Da das Forum ja gecrashed ist poste ich hald erneut meine (kurz) Geschichte. Viel Spaß beim Lesen...
Von Bäumen, Blut und Freundschaft
„La´Tsuyoshi wo bleibt der Konverter?!“ rief der Fui´Vre noch einmal. Der junge Fui´La beeilte ich seinem Ta´Lissera Bruder die gewünschte Fracht zu bringen, doch mit dem Antigrav-Stapler war er noch nicht behände genug.
„Jaja hier ist er doch.“ Entschuldigte sich der Junge. Er sprang von dem Stapler und half seinem Vre bei der Installation des Gerätes. Er war ja so aufgeregt. Die Kolonisation von Ni´Hon dauerte schon fast ein Kai´Rotaa und er war mittendrin. Seit dem er sein Studium an der Fui´Kais Akademie auf Sa´Cea beendet hatte waren erst ein paar Kai´Rotaa vergangen. La´Tsuyoshi hatte damals nicht gedacht, dass die zugleich anstrengenden und schönen Dinge des Lebens schon so nah waren. Erst hier auf dem kleinen Waldmond seit dem sie mit der Kolonisation angefangen hatten spürte er zum ersten Mal in seinem Leben was es heißt für das Höhere Wohl zu arbeiten. Und wie schön dieses Gefühl doch war…
„Danke dir Bruder. Ich denke die Arbeit für heute ist getan. Lass uns doch in den Aufenthaltsraum der Fui gehen und ein paar Schalen unseres Heimatgebräus trinken.“ Sagte der Vre. „Ja, vielleicht treffen wir ja ein paar Kor, die können wir dann unter den Tisch saufen.“ Entgegnete der Junge La. „Haha! Dass du mir nicht wieder zuviel von dem Suki trinkst. Ich mag es nicht wenn wir deine Arbeit auch noch machen müssen während du deinen Rausch ausschläfst, hörst du?“ Der junge La machte ein übertrieben ergriffenes Gesicht „Vre´Takumi, ICH soll mich betrunken haben? Hach, du beleidigst mich…“ Das Gespräch artete in schallendes Gelächter aus.
„Na ihr beiden, seit ihr wieder auf dem Weg ein paar Kor unter die Theke zu trinken, oder habt ihr auch mal was nützliches im Sinn?“ Es war Ui´Shigeru der erst vor ein paar Rotaa als dritter Mann ihrem Ta´lissera beitrat. „Ach, wir dachten nur, dass wir den Tag mit einer Schale Suki und einem netten Gedanken an die Heimat beenden. Kommst du mit?“ Berichtigte Vre´Takumi das offensichtliche Missverständnis. Der Ui nickte. Er konnte es gut verstehen warum seine beiden Brüder dieses stark alkoholische Getränk so gerne mochten, immerhin war es eine Art Nationalgetränk ihres Heimatplaneten Dal´Cea. Er selbst vermisste das Delat´O seiner Heimat Dai´Mori, aber der Suki war mehr als nur ein guter Ersatz. Sie bestiegen ihren Koi und fuhren in Richtung Hauptbasis. Die flache Graslandschaft, die ab und an von kleinen Wäldern bewachsen war, zog an ihnen vorbei und der Fahrtwind des offenen Gleiters schlug den drei Tau ins Gesicht. „Dieser Mond hat schon etwas“ Dachte Ui`Shigeru. Die vielen Wälder erinnerten ihn an seine Heimat Dai´Mori. Seit dem die Tau angefangen hatten größere Gebiete um die Hauptbasis zu roden um Feldanlagen zu bauen, konnte er auch während der Arbeit draußen bei den Bewässerungsanlagen die angenehme Wärme der Sonne genießen. Die Rodung schmerzte den jungen Tau zwar, denn auf Dai´Mori lebte er in einem Dorf in einem Kontinentalwald. Er liebte Bäume, auch wenn sie ihm oft die Sonne ausgesperrt hatten. Aber seit dem die Feldanlagen fertig waren und das Gras ohne große Hilfe von Kunstdünger zu wachsen begann und er die Sonne während der Arbeit auf seiner blauen Haut spüren konnten, war der Schmerz ob der „getöteten Bäume“, wie er es ausgedrückt hatte, fast schon wieder vergessen. „Auf Au´Taal kann es kaum schöner sein als hier.“ Bemerkte Vre`Takumi.
Als sie den riesigen Gebäudekomplex der Hauptbasis erreichten suchten sie sogleich den Aufenthaltsraum der Fui auf. „Ah das Ta´lissera Takumi. Suki wie immer nehme ich an.“ Rief ihnen der Schichthabenden La zu. „Ein netter Kerl.“ Dachte La´Tsuyoshi. „Ach, wenn du uns schon so nett fragst, gerne.“ Grüßte Ui´Shigeru zurück. „Es ist ja nicht schwer zu erraten was ein Tau von Dal´Cea gerne trinkt wenn die Arbeit getan ist. Außerdem dürft ihr nicht vergessen, dass ich auch von dort komme. Also hier ist eure Karaffe. Warm natürlich.“
Die drei Fui setzten sich an einen freien Tisch. In dem großen, weißen Raum waren nur wenige andere Tau anwesend. Kein Wunder, waren doch die Tage des Aufbaus einer neuen Kolonie die anstrengendsten die ein Fui kannte. Die anderen Anwesenden die scheinbar auch zusammen ein Ta´lissera bildeten schwatzten über die Arbeit des Tages und über Dinge die sie unbedingt vor der Ankunft der Aun fertig stellen mussten. In einer Ecke entdeckte La´Tsuyoshi eine große hagere Gestalt. „Schaut mal ein Kor“ flüsterte er seinen Brüdern zu. „Wollen wir ihn nicht einladen? Er sitzt da so alleine.“
„Hey Pilot! Setz dich doch zu uns und sei fröhlich!“ rief Vre´Takumi. Der Kor stand auf und schritt zu ihnen herüber.
„Setz die Freund. Einen Schluck Suki? Ach, was rede ich La´Hanzo bring uns doch noch eine Schale für unseren dünnen Freund!…Wie lautet dein Name Kor?
„Ich bin La´Shin. Ich gehöre zur Mannschaft des Gal´Leath.“
„Ah, und was machst du hier..hier unten bei uns Fui?“
„Nun ich sitze gerne bei den Kolonisten und…und zeige ihnen wie man richtig Suki trinkt!“
„Hahaha…nein! Das ist nicht dein Ernst du kommst auch von Dal´Cea?! Darauf lasst uns anstoßen!“ Der Abend verlief noch lange dergleichen dahin.
Am nächsten Morgen fasste La´Tsuyoshi einen Beschluss: erstens würde er nie wieder bis so spät in die Nacht feiern wenn am nächsten Tag eine Doppelschicht anstand und zweitens würde er nie wieder die Trinkfestigkeit eines Kor unterschätzen! Ihm brummte der Schädel. Der La setzte sich in seiner Koje auf und sah sich um. Da lagen sie, seine beiden Brüder und beide schliefen sie noch wie Krootmäuse. Ähh Kroot. Er mochte diese primitiven Kannibalen nicht. La´Tsuyoshi schüttelte den Kopf, rieb sich die Augen und schlurfte zur Waschschale. Während er sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte dachte er an das was Vre´Takumi gestern gesagt hatte: “Dass du mir nicht wieder zuviel von dem Suki wegtrinkst. Ich mag es nicht wenn wir deine Arbeit auch noch machen müssen während du deinen Rausch ausschläfst.“ Der Gedanke daran, dass der Vre selbst noch schlief und er als jüngstes Mitglied ihres Ta´lissera schon wach war, ließ ihn lächeln. Zu mehr war er auch nicht fähig stellte er fest, denn als er lachen wollte pochte es wie wild in seinem Schädel.
„Na ich werde sie noch ein wenig schlafen lassen.“ Dachte er sich und beschloss O´Shas´Tomodachi zu besuchen den Obersten Fui und Leiter der Kolonisation.
Die weißen Gänge der Station zogen sich im Rhythmus seines Atems auseinander und zusammen und er konnte sich vorstellen, dass sein Gang nicht gerader der geradeste war, denn all jene Tau die ihm entgegen kamen schüttelten ob seiner bleichblauen Haut und seinem höchstwahrscheinlich nicht pflichtbewusst aussehenden Gesichtsausdruck den Kopf oder lächelten ihn wissen an.
Als er den zentralen Steuerraum erreichte, der von den Fui scherzhaft auch „Die Brücke“ genannt wurde erblickte er auch schon den O. Dieser war von einigen Kor´El und Shas´El umringt und sie alle beugten sich über das große Planungsterminal.
„Fui´O! Fui Oooooo…“ La´Tsuyoshi schaffte es gerade noch an eine Seite des breiten Ganges und zeigte den vorhin gefrühstückten M’jelsirup wie schön weiß der Fußboden der Tau im Gegensatz zu ihrer Magenschleimhaut sein kann. Kurzum eine Putzdrohne kam herangeschwebt und putze La´ Tsuyoshis ehemaligen Mageninhalt weg.
Wenigstens ging es ihm jetzt ein wenig besser. Als O´Shas´Tomodachi aufblickte und den Jungen La sah begrüßte er ihn überschwänglich. „Junge was machst du denn hier?“
„Ach weißt du die beiden anderen schlafen noch und ich dachte mir nur, ´lass sie sich doch noch etwas ausruhen und geh Vater besuchen´.“
„Hmm habt ihr etwa schon wieder Suki getrunken?“ Der O schüttelte wissend den Kopf.
„Na, so schlecht kann Suki gar nicht sein, denn sonst lägen wir nicht so gut im Zeitplan...“
„Ja, stimmt! Euer Fortschritt bei der Errichtung der Bewässerungsanlage ist in der Tat beispielhaft Junge.“
„Vater ich…“ Zu mehr kam er nicht mehr, denn plötzlich fingen die Alarmsirenen an zu heulen…
„Shas´El was ist los?!“
„Fui´O Sir Tyranidenwarnung!”
“Ok jetzt alle ganz ruhig bleiben! Jeder auf seine Station. Shas´El sie haben das Kommando.“
Der Shas tippte sich an den Ohrkommunikator, nickte kurz und lief dann los…
„Sag mal O´Akio, freust du dich genauso wie ich den alten O´Shas´Tomodachi wieder zu sehen?“
„Ich denke, das es eine Zeit großer Wiedersehensfreude sein wird, mein Freund.“ Die beiden O standen nebeneinander auf der Brücke des Il´Fannor der auf dem Weg zu der neuen Mondkolonie Hi´Hon war. Begleitet von seinen beiden Kass´L-Klasse Eskorten hatte der Händler-Klasse Kreuzer den Befehl Aun´O Dai´Mori Akio nach Ni´Hon zu bringen. Begleitet wurde der Himmlische von einem seiner besten Freunde Shas´O Dai´Mori Hiroki und seinem Bataillon Feuerkrieger zur Sicherung der Kolonie.
„Ich muss sagen, es war ein netter Zug des Rates und beide zusammen mit O´Shas´Tomodachi auf Ni´Hon zu stationieren. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass du bei der Entscheidung deine Finger im Spiel hattest O´Akio.“ Der Aun der, mit vor der Brust verschränkten Armen und einem starren Blick auf den Hauptschirm der Schiffsbrücke, neben dem Feuerkastenkommander stand, verzog seinen Mund zu einem Lächeln und drehte dann seinen Kopf um seinen Freund ins Gesicht zu blicken. „Siehst du O´Hiroki, so gut kennen wir uns Mittlerweile schon.“
„Aun`O Akio, eine persönliche Nachricht für sie von T´Au“ meldete der Kor´El.
„Danke Kapitän. Ich werde sie in meinem Raum entgegen nehmen. Hiroshi du entschuldigst mich.“
Mit einem Nicken verließ der Aun die Brücke.
„Seid gegrüßt Aun´O Akio, mein Name ist Aun´El Tsua´M. Ich habe eine dringende Nachricht für sie.“
„Stellen sie durch.“ Das Bild des Aun´El verschwand vom Bildschirm und ein anderer Himmlischer erschien.
„O´Akio ich habe schlechte Nachrichten für dich. Dein Lebensabend auf Ni´Hon wird vielleicht nicht so gemütlich wie du und O´Hiroki euch das vorgestellt habt.“
„So etwas hatte ich schon befürchtet Aun´O. Sag mir nun deine Nachricht.“
„Wir haben den Kontakt zu Ni´Hon verloren. Als letzte Mitteilung erhielten wir eine zerstückelte Nachricht des dort stationierten Gal´Leath. Scheinbar wurde die Kolonie von Tyraniden angegriffen. Ich schlage vor du und deine Männer beeilt euch so schnell wie möglich den dortigen Fui zu helfen. O´Hiroki ist ein erfahrener Kommander. Er wird wissen was zu tun ist. Wenn die Gefahr gebannt ist erstattest du dem Rat Bericht.“
„Jawohl Aun. Für das Tau´Va.“ Auf dem Bildschirm wurde wieder das Zeichen der Kor eingeblendet als die Funkverbindung abgebrochen wurde.
„Kor´El, sehen sie zu, dass wir so schnell wie möglich nach Ni´Hon kommen. Die Kolonie wird angegriffen!“ Mit diesen Worten stürmte der Aun wieder auf die Brücke.
Der Kapitän setze sich auf den Steuerungsposten und navigierte das Schiff persönlich. O´Hiroki merkte deutlich, wie das Schiff auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigte. Er hatte schon auf vielen Schlachtfeldern in ganzen Tauimperium gekämpft, daher erkannte er, mit einem Gespür wie ein Kor, trotz der vielen Dämpfungsfelder, wie schnell ihr Schiff in etwa flogen.
„Es wäre besser gewesen, wir wären mit einem Lar´Shi geflogen. Die wären schneller und besser bewaffnet.“ bemerkte der Kommander. „Es hat keinen Sinn, wenn über Dinge nachzudenken die nicht sind Shas´O. wir müssen versuchen mit den Mitteln die uns zur Verfügung stehen erfolgreich zu sein.“
„Das brauchst du mir nicht zu sagen O´Akio. Dieser Merksatz ist einer der ersten die man als Shas´Ui lernt.“
Fünf Decs später erreichte der Flottenverband die das Fui´Ren System in dem sich die neue Kolonie befand.
„Aun´O, Ich habe Tyranidenschiffe auf den Schirmen.“
„Zeigen.“
Das Bild des Hauptschirmes wechselte von der Totalansicht Ni´Hons zu einem vergrößerten Ausschnitt des Mondorbits. Es wimmelte nur so von kleinen lebenden Schiffen und mittendrin ein einzelnes Dal´Leath Forschungsschiff.
„Aun´O wir empfangen eine Nachricht. Ich schalte auf Sichtkontakt.“
„Den Aun sei dank seid ihr endlich eingetroffen.“ Das Bild zeigte einen leicht verletzten Kor´El. Hinter ihm sprühten Funken und Löschdrohnen versuchten dem ausgebrochenen Feuer Einhalt zu gebieten. „Sie tauchten ganz plötzlich aus dem Nichts auf. Ich habe keine Ahnung wie sie es geschafft haben die Langstreckensensoren zu umgehen. Unser Kass´L Eskortschwadron haben wir bereits verloren und unsere Schilde sind auch zusammengebrochen.“
„Keine sorge Kor´El wir sind gleich bei euch. Nur noch ein paar…“ Doch ehe der Kapitän den Satz beenden konnte explodierte das Dal´Leath. Die Anwesenden Tau senkten betroffen die Kopfe.
„Die Zeit für Trauer wird es geben. Nur ist es jetzt noch nicht an der Zeit. Jetzt gilt es eine Kolonie zu retten!“ versuchte O´Akio die Moral der Crew wieder herzustellen und mit einem flüstern zu O´Hiroki fügte er seinem Satz noch hinzu „und einen Freund…“
Der Kapitän des Il´Fannor versuchte sein Schiff so schnell wie möglich in Waffenreichweite zu bringen, denn wenn sie schon das Forschungsschiff verloren hatten, dann wollten sie wenigstens so viele Kolonisten wie möglich finden.
Als der Flottenverband die Katastrophe erreichte stürzten sich die Tyranidenschiffe sofort auf das ankommenden Tauschwadron.
„An alle Kor´Vre nehmt Pfeilformation ein.“ Befahl der Kapitän der trotz seiner langjährigen Erfahrung als Pilot und Schiffskommandant sichtlich nervös war. „Wir locken sie zu uns. Dadurch werden wir mehr zeit haben sie unter Beschuss zu nehmen.“
„Kor´El Sir die Alienschiffe wurden gescannt und identifiziert. Es sind Tyranidenaufklärungsdrohnen. Höchstwahrscheinlich Kraken, aber das kann man bei dehnen nie genau sagen.“
Währenddessen standen der Aun nun der Feuerkriegerkommander nebeneinander auf der Brücke und beobachteten das Schauspiel. Es hatte keinen Sinn in Panik auszubrechen. Erstens würden sie damit nur die Crew demoralisieren (außerdem war sich O´Hiroki nicht sicher ob Aun überhaupt Angst empfinden könnten), zweitens waren sie hier zwar in der Unterzahl aber um einiges besser ausgerüstet.“
Die Kraken ließen von den Schiffwracks der Orbitalstationen ab und hielten als einzige Masse aus Klauen, Tentakeln und Mäulern wirkend direkt auf das Il´Fannorschiff und seine beiden Eskorten zu. Die Luftkasten Piloten reagierten sofort und nahmen den Mob unter Beschuss. Ein Tyranidenschiff nach dem andern viel den Massebeschleunigerbatterien zum Opfer, doch die schiere Übermacht des Gegners erlaubte es ihm den Flottenverband der Tau zu erreichen. Eine Kass´L Eskorte ging in einer Selbstmordaktion zweier Kraken in gleißend blauem Licht auf.
„Kor´El wir haben ein Eskortschiff verloren und das andere Kass´L meldet erheblichen Schaden. Was soll…“
In diesem Augenblick wurde das Il´Fannor von einer Salve einer biologischen Substanz getroffen. Die Flüssigkeit entpuppte sich als Starke Säure, die sich langsam durch alle Decks des Schiffes fraß.“
„Käptn wir haben die Schilde verloren und diese Substanz frisst sich langsam durch das ganze Schiff!“
Der Hauptschirm zeigte drei mit riesigen Klauen besetzte Tyranidenschiffe die scheinbar direkt auf die Brücke des Tauschiffes zuhielten.
Doch in diesem Augenblick wurden sie in Fetzen geschossen und das Il´Fannor wurde mit Kadaverfetzen und Körpersäften der getöteten Kraken überschüttet. Ein immer wieder kehrendes Donnern ging durch das ganze Schiff.
„Kor´El wer oder was war das?“ Verlangte O´Hiroki zu wissen.
„Keine Ahnung Shas´O Sir. Die Sensorphalanx ist ausgefallen. Wir sind so gut wie blind…aber scheinbar nicht taub! Ich empfangen eine Nachricht. Ich stelle sie durch.“
„Hallo Jungs, na wie läuft´s? Ich denke mal da bin ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen, was? Ich hasse diese Viecher, aber wenigstens sterben sie schnell“ Es war die gutturale Sprache die der Bordcomputer als Imperiales Gotisch identifizierte.
„Seid gegrüßt Gue´Vesa. Mein Name ist Aun´Ó Dai´Mori Akio. Wir sind ihnen sehr zu Dank verpflichtet, Kapitän.“
„Nana, stellen sie mich nicht höher als ich bin. Mein Name ist Sargent Sam Rain.“
„Wir Danken euch Sargend Sam Rain. Erlaubt mir die Frage was sie in unser Reich geführt hat?“ Der Mensch überlegte kurz. „Ach, ich denke das besprechen wir mal an einem angenehmeren Ort als hier.“
„Gut gesprochen. Erlaubt uns euch im Namen der Tau willkommen zu heißen. Wenn ihr erlaubt möchten wir uns auf unserer neuen Kolonie Ni´Hon bei euch erkenntlich zeigen.“
Die Schiffe schwenkten in den Orbit um den Mond ein. Von der Tauflottille war lediglich ein schwer zerstörtes Kass´L Eskortschiff welches aus Sicherheitsgründen evakuiert wurde und ein nicht ganz so schwer beschädigtes Il´Fannor. Die Menschliche Flotte bestand aus einem Kreuzer der Kolossus-Klasse und zwei Kobra Eskorten.
Als die Langungsbote beider Spezies auf Hi´Hon landeten bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Wie schön musste das Land vor dem Angriff der Tyraniden ausgesehen haben? Zwischen den in Schachbrettmustern angeordneten Feldern, Wiesen und Wäldern befanden sich jetzt noch immer dampfende Krater, eingestürzte und halb bis schwer zerstörte Taugebäude. Die Hauptbasis zu ihrer Rechten wurde schwer getroffen, doch die massive Struktur des Gebäudes schien den Ansturm verhältnismäßig gut überstanden zu haben.
„Na ich weiß nicht ob ich hier wohnen möchte, Sir.“ Bemerkte der erste Offizier einer der Kobra Fregatten.
„Sei still! Vergiss nicht wie es dir gegangen ist als die Inquisition auf deinem Planeten eingefallen ist.“ Gabt der Sargend barsch zurück.
Die Gruppe machte sich auf das große Hauptgebäude zu betreten.
Die hundert Meter die sie zu marschieren hatten waren geprägt von Hustenanfällen, denn der Wind hatte sich gedreht und blies den Rauch der dampfenden Krater bis zu der kleinen Gruppe herüber. Sich die Ärmel über Mund und Nase (sofern denn eine vorhanden war) haltend erreichten sie nach wenigen Minuten den Haupteingang der Basis. Das Tor öffnete sich und mit rot gereizten Augen betraten sie das Gebäude. Als sich hinter ihnen endlich der Eingang schloss atmeten die Tau und Menschen erst einmal tief ein.
„Den Aun sei dank, dass ihr gekommen seid.“ Begrüßte sie O´Shas´Tomodachi. Er verbeugte sich höflich vor dem Aun und dem Feuerkastenkommander. „Wie ich sehe habt ihr auch Gäste mitgebracht. Aber am besten gehen wir auf die „Brücke“. Dort lässt sich das Chaos etwas besser überschauen und man kann sich besser berichten als zwischen Tür und Angel.“ Der Fui´O ging voran und wies dem Rest den Weg.
Von innen sahen die Schäden gar nicht so schlimm aus wie es von außen den Anschein haben könnte. Auf ihrem Weg durch die weißen Korridore sahen sie jedoch einige Erdkasteningeneure und –arbeiter die damit beschäftigt waren Kabelleitungen in den Wänden zu reparieren. An anderen Orten auf ihrem Weg sah man dann auch schlimmere Ausmaße des Angriffes. Schwer verletzte oder tote Tau wurden durch die Gänge in Lazarette oder in profissorische Leichenhäuser gebracht. Man konnte Hilferufe, Schmerzensschreie und Befehle hören. Scheinbar war der Angriff für die Tau selbst doch so schlimm gewesen wie es den Anschein von außen hatte. Sargend Rain konnte ob dieser Verwüstung nur den Kopf schütteln. Was wäre nur mit den ganzen Tau geschehen wenn er und seine Männer nicht aufgetaucht wären? Zweifellos gäbe es an diesem Ort keine Überlebenden.
Sie erreichten die Brücke der Basis. Das runde Tor öffnete sich irisförmig und die Gruppe trat ein. Die Menschen sahen sich erstaunt um. Die Brücke, wie sie die Tau nannten, war geprägt von einem großen Hauptschirm und dutzenden Überwachungs- und Funkstationen. Der ganze Raum sah aus, als ob er aus weißem Marmor gefertigt worden wäre. „Eine höchst effiziente Einrichtung.“ Dachte der Sargend. In der Mitte direkt gegenüber dem großen Bildschirms stand das Hauptplanungsterminal. Es sah wie ein riesiger Tisch aus auf dessen Oberfläche einige Hologramme emittiert wurden. Sie zeigten den Mond und seinen inneren Orbit und eine rotierende Außenansicht der Hauptbasis.
Die Gruppe versammelte sich um das Terminal. Auf einen Befehl von O´Shas´Tomodachi verschwanden die Hologramme und machten einem großen platz. Es zeigte die Aufzeichnung des Tyranidenangriffs. Es schien als ob die Aliens aus dem Nichts aufgetaucht wären, denn von einer Sekunde auf die andere war die Orbitalstation von einem Schwarm unzähliger Organismen umgeben und wenig später zerstört. Die drei Eskortschiffe des Gal´Leath Forschungsschiffes, welche das Feuer auf die Invasoren eröffneten wurden ebenfall in sekundenschnelle vernichtet, jedoch nicht ohne vorher einige der Kreaturen mit in den Tod gerissen zu haben. Das übrig gebliebene und ebenfalls schwer beschädigte Forschungsschiff focht sein letztes Gefecht, als plötzlich der Verstärkungsflottenverband von Aun´Ó Akio und die Flottille des Menschensargend auftauchten und die Bedrohung vernichteten.
„Ich muss zugeben, nicht alle Gue´La sind schlechte Kämpfer. Euer Mut und eure Hingabe zum Höheren Wohl ist beispielhaft für dein Volk Sargend R´Ain.“
„Es heißt Rain. Einfach nur Rain, aber nenn mich doch einfach Sam.“
„Es ist mir eine Ehre Sargend Sam.“ er verbeugte sich nach der Art der Feuerkrieger vor dem Menschen. „Mein Name ist Shas´O Dai´Mori Hiroki. Es ist mir eine Freude euch einen Freund und Bruder in Waffen nennen zu dürfen. Auf dass wir in zukünftigen Schlachten Seite an Seite für das Höhere Wohl kämpfen.“
Sam Rain versuchte die Geste des Shas´O zu erwidern, jedoch gelang ihm die perfekte Haltung nicht ganz, doch zur Überraschung aller Anwesenden gab er in fast akzentfreiem Tau zurück. „Ich danke für dein Vertrauen O´Hiroki. Und ich danke für die freundliche Aufnahme in euer Reich und eure Kaste.“ O´Shas´Tomodachi überreichte jedem Menschen mit den Worten „Ein Funk und Übersetzungsmodul“ einen Ohrstecker.
„Schön, dass wir uns jett alle so gut verstehen…Und was ist jetzt noch zu tun? Ich meine soll ich mich nicht bei irgendeiner Administration melden?“
„Alles zu seiner Zeit. Es gibt noch viel Bergungs- und Reparaturarbeit zu tun. O`Hiroki deine Feuerkrieger sollen die Umgebung noch einmal sondieren und gegebenenfalls gelandete Bodentruppen der Tyraniden vernichten.“
Ein junger leicht verletzter und unheimlich bleicher Erdkastentau kam auf sie zu.
„Aun´O´Akio, warum greifen uns diese Tyraniden überhaupt an? Sie haben ja gar nichts davon. Ni´Hon wird nicht von ihnen beansprucht.“
„Mein junger La´Tsuyoshi,“ entgegnete der Himmlische, „Es gab Verhandlungen mit diesen Kreaturen, oder besser es gab Versuche mit ihnen in Kontakt zu treten…Wir haben dadurch einige sehr viel versprechende Por-Diplomaten verloren. Die Tyraniden erwiesen sich als zu animalisch um mit ihnen zu verhandeln. Anders wie die Kroot besitzen diese…Wesen kein Bewusstsein. Sie handeln nicht mal nach Instinkt, denn der würde es ihnen Verbieten sich einfach in den Tod zu stürzen. Mein Freund, die Tyraniden erwiesen sich als einer der schlimmsten Gegner mit dehnen sich das Reich konfrontieren muss. Der Rat hat auf jeden Fall den Kontakt zu ihnen abgebrochen und befohlen sie wo es geht zu vernichten. Und jetzt geh und verrichte deine Arbeit “
„Ihr hab ernsthaft versucht mit den Biestern zu verhandeln?“ fragte der Sargend und konnte ein Grinsen kaum verbergen.
„Ja, was ist so komisch daran.“
„Ach vergiss es Aun´O…“
„Wie auch immer Das Reich der Tau hat die Gefahr erfolgreich gebannt und nun wenden wir uns mit vereinten Kräften wieder der Kolonisierung dieses Mondes zu.“ Schloss der Aun das Gespräch.
„Äh Moment mal. Die Gefahr ist nicht gebannt! Das waren Kraken!“
„Das wissen wir.“
„Verdammt Leute Kraken sind nur die Vorhut einer ganzen Flotte dieser Viecher. Ihr könnt damit rechnen, dass sie in wenigen Tagen diese Kolonie erreicht haben wird.“
„Ist das dein Ernst Sargend Rain? Denn wenn das so ist müssen wir sofort Verstärkung ordern!“
„O´Akio, das ist nicht möglich. Unsere Langstreckensensoren und -funkverbindungen sind ausgefallen. Es wird bei vollem Einsatz mindestens ein halbes Kai´Rotaa dauern bis wir wieder Funkkontakt mit den Reich haben werden.“
„Dann nehmen wir die Schiffe.“
„Aun, die Schiffe sind selbst schwer zerstört. Sie wären ohne dies sowieso zu langsam um rechtzeitig Hilfe zu holen.“
Der Himmlische wurde sichtlich nervös.
„Was ist mit meinem Schiff? Wir haben zwar auch schwere Schäden erlitten, doch ihr Jungs könnt da sicher etwas machen“ meinte der Sargend.
„Es ist sehr großzügig von dir eines noch so jungen Bundes dein Schiff anzuvertrauen, doch meine Erdkasteningeneure kennen eure Technologie nicht und es würde zu lange dauern um eine einsatzfähige Kommstation der Tau auf eurem Schiff zu installieren.“
„Können wir denn nichts tun? Sollen wir denn auf unseren Tod warten?“ Der Sargend wurde langsam ebenfalls so nervös wie der Aun.
Nach einem kurzen Augenkontakt mit O´Shas´Tomodachi trat der Feuerkastenkommander plötzlich hinter den Aun.
„Aun ich…ich hätte da schon eine Idee.“
„Was?! Sprich! Jeder Vorschlag ist akzeptabel!“
„Nun wir sind nicht weit vom Damoklesgolf entfernt und…naja der Antrieb des Menschenschiffs ist zwar beschädigt, doch ist er in der Lage in der Lage ihn zu überqueren…außerdem ist die Enklave nur einen Katzensprung im Vergleich zum nächsten System des Reiches entfernt.“
Die Augen des Himmlischen weiteten sich wissend.
„O´Akio warum sollen wir denn nicht mit den Geächteten...”
„Shas´Ó, Fui´O kommt mit!” Die drei Offiziere verließen den Raum und begaben sich in das kleine Besprechungszimmer welches direkt an die Brücke angrenzte.
„Seit ihr denn des Wahnsinns? Über die Verstoßenen wird nicht gesprochen! Nicht einmal in solch einer Situation!“ Der Aun ging vor den beiden O auf und ab.
„O´Akio, es ist ebenso Wahnsinn sich von den Tyraniden umbringen zu lassen!“
„Sei still! Der Rat hat seine Gründe warum er den Kontakt mit diesen Tau verbietet. Alleine schon für die öffentlich Erwähnung der Geächteten sollte ich euch schon verbannen. Dich nicht nur das, ihr müsst es ja noch dazu vor den Gue´Vesa ausplaudern. Ihr könnt von Glück sprechen, dass wir drei so gute Freunde sind.“
„Meine Feuerkrieger werden dem Ansturm nicht lange standhalten können. Und wenn wir schon eine Chance haben zu überleben, warum sollen wir sie nicht nutzen?“
„Der Rat hat es verboten! Mein Entschluss steht fest. Die Kolonie wird verteidigt bis zu letzten Mann.“
Der Aun verließ gefolgt von den beiden resignierten O den Raum.
„Und was ist jetzt?“ fragte der Sargend.
„O´Akio hat die einzige Hilfe die wir haben angelehnt.“ Erwiderte der Shas´O mit knirschenden Zähnen und erntete einen warnenden Blick des Himmlischen.
„Kommt lasst uns mit dem Befestigen der Station beginnen. Der Angriff wir in nur einem halben Kai´Rotaa erfolgen.“
Die Erd- und Feuerkastenoffizieren verließen mit den Menschen die Brücke. O´Akio war zurückgeblieben um die Befestigung zu überwachen.
Als sie die Hauptebene des Komplexes verlassen hatten und in einen Bereich der Station kamen, wo sie kaum ein anderer Tau aufhielt winkte der Shas´O Sam Rain und Ò´Shas´Tomodachi zu sich. „Hört zu, wir treffen uns heute Abend in meinem Raum. Und kommt alleine.“ Mit diesen Worten schritt der Kommander ebenso stolz wie verärgert von dannen.
Als Sam Rain die Kajüte des Shas´O betrat saß der Erdkastenoffizier schon bei ihm. Sie saßen in einer komischen Sitzhaltung am Boden. O´Hiroki deutete auf ein freies Sitzkissen. Der Sargend nahm Platz.
„Ich bin genauso wenig von der Idee begeistert mich von diesen Kreaturen töten zu lassen wie ihr.“ Begann der Shas´O seinen Vortrag ohne viele Worte zu verlieren.
„Ich lebe für das reich und das Höhere Wohl, nur wie kann ich von nutzen sein, wenn ich mich aufgrund der Sturheit eines Aun sinnlos töten lassen muss?“
„Sagt mal was war da eigentlich los vorhin? Und warum will der Aun dass wir sterben?“ Fragte der Sargent.
„Was ich dir jetzt sage Sam Rain, bringt mich vor meinesgleichen in erhebliche Schwierigkeiten. Wenn du dem Höheren Wohl und den Tau loyal dienen willst, dann verlasse diesen Raum. Ich kann es verstehen, wenn du in diese Sache nicht hineingezogen werden willst.“
„Wie kann ich mich den Tau anschließen wenn ich tot bin? Also erzähl.“
„Vor einiger Zeit gab es einen Feuerkastenkommander, der sich auf dem Schlachtfeld viel Ruhm und Ehre gemacht hat. Sine Kriegskunst war beispielhaft und alle Feuerkrieger sahen zu ihm auf und verehrten ihn. In der Schlacht von Arkunasha trug er einen glorreichen Sieg gegen eine Übermacht der Orks davon. Man munkelt, dass es ihn verbittert habe, dass das Reich ihm bei der Verteidigung des Stützpunktes nicht zu Hilfe kam, sondern warte bis sich die Orks an ihm und seinen Männern tot liefen. Später war er bei der Kolonisierung einer Welt beteiligt, doch der Kontakt zu der Expedition brach ab. Man wusste nur, dass es Kämpfe gab und der Aun getötet wurde. Seit dem hat man über diesen Shas´O nichts mehr gehört, doch man erzählt sich, dass er jenseits des Damokles Golfes Kolonien gegründet haben soll. Ich für meinen Teil glaube diese Geschichten, immerhin hat uns O´Akio einige Dinge bestätigt. Bei manchen war er dann jedoch sehr verschlossen. Umso mehr glaube ich, dass an der Sache etwas dran ist, denn sonst hätte uns unser Freund sicherlich nicht so abrupt geschwiegen. Ich kenne O´Akio schon lange und gut genug, um zu erkennen wann er etwas verheimlicht.“
„Der Kommander von dem hier die Rede ist ist im Übrigen O´Shovah.“ Meldete sich der Fui´O kurz zu Wort.
Die Sache ist die, dass sich O´Shovah dem Taureich abgewandt hat beziehungsweise er wurde von den Aun geächtet. Warum wissen nicht einmal jene, die überhaupt wissen dass O´Shovah noch am Leben ist. Die Bevölkerung des Reiches wird nämlich in Unwissenheit über den Kommander gehalten. Die Aun haben die Überquerung des Damokles Golfes verboten und auch die Welt auf der der Funkkontakt zum Shas´O abgebrochen ist, ist verbotenes Terrain für uns.“
„Nun ich denke, dann müsst ihr euren falschen Stolz vergessen und mal etwas praktisch denken. Ich verstehe nämlich nicht was dagegen sprechen sollte, dass wir uns mit diesem O´Shovah zusammentun und unser aller Leben retten. Wenn ich euch irgendwie Helfen kann, so werde ich es tun.“
„Du kannst in der Tat etwas für uns tun Sam Rain.“ Begann der Shas´O vorsichtig. „Wir werden dein Schiff brauchen. Unsere eigenen sind zu sehr zerstört um noch Interstellarreisen zu unternehmen. Außerdem haben wir erhebliche Schwierigkeiten den Damokles Golf zu überqueren.“
„Naja, meine Kiste ist zwar schon ziemlich kaputt, aber wenn ihr meint es ist notwendig werde ich die Mannschaft bis aufs Äußerste motivieren.“
“Ach ja, weil wir gerade dabei sind. Wie bist du eigentlich zu drei Schiffen gekommen? Ich dachte dein Rang ist nicht hoch genug um dir das Kommando über eine ganze Flottille zu überlassen.“
Sam Rain rutschte etwas nervös auf dem Sitzkissen herum. Es schien ihm unglaublich peinlich zu sein über diese Sache zu sprechen.
„Na gut, da ihr mir ein großes Geheimnis anvertraut habt will ich das jetzt auch tun. Also, vor einigen Monaten empfingen unsere Langstreckensensoren komische Signale. Die militärische Administration identifizierte sie als Tyraniden-Schwarmschiffe. Ein Grossteil der Bevölkerung wurde zwangsrekrutiert und ein Hilferuf an den Orden der Ultramariens der Space Marines geschickt. Wir erhielten zwar eine Antwort, doch würde es einige Tage dauern bis Hilfe eintreffen würde. Ich war damals schon Sargent in der Imperialen Armee und man stationierte mich auf den Kolossus Kreuzer der sich gerade in unserem Orbit im Reparaturdock befand. Wenige Tage später trafen die Tyraniden auf meinem Heimatplaneten ein und ein heftiger , jedoch ungleicher Kampf entbrannte. Der Käptn gab den Befehl das System zu verlassen und zur Unterstützungsflotte zu stoßen.
Als wir zurückkehrten war der Planet von den Tyraniden so gut wie genommen. Doch wir gaben nicht auf und zerstörten so viele Schiffe wie uns möglich war und wir schlugen uns nicht einmal schlecht, sag ich euch. Dann erschien plötzlich ein Schlachtschiff der Space Marines. Wir glaubten den Sieg noch erringen zu können, denn es gibt nichts was sich diesen wahnsinnigen Übermenschen in den Weg stellen kann…ausgenommen die Krieger der Feuerkaste versteht sich. Wo war ich? Ach ja, wir glaubten also doch noch an einen Sieg. Nur war das ankommende Schlachtschiff nicht von den Ultramarines, sondern vom Adeptus Xenos, den Alienjägern der Inqusition mit ihrer Divisio Militaris dem Deathwatch. Das sind Space Marines aus allen Orden die es in unserem Imperium gibt. ´Noch besser´ dachten wir, doch anstatt die Tyraniden zu vernichten…dass heißt sie haben die Schwarmschiffe schon vernichtet, nur dachten wir, dass sie eben auch Deathwatch Bodentruppen einsetzen würden gab der Großinquisitor den Befehl zum Exterminatus. Laut seiner Einschätzung war der Planet schon zu sehr von den Tyraniden verseucht um noch mit akzeptablen Verlusten zurückerobert werden zu können. Ich musste also mit ansehen, wie mein Heimatplanet mit nur einem Befehl ausgelöscht wurde und nur noch ein riesiger Klumpen aus Vulkanen und Magma übrig blieb. Alles Leben auf ihm, sei es Tyranide oder Mensch wurde ausgelöscht. Ich war so wütend. Zu meinem Glück bestand ein Großteil der Schiffsbesatzung aus Bewohnern meines Heimatplaneten. Ich zettelte eine Meuterei an. Zusammen stürzten wir die Führungsoffiziere und töteten den Käptn. Anschleißend feuerten wir mit allem was wir hatten und das war beim Imperator nicht wenig, auf das Inquisitionsschiff welches in einem Feuerball aufging. Was sollten wir jetzt tun? Bis auf den Kolossus Kreuzer und zwei Kobra Fregatten war alles zerstört. Von einem Freund der Freihändler ist hatte ich mal vom Volk der Tau gehört. Ihr Reich befände sich im östlichen Spiralarm Er meinte es sei ein Volk das dich gut behandelt, wenn du ihnen nicht gerade im Weg stehst.“ Der Shas´O musste bei diesen Worten grinsen.
„Doch als braver Imperialer Bürger war mir nicht nur der Kontakt zu fremden Spezies verboten, mir fehlten auch die Mittel um ihnen zu begegnen. Doch jetzt hatte ich ein nein drei Schiffe und eine ungefähre Vorstellung wo sich das Reich der Tau befand. Da wir sowieso getötet werden würden, wenn uns irgendjemand aus dem Imperium entdecken würde, beschloss die Mannschaft auf meinen Vorschlag hin sich eurem Reich anzuschließen. Na ja und einige Wochen später sind wir in eure Party mit den Tyraniden geplatzt…“
„Eine schöne und auch traurige Geschichte Sam Rain. Du bist dir doch im klaren darüber, dass du dein Reich verraten hast.“
„Ja aber ich dachte ich…“
Der Shas´O grinste ihn freundlich an und legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Schon gut, du glaubst gar nicht wie viele Gue´La in unserem Reich dienen.“
Der Sargend machte einen erstaunten Gesichtsausdruck. „Ich dachte eure Kontakte zur Menschheit beschränken sich nur auf Krieg und einigen wenigen illegalen Handelsbündnissen mit Freihändlern.“
„Dann hast du wieder etwas dazugelernt, mein Freund. Gut, da auch das nun geklärt ist, schlage ich vor jeder von uns redet mit seinen Leuten vertraulich über den Plan und morgen Mittag treffen wir uns wieder zur weiteren Besprechung.“
„Was ist, wenn uns keiner folgt und unsere Leute O´Akio treu bleiben?“
„Ich weiß ja nicht wie das bei dir ist O´Shas´Tomodachi, aber mir sind meine Männer treuer ergeben als den Aun.“ Grinste der Shas´O.
„Ich denke, die Erdkastenleute werden es genauso sehen wie meine Besatzung: bevor wir uns sinnlos abschlachten lassen, tun wir lieber etwas verbotenes.“ Mit diesen Worten endete das Gespräch.
Die drei Offiziere nickten sich noch zu, wünschten sich eine erholsame Nacht und suchten dann ihre eigenen Quartiere auf.
Mittag. Normalerweise versammeln sich zu dieser Zeit die Tau in den Aufenthaltsräumen um gemeinsam zu speisen und zu trinken. Doch die Situation in der sich Hi´Hon zur Zeit befand, beeinträchtigte diese Sitte ungemein. Im großen Speisesaal saßen nur wenige Tau und selbst diese saßen mit bedrückter Mine bei ihrem Si´Shu. Es wollte ihnen angesichts der Ereignisse der letzten Tage einfach nicht schmecken.
„Sag mal, Vre´Takumi was hältst du von O´Shas´Tomodachis Idee, dass wir mit dem Menschenschiff zu…“
„Still! Wir sollten nicht so laut davon sprechen. Dein Vater ist zwar ein sehr angesehener Tau, doch angesichts seines Vorschlages zweifle ich an seiner geistigen Gesundheit.“
„Aber die Tyraniden werden uns überrennen!“
„Die denke, dass dein Vater und O`Hiroki sind in meinen Augen verrückt geworden. Den Aun darf man sich nicht widersetzten, hörst du La´Tsuyoshi! Sonst besteht die Gefahr, dass wir wieder ins Mont´Au, in den Schrecken des Kastenkrieges und der Anarchie, verfallen. Ich werde den Aun treu bleiben, es ist meine Pflicht und der Mittelpunkt meines Tau-Seins.“
„Wir drei haben das Ta´Lissera vollzogen, wir sind Brüder und haben unser eigenes Wohl zugunsten dem Wohle aller aufgegeben. Und wenn mein Bruder Vre´Takumi den Aun folgen wird so werde ich es auch tun. Ich werde mein eigenes Wohl meinem Vater zur Seite zu stehen zugunsten dem Ta´Lissera und dem Tau´Va dem Höheren Wohl opfern. Ich werde mit euch meinen Brüdern hier auf Hi´Hon im Dienste der Aun bleiben, auch wenn es den Tod bedeutet. Wenigstens sterben wir für das Reich der Tau.“ Mit diesen Worten ergriff La´Tsuyoshi die Hände seiner Ta´Lissera Brüder und sie taten es ihm gleich.
„Für das Tau`Va!“ Sie aßen die letzten Bissen ihres Si´Shu auf und macht en sich auf den Saal zu verließen. Es wartete viel Arbeit auf die drei. In ihre Gedanken versunken hoben sie sogar die Hände um sich von ihrem Freund La´Hanzo zu verabschieden, obwohl sie erst gestern erfahren hatten, dass er bei dem Tyranidenangriff getötet worden war. Als ihm dies bewusst wurde, war Ui´Shigeru den Tränen nahe. War es wirklich richtig den Aun so treu und bedingungslos, nein gedankenlos zu folgen? Er bleib stehen und blickte noch einmal kurz zurück zur Theke. Die Drohne die dort La´Hanzos Aufgabe übernommen hatte nahm keine Notiz davon. Der Fui´Ui wandte sich ab und beeilte sich seine beiden Brüder einzuholen.
„O´Shas´Tomodachi was hast du zu berichten?“ Die drei Verschwörer saßen wie am Vorabend vereinbart beisammen, heute jedoch in dem Quartier des Fui´Ó. Jeder der drei hatte einen Teller mit Si´Shu, In´Ver und Wa`Sabi vor sich. Dieses Gericht war zwar etwas geschmacksarm, dennoch war es gesund und vor allem besser als alles was er in den letzten Wochen zu sich genommen hatte, dachte sich Sam Rain.
„Es ist zwar eine Unsitte während des Essens über solcherlei Dinge zu sprechen O´Hiroki, doch ich denke in unserer Situation können wir auch eine Ausnahme machen. Gut, was habe ich also zu berichten?...Es schmerzt mich zutiefst euch das mitteilen zu müssen, doch meine Erdkastenuntergebenen werden uns nicht in die Shovah Enklaven folgen. Sie sind den Aun treu ergeben. Sie werden hier bei O´Akio bleiben und eher sterben als sich dem Taureich abzuwenden und dem Tau´Va entsagen.“
„Wir entsagen uns nicht dem Reich! Und schon gar nicht dem Höheren Wohl! Eben weil wir unser Reich so sehr lieben sind wir zu solchen Schritten gezwungen Fui´O. Wir entsagen nicht den Aun und wir wenden uns nicht von unserem Volk ab! Sollten die Tyraniden es schaffen in unserem kleinen aufstrebenden Imperium Fuß zu fassen, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis sie unser Volk mit all ihren Verbündeten ausgelöscht haben. Es ist unsere Pflicht als Anhänger des Tau´Va alles zu tun um unser Volk zu schützen und alles zu tun damit es ihm gut geht.“ Der Feuerkastenkommander wurde wütend. „Sag deinen bornierten Fui, dass es dem Reich nichts nützt, wenn sie sich abschlachten lassen!“ Er setzte sich wieder.
Die beiden anderen machten ein bedrücktes Gesicht. Alle drei wussten, dass es Wahnsinn war hier auf Hi´Hon zu bleiben. Das vorhaben der Fui erschwerte ihren Plan um einiges, denn nun wurde der Zeitdruck noch stärker. O`Hiroki stopfte sich mit den Ha´Shi-Stäbchen das letzte Stück Si´Shu in den Mund und warf sie anschließend wütend in den Teller. Was hatte es denn jetzt noch einen Sinn die Kolonie zu Retten, wenn sich sein Volk lieber abschlachten ließ? Sollten sie überhaupt noch den verstoßenen Kommander aufsuchen und ihn bitten ihnen bei der Verteidigung Ni´Hons zu helfen? War es das alles denn wirklich wert? Doch das war es! Selbst wenn sich die Erdkastenarbeiter lieber töten ließen, so durfte die Kolonie nicht fallen. Er durfte den Tyraniden nicht gestatten in ihrem Reich Fuß zu fassen. Der Shas´O stand auf um das Quartier zu verlassen.
„O´Hiroki, sag mir wem dienst du?“ Hielt ihn der Fui´O zurück. Ohne sich umzudrehen entgegnete der Feuerkrieger:“ Ich diene dem Reich der Tau. Wenn die Aun meinen es sei Verrat das Reich zu retten, dann bin ich in der Tat schuldig.“ Das Herz wurde ihm schwer und in seiner Brust schmerzte die Trauer. „Macht euch fertig. Wir brechen bald auf.“ Dann verließ er den Raum.
Jetzt stand auch Sam Rain auf und verließ das Quartier des Fui´O. „Ich werde meiner Mannschaft sagen, dass wir in einer Stunde abfliegen werden.“ Sagte er noch und verschwand dann in den weißen Korridoren der Tau-Basis.
In dem Hangar war es weiß. Er hatte das selbe Design wie der Rest der Basis: großräumig, hell, sauber und weiß. Es war außerdem sehr still in dem großen Raum. Kein anderer Tau außer ihnen war da. An der Wand stand das Landungsschiff des Kolosskreuzers. Es war im Vergleich zu den Taugleidern und Landungsbooten sehr groß. Als er hier gelandet war, war ihm zum ersten mal richtig der Hang zu übertriebener Größe des Imperiums aufgefallen. Aber jetzt als er in dem Hangar stand war er froh darüber, dass es dem imperialen Landungsboot möglich war das ganze Bataillon der Feuerkrieger des Shas´O aufzunehmen. Das Kader bestand aus drei Feuerkrieger-, einem Koloss-, einem Geist und zwei Krisisteams. Den Hammerhai und die Teufelsrochentransporter konnten sie leider aufgrund ihrer Größe dann noch nicht mitnehmen. O´Hiroki nannte diese Tatsache eine taktische Katastrophe, denn nicht nur dass es denkbar unvorteilhaft war ohne Transporter und schwere Geschützpanzer in die Schlacht zu ziehen, so würde es für sie praktisch unmöglich sein die Panzer aus den Hangars zu bringen wenn die Tyraniden bereits auf der Planetenoberfläche vor ihrer Rückkehr gelandet sind. „Über verschütteten Suki soll man nicht klagen“ hatte O´Shas´Tomodachi dazu gemeint und dass sie sich eher darauf konzentrieren sollten, wie sie ihre spärlichen Ressourcen einsetzten sollten.
Das Kader und die restliche menschliche Bodenbesatzung bestieg das Landungsboot. Die Hangartore glitten fast geräuschlos auf. Das Donnern der startenden Schiffstriebwerke durchbrach die vorherrschende Stille in dem Raum als der Pilot des Landungsschiff zum Abflug ins Freie manövrierte. Als sie über den Kratern vor der Hauptbasis schwebten gab der Pilot vollen Schub und mit einem ohrenbetäubenden Heulen raste das Boot in den Orbit zum Kolossuskreuzer.
Von der Brücke der Basis beobachtete O´Akio die Abreise. Er war zugleich wütend, ängstlich und traurig. Wütend, weil seine Freunde nicht auf ihn gehört hatten und sich mit den Verstoßenen verbünden werden und weil er gehofft hatte, dass O´Hiroki und seine Feuerkrieger vielleicht doch noch geblieben und gekämpft hätten. Ängstlich, weil er dadurch wusste, dass der Tod sicher und nahe war und traurig weil es seine Pflicht als Aun war seine Freunde, falls sie das alles hier irgendwie doch noch überleben sollten, beim Rat der Himmlischen anzuklagen. Er wandte sich von dem großen Hauptschirm ab. Er musste noch einige Befehle erteilen. Die Basis musste bis zur Ankunft der Tyraniden befestigt werden. Wenn sie schon sterben würden, dann sollten sie wenigstens so viele dieser Kreaturen mit sich nehmen wie nur irgend möglich. „Erdkastenarbeiter die wie Feuerkrieger kämpfen und sterben werden.“ Dieser Gedanke lies in fast schmunzeln. Das Schicksal konnte manchmal wirklich grausam und absurd sein.
Sie hatten gerade die Atmosphärenschichten durchdrungen und flogen geradewegs auf den Kolosskreuzer zu. Von ihren Sitzplätzen im Frachtraum des Landungsbootes konnten die Feuerkrieger das riesige Menschenschiff erkennen. Es war ein beeindruckender Anblick. Die Tau hatten erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit begonnen Interstellarreisen durchzuführen und obwohl sie auch Schiffe hatten, die die Größe des Kolosskreuzers überstiegen, so war er doch ein gigantisches technologisches Werk. Die Gue´La waren den Tau in Sachen Technologie zwar bei weitem unterlegen, doch was Raumschiffe anging, so konnten sie von den Menschen sehr wohl noch lernen.
Je näher sie dem Koloss kamen desto detaillierter wurde auch der Anblick des Raumgiganten. Unzählige Fenster, winzigen leuchtenden Punkten gleich bedeckten die Oberfläche des Kreuzers. Nun konnten die Feuerkrieger auch die beiden Eskortschiffe sehen. Sie hatten etwa die Größe einer Kass´L Eskorte der Tau, doch was Feuerkraft und Geschwindigkeit anging war die Imperiale Kobra Eskorte dem Tau Äquivalent bei weitem überlegen. Respekt vor den Gue´La machte sich bei den Feuerkriegern breit. Sie kannten die Menschen gut, einige dienten sogar im Reich der Tau. Sie waren ein wertvoller Verbündeter da waren sie alle Shas einig, doch im Vergleich zu ihnen selbst konnten sie nicht viel ausrichten. Wenn man es genau betrachtete waren die Menschen und die Tau gar nicht so verschieden. Beide Völker waren körperlich schwach und diese Schwäche glichen sie mit technologischen Hilfsmitteln aus. Die Menschen mit ihren Panzern und die Tau mit ihren Kampfanzügen. Dieser Gedanke ließ Shas´El Mori´Shin lächeln. Die Gue´La waren wahrhaftig ehrenwerte, nein respektable Gegner und Verbündete. Und was ihn an dieser Gruppe Menschen so sehr faszinierte und was er bewunderte war die Tatsache, dass sie sich erst vor wenigen Tagen dem Taureich angeschlossen hatten und schon so früh bereit waren mit ihnen Seite an Seite gegen einen schier übermächtigen Feind zu kämpfen. Erfahrungsgemäß brauchten die Gue´La mehrere Wochen um sich vollständig in das Reich einzugliedern. Sie mussten sich erst an die neuen Lebens- und Arbeitsverhältnisse gewöhnen. Am meisten Bewunderte er jedoch den Menschen Sam Rain. Die Feuerkrieger hatten ihm als Zeichen ihrer Ehrerbietung einen Taurang verliehen. Gue´Vre Samuel Rain hatten sie ihn genannt, somit war sein gesellschaftlicher Rang eine Stufe unter seinem eigenen. Vre´Sam, wie die Kurzform lautete, hatte sich sehr schnell den Respekt von Shas´O Hiroki verdient. Dieser Mensch war ein Vorbild für viele Tau. Erst kürzlich in ihr Imperium aufgenommen verdiente er sich in den ersten tagen den Titel Vre und nicht nur das. Er hatte schnell ein Gespür für das Höhere Wohl entwickelt und das, obwohl er nicht die Erziehung im Dienste des Tau´Va genossen hatte. Seine Bewunderung für diesen Menschen kannte scheinbar keine Grenzen. El´Mori`Shin freute sich schon auf die Schlacht gegen die Tyraniden, wenn er Seite an Seite mit seinen neuen Waffenbrüdern kämpfen konnte. Jene die den Kampf überleben würden, würden ihre Feuertaufe bestanden haben und vollwertige und hoch geachtete Mitglieder des Taureiches werden.
Das Landungsboot erreichte die Schleusen des Kolossuskreuzers. Die massiven Metalltore glitte auseinander und gaben den Blick auf den kleinen Hangar frei. Es gab Menschenschiffe mit gigantischen Hangarbuchten, welche in de Lage waren dutzende Staffeln Bomber, Abfangjäger und Enterboote starten zu lassen, doch diese Kolossus Klasse verfügte nur über wenige Hangar für kleinere Transporter. Auf dem Boden waren Leuchtmarkierungen angebrachte, welche dem Piloten den richtigen Flugvektor zeigte. Als das Landungsboot auf dem stählernen Boden aufsetzte ging ein Ruck durch die ganze Raumfähre, sodass die Feuerkrieger ordentlich durchgeschüttelt wurden. Eine primitive Form des Landens.
„´tschuldigung, mein Fehler.“ Meldete sich der Pilot mit einem Lachen. „Die Hangartore sind jetzt geschlossen als alle Mann aussteigen. Wir sind da.“
Das Kader der Tau verließ also das Boot und nahm draußen Aufstellung an. O´Hiroki, O´Shas´Tomodachi und Sam Rain verließen gemeinsam mit den Menschenpiloten als letztes das Landungsschiff.
„Am besten, wir gehen gleich auf die Brücke. Die Zeit drängt für die Leute auf Hi´Hon.“ Die drei machten sich also auf den Weg.
Während dessen bekamen die Shas´El per Intracom den Befehl alle Kampfanzugs- und Waffensysteme noch einmal zu überprüfen. Danach durften sie ihre Unterkünfte beziehen.
Die Feuerkrieger hatten die Kantine auf dem hundertvierziger Deck zum Aufenthaltsraum der Shas erklärt. Nachdem sie die letzen paar Tage mit Training und Systemchecks verbracht hatten versammelten sie sich in dem Raum um sich etwas Ruhe zu gönnen. O´Shas´Tomodachi hatte ihnen ein paar Flaschen Suki geschenkt, um sich für ihre Unterstützung bei dem großen Vorhaben zu bedanken. Gemeinsam mit ein paar Menschen leerten die Feuerkrieger nun einige Karaffen des warmen Getränks.
„Das Zeuch is gut…wirklich gut, aber wenn du noch nie Wildsnake probiert hast, dann has su noch nich gelebt.“ Russel Kurgan einer der Matrosen schob eine schmutzige Flasche über den Tisch. „Das Zeuch hab ich von einem Kumpel der es bei einem Spiel gegen mich verloren hatte, hehe. Er hat es von Necromunda dem alten Dreckschschschleuderplaneten. Diese…diiiiiiese Flasche ist die halbe Galaxis bis hierher gereist um nun von uns beiden geleert zu werden Shaaaaaas´Ui.“ Er entkorkte die Flasche. „Das ist Spitzenqualität mein Junge. Das sieht man an der eingelegte Schlange. Hier siehst du?“ Der Matrose schenkte sich und dem Feuerkrieger ein. „Und jetzzz runta damit. Zzzum Wohl!“
Nachdem er das Glas geleert ging es rund in Bauch und Gedärm des Shas´Ui. Das Wildsnake das aus allerhand Ekelhaftem der Makropolwelt Necromunda gebraut wird setzte dem Feuerkrieger ordentlich zu. Nach den paar Schluck die er davon genommen hat hatte er das Gefühl das er…nein das wäre falsch, er hatte gar kein Gefühl mehr. Er fühlte eigentlich gar nichts mehr. Sein Körper wusste jedoch was zu tun war, nämlich dieses ekelhafte Zeug wieder aus sich heraus zu befördern, was er mit einigen Muskelkontraktionen im Magenbereich auch bewerkstelligte. Das Wildsnake und alles andere was sich im Magen des Shas´Ui befand verteilte sich fast gleichmäßig auf dem Boden vor dem Feuerkrieger.
„Hahahaha! Ihr Tau seid echt der Hammer. Der Hammer, hahahaha! Kämpfen mit der Verbissenheit eines Space Marines, doch ein Glas Wildsnake reicht aus um euch aus den Latschen zu werfen, hahaha.“ Die versammelten Matrosen gossen sich erneut ein und leerten ihre Becher. Das scheußliche Gesöff schien ihnen kaum etwas auszumachen.
„Aber jetzzz is genug für heute. Morgen is auch noch´n Tach. G´Nacht.“ Die Matrosen standen auf und verließen wankend den Aufenthaltsraum und auch die Feuerkrieger hatten genug Suki und suchten ebenfalls ihre Quartiere auf.
„Shas´Ui, ich glaub jetzt, nachdem ich die Quartiere hier an Bord gesehen haben weiß ich, warum die Menschen so etwas wie das Wildsnake brauen.“ Die Tau waren auf dem Weg durch die dunklen schmutzigen und hallenden Gänge des Kreuzers zu ihren Quartieren, als plötzlich die Alarmsirenen aufheulten.
„Achtung! Alle Führungsoffiziere auf die Brücke.“ hallte Samuel Rains Stimme durch die Gänge.
To be continued...
Von Bäumen, Blut und Freundschaft
„La´Tsuyoshi wo bleibt der Konverter?!“ rief der Fui´Vre noch einmal. Der junge Fui´La beeilte ich seinem Ta´Lissera Bruder die gewünschte Fracht zu bringen, doch mit dem Antigrav-Stapler war er noch nicht behände genug.
„Jaja hier ist er doch.“ Entschuldigte sich der Junge. Er sprang von dem Stapler und half seinem Vre bei der Installation des Gerätes. Er war ja so aufgeregt. Die Kolonisation von Ni´Hon dauerte schon fast ein Kai´Rotaa und er war mittendrin. Seit dem er sein Studium an der Fui´Kais Akademie auf Sa´Cea beendet hatte waren erst ein paar Kai´Rotaa vergangen. La´Tsuyoshi hatte damals nicht gedacht, dass die zugleich anstrengenden und schönen Dinge des Lebens schon so nah waren. Erst hier auf dem kleinen Waldmond seit dem sie mit der Kolonisation angefangen hatten spürte er zum ersten Mal in seinem Leben was es heißt für das Höhere Wohl zu arbeiten. Und wie schön dieses Gefühl doch war…
„Danke dir Bruder. Ich denke die Arbeit für heute ist getan. Lass uns doch in den Aufenthaltsraum der Fui gehen und ein paar Schalen unseres Heimatgebräus trinken.“ Sagte der Vre. „Ja, vielleicht treffen wir ja ein paar Kor, die können wir dann unter den Tisch saufen.“ Entgegnete der Junge La. „Haha! Dass du mir nicht wieder zuviel von dem Suki trinkst. Ich mag es nicht wenn wir deine Arbeit auch noch machen müssen während du deinen Rausch ausschläfst, hörst du?“ Der junge La machte ein übertrieben ergriffenes Gesicht „Vre´Takumi, ICH soll mich betrunken haben? Hach, du beleidigst mich…“ Das Gespräch artete in schallendes Gelächter aus.
„Na ihr beiden, seit ihr wieder auf dem Weg ein paar Kor unter die Theke zu trinken, oder habt ihr auch mal was nützliches im Sinn?“ Es war Ui´Shigeru der erst vor ein paar Rotaa als dritter Mann ihrem Ta´lissera beitrat. „Ach, wir dachten nur, dass wir den Tag mit einer Schale Suki und einem netten Gedanken an die Heimat beenden. Kommst du mit?“ Berichtigte Vre´Takumi das offensichtliche Missverständnis. Der Ui nickte. Er konnte es gut verstehen warum seine beiden Brüder dieses stark alkoholische Getränk so gerne mochten, immerhin war es eine Art Nationalgetränk ihres Heimatplaneten Dal´Cea. Er selbst vermisste das Delat´O seiner Heimat Dai´Mori, aber der Suki war mehr als nur ein guter Ersatz. Sie bestiegen ihren Koi und fuhren in Richtung Hauptbasis. Die flache Graslandschaft, die ab und an von kleinen Wäldern bewachsen war, zog an ihnen vorbei und der Fahrtwind des offenen Gleiters schlug den drei Tau ins Gesicht. „Dieser Mond hat schon etwas“ Dachte Ui`Shigeru. Die vielen Wälder erinnerten ihn an seine Heimat Dai´Mori. Seit dem die Tau angefangen hatten größere Gebiete um die Hauptbasis zu roden um Feldanlagen zu bauen, konnte er auch während der Arbeit draußen bei den Bewässerungsanlagen die angenehme Wärme der Sonne genießen. Die Rodung schmerzte den jungen Tau zwar, denn auf Dai´Mori lebte er in einem Dorf in einem Kontinentalwald. Er liebte Bäume, auch wenn sie ihm oft die Sonne ausgesperrt hatten. Aber seit dem die Feldanlagen fertig waren und das Gras ohne große Hilfe von Kunstdünger zu wachsen begann und er die Sonne während der Arbeit auf seiner blauen Haut spüren konnten, war der Schmerz ob der „getöteten Bäume“, wie er es ausgedrückt hatte, fast schon wieder vergessen. „Auf Au´Taal kann es kaum schöner sein als hier.“ Bemerkte Vre`Takumi.
Als sie den riesigen Gebäudekomplex der Hauptbasis erreichten suchten sie sogleich den Aufenthaltsraum der Fui auf. „Ah das Ta´lissera Takumi. Suki wie immer nehme ich an.“ Rief ihnen der Schichthabenden La zu. „Ein netter Kerl.“ Dachte La´Tsuyoshi. „Ach, wenn du uns schon so nett fragst, gerne.“ Grüßte Ui´Shigeru zurück. „Es ist ja nicht schwer zu erraten was ein Tau von Dal´Cea gerne trinkt wenn die Arbeit getan ist. Außerdem dürft ihr nicht vergessen, dass ich auch von dort komme. Also hier ist eure Karaffe. Warm natürlich.“
Die drei Fui setzten sich an einen freien Tisch. In dem großen, weißen Raum waren nur wenige andere Tau anwesend. Kein Wunder, waren doch die Tage des Aufbaus einer neuen Kolonie die anstrengendsten die ein Fui kannte. Die anderen Anwesenden die scheinbar auch zusammen ein Ta´lissera bildeten schwatzten über die Arbeit des Tages und über Dinge die sie unbedingt vor der Ankunft der Aun fertig stellen mussten. In einer Ecke entdeckte La´Tsuyoshi eine große hagere Gestalt. „Schaut mal ein Kor“ flüsterte er seinen Brüdern zu. „Wollen wir ihn nicht einladen? Er sitzt da so alleine.“
„Hey Pilot! Setz dich doch zu uns und sei fröhlich!“ rief Vre´Takumi. Der Kor stand auf und schritt zu ihnen herüber.
„Setz die Freund. Einen Schluck Suki? Ach, was rede ich La´Hanzo bring uns doch noch eine Schale für unseren dünnen Freund!…Wie lautet dein Name Kor?
„Ich bin La´Shin. Ich gehöre zur Mannschaft des Gal´Leath.“
„Ah, und was machst du hier..hier unten bei uns Fui?“
„Nun ich sitze gerne bei den Kolonisten und…und zeige ihnen wie man richtig Suki trinkt!“
„Hahaha…nein! Das ist nicht dein Ernst du kommst auch von Dal´Cea?! Darauf lasst uns anstoßen!“ Der Abend verlief noch lange dergleichen dahin.
Am nächsten Morgen fasste La´Tsuyoshi einen Beschluss: erstens würde er nie wieder bis so spät in die Nacht feiern wenn am nächsten Tag eine Doppelschicht anstand und zweitens würde er nie wieder die Trinkfestigkeit eines Kor unterschätzen! Ihm brummte der Schädel. Der La setzte sich in seiner Koje auf und sah sich um. Da lagen sie, seine beiden Brüder und beide schliefen sie noch wie Krootmäuse. Ähh Kroot. Er mochte diese primitiven Kannibalen nicht. La´Tsuyoshi schüttelte den Kopf, rieb sich die Augen und schlurfte zur Waschschale. Während er sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte dachte er an das was Vre´Takumi gestern gesagt hatte: “Dass du mir nicht wieder zuviel von dem Suki wegtrinkst. Ich mag es nicht wenn wir deine Arbeit auch noch machen müssen während du deinen Rausch ausschläfst.“ Der Gedanke daran, dass der Vre selbst noch schlief und er als jüngstes Mitglied ihres Ta´lissera schon wach war, ließ ihn lächeln. Zu mehr war er auch nicht fähig stellte er fest, denn als er lachen wollte pochte es wie wild in seinem Schädel.
„Na ich werde sie noch ein wenig schlafen lassen.“ Dachte er sich und beschloss O´Shas´Tomodachi zu besuchen den Obersten Fui und Leiter der Kolonisation.
Die weißen Gänge der Station zogen sich im Rhythmus seines Atems auseinander und zusammen und er konnte sich vorstellen, dass sein Gang nicht gerader der geradeste war, denn all jene Tau die ihm entgegen kamen schüttelten ob seiner bleichblauen Haut und seinem höchstwahrscheinlich nicht pflichtbewusst aussehenden Gesichtsausdruck den Kopf oder lächelten ihn wissen an.
Als er den zentralen Steuerraum erreichte, der von den Fui scherzhaft auch „Die Brücke“ genannt wurde erblickte er auch schon den O. Dieser war von einigen Kor´El und Shas´El umringt und sie alle beugten sich über das große Planungsterminal.
„Fui´O! Fui Oooooo…“ La´Tsuyoshi schaffte es gerade noch an eine Seite des breiten Ganges und zeigte den vorhin gefrühstückten M’jelsirup wie schön weiß der Fußboden der Tau im Gegensatz zu ihrer Magenschleimhaut sein kann. Kurzum eine Putzdrohne kam herangeschwebt und putze La´ Tsuyoshis ehemaligen Mageninhalt weg.
Wenigstens ging es ihm jetzt ein wenig besser. Als O´Shas´Tomodachi aufblickte und den Jungen La sah begrüßte er ihn überschwänglich. „Junge was machst du denn hier?“
„Ach weißt du die beiden anderen schlafen noch und ich dachte mir nur, ´lass sie sich doch noch etwas ausruhen und geh Vater besuchen´.“
„Hmm habt ihr etwa schon wieder Suki getrunken?“ Der O schüttelte wissend den Kopf.
„Na, so schlecht kann Suki gar nicht sein, denn sonst lägen wir nicht so gut im Zeitplan...“
„Ja, stimmt! Euer Fortschritt bei der Errichtung der Bewässerungsanlage ist in der Tat beispielhaft Junge.“
„Vater ich…“ Zu mehr kam er nicht mehr, denn plötzlich fingen die Alarmsirenen an zu heulen…
„Shas´El was ist los?!“
„Fui´O Sir Tyranidenwarnung!”
“Ok jetzt alle ganz ruhig bleiben! Jeder auf seine Station. Shas´El sie haben das Kommando.“
Der Shas tippte sich an den Ohrkommunikator, nickte kurz und lief dann los…
„Sag mal O´Akio, freust du dich genauso wie ich den alten O´Shas´Tomodachi wieder zu sehen?“
„Ich denke, das es eine Zeit großer Wiedersehensfreude sein wird, mein Freund.“ Die beiden O standen nebeneinander auf der Brücke des Il´Fannor der auf dem Weg zu der neuen Mondkolonie Hi´Hon war. Begleitet von seinen beiden Kass´L-Klasse Eskorten hatte der Händler-Klasse Kreuzer den Befehl Aun´O Dai´Mori Akio nach Ni´Hon zu bringen. Begleitet wurde der Himmlische von einem seiner besten Freunde Shas´O Dai´Mori Hiroki und seinem Bataillon Feuerkrieger zur Sicherung der Kolonie.
„Ich muss sagen, es war ein netter Zug des Rates und beide zusammen mit O´Shas´Tomodachi auf Ni´Hon zu stationieren. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass du bei der Entscheidung deine Finger im Spiel hattest O´Akio.“ Der Aun der, mit vor der Brust verschränkten Armen und einem starren Blick auf den Hauptschirm der Schiffsbrücke, neben dem Feuerkastenkommander stand, verzog seinen Mund zu einem Lächeln und drehte dann seinen Kopf um seinen Freund ins Gesicht zu blicken. „Siehst du O´Hiroki, so gut kennen wir uns Mittlerweile schon.“
„Aun`O Akio, eine persönliche Nachricht für sie von T´Au“ meldete der Kor´El.
„Danke Kapitän. Ich werde sie in meinem Raum entgegen nehmen. Hiroshi du entschuldigst mich.“
Mit einem Nicken verließ der Aun die Brücke.
„Seid gegrüßt Aun´O Akio, mein Name ist Aun´El Tsua´M. Ich habe eine dringende Nachricht für sie.“
„Stellen sie durch.“ Das Bild des Aun´El verschwand vom Bildschirm und ein anderer Himmlischer erschien.
„O´Akio ich habe schlechte Nachrichten für dich. Dein Lebensabend auf Ni´Hon wird vielleicht nicht so gemütlich wie du und O´Hiroki euch das vorgestellt habt.“
„So etwas hatte ich schon befürchtet Aun´O. Sag mir nun deine Nachricht.“
„Wir haben den Kontakt zu Ni´Hon verloren. Als letzte Mitteilung erhielten wir eine zerstückelte Nachricht des dort stationierten Gal´Leath. Scheinbar wurde die Kolonie von Tyraniden angegriffen. Ich schlage vor du und deine Männer beeilt euch so schnell wie möglich den dortigen Fui zu helfen. O´Hiroki ist ein erfahrener Kommander. Er wird wissen was zu tun ist. Wenn die Gefahr gebannt ist erstattest du dem Rat Bericht.“
„Jawohl Aun. Für das Tau´Va.“ Auf dem Bildschirm wurde wieder das Zeichen der Kor eingeblendet als die Funkverbindung abgebrochen wurde.
„Kor´El, sehen sie zu, dass wir so schnell wie möglich nach Ni´Hon kommen. Die Kolonie wird angegriffen!“ Mit diesen Worten stürmte der Aun wieder auf die Brücke.
Der Kapitän setze sich auf den Steuerungsposten und navigierte das Schiff persönlich. O´Hiroki merkte deutlich, wie das Schiff auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigte. Er hatte schon auf vielen Schlachtfeldern in ganzen Tauimperium gekämpft, daher erkannte er, mit einem Gespür wie ein Kor, trotz der vielen Dämpfungsfelder, wie schnell ihr Schiff in etwa flogen.
„Es wäre besser gewesen, wir wären mit einem Lar´Shi geflogen. Die wären schneller und besser bewaffnet.“ bemerkte der Kommander. „Es hat keinen Sinn, wenn über Dinge nachzudenken die nicht sind Shas´O. wir müssen versuchen mit den Mitteln die uns zur Verfügung stehen erfolgreich zu sein.“
„Das brauchst du mir nicht zu sagen O´Akio. Dieser Merksatz ist einer der ersten die man als Shas´Ui lernt.“
Fünf Decs später erreichte der Flottenverband die das Fui´Ren System in dem sich die neue Kolonie befand.
„Aun´O, Ich habe Tyranidenschiffe auf den Schirmen.“
„Zeigen.“
Das Bild des Hauptschirmes wechselte von der Totalansicht Ni´Hons zu einem vergrößerten Ausschnitt des Mondorbits. Es wimmelte nur so von kleinen lebenden Schiffen und mittendrin ein einzelnes Dal´Leath Forschungsschiff.
„Aun´O wir empfangen eine Nachricht. Ich schalte auf Sichtkontakt.“
„Den Aun sei dank seid ihr endlich eingetroffen.“ Das Bild zeigte einen leicht verletzten Kor´El. Hinter ihm sprühten Funken und Löschdrohnen versuchten dem ausgebrochenen Feuer Einhalt zu gebieten. „Sie tauchten ganz plötzlich aus dem Nichts auf. Ich habe keine Ahnung wie sie es geschafft haben die Langstreckensensoren zu umgehen. Unser Kass´L Eskortschwadron haben wir bereits verloren und unsere Schilde sind auch zusammengebrochen.“
„Keine sorge Kor´El wir sind gleich bei euch. Nur noch ein paar…“ Doch ehe der Kapitän den Satz beenden konnte explodierte das Dal´Leath. Die Anwesenden Tau senkten betroffen die Kopfe.
„Die Zeit für Trauer wird es geben. Nur ist es jetzt noch nicht an der Zeit. Jetzt gilt es eine Kolonie zu retten!“ versuchte O´Akio die Moral der Crew wieder herzustellen und mit einem flüstern zu O´Hiroki fügte er seinem Satz noch hinzu „und einen Freund…“
Der Kapitän des Il´Fannor versuchte sein Schiff so schnell wie möglich in Waffenreichweite zu bringen, denn wenn sie schon das Forschungsschiff verloren hatten, dann wollten sie wenigstens so viele Kolonisten wie möglich finden.
Als der Flottenverband die Katastrophe erreichte stürzten sich die Tyranidenschiffe sofort auf das ankommenden Tauschwadron.
„An alle Kor´Vre nehmt Pfeilformation ein.“ Befahl der Kapitän der trotz seiner langjährigen Erfahrung als Pilot und Schiffskommandant sichtlich nervös war. „Wir locken sie zu uns. Dadurch werden wir mehr zeit haben sie unter Beschuss zu nehmen.“
„Kor´El Sir die Alienschiffe wurden gescannt und identifiziert. Es sind Tyranidenaufklärungsdrohnen. Höchstwahrscheinlich Kraken, aber das kann man bei dehnen nie genau sagen.“
Währenddessen standen der Aun nun der Feuerkriegerkommander nebeneinander auf der Brücke und beobachteten das Schauspiel. Es hatte keinen Sinn in Panik auszubrechen. Erstens würden sie damit nur die Crew demoralisieren (außerdem war sich O´Hiroki nicht sicher ob Aun überhaupt Angst empfinden könnten), zweitens waren sie hier zwar in der Unterzahl aber um einiges besser ausgerüstet.“
Die Kraken ließen von den Schiffwracks der Orbitalstationen ab und hielten als einzige Masse aus Klauen, Tentakeln und Mäulern wirkend direkt auf das Il´Fannorschiff und seine beiden Eskorten zu. Die Luftkasten Piloten reagierten sofort und nahmen den Mob unter Beschuss. Ein Tyranidenschiff nach dem andern viel den Massebeschleunigerbatterien zum Opfer, doch die schiere Übermacht des Gegners erlaubte es ihm den Flottenverband der Tau zu erreichen. Eine Kass´L Eskorte ging in einer Selbstmordaktion zweier Kraken in gleißend blauem Licht auf.
„Kor´El wir haben ein Eskortschiff verloren und das andere Kass´L meldet erheblichen Schaden. Was soll…“
In diesem Augenblick wurde das Il´Fannor von einer Salve einer biologischen Substanz getroffen. Die Flüssigkeit entpuppte sich als Starke Säure, die sich langsam durch alle Decks des Schiffes fraß.“
„Käptn wir haben die Schilde verloren und diese Substanz frisst sich langsam durch das ganze Schiff!“
Der Hauptschirm zeigte drei mit riesigen Klauen besetzte Tyranidenschiffe die scheinbar direkt auf die Brücke des Tauschiffes zuhielten.
Doch in diesem Augenblick wurden sie in Fetzen geschossen und das Il´Fannor wurde mit Kadaverfetzen und Körpersäften der getöteten Kraken überschüttet. Ein immer wieder kehrendes Donnern ging durch das ganze Schiff.
„Kor´El wer oder was war das?“ Verlangte O´Hiroki zu wissen.
„Keine Ahnung Shas´O Sir. Die Sensorphalanx ist ausgefallen. Wir sind so gut wie blind…aber scheinbar nicht taub! Ich empfangen eine Nachricht. Ich stelle sie durch.“
„Hallo Jungs, na wie läuft´s? Ich denke mal da bin ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen, was? Ich hasse diese Viecher, aber wenigstens sterben sie schnell“ Es war die gutturale Sprache die der Bordcomputer als Imperiales Gotisch identifizierte.
„Seid gegrüßt Gue´Vesa. Mein Name ist Aun´Ó Dai´Mori Akio. Wir sind ihnen sehr zu Dank verpflichtet, Kapitän.“
„Nana, stellen sie mich nicht höher als ich bin. Mein Name ist Sargent Sam Rain.“
„Wir Danken euch Sargend Sam Rain. Erlaubt mir die Frage was sie in unser Reich geführt hat?“ Der Mensch überlegte kurz. „Ach, ich denke das besprechen wir mal an einem angenehmeren Ort als hier.“
„Gut gesprochen. Erlaubt uns euch im Namen der Tau willkommen zu heißen. Wenn ihr erlaubt möchten wir uns auf unserer neuen Kolonie Ni´Hon bei euch erkenntlich zeigen.“
Die Schiffe schwenkten in den Orbit um den Mond ein. Von der Tauflottille war lediglich ein schwer zerstörtes Kass´L Eskortschiff welches aus Sicherheitsgründen evakuiert wurde und ein nicht ganz so schwer beschädigtes Il´Fannor. Die Menschliche Flotte bestand aus einem Kreuzer der Kolossus-Klasse und zwei Kobra Eskorten.
Als die Langungsbote beider Spezies auf Hi´Hon landeten bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Wie schön musste das Land vor dem Angriff der Tyraniden ausgesehen haben? Zwischen den in Schachbrettmustern angeordneten Feldern, Wiesen und Wäldern befanden sich jetzt noch immer dampfende Krater, eingestürzte und halb bis schwer zerstörte Taugebäude. Die Hauptbasis zu ihrer Rechten wurde schwer getroffen, doch die massive Struktur des Gebäudes schien den Ansturm verhältnismäßig gut überstanden zu haben.
„Na ich weiß nicht ob ich hier wohnen möchte, Sir.“ Bemerkte der erste Offizier einer der Kobra Fregatten.
„Sei still! Vergiss nicht wie es dir gegangen ist als die Inquisition auf deinem Planeten eingefallen ist.“ Gabt der Sargend barsch zurück.
Die Gruppe machte sich auf das große Hauptgebäude zu betreten.
Die hundert Meter die sie zu marschieren hatten waren geprägt von Hustenanfällen, denn der Wind hatte sich gedreht und blies den Rauch der dampfenden Krater bis zu der kleinen Gruppe herüber. Sich die Ärmel über Mund und Nase (sofern denn eine vorhanden war) haltend erreichten sie nach wenigen Minuten den Haupteingang der Basis. Das Tor öffnete sich und mit rot gereizten Augen betraten sie das Gebäude. Als sich hinter ihnen endlich der Eingang schloss atmeten die Tau und Menschen erst einmal tief ein.
„Den Aun sei dank, dass ihr gekommen seid.“ Begrüßte sie O´Shas´Tomodachi. Er verbeugte sich höflich vor dem Aun und dem Feuerkastenkommander. „Wie ich sehe habt ihr auch Gäste mitgebracht. Aber am besten gehen wir auf die „Brücke“. Dort lässt sich das Chaos etwas besser überschauen und man kann sich besser berichten als zwischen Tür und Angel.“ Der Fui´O ging voran und wies dem Rest den Weg.
Von innen sahen die Schäden gar nicht so schlimm aus wie es von außen den Anschein haben könnte. Auf ihrem Weg durch die weißen Korridore sahen sie jedoch einige Erdkasteningeneure und –arbeiter die damit beschäftigt waren Kabelleitungen in den Wänden zu reparieren. An anderen Orten auf ihrem Weg sah man dann auch schlimmere Ausmaße des Angriffes. Schwer verletzte oder tote Tau wurden durch die Gänge in Lazarette oder in profissorische Leichenhäuser gebracht. Man konnte Hilferufe, Schmerzensschreie und Befehle hören. Scheinbar war der Angriff für die Tau selbst doch so schlimm gewesen wie es den Anschein von außen hatte. Sargend Rain konnte ob dieser Verwüstung nur den Kopf schütteln. Was wäre nur mit den ganzen Tau geschehen wenn er und seine Männer nicht aufgetaucht wären? Zweifellos gäbe es an diesem Ort keine Überlebenden.
Sie erreichten die Brücke der Basis. Das runde Tor öffnete sich irisförmig und die Gruppe trat ein. Die Menschen sahen sich erstaunt um. Die Brücke, wie sie die Tau nannten, war geprägt von einem großen Hauptschirm und dutzenden Überwachungs- und Funkstationen. Der ganze Raum sah aus, als ob er aus weißem Marmor gefertigt worden wäre. „Eine höchst effiziente Einrichtung.“ Dachte der Sargend. In der Mitte direkt gegenüber dem großen Bildschirms stand das Hauptplanungsterminal. Es sah wie ein riesiger Tisch aus auf dessen Oberfläche einige Hologramme emittiert wurden. Sie zeigten den Mond und seinen inneren Orbit und eine rotierende Außenansicht der Hauptbasis.
Die Gruppe versammelte sich um das Terminal. Auf einen Befehl von O´Shas´Tomodachi verschwanden die Hologramme und machten einem großen platz. Es zeigte die Aufzeichnung des Tyranidenangriffs. Es schien als ob die Aliens aus dem Nichts aufgetaucht wären, denn von einer Sekunde auf die andere war die Orbitalstation von einem Schwarm unzähliger Organismen umgeben und wenig später zerstört. Die drei Eskortschiffe des Gal´Leath Forschungsschiffes, welche das Feuer auf die Invasoren eröffneten wurden ebenfall in sekundenschnelle vernichtet, jedoch nicht ohne vorher einige der Kreaturen mit in den Tod gerissen zu haben. Das übrig gebliebene und ebenfalls schwer beschädigte Forschungsschiff focht sein letztes Gefecht, als plötzlich der Verstärkungsflottenverband von Aun´Ó Akio und die Flottille des Menschensargend auftauchten und die Bedrohung vernichteten.
„Ich muss zugeben, nicht alle Gue´La sind schlechte Kämpfer. Euer Mut und eure Hingabe zum Höheren Wohl ist beispielhaft für dein Volk Sargend R´Ain.“
„Es heißt Rain. Einfach nur Rain, aber nenn mich doch einfach Sam.“
„Es ist mir eine Ehre Sargend Sam.“ er verbeugte sich nach der Art der Feuerkrieger vor dem Menschen. „Mein Name ist Shas´O Dai´Mori Hiroki. Es ist mir eine Freude euch einen Freund und Bruder in Waffen nennen zu dürfen. Auf dass wir in zukünftigen Schlachten Seite an Seite für das Höhere Wohl kämpfen.“
Sam Rain versuchte die Geste des Shas´O zu erwidern, jedoch gelang ihm die perfekte Haltung nicht ganz, doch zur Überraschung aller Anwesenden gab er in fast akzentfreiem Tau zurück. „Ich danke für dein Vertrauen O´Hiroki. Und ich danke für die freundliche Aufnahme in euer Reich und eure Kaste.“ O´Shas´Tomodachi überreichte jedem Menschen mit den Worten „Ein Funk und Übersetzungsmodul“ einen Ohrstecker.
„Schön, dass wir uns jett alle so gut verstehen…Und was ist jetzt noch zu tun? Ich meine soll ich mich nicht bei irgendeiner Administration melden?“
„Alles zu seiner Zeit. Es gibt noch viel Bergungs- und Reparaturarbeit zu tun. O`Hiroki deine Feuerkrieger sollen die Umgebung noch einmal sondieren und gegebenenfalls gelandete Bodentruppen der Tyraniden vernichten.“
Ein junger leicht verletzter und unheimlich bleicher Erdkastentau kam auf sie zu.
„Aun´O´Akio, warum greifen uns diese Tyraniden überhaupt an? Sie haben ja gar nichts davon. Ni´Hon wird nicht von ihnen beansprucht.“
„Mein junger La´Tsuyoshi,“ entgegnete der Himmlische, „Es gab Verhandlungen mit diesen Kreaturen, oder besser es gab Versuche mit ihnen in Kontakt zu treten…Wir haben dadurch einige sehr viel versprechende Por-Diplomaten verloren. Die Tyraniden erwiesen sich als zu animalisch um mit ihnen zu verhandeln. Anders wie die Kroot besitzen diese…Wesen kein Bewusstsein. Sie handeln nicht mal nach Instinkt, denn der würde es ihnen Verbieten sich einfach in den Tod zu stürzen. Mein Freund, die Tyraniden erwiesen sich als einer der schlimmsten Gegner mit dehnen sich das Reich konfrontieren muss. Der Rat hat auf jeden Fall den Kontakt zu ihnen abgebrochen und befohlen sie wo es geht zu vernichten. Und jetzt geh und verrichte deine Arbeit “
„Ihr hab ernsthaft versucht mit den Biestern zu verhandeln?“ fragte der Sargend und konnte ein Grinsen kaum verbergen.
„Ja, was ist so komisch daran.“
„Ach vergiss es Aun´O…“
„Wie auch immer Das Reich der Tau hat die Gefahr erfolgreich gebannt und nun wenden wir uns mit vereinten Kräften wieder der Kolonisierung dieses Mondes zu.“ Schloss der Aun das Gespräch.
„Äh Moment mal. Die Gefahr ist nicht gebannt! Das waren Kraken!“
„Das wissen wir.“
„Verdammt Leute Kraken sind nur die Vorhut einer ganzen Flotte dieser Viecher. Ihr könnt damit rechnen, dass sie in wenigen Tagen diese Kolonie erreicht haben wird.“
„Ist das dein Ernst Sargend Rain? Denn wenn das so ist müssen wir sofort Verstärkung ordern!“
„O´Akio, das ist nicht möglich. Unsere Langstreckensensoren und -funkverbindungen sind ausgefallen. Es wird bei vollem Einsatz mindestens ein halbes Kai´Rotaa dauern bis wir wieder Funkkontakt mit den Reich haben werden.“
„Dann nehmen wir die Schiffe.“
„Aun, die Schiffe sind selbst schwer zerstört. Sie wären ohne dies sowieso zu langsam um rechtzeitig Hilfe zu holen.“
Der Himmlische wurde sichtlich nervös.
„Was ist mit meinem Schiff? Wir haben zwar auch schwere Schäden erlitten, doch ihr Jungs könnt da sicher etwas machen“ meinte der Sargend.
„Es ist sehr großzügig von dir eines noch so jungen Bundes dein Schiff anzuvertrauen, doch meine Erdkasteningeneure kennen eure Technologie nicht und es würde zu lange dauern um eine einsatzfähige Kommstation der Tau auf eurem Schiff zu installieren.“
„Können wir denn nichts tun? Sollen wir denn auf unseren Tod warten?“ Der Sargend wurde langsam ebenfalls so nervös wie der Aun.
Nach einem kurzen Augenkontakt mit O´Shas´Tomodachi trat der Feuerkastenkommander plötzlich hinter den Aun.
„Aun ich…ich hätte da schon eine Idee.“
„Was?! Sprich! Jeder Vorschlag ist akzeptabel!“
„Nun wir sind nicht weit vom Damoklesgolf entfernt und…naja der Antrieb des Menschenschiffs ist zwar beschädigt, doch ist er in der Lage in der Lage ihn zu überqueren…außerdem ist die Enklave nur einen Katzensprung im Vergleich zum nächsten System des Reiches entfernt.“
Die Augen des Himmlischen weiteten sich wissend.
„O´Akio warum sollen wir denn nicht mit den Geächteten...”
„Shas´Ó, Fui´O kommt mit!” Die drei Offiziere verließen den Raum und begaben sich in das kleine Besprechungszimmer welches direkt an die Brücke angrenzte.
„Seit ihr denn des Wahnsinns? Über die Verstoßenen wird nicht gesprochen! Nicht einmal in solch einer Situation!“ Der Aun ging vor den beiden O auf und ab.
„O´Akio, es ist ebenso Wahnsinn sich von den Tyraniden umbringen zu lassen!“
„Sei still! Der Rat hat seine Gründe warum er den Kontakt mit diesen Tau verbietet. Alleine schon für die öffentlich Erwähnung der Geächteten sollte ich euch schon verbannen. Dich nicht nur das, ihr müsst es ja noch dazu vor den Gue´Vesa ausplaudern. Ihr könnt von Glück sprechen, dass wir drei so gute Freunde sind.“
„Meine Feuerkrieger werden dem Ansturm nicht lange standhalten können. Und wenn wir schon eine Chance haben zu überleben, warum sollen wir sie nicht nutzen?“
„Der Rat hat es verboten! Mein Entschluss steht fest. Die Kolonie wird verteidigt bis zu letzten Mann.“
Der Aun verließ gefolgt von den beiden resignierten O den Raum.
„Und was ist jetzt?“ fragte der Sargend.
„O´Akio hat die einzige Hilfe die wir haben angelehnt.“ Erwiderte der Shas´O mit knirschenden Zähnen und erntete einen warnenden Blick des Himmlischen.
„Kommt lasst uns mit dem Befestigen der Station beginnen. Der Angriff wir in nur einem halben Kai´Rotaa erfolgen.“
Die Erd- und Feuerkastenoffizieren verließen mit den Menschen die Brücke. O´Akio war zurückgeblieben um die Befestigung zu überwachen.
Als sie die Hauptebene des Komplexes verlassen hatten und in einen Bereich der Station kamen, wo sie kaum ein anderer Tau aufhielt winkte der Shas´O Sam Rain und Ò´Shas´Tomodachi zu sich. „Hört zu, wir treffen uns heute Abend in meinem Raum. Und kommt alleine.“ Mit diesen Worten schritt der Kommander ebenso stolz wie verärgert von dannen.
Als Sam Rain die Kajüte des Shas´O betrat saß der Erdkastenoffizier schon bei ihm. Sie saßen in einer komischen Sitzhaltung am Boden. O´Hiroki deutete auf ein freies Sitzkissen. Der Sargend nahm Platz.
„Ich bin genauso wenig von der Idee begeistert mich von diesen Kreaturen töten zu lassen wie ihr.“ Begann der Shas´O seinen Vortrag ohne viele Worte zu verlieren.
„Ich lebe für das reich und das Höhere Wohl, nur wie kann ich von nutzen sein, wenn ich mich aufgrund der Sturheit eines Aun sinnlos töten lassen muss?“
„Sagt mal was war da eigentlich los vorhin? Und warum will der Aun dass wir sterben?“ Fragte der Sargent.
„Was ich dir jetzt sage Sam Rain, bringt mich vor meinesgleichen in erhebliche Schwierigkeiten. Wenn du dem Höheren Wohl und den Tau loyal dienen willst, dann verlasse diesen Raum. Ich kann es verstehen, wenn du in diese Sache nicht hineingezogen werden willst.“
„Wie kann ich mich den Tau anschließen wenn ich tot bin? Also erzähl.“
„Vor einiger Zeit gab es einen Feuerkastenkommander, der sich auf dem Schlachtfeld viel Ruhm und Ehre gemacht hat. Sine Kriegskunst war beispielhaft und alle Feuerkrieger sahen zu ihm auf und verehrten ihn. In der Schlacht von Arkunasha trug er einen glorreichen Sieg gegen eine Übermacht der Orks davon. Man munkelt, dass es ihn verbittert habe, dass das Reich ihm bei der Verteidigung des Stützpunktes nicht zu Hilfe kam, sondern warte bis sich die Orks an ihm und seinen Männern tot liefen. Später war er bei der Kolonisierung einer Welt beteiligt, doch der Kontakt zu der Expedition brach ab. Man wusste nur, dass es Kämpfe gab und der Aun getötet wurde. Seit dem hat man über diesen Shas´O nichts mehr gehört, doch man erzählt sich, dass er jenseits des Damokles Golfes Kolonien gegründet haben soll. Ich für meinen Teil glaube diese Geschichten, immerhin hat uns O´Akio einige Dinge bestätigt. Bei manchen war er dann jedoch sehr verschlossen. Umso mehr glaube ich, dass an der Sache etwas dran ist, denn sonst hätte uns unser Freund sicherlich nicht so abrupt geschwiegen. Ich kenne O´Akio schon lange und gut genug, um zu erkennen wann er etwas verheimlicht.“
„Der Kommander von dem hier die Rede ist ist im Übrigen O´Shovah.“ Meldete sich der Fui´O kurz zu Wort.
Die Sache ist die, dass sich O´Shovah dem Taureich abgewandt hat beziehungsweise er wurde von den Aun geächtet. Warum wissen nicht einmal jene, die überhaupt wissen dass O´Shovah noch am Leben ist. Die Bevölkerung des Reiches wird nämlich in Unwissenheit über den Kommander gehalten. Die Aun haben die Überquerung des Damokles Golfes verboten und auch die Welt auf der der Funkkontakt zum Shas´O abgebrochen ist, ist verbotenes Terrain für uns.“
„Nun ich denke, dann müsst ihr euren falschen Stolz vergessen und mal etwas praktisch denken. Ich verstehe nämlich nicht was dagegen sprechen sollte, dass wir uns mit diesem O´Shovah zusammentun und unser aller Leben retten. Wenn ich euch irgendwie Helfen kann, so werde ich es tun.“
„Du kannst in der Tat etwas für uns tun Sam Rain.“ Begann der Shas´O vorsichtig. „Wir werden dein Schiff brauchen. Unsere eigenen sind zu sehr zerstört um noch Interstellarreisen zu unternehmen. Außerdem haben wir erhebliche Schwierigkeiten den Damokles Golf zu überqueren.“
„Naja, meine Kiste ist zwar schon ziemlich kaputt, aber wenn ihr meint es ist notwendig werde ich die Mannschaft bis aufs Äußerste motivieren.“
“Ach ja, weil wir gerade dabei sind. Wie bist du eigentlich zu drei Schiffen gekommen? Ich dachte dein Rang ist nicht hoch genug um dir das Kommando über eine ganze Flottille zu überlassen.“
Sam Rain rutschte etwas nervös auf dem Sitzkissen herum. Es schien ihm unglaublich peinlich zu sein über diese Sache zu sprechen.
„Na gut, da ihr mir ein großes Geheimnis anvertraut habt will ich das jetzt auch tun. Also, vor einigen Monaten empfingen unsere Langstreckensensoren komische Signale. Die militärische Administration identifizierte sie als Tyraniden-Schwarmschiffe. Ein Grossteil der Bevölkerung wurde zwangsrekrutiert und ein Hilferuf an den Orden der Ultramariens der Space Marines geschickt. Wir erhielten zwar eine Antwort, doch würde es einige Tage dauern bis Hilfe eintreffen würde. Ich war damals schon Sargent in der Imperialen Armee und man stationierte mich auf den Kolossus Kreuzer der sich gerade in unserem Orbit im Reparaturdock befand. Wenige Tage später trafen die Tyraniden auf meinem Heimatplaneten ein und ein heftiger , jedoch ungleicher Kampf entbrannte. Der Käptn gab den Befehl das System zu verlassen und zur Unterstützungsflotte zu stoßen.
Als wir zurückkehrten war der Planet von den Tyraniden so gut wie genommen. Doch wir gaben nicht auf und zerstörten so viele Schiffe wie uns möglich war und wir schlugen uns nicht einmal schlecht, sag ich euch. Dann erschien plötzlich ein Schlachtschiff der Space Marines. Wir glaubten den Sieg noch erringen zu können, denn es gibt nichts was sich diesen wahnsinnigen Übermenschen in den Weg stellen kann…ausgenommen die Krieger der Feuerkaste versteht sich. Wo war ich? Ach ja, wir glaubten also doch noch an einen Sieg. Nur war das ankommende Schlachtschiff nicht von den Ultramarines, sondern vom Adeptus Xenos, den Alienjägern der Inqusition mit ihrer Divisio Militaris dem Deathwatch. Das sind Space Marines aus allen Orden die es in unserem Imperium gibt. ´Noch besser´ dachten wir, doch anstatt die Tyraniden zu vernichten…dass heißt sie haben die Schwarmschiffe schon vernichtet, nur dachten wir, dass sie eben auch Deathwatch Bodentruppen einsetzen würden gab der Großinquisitor den Befehl zum Exterminatus. Laut seiner Einschätzung war der Planet schon zu sehr von den Tyraniden verseucht um noch mit akzeptablen Verlusten zurückerobert werden zu können. Ich musste also mit ansehen, wie mein Heimatplanet mit nur einem Befehl ausgelöscht wurde und nur noch ein riesiger Klumpen aus Vulkanen und Magma übrig blieb. Alles Leben auf ihm, sei es Tyranide oder Mensch wurde ausgelöscht. Ich war so wütend. Zu meinem Glück bestand ein Großteil der Schiffsbesatzung aus Bewohnern meines Heimatplaneten. Ich zettelte eine Meuterei an. Zusammen stürzten wir die Führungsoffiziere und töteten den Käptn. Anschleißend feuerten wir mit allem was wir hatten und das war beim Imperator nicht wenig, auf das Inquisitionsschiff welches in einem Feuerball aufging. Was sollten wir jetzt tun? Bis auf den Kolossus Kreuzer und zwei Kobra Fregatten war alles zerstört. Von einem Freund der Freihändler ist hatte ich mal vom Volk der Tau gehört. Ihr Reich befände sich im östlichen Spiralarm Er meinte es sei ein Volk das dich gut behandelt, wenn du ihnen nicht gerade im Weg stehst.“ Der Shas´O musste bei diesen Worten grinsen.
„Doch als braver Imperialer Bürger war mir nicht nur der Kontakt zu fremden Spezies verboten, mir fehlten auch die Mittel um ihnen zu begegnen. Doch jetzt hatte ich ein nein drei Schiffe und eine ungefähre Vorstellung wo sich das Reich der Tau befand. Da wir sowieso getötet werden würden, wenn uns irgendjemand aus dem Imperium entdecken würde, beschloss die Mannschaft auf meinen Vorschlag hin sich eurem Reich anzuschließen. Na ja und einige Wochen später sind wir in eure Party mit den Tyraniden geplatzt…“
„Eine schöne und auch traurige Geschichte Sam Rain. Du bist dir doch im klaren darüber, dass du dein Reich verraten hast.“
„Ja aber ich dachte ich…“
Der Shas´O grinste ihn freundlich an und legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Schon gut, du glaubst gar nicht wie viele Gue´La in unserem Reich dienen.“
Der Sargend machte einen erstaunten Gesichtsausdruck. „Ich dachte eure Kontakte zur Menschheit beschränken sich nur auf Krieg und einigen wenigen illegalen Handelsbündnissen mit Freihändlern.“
„Dann hast du wieder etwas dazugelernt, mein Freund. Gut, da auch das nun geklärt ist, schlage ich vor jeder von uns redet mit seinen Leuten vertraulich über den Plan und morgen Mittag treffen wir uns wieder zur weiteren Besprechung.“
„Was ist, wenn uns keiner folgt und unsere Leute O´Akio treu bleiben?“
„Ich weiß ja nicht wie das bei dir ist O´Shas´Tomodachi, aber mir sind meine Männer treuer ergeben als den Aun.“ Grinste der Shas´O.
„Ich denke, die Erdkastenleute werden es genauso sehen wie meine Besatzung: bevor wir uns sinnlos abschlachten lassen, tun wir lieber etwas verbotenes.“ Mit diesen Worten endete das Gespräch.
Die drei Offiziere nickten sich noch zu, wünschten sich eine erholsame Nacht und suchten dann ihre eigenen Quartiere auf.
Mittag. Normalerweise versammeln sich zu dieser Zeit die Tau in den Aufenthaltsräumen um gemeinsam zu speisen und zu trinken. Doch die Situation in der sich Hi´Hon zur Zeit befand, beeinträchtigte diese Sitte ungemein. Im großen Speisesaal saßen nur wenige Tau und selbst diese saßen mit bedrückter Mine bei ihrem Si´Shu. Es wollte ihnen angesichts der Ereignisse der letzten Tage einfach nicht schmecken.
„Sag mal, Vre´Takumi was hältst du von O´Shas´Tomodachis Idee, dass wir mit dem Menschenschiff zu…“
„Still! Wir sollten nicht so laut davon sprechen. Dein Vater ist zwar ein sehr angesehener Tau, doch angesichts seines Vorschlages zweifle ich an seiner geistigen Gesundheit.“
„Aber die Tyraniden werden uns überrennen!“
„Die denke, dass dein Vater und O`Hiroki sind in meinen Augen verrückt geworden. Den Aun darf man sich nicht widersetzten, hörst du La´Tsuyoshi! Sonst besteht die Gefahr, dass wir wieder ins Mont´Au, in den Schrecken des Kastenkrieges und der Anarchie, verfallen. Ich werde den Aun treu bleiben, es ist meine Pflicht und der Mittelpunkt meines Tau-Seins.“
„Wir drei haben das Ta´Lissera vollzogen, wir sind Brüder und haben unser eigenes Wohl zugunsten dem Wohle aller aufgegeben. Und wenn mein Bruder Vre´Takumi den Aun folgen wird so werde ich es auch tun. Ich werde mein eigenes Wohl meinem Vater zur Seite zu stehen zugunsten dem Ta´Lissera und dem Tau´Va dem Höheren Wohl opfern. Ich werde mit euch meinen Brüdern hier auf Hi´Hon im Dienste der Aun bleiben, auch wenn es den Tod bedeutet. Wenigstens sterben wir für das Reich der Tau.“ Mit diesen Worten ergriff La´Tsuyoshi die Hände seiner Ta´Lissera Brüder und sie taten es ihm gleich.
„Für das Tau`Va!“ Sie aßen die letzten Bissen ihres Si´Shu auf und macht en sich auf den Saal zu verließen. Es wartete viel Arbeit auf die drei. In ihre Gedanken versunken hoben sie sogar die Hände um sich von ihrem Freund La´Hanzo zu verabschieden, obwohl sie erst gestern erfahren hatten, dass er bei dem Tyranidenangriff getötet worden war. Als ihm dies bewusst wurde, war Ui´Shigeru den Tränen nahe. War es wirklich richtig den Aun so treu und bedingungslos, nein gedankenlos zu folgen? Er bleib stehen und blickte noch einmal kurz zurück zur Theke. Die Drohne die dort La´Hanzos Aufgabe übernommen hatte nahm keine Notiz davon. Der Fui´Ui wandte sich ab und beeilte sich seine beiden Brüder einzuholen.
„O´Shas´Tomodachi was hast du zu berichten?“ Die drei Verschwörer saßen wie am Vorabend vereinbart beisammen, heute jedoch in dem Quartier des Fui´Ó. Jeder der drei hatte einen Teller mit Si´Shu, In´Ver und Wa`Sabi vor sich. Dieses Gericht war zwar etwas geschmacksarm, dennoch war es gesund und vor allem besser als alles was er in den letzten Wochen zu sich genommen hatte, dachte sich Sam Rain.
„Es ist zwar eine Unsitte während des Essens über solcherlei Dinge zu sprechen O´Hiroki, doch ich denke in unserer Situation können wir auch eine Ausnahme machen. Gut, was habe ich also zu berichten?...Es schmerzt mich zutiefst euch das mitteilen zu müssen, doch meine Erdkastenuntergebenen werden uns nicht in die Shovah Enklaven folgen. Sie sind den Aun treu ergeben. Sie werden hier bei O´Akio bleiben und eher sterben als sich dem Taureich abzuwenden und dem Tau´Va entsagen.“
„Wir entsagen uns nicht dem Reich! Und schon gar nicht dem Höheren Wohl! Eben weil wir unser Reich so sehr lieben sind wir zu solchen Schritten gezwungen Fui´O. Wir entsagen nicht den Aun und wir wenden uns nicht von unserem Volk ab! Sollten die Tyraniden es schaffen in unserem kleinen aufstrebenden Imperium Fuß zu fassen, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis sie unser Volk mit all ihren Verbündeten ausgelöscht haben. Es ist unsere Pflicht als Anhänger des Tau´Va alles zu tun um unser Volk zu schützen und alles zu tun damit es ihm gut geht.“ Der Feuerkastenkommander wurde wütend. „Sag deinen bornierten Fui, dass es dem Reich nichts nützt, wenn sie sich abschlachten lassen!“ Er setzte sich wieder.
Die beiden anderen machten ein bedrücktes Gesicht. Alle drei wussten, dass es Wahnsinn war hier auf Hi´Hon zu bleiben. Das vorhaben der Fui erschwerte ihren Plan um einiges, denn nun wurde der Zeitdruck noch stärker. O`Hiroki stopfte sich mit den Ha´Shi-Stäbchen das letzte Stück Si´Shu in den Mund und warf sie anschließend wütend in den Teller. Was hatte es denn jetzt noch einen Sinn die Kolonie zu Retten, wenn sich sein Volk lieber abschlachten ließ? Sollten sie überhaupt noch den verstoßenen Kommander aufsuchen und ihn bitten ihnen bei der Verteidigung Ni´Hons zu helfen? War es das alles denn wirklich wert? Doch das war es! Selbst wenn sich die Erdkastenarbeiter lieber töten ließen, so durfte die Kolonie nicht fallen. Er durfte den Tyraniden nicht gestatten in ihrem Reich Fuß zu fassen. Der Shas´O stand auf um das Quartier zu verlassen.
„O´Hiroki, sag mir wem dienst du?“ Hielt ihn der Fui´O zurück. Ohne sich umzudrehen entgegnete der Feuerkrieger:“ Ich diene dem Reich der Tau. Wenn die Aun meinen es sei Verrat das Reich zu retten, dann bin ich in der Tat schuldig.“ Das Herz wurde ihm schwer und in seiner Brust schmerzte die Trauer. „Macht euch fertig. Wir brechen bald auf.“ Dann verließ er den Raum.
Jetzt stand auch Sam Rain auf und verließ das Quartier des Fui´O. „Ich werde meiner Mannschaft sagen, dass wir in einer Stunde abfliegen werden.“ Sagte er noch und verschwand dann in den weißen Korridoren der Tau-Basis.
In dem Hangar war es weiß. Er hatte das selbe Design wie der Rest der Basis: großräumig, hell, sauber und weiß. Es war außerdem sehr still in dem großen Raum. Kein anderer Tau außer ihnen war da. An der Wand stand das Landungsschiff des Kolosskreuzers. Es war im Vergleich zu den Taugleidern und Landungsbooten sehr groß. Als er hier gelandet war, war ihm zum ersten mal richtig der Hang zu übertriebener Größe des Imperiums aufgefallen. Aber jetzt als er in dem Hangar stand war er froh darüber, dass es dem imperialen Landungsboot möglich war das ganze Bataillon der Feuerkrieger des Shas´O aufzunehmen. Das Kader bestand aus drei Feuerkrieger-, einem Koloss-, einem Geist und zwei Krisisteams. Den Hammerhai und die Teufelsrochentransporter konnten sie leider aufgrund ihrer Größe dann noch nicht mitnehmen. O´Hiroki nannte diese Tatsache eine taktische Katastrophe, denn nicht nur dass es denkbar unvorteilhaft war ohne Transporter und schwere Geschützpanzer in die Schlacht zu ziehen, so würde es für sie praktisch unmöglich sein die Panzer aus den Hangars zu bringen wenn die Tyraniden bereits auf der Planetenoberfläche vor ihrer Rückkehr gelandet sind. „Über verschütteten Suki soll man nicht klagen“ hatte O´Shas´Tomodachi dazu gemeint und dass sie sich eher darauf konzentrieren sollten, wie sie ihre spärlichen Ressourcen einsetzten sollten.
Das Kader und die restliche menschliche Bodenbesatzung bestieg das Landungsboot. Die Hangartore glitten fast geräuschlos auf. Das Donnern der startenden Schiffstriebwerke durchbrach die vorherrschende Stille in dem Raum als der Pilot des Landungsschiff zum Abflug ins Freie manövrierte. Als sie über den Kratern vor der Hauptbasis schwebten gab der Pilot vollen Schub und mit einem ohrenbetäubenden Heulen raste das Boot in den Orbit zum Kolossuskreuzer.
Von der Brücke der Basis beobachtete O´Akio die Abreise. Er war zugleich wütend, ängstlich und traurig. Wütend, weil seine Freunde nicht auf ihn gehört hatten und sich mit den Verstoßenen verbünden werden und weil er gehofft hatte, dass O´Hiroki und seine Feuerkrieger vielleicht doch noch geblieben und gekämpft hätten. Ängstlich, weil er dadurch wusste, dass der Tod sicher und nahe war und traurig weil es seine Pflicht als Aun war seine Freunde, falls sie das alles hier irgendwie doch noch überleben sollten, beim Rat der Himmlischen anzuklagen. Er wandte sich von dem großen Hauptschirm ab. Er musste noch einige Befehle erteilen. Die Basis musste bis zur Ankunft der Tyraniden befestigt werden. Wenn sie schon sterben würden, dann sollten sie wenigstens so viele dieser Kreaturen mit sich nehmen wie nur irgend möglich. „Erdkastenarbeiter die wie Feuerkrieger kämpfen und sterben werden.“ Dieser Gedanke lies in fast schmunzeln. Das Schicksal konnte manchmal wirklich grausam und absurd sein.
Sie hatten gerade die Atmosphärenschichten durchdrungen und flogen geradewegs auf den Kolosskreuzer zu. Von ihren Sitzplätzen im Frachtraum des Landungsbootes konnten die Feuerkrieger das riesige Menschenschiff erkennen. Es war ein beeindruckender Anblick. Die Tau hatten erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit begonnen Interstellarreisen durchzuführen und obwohl sie auch Schiffe hatten, die die Größe des Kolosskreuzers überstiegen, so war er doch ein gigantisches technologisches Werk. Die Gue´La waren den Tau in Sachen Technologie zwar bei weitem unterlegen, doch was Raumschiffe anging, so konnten sie von den Menschen sehr wohl noch lernen.
Je näher sie dem Koloss kamen desto detaillierter wurde auch der Anblick des Raumgiganten. Unzählige Fenster, winzigen leuchtenden Punkten gleich bedeckten die Oberfläche des Kreuzers. Nun konnten die Feuerkrieger auch die beiden Eskortschiffe sehen. Sie hatten etwa die Größe einer Kass´L Eskorte der Tau, doch was Feuerkraft und Geschwindigkeit anging war die Imperiale Kobra Eskorte dem Tau Äquivalent bei weitem überlegen. Respekt vor den Gue´La machte sich bei den Feuerkriegern breit. Sie kannten die Menschen gut, einige dienten sogar im Reich der Tau. Sie waren ein wertvoller Verbündeter da waren sie alle Shas einig, doch im Vergleich zu ihnen selbst konnten sie nicht viel ausrichten. Wenn man es genau betrachtete waren die Menschen und die Tau gar nicht so verschieden. Beide Völker waren körperlich schwach und diese Schwäche glichen sie mit technologischen Hilfsmitteln aus. Die Menschen mit ihren Panzern und die Tau mit ihren Kampfanzügen. Dieser Gedanke ließ Shas´El Mori´Shin lächeln. Die Gue´La waren wahrhaftig ehrenwerte, nein respektable Gegner und Verbündete. Und was ihn an dieser Gruppe Menschen so sehr faszinierte und was er bewunderte war die Tatsache, dass sie sich erst vor wenigen Tagen dem Taureich angeschlossen hatten und schon so früh bereit waren mit ihnen Seite an Seite gegen einen schier übermächtigen Feind zu kämpfen. Erfahrungsgemäß brauchten die Gue´La mehrere Wochen um sich vollständig in das Reich einzugliedern. Sie mussten sich erst an die neuen Lebens- und Arbeitsverhältnisse gewöhnen. Am meisten Bewunderte er jedoch den Menschen Sam Rain. Die Feuerkrieger hatten ihm als Zeichen ihrer Ehrerbietung einen Taurang verliehen. Gue´Vre Samuel Rain hatten sie ihn genannt, somit war sein gesellschaftlicher Rang eine Stufe unter seinem eigenen. Vre´Sam, wie die Kurzform lautete, hatte sich sehr schnell den Respekt von Shas´O Hiroki verdient. Dieser Mensch war ein Vorbild für viele Tau. Erst kürzlich in ihr Imperium aufgenommen verdiente er sich in den ersten tagen den Titel Vre und nicht nur das. Er hatte schnell ein Gespür für das Höhere Wohl entwickelt und das, obwohl er nicht die Erziehung im Dienste des Tau´Va genossen hatte. Seine Bewunderung für diesen Menschen kannte scheinbar keine Grenzen. El´Mori`Shin freute sich schon auf die Schlacht gegen die Tyraniden, wenn er Seite an Seite mit seinen neuen Waffenbrüdern kämpfen konnte. Jene die den Kampf überleben würden, würden ihre Feuertaufe bestanden haben und vollwertige und hoch geachtete Mitglieder des Taureiches werden.
Das Landungsboot erreichte die Schleusen des Kolossuskreuzers. Die massiven Metalltore glitte auseinander und gaben den Blick auf den kleinen Hangar frei. Es gab Menschenschiffe mit gigantischen Hangarbuchten, welche in de Lage waren dutzende Staffeln Bomber, Abfangjäger und Enterboote starten zu lassen, doch diese Kolossus Klasse verfügte nur über wenige Hangar für kleinere Transporter. Auf dem Boden waren Leuchtmarkierungen angebrachte, welche dem Piloten den richtigen Flugvektor zeigte. Als das Landungsboot auf dem stählernen Boden aufsetzte ging ein Ruck durch die ganze Raumfähre, sodass die Feuerkrieger ordentlich durchgeschüttelt wurden. Eine primitive Form des Landens.
„´tschuldigung, mein Fehler.“ Meldete sich der Pilot mit einem Lachen. „Die Hangartore sind jetzt geschlossen als alle Mann aussteigen. Wir sind da.“
Das Kader der Tau verließ also das Boot und nahm draußen Aufstellung an. O´Hiroki, O´Shas´Tomodachi und Sam Rain verließen gemeinsam mit den Menschenpiloten als letztes das Landungsschiff.
„Am besten, wir gehen gleich auf die Brücke. Die Zeit drängt für die Leute auf Hi´Hon.“ Die drei machten sich also auf den Weg.
Während dessen bekamen die Shas´El per Intracom den Befehl alle Kampfanzugs- und Waffensysteme noch einmal zu überprüfen. Danach durften sie ihre Unterkünfte beziehen.
Die Feuerkrieger hatten die Kantine auf dem hundertvierziger Deck zum Aufenthaltsraum der Shas erklärt. Nachdem sie die letzen paar Tage mit Training und Systemchecks verbracht hatten versammelten sie sich in dem Raum um sich etwas Ruhe zu gönnen. O´Shas´Tomodachi hatte ihnen ein paar Flaschen Suki geschenkt, um sich für ihre Unterstützung bei dem großen Vorhaben zu bedanken. Gemeinsam mit ein paar Menschen leerten die Feuerkrieger nun einige Karaffen des warmen Getränks.
„Das Zeuch is gut…wirklich gut, aber wenn du noch nie Wildsnake probiert hast, dann has su noch nich gelebt.“ Russel Kurgan einer der Matrosen schob eine schmutzige Flasche über den Tisch. „Das Zeuch hab ich von einem Kumpel der es bei einem Spiel gegen mich verloren hatte, hehe. Er hat es von Necromunda dem alten Dreckschschschleuderplaneten. Diese…diiiiiiese Flasche ist die halbe Galaxis bis hierher gereist um nun von uns beiden geleert zu werden Shaaaaaas´Ui.“ Er entkorkte die Flasche. „Das ist Spitzenqualität mein Junge. Das sieht man an der eingelegte Schlange. Hier siehst du?“ Der Matrose schenkte sich und dem Feuerkrieger ein. „Und jetzzz runta damit. Zzzum Wohl!“
Nachdem er das Glas geleert ging es rund in Bauch und Gedärm des Shas´Ui. Das Wildsnake das aus allerhand Ekelhaftem der Makropolwelt Necromunda gebraut wird setzte dem Feuerkrieger ordentlich zu. Nach den paar Schluck die er davon genommen hat hatte er das Gefühl das er…nein das wäre falsch, er hatte gar kein Gefühl mehr. Er fühlte eigentlich gar nichts mehr. Sein Körper wusste jedoch was zu tun war, nämlich dieses ekelhafte Zeug wieder aus sich heraus zu befördern, was er mit einigen Muskelkontraktionen im Magenbereich auch bewerkstelligte. Das Wildsnake und alles andere was sich im Magen des Shas´Ui befand verteilte sich fast gleichmäßig auf dem Boden vor dem Feuerkrieger.
„Hahahaha! Ihr Tau seid echt der Hammer. Der Hammer, hahahaha! Kämpfen mit der Verbissenheit eines Space Marines, doch ein Glas Wildsnake reicht aus um euch aus den Latschen zu werfen, hahaha.“ Die versammelten Matrosen gossen sich erneut ein und leerten ihre Becher. Das scheußliche Gesöff schien ihnen kaum etwas auszumachen.
„Aber jetzzz is genug für heute. Morgen is auch noch´n Tach. G´Nacht.“ Die Matrosen standen auf und verließen wankend den Aufenthaltsraum und auch die Feuerkrieger hatten genug Suki und suchten ebenfalls ihre Quartiere auf.
„Shas´Ui, ich glaub jetzt, nachdem ich die Quartiere hier an Bord gesehen haben weiß ich, warum die Menschen so etwas wie das Wildsnake brauen.“ Die Tau waren auf dem Weg durch die dunklen schmutzigen und hallenden Gänge des Kreuzers zu ihren Quartieren, als plötzlich die Alarmsirenen aufheulten.
„Achtung! Alle Führungsoffiziere auf die Brücke.“ hallte Samuel Rains Stimme durch die Gänge.
To be continued...