40k Vigillia V - Totenmond (Kurzgeschichte/Necrons)

Akkons_Erbe

Erwählter
24. Januar 2010
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Hallo zusammen

Ich habe diesen Thread hier entdeckt und bin begeistert! Find ich echt klasse, dass in diesem Forum alle Aspekte des Hobbys Beachtung finden.

Nun, ich habe versucht auch eine, vorerst, Kurzgeschichte zu schreiben. Wenn sie euch gefällt, dann werden weitere und vielleicht auch zusammenhängende Geschichten folgen.

Doch nun:

Akkons_Erbe presents:


Vigillia V - Totenmond


Kalter Wind peitschte Sand gegen die Sichtscheibe des Helms von Explorator Samael, während er sich verzweifelt fragte, warum zum Warp eigentlich immer er die Aussenarbeiten auf diesem dreifach verfluchten Mond machen musste. Zum Einen war es selbst in seinem Anzug eiskalt, da konstant ein schneidender Wind vorherrschte, der einen Mann ohne Schutz in Sekunden auskühlen und gefrieren lassen konnte und zum Anderen war die Umgebung alles andere als vertrauenserweckend. Graue Nebelschwaden zogen zwischen den Felsen, bei denen sie auf Geheiss des Magos ihr Lager aufgebaut hatten. Beinfarbene Vegetation wuchs spärlich auf dem Stein, auch wenn es Samael ein Rätsel war, wie die Pflanzen hier überleben, ja sogar gedeihen konnten. Aber die Scans der Oberfläche hatten ganze Wälder dieser Gewächse im Norden des Lagers ausgemacht, tote Wälder, in denen nichts ausser diesen gottverlassenen, beinfarbenen Pflanzen überleben konnte. Der Horizont war in rote und violette Schwaden gehüllt, die waberten und einem Bewegung in der Ferne vorgaukelten, wo keine war. Zumindest hoffte Samael, dass dort keine war ... Und dann waren da die Alpträume, welche sämtliche Mitglieder des Exploratorenteams quälten. Visionen ihres nahenden Todes und einer Galaxis, in der das Astronomican erloschen war und Finsternis alles einhüllte. Berge von Schädeln und rhythmischen Schritten in der Dunkelheit. Kein Laut, ausser den Schritten lange toter Krieger auf dem Boden und sie kamen näher und näher und … Samael schüttelte sich und seufzte. Dieser Mond war wirklich der letzte Arbeitsplatz im östlichen Spiralarm, den er sich ausgesucht hätte, aber der Imperator, in seiner göttlichen Weisheit, hatte nun mal anders entschieden und wer war er schon, die Entscheidung eines Gottes anzuzweifeln?
Samael verzog das Gesicht, rammte wütend seine Sonde gegen den leicht metallisch schimmernden Stein und sah zu, wie die kleinen Bohrer versuchen die Oberfläche zu durchdringen. Ohne grosse Überraschung stellte er fest, dass es ihnen, einmal mehr, nicht gelang. Fluchend nahm er die Sonde hoch und wollte sich schon umdrehen, um eines der anderen Werkzeuge aus seinem Koffer zu nehmen, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung erhaschte, oder zumindest glaubte, eine gesehen zu haben… Seine Hand fuhr zum Gürtel, wo eine kompakte Laserpistole hing und er fuhr herum. Mit zusammengekniffenen Augen suchte er die Umgebung ab. Nichts. Nur Nebel und … Halt! Was war das? Langsam wich Samael zurück zur Tür der Station. Eine Gestalt war aus den Nebeln aufgetaucht. Sie war bar jeden Fleisches und trug einen bläulich schimmernden Stab in der rechten Hand. Der Wind peitschte einen zerfetzten Umhang um die Knöchel der Gestalt. Sie selbst war beinfarben und der Mechanicus in ihm fragte sich, aus welchem Material sie wohl bestand. Mit langsamen und gemessenen Schritten kam die über zwei Meter grosse Gestalt näher. Hinter ihr begann der Nebel zu wabern und Samael glaubte weitere Bewegung wahrzunehmen. Mit zitternder Stimme rief er: "Wer sind Sie?" Keine Antwort. Nur das Geräusch von Schritten lange toter Füsse war zu hören. Er hob die Pistole und richtete sie zitternd auf die Gestalt. Das Gesicht! Dieses Gesicht! Es war eine hohngrinsende Maske des Todes. Samael drückte ab. Ein rubinroter Strahl kohärenter Energie raste auf die Gestalt zu und traf sie. Nichts geschah. Erneut feuerte er seine Waffe ab und wieder konnte er keinen erkennbaren Schaden erzielen. Samael schrie auf und liess die Waffe fallen. Er fuhr herum und wollte nach der Tür der Station greifen, als ihn grässliche Schmerzen einhüllten. Er drehte den Kopf und sah nur noch ein Aufblitzen von blauer Energie, welche ihm das Fleisch von den Knochen schälte. Er versuchte zu schreien, aber seine Stimmbänder waren nicht mehr da und dann wurde es schwarz um ihn.

Mit toten Augen blickte Lord Gael'Tanasch, Oberster Lord der Necrons von Vigillia V auf die Überreste der zerstörten Station. Seine Krieger und Unsterblichen, Destruktoren, Pariah und Phantome hatten mit ihren Gauss- und Phasenwaffen ganze Arbeit geleistet. Nachdem die knapp zwanzig Soldaten der Beute eliminiert worden waren, war das Ganze ein Kinderspiel gewesen. Zwei seiner Krieger hatten schwere Schäden erlitten und waren zurück in die Stasisgruft direkt unter ihren Füssen teleportiert worden.
Ein letzter Funke von Bewusstsein, welches noch im metallenen Schädel des Lords verblieben war, fragte sich, warum dieses Vieh so dumm war und nicht erkannte, was hier lauerte. Warum kamen sie immer wieder? Dies war bereits das dritte dieser Teams, das er vernichtete. Zuerst waren die psionischen Abartigkeiten gekommen, die von der Beute 'Eldar' genannt wurden. Sie hatten versucht in die Stasisgruft einzudringen. Ihr Schöpfer, der von den anderen Sternengöttern 'Eremit' genannt wurde, hatte ihm gezeigt, was sie vorhatten. Sie waren vernichtet worden. Die weiblichen Eldar mit den schimmernden Klingen, hätten es beinahe geschafft, ihn zu vernichten. Ja, er konnte den Hass verstehen, welchen sein Herr für diese Kreaturen hegte. Dann waren die Psioniker gekommen. Ihre bösartigen, glühenden Klingen und psionischen Schutzvorrichtungen hatten ihrem Ansturm lange standgehalten, doch auch sie waren gefallen und schliesslich hatten sich die Eldar zurückgezogen. Sie waren die Besten des Viehs gewesen.
Als nächstes waren die Blauhäutigen gekommen. Jung und ihm unbekannt. Sie hatten gebohrt und beinahe seine Heimat betreten. Erneut waren seine Krieger in die Schlacht marschiert und erneut waren sie siegreich gewesen. Im Geschosshagel waren viele der Necrons zu Boden gegangen, aber schliesslich waren auch die Blauen besiegt worden. Tau, so wurden sie genannt.
Und jetzt waren sie gekommen, die Menschen. Sein Herr hatte ihm gezeigt, welche Pläne er mit ihnen hatte und hätte das Gesicht des Lords eine Regung zeigen können, so hätte er gelächelt.
Langsam drehte er sich um und ging zu seinen regungslos dastehenden Gefolgsleuten. Auf eine Geste hin drehten sie sich um und kehrten zurück in ihr unterirdisches Reich und nur die Leichen ihrer Beute blieben zurück; bereits gefroren im Eiswind von Vigillia V. Doch Lord Gael'Tanasch wusste, dass die Tage des Wartens gezählt waren. Der Eremit hatte ihm die Zukunft gezeigt und wieder hätte er gelächelt, hätte er es gekonnt, wenn er an das Schicksal dachte, welches die Anderen erwartete. Sein Herr würde zufrieden sein. Langsam ging Lord Gael'Tanasch hinter seinen Kriegern her.

Der Nebel verschluckte seine Gestalt und endlich verhallte das Geräusch der Schritte lange toter Krieger in den Weiten von Vigillia V.

ENDE

So das wars.

Ich harre der Kritik die da kommen möge.... 🤔

Gruss

Akkons_Erbe
 
Wie schon gesagt wurde, flüssig zu lesen. Ob die Necronlords einen Namen haben oder nich, weiss nur GW. Die Kerle reden nicht allzugerne mit dem Imperium als das man es wüsste^^
Fazit: Geschichte hat mir gut gefallen, das einzige was ich zu bemängeln hätte ist, sie ist zu kurz ;P (Ich weiss- is ne Kurzgeschichte^^)
 
Hab irgendwie gleich Lust bekommen weiterzuschreiben. Danke übrigens für die vielen motivierenden Kommentare.

Ich hoffe ich handle jetzt nicht übereilt, aber ich möchte euch gerne die Fortsetzung von Totenmond vorstellen. Sie spielt auf dem Schlachtkreuzer Eiserne Gewissheit hoch über Vigillia V. Denn das Geschehen auf dem Mond ist nicht unentdeckt geblieben und Verzweiflung breitet sich langsam aus...


... Zusammengesunken sass Magos Valerian in einem Sessel in seinem privaten Raum an Bord des Schlachtschiffs Eiserne Gewissheit. Dunkelheit umgab ihn, welche nur vom schwachen Schein des Holoschirms durchbrochen wurde, auf dem das Notsignal, welches von der Station weit unter ihnen aufgezeichnet und übermittelt worden war, ununterbrochen abgespielt wurde. Wieder und wieder flimmerten die letzten Minuten der Station von Vigillia V über den Bildschirm. Zwei Meter grosse Gestalten, beinfarben und bar jeden Lebens, marschierten in perfekter Präzision über den knochenfarbenen Boden des Mondes auf die Habitate zu. Manche trugen Gewehre mit blau leuchtenden Kammern, andere schwangen eine Art Hellebarde, deren Klinge in einem innern Feuer zu leuchten schien. Von Entsetzen gebannt sah Valerian zu wie sein Explorator-Team mit samt der kleinen Elitetruppe an Mechanicus-Soldaten von weiten Schwüngen eben dieser Hellebarden niedergemacht oder von blauen Energieblitzen, welche ihnen das Fleisch von den Knochen rissen, getötet wurden. Wieder und wieder hörte er die Schreie der Sterbenden, bis sich die Kamera schliesslich auf den Anführer richtete. Einem gewaltigen Gerippe nachempfunden, trug er einen Stab und eine Maske vor dem Gesicht, die den nur noch teilweise natürlichen Körper der Magos erschauern liess. Der Tod selbst blickte ihn durch die Linse der Kamera an und obwohl er wusste, dass es unmöglich war, fürchtete er von dem Necronlord erkannt und gejagt zu werden. Dann war nur noch statisches Rauschen und ein Flimmern auf den Holoschirmen sichtbar, bevor die Aufzeichnung von Neuem begann.
Was sollte er nur tun, fragte sich Valerian. Seine Herren auf dem Mars würden das hier nicht übersehen. Zu viel an Ausrüstung und Menschenmaterial war verloren gegangen. Wütend hämmerte er auf die Rune, welche die Aufnahme stoppte und nach den Schreien der Sterbenden und dem peitschenden Geräusch, das die Waffen der Necrons von sich gaben, wenn sie abgefeuert wurden, war die Stille ohrenbetäubend. Langsam stemmte er sich aus seinem Sessel hoch und begann auf und ab zu gehen. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, das Okkular, welches sein biologisches Auge ersetzte, surrend und Datenkabel hinter sich herschleifend, begann er seine Möglichkeiten zu überdenken. Er konnte ein neues Team nach unten schicken, doch er fürchtete, dass auch dieses ausgelöscht werden würde. Er konnte seine Herren benachrichtigen, Truppen anfordern und eine Schlacht entbrennen lassen. Er konnte alle warnen und vielleicht viele Leben retten. Doch auf Verständnis und Unterstützung zu hoffen, würde auch beinhalten, seine eigene Schande einzugestehen und sein Unvermögen preiszugeben. Die damit verbundenen Konsequenzen wollte sich Valerian lieber gar nicht ausmalen. Er konnte den Schlachtkreuzer den Mond bombardieren lassen, ihn in kleine Stücke schiessen. Ja, die Eiserne Gewissheit war ein gewaltiges Schiff, doch wie erklärte er den Umstand, dass das vom Imperator bestimmte Forschungsobjekt sich in Wohlgefallen aufgelöst hatte, ohne die ganze Vorgeschichte preiszugeben. Ein kalter Schauer jagte ihm den biologischen Teil des Rückens hinunter, wenn er an seinen Vorgänger dachte. Marxius. Er war in eine ähnliche Situation geraten und hatte versucht das Ganze zu verschleiern. Doch die Wahrheit war herausgekommen und die Strafe war fürchterlich gewesen. Sie hatten ihn gezwungen, sich seine mechanischen Verbesserungen eigenhändig aus dem Körper zu reissen. Dann hatten die Maschinen ihn solange am Leben gehalten, bis er schliesslich verhungert war, während er, von grausamen Wunden entstellt, vor sich hin gedämmert war und nur dann und wann einen Schmerzensschrei ausgestossen hatte, wenn er wieder zu Bewusstsein kam. Nein, das war bestimmt nicht das Ende, das Valerian für sich ausersehen hatte. Doch was konnte er tun? Sein Bericht war seit zwei Tagen überfällig und bald würde man misstrauisch… Mit einem Mal gellte eine Warnsirene durch die verlassenen Korridore, noch eine und schliesslich schrie ein ganzer Chor von Sirenen ihre Botschaft hinaus. Valerian fuhr herum und stürzte mit schreckgeweiteten Augen an das Kontrollpult. Er hatte ihn gefunden. Der Necronanführer! Er war gekommen, ihn zu holen! Das bleiche Gesicht des ersten Maates Chrusian starrte ihm entgegen. „Was ist passiert?“ bellte der Magos den Mann an. „Schiffe, Herr! Vier Schiffe sind auf dem Anflug hierher!“ Valerians Kiefer verkrampften sich. „Identifikation?“ „Positiv, Sir! Die Schiffe sind von unter uns gestartet. Sie kommen vom Mond! Wenn man unseren Datenbanken glauben schenken darf, dann sind es Xenosschiffe, Herr, Necronschiffe!“ „Sofort alle Systeme gefechtsbereit machen! Warpsprung vorbereiten. Wir müssen hier weg.“ Valerian unterbrach die Verbindung ohne eine Bestätigung seiner Befehle abzuwarten und verliess im Eilschritt seinen Raum, um auf die Brücke zu gelangen. Er fühlte wie die Wände vibrierten und wusste intuitiv, dass tief unter ihm gewaltige Maschinen heraufgefahren wurden, Torpedos in ihre Abschussrohre glitten und Jagd- und Bomberpiloten zu ihren Maschinen eilten.
Kurze Zeit später betrat er die Brücke und sein erster Blick galt dem Holotank, auf dem vier rot dargestellte Schiffe zu sehen waren, welche sich ihrer Position näherten. Eines davon, sichelförmig, musste, wenn die Berechnungen des Bordcomputers stimmten, und davon war auszugehen, die doppelte Masse der Eiserne Gewissheit haben! Die anderen drei sahen von der Grösse, Masse und Form her Begleitschiffen ähnlich. „Bericht!“ bellte Valerians Stimme über die Brücke. Chrusian kam herbeigeeilt und stand stramm: „Wie bereits gesagt, Sir, vier Schiffe im Anflug, ihre Befehle werden soeben ausgeführt, aber … „ Chrusian stockte kurz, dann straffte er seine Gestalt und er fuhr fort: „aber wir werden es nicht rechtzeitig schaffen, in den Warp zu entkommen.“ „Sind die Stählerne Faust und die Silberstern orientiert?“ „Selbstverständlich, Sir! Beide Zerstörer melden volle Gefechtsbereitschaft.“ Das Gesicht des Magos nahm einen verbissenen Gesichtsausdruck an: „Wenn wir ihnen nicht entkommen können, werden wir sie wohl vernichten müssen, nicht wahr?“ Der Erste Maat machte den Eindruck, als ob er widersprechen wollte, aber dann besann er sich, richtete sich auf und sagte: „So soll es sein! Für den Imperator und für den Omnissiah! Zeigen wir diesen Bastarden wer wir sind!“

Langsam näherte sich das sichelförmige Schlachtschiff der Eiserne Gewissheit

To be continued...


(Wenn ich Zeit habe)

Wieder wäre ich für Kommentare dankbar.

Gruss

Akkons_Erbe
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, ein Neuling. Als einer der "Veteranen" heiße ich dich mal willkommen im Story-Forum, schön, dass es dir so gefällt.

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich bin neuen Geschichten gegenüber immer ein wenig skeptisch eingestellt. Ich hab schon viel zu oft erlebt, wie vielversprechende Anfänge dann im Sand verliefen.

Aber hier geht es ja um Kurzgeschichten und außerdem haben mich die recht positiven Meinungen hier überzeugt. Ich habe jetzt mal die erste der beiden Geschichten gelegen und muss sagen, das liest sich wirklich gut. Es fehlt noch ein bisschen Tiefe und vor allem etwas Besonderes, das diese Geschichte jetzt lesenswert macht und von anderen abhebt (immerhin sollte es ja eine Kurzgeschichte sein und nicht Teil von etwas Größerem). Aber sprachlich und stilistisch weiß das wirklich zu überzeugen. Du weißt, was du tust 😉

Ich werd mir, wenn ich Zeit finde, auch noch den anderen Teil durchlesen.


Anderes Thema: Hättest du Lust, am Geschichten-Wettbewerb teilzunehmen? Du scheinst ja ganz gut darin zu sein, Kurzgeschichten zu schreiben und noch ist ein Monat Zeit bis zur Abgabe.
Schau mal in den Thread, falls du es noch nicht getan hast.
Ich würde mich über deine Teilnahme sehr freuen.
 
Sowas gibt es? Klasse! Jap da mach ich mit. Danke für euer Lob / Kritik

Der Schluss der Geschichte kommt bald.

freut mich, dass du Lust hast. Aber nicht vergessen, die Regeln zu lesen. Will dir ja nichts unterstellen, aber es ist schon häufiger vorgekommen, dass entusiastische neue Teilnehmer einfach mal nach Lust und Laune geschrieben haben, ohne sich groß um die Rahmenbedingungen zu kümmern 😉. Sind ja nicht allzu streng.

Dann viel Spaß und ich freu mich auf deine Einsendung.
 
Danke euch allen fürs Motivieren. Hätte nicht gedacht, dass ich solchen Anklang finde.

Hier kommt der dritte Teil. Der vorletzte. Wir befinden uns auf der Brücke der Eiserne Gewissheit. Die kleine Necronflotte bewegt sich auf die Imperialen zu und der Entschluss zum Kampf wurde getroffen, doch können die zahlenmässig, wie technologisch unterlegenen Raumschiffe des Imperiums gegen die Necrons standhalten?

... Langsam näherte sich das sichelförmige Schlachtschiff der Eiserne Gewissheit. Der Mechanicus in Valerian bewunderte die Form des Xenosschiffes. Wie konnte so eine gewaltige Masse nur mit Energie versorgt werden? Nur zu gerne hätte er eine Probe von der Hülle des gegnerischen Schiffes gehabt. Nun, freiwillig würden sie die wohl nicht hergeben. Dieser Gedanke liess den Magos lächeln. „Haben wir eine Feuerlösung berechnet Chrusian?“ „Nun, Sir … also, wenn unsere Berechnungen stimmen, dann reicht unsere Feuerkraft nicht aus, das gegnerische Schiff zu zerstören, bevor wir selbst irreversibel beschädigt sind.“ Betreten wandte der Erste Maat den Blick ab. „Es tut mir leid, Sir.“ Valerians Kiefer mahlten. Wieder überdachte er seine Möglichkeiten. Er konnte die Zerstörer nach vorne beordern, sie in den sicheren Tod schicken. Für den Imperator und den Omnissiah würden sie das wohl tun. Doch ob ihnen die damit erkaufte Zeit reichen würde, um zu entkommen, war fraglich. Sie konnten sich dem Schlachtschiff stellen und einen glorreichen Tod sterben. Schade nur, dass niemand jemals davon erfahren würde. „Hm-hm!“ machte der Erste Maat, um die Aufmerksamkeit seines Herrn auf sich zu lenken. Valerian drehte sich um „Was!?“ blaffte er den Mann an. „Nun, Sir, wir könnten eine Botschaft senden. Wir glauben nicht, dass die Necrons unserer Transmitter blockieren können. Dann wüsste der Mars zumindest was hier passiert ist und könnte Gegenmassnahmen einleiten. Noch hätten wir die Zeit dazu.“ „Ach ja? Und meinen Namen wollen Sie dann wohl gleich mit in den Dreck ziehen oder wie sehe ich das?“ Wütend starrte Valerian seinen Ersten Maat an. Dieser erwiderte den Blick kalt. „Nun, Sir, mit Verlaub, aber sterben werden wir wahrscheinlich sowieso. Mit einer einzelnen Botschaft aber, könnten wir tausende Leben retten. Und, um ganz ehrlich zu sein, Sir, wissen wir beide, welche Fehler Sie gemacht haben. Seit Tagen warten wir hier, ohne etwas zu unternehmen. Über hundert treue Anhänger des Mechanicus wurden von diesen Bestien ermordet und Sie haben nichts unternommen. Sie haben noch nicht einmal versucht, das Equipment zu bergen. Ich wollte Ihnen eine letzte Chance geben, aber auch die wollten Sie nicht ergreifen. Erneut bitte ich um Entschuldigung, aber ich sehe mich gezwungen, Sie dem Flotten-Kommissar Delius zu melden!“ Zur Überraschung aller begann Valerian zu lachen. „Wollen Sie das? Gut, dann tun Sie’s. Es spielt sowieso keine Rolle mehr.“ Er packte Chrusian am Genick und schleifte ihn zum Holotank. „Sehen sie diese roten Flecken? Glauben Sie wirklich, dass wir keine anderen Probleme haben?“ Er liess den Ersten Maat wieder los. Dieser fiel auf die Knie und erhob sich langsam wieder. „Wenn wir das hier überleben, Sir, dann wird das ein Nachspiel haben.“ Chrusian wandte sich um und ging zu seiner Station zurück.
Ein Warnton erklang. Ein zittriger Kommunikations-Offizier meldete sich zu Wort: „Sir, die Kapitäne der Zerstörer fragen an, was Ihre weiteren Befehle sind.“ Es dauerte einen Moment bis Valerian antwortete und als er es schliesslich tat, war seine Stimme unheilvoll und fest: „Angriffsformation! Macht euren Frieden mit dem Omnissiah. Die Stählerne Faust soll sich zu unserer Linken positionieren die Silberstern auf der Rechten! Für das Imperium, wir greifen an! Schickt diese Bastarde zurück in die Löcher aus denen sie hervorgekrochen sind. Sieg oder Tod!“ Verhaltener Jubel antwortete ihm.

Die beiden Zerstörer Stählerne Faust und Silberstern glitten langsam in die ihnen zugewiesenen Positionen. Die Eiserne Gewissheit richtete ihren Bug auf das riesige, sichelförmige Schiff, das langsam auf sie zuhielt. Mit einem Mal erstrahlte ein Gleissen an der Front der Eiserne Gewissheit, heller als tausend Sonnen, das immer noch heller und heller wurde. Ein Strahl korähenter Energie raste auf das Necronschiff zu. Wenige hundert Meter vor dessen Rumpf flackerte es in der Leere des Alls. Die Energie des Lanzenstosses war absorbiert worden! Wieder und wieder blitzen die Frontgeschütze der Eisernen Gewissheit auf. Dann erhoben auch die Waffen der Zerstörer ihre Stimmen und schliesslich brach der Energieschirm zusammen. Ein stiller Beobachter im All hätte wohl schwören können, dass er Jubel und Freudenschreie aus den drei imperialen Schiffen gehört habe.
Doch dann begann die Leere vor dem Necronschiff zu wabern. Sechs Strahlen reiner blauer Energie brachen aus dessen Rumpf hervor, bündelten sich zu einem und dann raste dieser Speer aus purer Zerstörung auf die Silberstern zu. Ihre Schilde brachen beim ersten Aufschlag zusammen. Sie wurde frontal getroffen und beinahe der Länge nach gespalten. Als das Nachleuchten der Energieemission nachliess, war von dem einstmals stolzen Zerstörer nur noch eine ausgebrannte Hülle übrig, die leblos in der Schwärze des Alls davon trieb.

„Ausweichmanöver. Sofort!“ ertönte Valerians Stimme auf der Brücke. Hektisches Treiben herrschte rund um ihn herum. Zwei der Begleitschiffe der Necrons hatten versucht, in ihre Flanke zu kommen. Dies jedoch war von den Backbordgeschützen des Schlachtschiffes verhindert worden. Zwei der Xenosschiffe trieben nun als Wracks in der Leere des Raums. Aber auch die Eiserne Gewissheit hatte zwei schwere Treffer abbekommen. Die Schilde hatten den Ersten zu absorbieren vermocht, aber der Zweite hatte sie glatt durchschlagen und auf den Decks elf bis fünfzehn schwere Schäden angerichtet. Kleine blaue Punkte wurden angezeigt, welche sich dem Necron-Schlachtschiff rasend schnell näherten. Bomber und Jägerschwadrone der Eiserne Gewissheit. Mit Verzweiflung empfahl er die Seelen der tapferen Piloten dem Imperator, als ein Punkt nach dem Anderen verschwand. Die Silberstern war zerstört, die Eiserne Faust rang mit dem kleinsten der Xenosschiffe. In einander verbissen fügten sie sich gegenseitig tödliche Wunden zu und das riesige Feindschiff setzte sich langsam in Bewegung und näherte sich der Eiserne Gewissheit. Der Endkampf hatte begonnen. Valerian wandte sich langsam um und ging in gemessenen Schritten zu seinem Kommandosessel. Schwere Schläge erschütterten das imperiale Schlachtschiff, rote Warnlampen blinkten überall auf. „Kanonier Claudius. Feuern Sie alle Waffensysteme die wir haben auf diesen Schandfleck in der Landschaft des Imperiums ab. Steuermann Ullis, volle Kraft voraus. Wenn wir dieses Necronschiff nicht lebendig vernichten können, dann vielleicht mit unserem Tod. Wir rammen sie!“ Betretenes Schweigen breitete sich auf der Brücke des Schlachtschiffes aus. Doch nach einem kurzen Augenblick fühlten alle Anwesenden, wie die gewaltigen Frontgeschütze des Schiffs gleichzeitig feuerten. Auf Holoschirmen zeigten Aussenkameras den Start von Dutzenden von Torpedos, letzte Bomberstaffeln verliessen die Hangars auf einer Selbstmordmission, dem Necron-Behemoth so viel Schaden wie nur irgend möglich zuzufügen. Dann nahm die Eiserne Gewissheit an Fahrt auf und schoss auf den Gegner zu. Unzählige Einschläge trafen die Aussenhülle des Necronschiffs. Rote Feuerblumen erblühten in der Dunkelheit des Alls. Energiestösse rissen die Oberfläche auf. Schliesslich füllte die vernarbte Hülle des Feindschiffs alle Aussenmonitore aus, als die Eiserne Gewissheit sich rasend schnell darauf zu bewegte. Valerian wandte sich an die Mannschaft: „Meine Herren! Es war mir eine Ehre mit Ihnen zusammen zu arbeiten.“ Er salutierte, während der Holoschirm hinter ihm ihren nahenden Tod zeigte…


(to be continued once more)

Danke für eure Kommentare, Lob, Kritik....

Gruss

Akkons_Erbe
 
Hmjoahr, liest sich immer noch gut und flüssig (war aber lange nicht hier),
wie am Anfang; es gibt da nur einige kleine Logik-, bzw. Fluff-Fehler:

- wie schon erwähnt würde das Mechanicum keinen Magos töten, weil dieser Rang über lange Jahre des Studiums erworben wird, solche Personen sind viel zu "wichtig" als daß sie wegen der erstbesten Regelverletzung abgesetzt/bestraft würden; Technohäresie (etwa das Bergen von Xenotechnologie, wie er es wohl in Betracht zog, oder das nutzen von durch Kaoskräften korrumpierte Technologie) wäre vielleicht ein Grund. Denn wenn das Imperium - und somit auch das AdMech - eines im Überfluss hat, dann ist es die Ressource Mensch; deswegen (dem verheizen von zwei, drei oder mehr Regimenter) wird niemand "gemaßregelt", man siehe zB Chenkov.

- aufgrund eben seines Ranges würde er von Untergebenen eher "Herr" genannt als "Sir", aber das ist im Prinzip nebensächlich.

- die "Eiserne Gewissheit" ist ja, das glaube ich jedenfalls so zu erkennen, ein Schiff des Mechanicus.
In Flotten oder Armeen des AM gibt es aber keine Kommissare, denen man gemeldet werden könnte. Bei der imperialen Armee (außer Catachan) gibt es die Massenweise, aber nicht bei den Marsianern.

- in den letzten beiden Teilen kommt der Magos ein bischen zu sehr "menschlich", emotional herüber; so Aspekte wie Sorge/Zweifel, Furcht, Sarkasmus oder Zorn sind Gefühlsregungen, die den Techadepten schon relativ früh "abgehen".

Aber von diesen Kleinigkeiten einmal abgesehen liest es sich schnell und flüssig, und verlangt geradezu zu Ende geschrieben zu werden...um darauf dann fortgesetzt zu werden...^^
 
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