Die Augen waren klar und nass wie die eines Babys kurz vor dem Weinen. Erneut erklang das Geräusch und der Junge sah die schmutzig trübe Flüssigkeit die aufblubberte und durch Haarrisse quoll. Dadurch glänzte das Glas dass den Hals der Kreatur konturnachziehend umgab und eigentlich permanent von nähender Konservierungsflüssigkeit umgeben halten sollte. Dann schwebte die Kreatur auf dem Antigravitationsgerät dass ihre Beine ersetzte näher. Der Junge duckte sich tiefer und zog lautlos den aus einem Stück Metall gefertigten Dolch und küsste die improvisierte Klinge ehe er abwartete, die Muskeln anspannte. Dann ein surrendes Klingeln als die Kreatur gegen einen mit einem Glöckchen versehenen Draht stieß den er vor kurze im Gang gespannt hatte. Die Anspannung des Jungen entlud sich in einer urplötzlichen Bewegung als er hochschnellte, den Haufen als Sprungbrett nutzte und auf die abgelenkte Kreatur zuhechtete. Sie prallten zusammen, der altersschwache Antigrav-Projektor gab ein kurzes Heulen von sich ehe er in einem Funkenschauer ausfiel sodass sie zu Boden stürzten. Der Junge zerrte den Dolch aus dem Loch das dieser in das eh schon kaputte Glas auf dem Brustkorb gebrochen hatte und stieß wieder zu, es knackte laut als er die Kupferverschalung über der linken Brusthälfte perforierte. Sein Gegner wehrte sich und schlug und krallte mit schwächlichen Fäusten und spröden Fingernägeln nach ihm. Nach zwei weiteren Dolchstößen starb er schließlich. Der Junge setzte sich aufrecht auf ihn und atmete einmal tief durch, er war von der ganzen Sache nicht mal wirklich außer Atem. Dann zerriss er die Robe vollständig und begann den Körper zu durchsuchen. Sehr schnell stieß er auf die verborgenen Behälter, das Kupfer knirschte und kreischte auf als er es mit bloßen Händen aufbog und zerriss. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er die Behälter mit Wasser und Nahrungspaste an sich nahm um sie in einer Gürteltasche zu verstauen deren desolater Zustand im krassen Gegensatz zu der Feinheit ihrer Nähte stand. Dann eilte er flink mit einer selbst für ein Kind seiner Größe erstaunlichen Geschwindigkeit davon den Gang hoch. Mehrmals passierte er Einstürze sowohl der Decke als auch des Bodens und erreichte schließlich eine Stelle in der etliche Meter des Korridors ihrer Verschalung beraubt waren. Routiniert, beinahe als wäre er auf einem Spaziergang balancierte er über die Streben und blieb auf der anderen Seite am rostigen Gitter eines Lüftungsschachtes stehen. Vorsichtig und lauschend entfernte er es und kroch hinein. Nachdem er es wieder an seinen Platz gehoben hatte rollte er sich zusammen um sich umzudrehen und kroch den Schacht entlang. Eine ganze Weile folgte er kleinen Markierungen die in an Abzweigungen und Kreuzungen vorbeiführten, aus machen drang nicht das Geringste, aus anderen schlugen ihm schwach üble Dämpfe oder schale Luft entgegen während ein unregelmäßiger sanfter Wind von vorn das Pony durcheinanderwirbelte. An einer Stelle waren die Platten des Schachtes von außen furchtbar eingedellt und verbeult aber immer noch intakt, jedoch das in diesem Bereich alles so von einer milimeterdicken Schicht seit langem getrocknetem Blutes bedeckt dass der Eindruck entstand es wäre eine Lackierung. Wie er es gelegentlich tat verharrte er um den Anblick zu betrachten und darüber nachzusinnen, aber wie immer krabbelte er schnell weiter. Schließlich bog der Schacht nach rechts ab und führte weiter in die Dunkelheit. Der Junge hielt an und tastete sich einen Meter hinter die Kurze wo er mit den Fingerspitzen über den Boden strich. Nach ein paar Augenblicken schob er die Fingernägel unter eine Kante und zog die Platte vor sich Stück für Stück hoch. Licht drang von unten herein zusammen mit einem angenehmen leicht feuchten Lufthauch. Er schlüpfte durch die Öffnung und landete leichtfüßig auf einem Stapel Kisten, die Platte über sich wieder an ihren Platz schiebend ließ er den Blick schweifen. Der Raum war klein und hellere Stellen sowie Rohre und ihre Öffnungen kündeten davon dass es sich einst um einen Duschraum gehandelt hatte. Nun wurde er zur Hälfte vom Becken einer Hydrokulturanlage und einem Garten eingenommen. Der Rest war ein Sammelsurium aus geborgenen Einrichtungsgegenständen, Geräten und weiterem eventuell nützlichem Krempel, eine seit langem wasserlos Duschnische war mit einem schmutzigem Vorhang abgetrennt und verbarg wie er wusste ein aus allerlei Stoff und sonstigen weichen Materialen gefertigtes improvisiertes Bett. Ein kleines Mädchen mit kahl rasiertem Kopf erhob sich von einem Tisch mit halb abgebrochenen Beinen der als Werkbank diente. „Luu, schon zurück?" Er hüpfte vom Kistenstapel und trat zu ihr. „Ging heute schneller als gedacht." Er umarmte sie kurz und reichte ihr dann die zwei Behälter die sie in einer offenen Kiste neben dem Becken verstaute. „Heute ist schon wieder eine Leitung undicht geworden.", meinte sie traurig und er seufzte. „Immerhin hat es überhaupt geklappt." Er trat zur Werkbank auf der ein zerlegter Überwachungsmonitor lag und betrachtete das zwischen den Teilen liegende Bild, es war eine verzerrte grobgepixelte Pictaufnahme eines gelblich braunen Planeten. „Es ist ja nicht mehr weit Seliß, es ist ja nicht mehr weit." Neben ihn tretend betrachtete sie ebenfalls das Pict. „Ich mache mir Sorgen dass das Schiff die Landung nicht mehr packt, die Letzte liegt schließlich..." Luu winkte ab. „Das befürchte ich zwar auch aber darum müssen wir uns kümmern wenn es so weit ist. Vorher heißt es überleben." Er sah sie mit schiefgelegtem Kopf an und strich ihr kurz über den Kopf ehe er mit seiner gestrigen Aufgabe fortfuhr den Zeughaufen zu durchsuchen.

In der Kammer herrschte tiefe Stille und das einzige Licht kam von dem Holoprojektor hinter dem der hochgewachsene schwarzhaarige Mann von einem thronartigen Sessel aus das Gewirr von Daten und winzigen DNS-Symbolen mit kleinen Fingerbewegungen bewegte und durchforstete. Mit einem leisen Surren öffnete sich die ihm gegenüberliegende Tür und schwere Schritte erklangen, jedoch sah er nicht von seinem Tun auf. „Herr, unser Ziel ist in Sichtweite. Wir sind zwar nicht die einzigen die es ansteuern, aber laut den Langstreckensensoren ist das andere Raumschiff so gut wie ein Wrack." Für einige Augenblicke herrschte Schweigen ehe der Eingetretene das erneut das Wort ergriff. „Gibt es Neuigkeiten von Victor?" Nun sprach der Schwarzhaarige das erste Mal. „In der Tat. Es läuft alles nach Plan. Es gibt jedoch noch etwas, nicht wahr Constantin?" Vor dem letzten Satz entstand eine winzige Pause die von einer Schwere war die verriet dass in der Bestätigung dass alles nach Plan ginge viel ungesagtes, sogar schmerzvolles lag. [FONT=&quot]Bei der Frage nahm Constantin noch mehr Haltung an, beide wussten das ihm Meldungen dieser Art Unbehagen bereiteten. [/FONT] „Ja Herr. Es kam [FONT=&quot]eine weitere Nachricht von Malcador. Keine Spur von ihr." „Dann sind alle weiteren Nachforschungen vergebens, sie ist fort.", stellte der Schwarzhaarige fest, den Blick immer noch auf das Hologramm gerichtet. Nun hob er den Kopf und als sich ihre Blicke begegneten zog Constantin den Eigenen ein ob des intensiven traurigen Bedauerns in den Augen des Anderen. „Ich hatte ihr gerne noch meinen väterlichen Segen geben. Aber es sollte nicht so sein, im Grunde ist es sogar besser. So bleibt ihr eine weitere schmerzliche Vorhaltung dessen was sie nicht haben kann erspart und bei den Anderen weckt es keine Gedanken an Dinge die sie haben könnten die jedoch nicht eintreten werden." [/FONT] Constantin war merklich froh dass das unangenehme Thema damit vorerst abgehakt war und verschwand wieder nach draußen. Der Schwarzhaarige machte mit vier Fingern eine Geste woraufhin das Datengewirr verschwand und der farblosen Ansicht eines Planeten wich. Die Ellenbogen auf die Sessellehnen stützend lehnte er die Finger aneinander und betrachtete über sie hinweg die Ansicht die durch mehr und mehr informierende Daten ergänzt wurde. Mit einem Blinzeln aktivierte er eine Komeinrichtung in einer kleinen Konsole neben dem Projektor. „Bei Orbiteintritt Einsatzbereitschaft herstellen. Abtastungen und weitere Scannungen des Wracks vornehmen bis ich etwas anderes Befehle." Er brauchte nicht erst auf eine Bestätigung zu warten und so schloss der den Kanal gleich wieder. Eine ganze Weile betrachtete er den Planeten und die Informationen über ihn ehe er den Projektor ausschaltete und in absoluter Dunkelheit dasaß. Schließlich griff er in seine Tasche und schob sich einen Kopfhörer ins rechte Ohr wobei er erinnerungsträchtig leise mit sich selbst sprach. „Zeit für etwas Ablenkung. So Freddy, was hast du heute für mich? Ah, Princes of the Universe..." Er lächelte bei dieser Ironie angesichts des Ziels dieser Reise.

Hier in den Minenschächten brauchte man stellenweise Atemmasken um Restgase und so schlechte Luft dass sie einem die Atemwege verätzte abzuhalten. Irgendwie passend wenn man bedachte dass man in den Ödlanden und Vororten der Makropolen Atemmasken brauchte um den teilweise toxischen Staub zu überstehen. Johans rückte seine Maske zurecht und grinste unter ihr als Michael neben ihn Sauggeräusche machte. „Kümmer du dich lieber darum dass dein eigener Schnuller gut sitzt, oder willst du wieder Reibeisenstimme haben wie eine Hure nach zwanzig Kehlenficks?" Michael lachte nur und kontrollierte seine eigene Maske. Der Typus den sie trugen bezeichnete man aufgrund der markanten Form überall als Schnuller. Zusammen mit zehn anderen Gangern langen sie hinter einer natürlichen Barrikade die einmal eine Mauer von irgendetwas gewesen war und bereiteten sich darauf vor einen Minenschacht zu stürmen. Es gab recht handfeste Gerüchte dass die Blackbloods eine alte Zisterne einer früheren Bergwerkerunterkunft erfolgreich wieder in Betrieb genommen hatten. Sie, die Holigan konnten sich so einen Leckerbissen doch nicht entgegen lassen. Zumal sie beide alte Nachbarn und Feinde waren, beherrschten die Holigan doch den Makropolenvorort direkt neben deren Minenkomplex. Johans fuhr sich kurz durch die zu Knoten auf dem Hinterkopf frisierten Haare und gab das Zeichen dass sich alle bereitmachen sollten. Michael stieß ihn leicht in die Seite während er seine Schrotflinte tätschelte. „Darf ich ihr schniekes Zeichen herunterschießen?", meinte er und deutete auf die grob gestanzte Drachenglyphe die über dem Schachteingang befestigt war. „Von mir aus kannst du sie solange anhauchen bis dein Mundgeruch die Halterungen durchgeätzt hat, solange du es machst denn wir die Sache erledigt haben.", antwortete er mit einem ungesehenen Feixen und kassierte einen Hieb gegen die Schulter. Dann entsicherte er sein Automatikgewehr. „Und vorwärts ihr Schlafsemmeln!" Vielfältiges Stiefelscharren verkündete das mit ihm alle aufsprangen und losstürmten. Der staubige Schotterplatz vor der gähnenden Öffnung flog unter ihnen davon und dann waren sie auch schon drin. Jemand stimmte ihren Schlachtruf an. „Holigan! Holigan! Holigan!" und alle fielen ein, das Geschrei halte von den Wänden wieder. Vor ihm tauchte eine Gestalt auf und er riss den Abzug durch. Das Krachen der Schüsse brachte seine Ohren zum Klingeln während Schüsse die Wand und vor allem den Gegner trafen währen Patronenhülsen zu Boden regneten. Er erreichte die Stelle an der der feindliche Ganger sterbend zusammenbrach und erkannte rechtzeitig dass dieser nur aus einer Nische gekommen und nicht aus einem schmalen Seitengang getreten war sodass er direkt weiterrannte statt innezuhalten. Plötzlich erklang eine dröhnende Explosion kaum dass er die Nische passiert hatte, schlagartig brach sein Gehör zu einem hohen Klingen zusammen und er stolperte. Er schaffte es sich zu fangen und warf einen Blick über die Schulter, eine Staub- und Rauchwolke vernebelte den Gang und Michael taumelte an der Wand entlang während der Rest weiterstürmte. Kurz sah er den Splitter der das linke Augenglas seines Kameraden durchschlagen hatte und dachte schon dieser würde sich jetzt zurückfallen lassen als dieser zusammenbrach sodass Blut und Hirnmasse aus dem Loch schwappten wo eine Sprengfalle den Hinterkopf fortgerissen hatte. Verfluchte Scheiße! Gerade als er wieder nach vorn sah schlug eine Kugelsalve vor und neben ihm in den Boden ein und ein paar Funken aus den rostigen Schienen schlugen. Weiter vorn wo es allmählich bergab ging war eine fünfköpfige Gruppe Blackbloods-Ganger aufgetaucht. Jetzt wurde die Sache heiß. Eine eher ungezielte Salve abgebend warf er sich hinter einen Geröllhaufen in Deckung. „Dann wollen wir mal sehen wer den größeren Schwanz hat.", feixte er grimmig während seine Kameraden ebenfalls drauflos feuernd es ihm nachtaten und so gut es ging Deckung suchten.

Luu wurde von der zierlichen Hand wach die über seine Schulter strich und hob etwas den Kopf. Seliß blinzelte ihn aus ihren blauen Augen an und kaute leicht auf ihrer Unterlippe. „Draußen ist etwas.", sagte sie so leise das jeder Andere es nicht mehr verstanden hätte. Er nickte und schlüpfte aus ihrem gemeinsamen Nest um nach einer der Waffen zu angeln die sie im Raum versteckt hatten, die allermeisten selbst gefertigt denn von denen der ehemaligen Schiffsbesatzung hatten sie nur wenige gefunden und Munition noch weniger. Langsam schloss er die Finger um den Schaft eines Kurzspeers, eigentlich bloß ein Stuhlbein an dessen eines Ende ein großer Splitter gebunden worden war. Sich Angriffsbereit machend schlich er auf die Tür des früheren Duschraums zu, war es eine der Kreaturen oder etwas Anderes. Draußen schlurften Schritte über den Gang was schon mal diese Kreaturen ausschloss was schlecht war denn mit denen wusste er umzugehen. Die Person schlurfte näher und nun hörte er durch die Tür und Entfernung gedämpft undeutliches Murmeln zumal der Sprecher auch noch eine fürchterliche Aussprache zu haben schien. Das Hydrokulturbecken umrundend schmiegte er sich an die Wand und lauschte. Die Schritte schlurften vorbei, das Murmeln blieb unverständlich. Ganz langsam und vorsichtig um kein Geräusch zu machen öffnete er die Tür und spähte nach draußen in den Korridor. Die Person entpuppte sich als ein runder Lautsprecher auf Beinen der eine automatisierte Nachricht wiederholte, er hatte genug inaktive Exemplare in funktionsunfähigen Aufladestationen gefunden und zerlegt um dies zu wissen. Er wandte den Kopf um Seliß anzusehen die mit großen Augen hinter dem Vorhang hervor lugte. „Nur einer der Roboter." Statt sie zu beruhigen sorgte seine Entwarnung nur für Stirnrunzeln. „Mama hatte doch mal etwas über sie erzählt..." Nach ein paar langen Augenblicken schoss sie aus der Nische. "Der Landeanflug!" Luu riss kurz die Augen auf und schlängelte sich dann fix um das Becken herum während sie schon begann ihre wenigen Habseligkeiten, Nahrungsvorräte und einige andere Sachen in diverse Kisten zu packen. Er machte sich daran ihr zu helfen während er ebenso wie sie lächelte. Zu guter Letzt machten sie sich daran etwas vom Beckeninhalt vorsichtig einzupacken. Seine Augen leuchteten während er an das Kommende dachte. Auf dem Planeten würde es frische Luft geben, zumindest frischere als hier, weite freie Gebiete statt nur enger Gänge und kleinen Räumen. Sie konnten sich mehrere Räumlichkeiten, ganze Komplexe nehmen und verwenden wie es erforderlich war, sie... Seliß ergriff seine Hand und lächelte ihn an, es brauchte keine Worte damit sie wusste was ihm durch den Kopf ging. „Mit einer richtigen Anlage und einem kleinen Gärtchen bin ich schon zufrieden Luu." Seine Tagträume schrumpften zusammen. Sie hatte recht, was brauchten sie so viel Platz? Schon vorher hatte sie dafür gesorgt dass sie sich diesen kleinen Raum suchten statt eine der großen mehrzimmrigen Mannschaftkabinen zu nehmen und es war eine gute Entscheidung gewesen. Er erwiderte ihr Lächeln ehe er sie auf die Nasenspitze küsste. „Und ich werde dafür sorgen dass wir ein richtiges Bett finden." Sie hüpfte beinahe vor aufgeregter Freude. „So ein Richtiges mit Matratze und Kopfkissen!" Nachdem sie alles was nötig war eingepackt und die Kiste auf die umgedrehte Werkbank verladen hatten bewaffneten sie sich, ein paar Dolche, zwei Speere und ein paar Schusswaffen. Luu hängte sich ein Lasergewehr vor die Brust und warf sich die Kabel über die Schultern mit denen er die Werkbank als improvisierten Schlitten ziehen würde, das Ganze mochte fünfzehn zwanzig Kilo wiegen doch er händelte es als wöge es nur ein Drittel. Seliß ging neben ihm her und hielt ihren Speer abwehrbereit vor sich während er kräftig aber kaum angestrengt durch die Nase atmend zog und zog wie eine Maschine. Irgendwo weiter im Innern des Raumschiffs rumpelte etwas, alte Lampen flackerten und sprühten Funken. Sie hatten ihr Räumchen grad mal zwei Gänge hinter sich gelassen als aus einer Abzweigung eine der Kreaturen herausgeschossen kam. Seliß riss erschreckt den Speer hoch und Luu warf kampfbereit die Kabel von sich aber das halb aus vertrocknetem Mensch halb Maschine bestehende Ding beachtete sie gar nicht während es mit surrendem Antigrav-Projektor und hektisch fuchtelnden Armen und scheinbar aufquellenden und dann wieder abschwellenden Augen den Korridor hinunter verschwand. Schnell setzten sie ihren Weg fort. Stunden später wie es ihnen vorkam erreichten sie einen hinter der Außenhülle liegenden Gang der in einigen Metern Entfernung auf beiden Seiten von Sicherheitsschotts versiegelt war, die dicke Raureifschicht auf ihnen verriet das in den Segmenten dahinter schon lange das Vakuum des Alls herrschte. Sie sahen einander unbehaglich an und wussten nicht wie es weitergehen sollte. Luu ließ den Blick schweifen während er seine Oberlippe zwischen die Zähne sog, dann hellte sich seine Miene auf. „Rettungskapseln!" Und wirklich, an der Wand ihnen gegenüber reihten sich die charakteristischen Luken aneinander. Sie eilten zur Erstbesten und er zog am manuellen Öffnungsschalter auch wenn es sein ganzes Gewicht brauchte bis er sich mit einem grässlichen Kreischen bewegte und die Luke mit einem knirschenden Zischen aufschwang. Auf den ersten Blick war klar das nicht genug Platz war und sie hatten Klöße im Hals als sie die Hälfte ihrer Sachen, vor allem viele der mühselig aufgezogenen Pflanzen, zurücklassen mussten. Die Kisten zurecht schiebend zog er die Luke hinter ihnen zu, ein Zittern und Beben hatte das Schiff erfasst und ganz in der Nähe klapperte nun etwas beharrlich. Sie ließen sich auf den Sitzen nieder und schnallten sich an ehe sie einander an der Hand hielten. Die Steuerung war tot aber er traktierte sie mit ein paar hoffnungsvollen Tritten und Schlägen was schon öfters mal geholfen hatte. Aus dem Zittern und Beben wurde ein Grollen und Stampfen, in der Ferne riss mit einem dumpfen Stöhnen Metall. Seliß hatte sichtlich Angst, ihre Lippen bewegten sich in einem stummen Gebet. Luu hätte es ihr nachgetan aber er wusste nicht von Göttern oder göttlichen Wesen, weder ob es sie gab noch wie sie hießen. Dann ging ein Ruck durch das Schiff dass es sie schmerzhaft in die Gurte warf und eine Kiste gegen die Luke schleuderte, alles schüttelte sich und ein ohrenbetäubendes Dröhnen verursachte einem Zahnschmerzen. Flackernd erwachte die Steuerung zum Leben und erstarb direkt wieder um nach ein paar Augenblicken erneut Strom zu kriegen. Gleichzeitig schlugen sie beide mit der flachen Hand darauf. An dem Tag als das der alte Transporter seinen letzten Landeanflug in sein Grab begann ruhten alle Gang-Kriege. Blackbloods, Holigan und viele weitere Banden verfolgten in einträchtigem Murmeln die glühende Flugbahn des Raumschiffs. Vergessene Industriegase in der Atmosphäre gerieten in Brand und hüllten die Himmel rundherum in vielfarbige Feuer. Als der löchrige Riesenklumpen glühenden Metalls auf der Planetenoberfläche einschlug folgten ihm viele alte Makropolgebäude und Fabriken mit in den Tod als die Erschütterung ihren Tribut forderte. Betagte Minenschächte und Komplexe stürzten ein, die Zisterne um die Blackbloods und Holigan erbittert gekämpft hatten wurde unter Tonnen von Staub und Stein zermahlen und verschüttet. Unter den noch lange wütenden Atmosphärenfeuern brachen die Kriege umso blutiger los nachdem die letzten Beben und Einstürze abgeklungen waren.

Johans leckte sich zum wiederholten Mal aufgeregt über die Lippen während er seine Gruppe durch die Trümmerwüste rund um die Absturzstelle führte. Kampflärm in der Ferne verriet das auch in der Nacht um die vom Himmel gefallene Beute gerungen wurde. Seine Leute hielten nichts davon jetzt schon da mitzumischen und während sich die anderen Banden um den Hauptteil herum blutig aufrieben würden sie relativ ungefährlich die vom Schiff abgerissenen Wrackteile durchsuchen und plündern. Tief geduckt pirschte er um den schiefen Rest eines Raffinierieturmes herum der wie ein schiefer Zahn emporragte. Er erstarrte als er in der Dunkelheit eines großen ovalen Gegenstand entdeckte der sich wie eine Faust in eine aufgerissene Fresse in ein Gebäudefundament gegraben hatte. Dann strahlte er von einem Ohr zum Anderen. „Jaawoll!" Er klatschte sich mit dem Mann hinter ihm ab. „Rettungskapsel!" Leises Gejohle erhob sich. „Is sie offen?" „Was is drin?" „Ist uns irgendein Arsch zuvorgekommen?" „Essen?" „Waffen?!" „Werkzeuge?" „Alkohol?!" „Nein, Frauen?!" „Zu so ner leckeren Fremdweltlerin würd ich ja nicht nein sagen aber wenn wir alle einmal dran waren is die schon kaputt. Da sind Unsere doch besser, zum Beispiel die der..." Psscht!", zischten alle und Johans erschauerte als er sich an die beinahe erwähnte Bande erinnerte. „Es war von Frauen die Rede und nicht von Mannsweibern die einen größeren Schwanz haben als du groß bist!! Beschrei es nicht auch noch du Pfosten!", schimpfte jemand. „Haltet die Goschen, alle miteinander!", flüsterte er lautstark über die Schulter und schlich weiter. Je näher sie der Kapsel kamen umso öfter leckte er sich die Lippen. Verrußt wie seine Füße dreckig waren aber völlig intakt. Dann sah er die offene Einstiegsluke und in einem diffusen Lichtschimmer die Andeutung von Behältern. Da bekamen doch selbst die Götter nen Ständer, Volltreffer! Beim Anblick der Behälter konnte jemand nicht mehr ansich halten und stürmte mit einem Jauchzer nach an ihm vorbei nach vorn. Ein leises Jaulen begleitet von einem Knacken erklang. Ein schmerzhaft greller Lichtstrahl durchzuckte die Dunkelheit und schleuderte den Unglückseligen nach hinten. Johans erstarrte auf der Stelle und fiel auf die Knie. Hinter sich hörte er ein leises Geräusch, jemand hatte sich vor Schreck eingepisst. Kein Wunder bei dem Geschehen grade. Trotz der blenden Nachbilder vor seinen Augen und Finsternis sah Johans den Tunnel der sich durch den gesamten Schädel gebrannt hatte, der Gestank von verbranntem Fleisch drängte sich in seine Nase. Er schluckte schwer. Gehört wohl schon jemandem. Eine helle Kinderstimme erklang, die Sprache kannte er auch wenn er nur die Hälfte verstand. Irgendwas von wegen rührt sich und ihr seid. Einer seiner Männer rief einen Fluch zurück während er grübelte. Kurz herrschte Schweigen gefolgt von einem einzelnen Wort wobei der fragende Tonfall unverkennbar war. Johans übersetzte den Fluch um Zeit zu gewinnen. Luu tauschte einen irritierten Blick mit Seliß. Irgendwas von wegen Mutter und eine Praktik von Etwas. Er wiederholte seine Aufforderung und Frage von eben. Schnaufend kroch einer seiner Jungs neben ihn. „Was sagt er?" Seliß hörte das Gemurmel und stupste Luu an der die Stimme erhob. „Worüber redet ihr da?" Jonas legte den Kopf schief während sein Kamerad grunzte. „Ich versteh nur Dünnpfiff, was sagt er?" „Ich denke er wollte wissen was du gesagt hast." Er versuchte sich an einer dementsprechenden Antwort, die Sprache kam ihm nur polternd über die Lippen. Luu zog die Stirn kraus. „Hä?" Was war mit Rede? Er strich sich die Haare aus der Stirn und kratzte sich am Kopf. „Ich glaube wir kommen hier auf keinen grünen Zweig." Er holte tief Luft und rief erneut. Das Gesicht seines Kameraden war ein einziges Fragezeichen aber Johans schlug mit der flachen Hand in den Staub und stieß den Finger in seine Richtung. „Du. Arsch. Maul halten." Anschließend legte er sich hin und robbte auf einen Schutthügel zu der näher an der Kapsel und dem unsichtbaren Sprecher & Schützen lag wobei er nicht annahm dass er allein war. So wurd' das nichts und der oder die Typen konnten sie mit ihren Waffen knusprig grillen wenn die Sache hier nicht schnell endete. Es war an der Zeit eine andere Taktik zu versuchen. Luu hockte sich wieder hin. „Wir können uns nicht ewig so belauern zumal die den Ausdauervorteil der größeren Munitionsmenge haben, das müssen wir anders regeln." Er reichte Seliß das Lasergewehr und deutete auf den Hügel wo nun jemand mit einem an seine Waffe gewickelten Stoffstück wedelte was dank des Lichts aus der Kapsel ansatzweise erkennbar war. Sie folgte heftig blinzelnd seinem Fingerzeig und legte dann an während er sich erhob und geduckt auf den Hügel zuging. Johans pfiff einmal kurz und einmal lang damit keiner aus seiner Gruppe das Feuer eröffnete. Die Gestalt kam bei ihm an und setzte sich, es handelte sich wirklich noch um ein Kind. Sich auf die Seite drehend kramte er sein Feuerzeug hervor und machte es an damit sie einander sehen konnten. Ein Junge mit längeren schwarzen Haaren und weit auseinanderstehenden Augen erwiderte seinen Blick ernst, ohne Angst aber wachsam. Ihm sackte das Herz in die Stiefel und sein Blut wurde kalt als er sah dass der Kleine komplett unbewaffnet war. Was war das für ein Irrer?! Unbewaffnete waren gefährliche Psychopathen von denen man sich besser fernhielt, das wussten hier schon die Kinder. Er blies nervös die Backen auf. „So. Wir sitzen. hier. Übereinkunft. treffen?" Besser bekam er es nicht hin. Er widerholte es als richtigen Satz ganz langsam in seiner eigenen Sprache. Der Junge nickte. „Wir patt. Ihr. mehr Männer." Er deutete mit einem grimmigen Schmunzeln mit dem Daumen zur Kapsel. „Ich stärker. Waffe. Feuerkraft genug. Euch alle töten." Tja da hatte er wohl recht. Zudem traute er dem Jungen sehr wohl zu bevor er überwältigt wurde die Kapsel samt Inhalt zu sprengen wenn er und seine Begleiter unterlagen, wer wusste schon wie Psychopathen tickten. „Wir. eure Sachen. Haben wollen." Sein Gegenüber nickte und legte den Kopf. „Nicht viel. Kleine Gruppe. Ihr. Leute brauchen. nicht. verlieren." Dann deutete er in die Richtung in der der Hauptteil des Wracks lag. „Ich kennen. Insassen. Teil. Ihr uns. aufnehmen. Helfen. Ich. Teilen wir." Johans rieb sich das stoppelige Kinn. Wenn er alles richtig verstanden hatte hatten der Junge und seine Leute selbst nicht viel aber sie kannten den Rest der Raumschiffbewohner und wenn er und seine Band sie aufnahmen würden sie miteinander teilen und gegen andere Überlebende helfen. Klang ganz gut soweit, und neue Leute waren immer gut. Schließlich nickte er. „Einverstanden." Er hielt ihm die Hand hin und der Junge schlug ein. Luu machte sich auf den Rückweg ebenso wie der Andere. Zurück an der Kapsel setzte er sich neben Seliß. „Ich konnte eine Abmachung aushandeln. Sie nehmen uns auf und wir teilen miteinander dafür erzähle ich ihnen über die überlebenden Kreaturen und so weiter was ich weiß." Sie lächelte erleichtert. „Das klingt doch gut Luu..." Sie wurde von einem heftigen Husten abgewürgt, die Luft hier war zwar besser als die auf dem Schiff, besaß aber offenbar ihre eigenen Tücken. Er strich ihr über den Rücken. „Fürs Erste sind wir in Sicherheit. Und endlich wieder in Gesellschaft."

Constantin neigte den Kopf als sein Herr eintrat. „Alles ist bereit Herr. Auf euren Befehl können wir loslegen. Der Rest der Flotte hat im Orbit Stellung bezogen um weitere Truppen zu landen wenn es nötig sein sollte." Ein langsames Nicken war die Antwort. „Gut. Wir führen die Spitze, ich nehme es zwar nicht an aber man soll uns Feuerschutz geben wenn es Luftabwehr gibt." „Sehr wohl Herr. Die Krankenstation ist zur Sicherheit in Alarmbereitschaft versetzt worden." Währenddessen setzte sich, tausende Kilometer tiefer, Luu zu Seliß ans Bett. Sie lächelte zu ihm hoch und verschränkte die Finger mit den Seinen die nach seinem Wachstumsschub in den letzten paar Wochen so nur noch zierlicher wirkten. „Wenn ich aufwache denk ich manchmal immer noch, es wär ein Traum.", meinte sie leise und strich über die zerlumpte, hundertfach geflickte Decke. „Ein richtiges Bett, das haben seit Onkels Tod nicht mehr gehabt weißt du noch?" Keuchender Husten schüttelte ihre schmalen Schultern und er streichelte ihre Hand. „Wie geht es dem Garten?" „Es läuft gut, er...", Luu's Stimme war total belegt. „Er wird in ein paar Tagen vielleicht schon blühen." Sie lächelte was ihr ganzes Gesicht zum Strahlen brachte. „Lass das erste Blümchen für mich stehen okay Luu?" Er erwiderte ihr Lächeln obwohl er feuchte Augen bekam. „Ach was, ich werde dir dabei zusehen wie du es pflückst ich versprechs dir Seliß." Ein weiterer Husten hinderte sie daran etwas zu sagen und diesmal war er derart heftig und lange dass er sie in die Arme nahm und ihr sanft auf den Rücken klopfte. „Das wird schon wieder, du wirst sehen." Sie lehnte sich weit genug zurück um ihn anzusehen und schüttelte nur den Kopf wobei Blut auf ihren Lippen glänzte. „Doch wird es!" Er zog sie sanft wieder an sich, er weinte jetzt. „Irgendwer muss mich doch wieder zurückholen wenn meine Tagträume und Vorstellungen zu hoch fliegen. Du wirst sehen, in ein paar Tagen bist du wieder auf den Beinen. Unser Bett steht am Fenster und immer wenn wir aufwachen können wir in unser kleines Gärtchen sehen. Klingt das nicht schön Seliß?" Er erhielt keine Antwort, fühlte nur ein plötzliches Erschlaffen ihres kleinen Körpers. „Seliß?" Während schließlich sein langgezogener Klageschrei die Stille durchbrach hörte hoch über ihm ein hochgewachsener schwarzhaariger Mann über das Klacken von gegeneinanderpochenden Rüstungsteilen und den Schritten seines Begleiters hinweg ein dunkles vierstimmiges Lachen von Jenseits der Realität und senkte den Kopf. „Ist etwas Herr?" Constantin erhielt keine Antwort. Dafür öffnete sich hinter Luu die Tür und Johans steckte vorsichtig den Kopf herein, beim Anblick der sich bietenden Szene presste er die Lippen aufeinander und seufzte tief. „Es tut mir leid Lupercal." Nachdem er sehr schnell die einheimische Sprache gelernt hatte war er von Johans nach seinem Namen gefragt worden und dieser hatte bei seiner Antwort gelacht. „Luu? Das ist doch kein Name! Hm... Wir nennen dich Lupercal. Das passt zu dir, schließlich hast du mir bei unserer Begegnung gleich eine gute Vereinbarung aufgeschwatzt." Diesmal schmunzelte er jedoch nicht wie sonst wenn er den Namen hörte. Langsam bettete Luu Seliß Körper ordentlich hin und strich ihr sachte über den kahlen Kopf wobei er sichtlich versuchte die Tränen zurückzuhalten. Wortlos bedeutete er dass er allein sein wollte, nachdem sich die Tür wieder geschlossen hatte wandte er sich langsam vom Bett ab und zog ein Messer während er vor einen halbblinden Spiegel neben einem aus einem alten Container gefertigten Kleiderschrank trat. Mit einem erstickten Schniefen säbelte er sich die erste Handvoll Haare ab. Johnas eilte mit dem Lasergewehr in der Linken zu Seliß & Lupercals Zimmer und stürmte begleitet von etwas gedämpften Geschrei und Schüssen herein ehe er angesichts von dessen frisch blank rasiertem Schädel etwas irritiert innehielt ehe er verstand und ihm nur die Waffe reichte. Als sie zusammen auf den Hof der ehemaligen Fabrik traten an dessen Eingangstor bereits der Schusswechsel tobte schlugen die anderen Ganger ihre Waffenkolben und Knäufe gegen Mauern und Gegenstände. „Lupercal. Lupercal. Lupercal." Gerade schloss er sich mit zusammengebissenen Zähnen den Leuten am Hoftor an als über ihnen ein fauchendes Tosen erklang. Rauchstreifen hinter sich herziehend sausten Raketen herab um draußen in den Gebäuden und Ruinen einzuschlagen. Während sich Explosionen und Schreie zum Himmel erhoben nahmen Staubwolken die Sicht aber man hörte und fühlte mehrere Objekte landen. Augenblicke später schälten sich riesige gerüstete Gestalten aus ihnen heraus. Ein jede war von Kopf bis Fuß in Goldfarbene Rüstungen gekleidet auf denen ein Blitz-Symbol prangte. Ihre hochgezogenen Helme umschlossen den gesamten Kopf was zu ihrer Größe noch beitrug und waren entweder mit blutrot gefärbten Büschen aus Federn oder langem Haar besetzt oder besaßen silberne Flügel an den Wangenschützern. Hinter den rot gefärbten Augenlinsen war nicht das Geringste zu erkennen. In den Händen trugen sie mannshohe Speere die unterhalb der Spitze eine Schussvorrichtung besaßen, wer davon getroffen wurde dessen Körper explodierte am Einschlagsort. Schweigend bildeten die fremden Krieger eine Mauer aus Rot und Gold, die Speere in einer sowohl für den Angriff wie auch die Verteidigung geeigneten Haltung und verharrten reglos wie Statuen während sich der Staub auf sie herabsenkte. Auch wenn dies nicht nötig war die andere Gang war auf der Flucht und die Holigan glotzte nur unschlüssig. Schlagartig wurden die Staubwolken wie von einer Hand fortgerissen und enthüllten eine weitere Person, ein hochgewachsener Mann in ebenfalls goldener Rüstung schritt auf das Tor zu. Schwarze Haare fielen ihm bis zu den Schultern und seine dunklen eindrucksvollen Augen saßen in einem perfekten schönen Gesicht das von innen heraus zu leuchten schien. Hinter ihm ging ein weiterer der goldgerüsteten Krieger der ebenfalls einen Speer in der Hand und einen Helm, offenbar den des Schwarzhaarigen, in der Armbeuge trug. „Landeplatz gesichert Imperator." Einen Meter vor Lupercal blieb der Imperator stehen und die Beiden sahen sich lange an. Als er das Lasergewehr weglegte begann er richtig zu weinen. Langsam sank der Imperator auf die Knie und öffnete etwas die Arme, er sagte nur ein einziges Wort. „Horus." Während er haltlos schluchzend seinem Schmerz freien Lauf ließ warf Lupercal sich in die Umarmung. „Vater!"
 
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