+++Überblick+++</span>
Chaire!
Willkommen zum ersten (und bisher leider einzigen) Aufbauthread, der sich mit einer Armee des historischen Tabletops beschäftigen wird. Lange Zeit habe ich mit mir gerungen und mich nicht an das in meinem Schrank gehortete Zinn heran gewagt. Doch vor ein paar Wochen habe ich dann probeweise ein paar der Modelle bemalt, fotografiert und im Paintmaster vorgestellt. Die positiven Reaktionen dort haben mich so motiviert, dass ich unbedingt weitermachen wollte - diesen Effekt will ich nun intensiver nutzen und habe mich daher entschlossen, den Aufbau meiner ersten historischen Armee in diesem Thread ganz offiziell zu dokumentieren. 🙂
Einleitung oder "Worum geht es hier eigentlich?"
Eine gute Frage! Hier der Versuch einer knappen Antwort: Ich plane, innerhalb der nächsten Monate eine spielbare Armee nach den Regeln für Warhammer Ancient Battles (WAB) aufzustellen. Eine kurze Einführung dazu findet sich weiter unten. Ich habe mich für eine Armee der Makedonen (4. bis 2. Jh. v.Chr.) entschieden, genauer gesagt für eine Streitmacht des epirotischen Königs Pyrrhos (einigen vielleicht bekannt durch seine sprichwörtlichen Siege)
Zusammen mit einem Freund habe ich mir entsprechende Modelle des Herstellers Foundry besorgt. Es gibt noch diverse andere Anbieter, aber die vergleichsweise teure, dafür aber auch qualitativ hochwertigere Reihe der mit GW asoziierten Firma haben es mir angetan. Die Miniaturen sind etwas kleiner als durchschnittliche GW-Modelle, also rund 28 mm, und bestehen allesamt aus Zinn.
Das System oder "Was macht man damit"?
Das WAB-System basiert zu großen Teilen auf den Regeln der 5. Edition von Warhammer Fantasy. Tatsächlich wurde es von damaligen GW-Mitarbeitern entwickelt und läuft heute unter dem Dach der GW-Tochterfirma Warhammer Historical Ltd. Dieses Unternehmen produziert allerdings keine eigenen Miniaturenreihen - allenfalls erscheinen sporadisch zu besonderen Anlässen einzelne Sammlermodelle.
Das System selbst wird definiert durch ein Regelbuch, das auch zwei Listen für kaiserzeitliche Römer und (britische) Kelten enthält. Dazu sind in den letzten Jahren zahlreiche Erweiterungsbände erschienen, die jeweils bestimmte Zeiten und Regionen abdecken, z.B. letzthin Beyond the Golden Gate für das klassische Byzantinische Reich (ca. 500-1300). Weitere sollen folgen. Aktuelle Infos finden sich auf der offiziellen WAB-Seite.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Antike, auch wenn es Bücher/Listen zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Themen gibt. Einen zeitlichen "Ausrutscher" stellen in diesem Zusammenhang die Regeln für Kämpfe im Wilden Westen dar (Modelle hierfür waren bereits hier im Forum zu sehen).
Gespielt wird zumeist mit 25/28 mm-Figuren, man kann aber auch 1:72-Modelle einsetzen oder das Spiel für 15 mm-Figuren anpassen. Diese fasst man in gewohnter Weise zu Einheiten zusammen. Alle Maße werden in Zoll angegeben. Durch die Anlehnung an WHF ist einem vieles bereits vertraut und man muss sich nicht erst durch zahllose Regelsammlungen wühlen. Unterschiede gibt es aber doch: Genannt seien hier nur das (selbstverständliche) Fehlen von Magie, andere Ausrüstungsoptionen oder die schwächeren Charaktermodelle.
Noch ein Wort zur Basierung: Hier wird kein Standard vorgegeben, da viele Spieler ihre Armeen auch in anderen Systemen einsetzen wollen. Ich verwende allerdings den WHF-Standard, da ich mich in absehbarer Zeit nicht auf ein anderes Regelwerk einlassen werde. 😀
WAB ist die typische "Einstiegsdroge", gerade für Leute, die aus dem Fantasybereich auf historische Tabletops umsatteln. Deshalb ist es nicht so komplex wie andere Systeme, die wirkliches historical wargaming bieten wie z.B. DBM. Die Masse an verschiedenen Regeln ist hier unübersehbar, es gibt also keinen wirklichen Standard, wie ihn GW mit WHF oder W40k in ihren Ressorts gesetzt hat. Dennoch sollte man sich vor Augen halten, dass historical wargames schon lange Zeit vor GW existierten und in gewisser Weise den Weg für alle heutigen (erfolgreichen) Tabletopsysteme bereitet haben. Das ist doch auch was wert, oder? 😉
Die Motivation oder "Wie kommt man auf sowas?"
Nun, ich bin ein echter Geschichtsfreak. Im realen Leben werfe ich mir zuweilen altertümlich anmutende Klamotten über und versuche, in der Rolle als römischer Soldat oder mittelalterlicher Kriegsknecht Geschichte für mich und andere begreifbar zu machen. Da das alles aber eine kostspielige Sache ist, kann ich bei Weitem nicht all das abdecken, was mich an historischen Epochen interessiert. Mit dem historischen Tabletop hat sich mir da eine günstige Alternative aufgetan.
Sehr entgegen kommt mir, dass es mit WAB ein System gibt, dessen Mechanismen mir bereits durch WHF vertraut sind (s.o.). Meine erste Armee soll nun also eine Streitmacht des Pyrrhos sein. Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Hellenismus (ca. 323 bis 30 v.Chr.), eine bewegte Zeit voll schillernder Persönlichkeiten, großer kultureller Leistungen und... KRIEG. *räusper* Naja, das ist wohl die beste Begründung, warum es sich lohnt, eine Armee dieser Epoche anzufangen. Und einer der größten Kriegstreiber damals war König Pyrrhos (319-272 v.Chr.). Seine Geschichte (und wie ich sie in den Aufbau meiner Armee einbinde) werde ich Stück für Stück in der Hintergrund-Sektion dieses Threads erzählen.
Den Anstoß, endlich mal ein paar Miniaturen anzumalen, gab mir dann der vielgeschmähte Film "Alexander". Dramaturgisch wirklich ein Flop, hat er mich durch seine tolle Ausstattung begeistert. Soviel Korrektheit würde man mancher Hollywood-Produktion (*zuRidleyScottschiel*) wünschen... 🙄
Ausblick oder "Und wie geht's jetzt weiter?"
Obwohl zwei meiner Freunde parallel Armeen derselben Epoche aufstellen, die als potentielle Opfer meiner machtlüsternden Pläne dienen könnten (Antigoniden & Karthager), habe ich wenig Hoffnung, in der nächsten Zeit schon zum Spielen zu kommen. Als Notfallplan habe ich vor, meine eigene Streitmacht zu teilen und in Form eines Manövers gegen meine eigenen Leute, geführt von einem Mitspieler, anzutreten. So hoffe ich, allmählich ein Gefühl für das Spiel zu bekommen. Im weiteren Verlauf plane ich auch, alliierte Kontingente aufzunehmen und auszubauen, damit ich irgendwann eine Zweitarmee zur Hand habe, die ich für ein Spiel ausleihen kann - aber das wäre schon Thema eines anderen Aufbauthreads. Sehr gelegen kommt mir dabei aber, dass Pyrrhos sich gerne einiger Hilfstruppen bedient hat, z.B. Kelten, Griechen und italischer Stämme. Man sieht, ich versuche mich so weit wie möglich an der historischen Vorlage bzw. an den Quellen dazu zu orientieren. Im Laufe des Aufbaus werde ich versuchen, auch darauf immer wieder einzugehen.
Vorerst angestrebt ist die Schaffung eines Grundstocks an schwerer Infanterie, erweitert durch (wenig) Kavallerie und ein paar Einheiten Plänkler. Endziel des Ganzen sind (fürs Erste) die obligatorischen 2000 Punkte.
Die von mir verwendete inoffizielle Armeeliste habe ich in einem PDF zusammen gefasst und als PDF angehängt; auch um einen Einblick zu geben, wie sich die Punktkosten errechnen, nach welchem Muster Einheiten aufgestellt werden oder einfach nur, wie solche Listen aussehen.
In diesem Sinne, auf gutes Gelingen. 🙂
<span style="color:gray">"Dem Stärksten." - Alexander der Große auf die Frage, wem er sein Reich vermache. (Anekdote nach Diodor IIXX,1,4)
Chaire!
Willkommen zum ersten (und bisher leider einzigen) Aufbauthread, der sich mit einer Armee des historischen Tabletops beschäftigen wird. Lange Zeit habe ich mit mir gerungen und mich nicht an das in meinem Schrank gehortete Zinn heran gewagt. Doch vor ein paar Wochen habe ich dann probeweise ein paar der Modelle bemalt, fotografiert und im Paintmaster vorgestellt. Die positiven Reaktionen dort haben mich so motiviert, dass ich unbedingt weitermachen wollte - diesen Effekt will ich nun intensiver nutzen und habe mich daher entschlossen, den Aufbau meiner ersten historischen Armee in diesem Thread ganz offiziell zu dokumentieren. 🙂
Einleitung oder "Worum geht es hier eigentlich?"
Eine gute Frage! Hier der Versuch einer knappen Antwort: Ich plane, innerhalb der nächsten Monate eine spielbare Armee nach den Regeln für Warhammer Ancient Battles (WAB) aufzustellen. Eine kurze Einführung dazu findet sich weiter unten. Ich habe mich für eine Armee der Makedonen (4. bis 2. Jh. v.Chr.) entschieden, genauer gesagt für eine Streitmacht des epirotischen Königs Pyrrhos (einigen vielleicht bekannt durch seine sprichwörtlichen Siege)
Zusammen mit einem Freund habe ich mir entsprechende Modelle des Herstellers Foundry besorgt. Es gibt noch diverse andere Anbieter, aber die vergleichsweise teure, dafür aber auch qualitativ hochwertigere Reihe der mit GW asoziierten Firma haben es mir angetan. Die Miniaturen sind etwas kleiner als durchschnittliche GW-Modelle, also rund 28 mm, und bestehen allesamt aus Zinn.
Das System oder "Was macht man damit"?
Das WAB-System basiert zu großen Teilen auf den Regeln der 5. Edition von Warhammer Fantasy. Tatsächlich wurde es von damaligen GW-Mitarbeitern entwickelt und läuft heute unter dem Dach der GW-Tochterfirma Warhammer Historical Ltd. Dieses Unternehmen produziert allerdings keine eigenen Miniaturenreihen - allenfalls erscheinen sporadisch zu besonderen Anlässen einzelne Sammlermodelle.
Das System selbst wird definiert durch ein Regelbuch, das auch zwei Listen für kaiserzeitliche Römer und (britische) Kelten enthält. Dazu sind in den letzten Jahren zahlreiche Erweiterungsbände erschienen, die jeweils bestimmte Zeiten und Regionen abdecken, z.B. letzthin Beyond the Golden Gate für das klassische Byzantinische Reich (ca. 500-1300). Weitere sollen folgen. Aktuelle Infos finden sich auf der offiziellen WAB-Seite.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Antike, auch wenn es Bücher/Listen zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Themen gibt. Einen zeitlichen "Ausrutscher" stellen in diesem Zusammenhang die Regeln für Kämpfe im Wilden Westen dar (Modelle hierfür waren bereits hier im Forum zu sehen).
Gespielt wird zumeist mit 25/28 mm-Figuren, man kann aber auch 1:72-Modelle einsetzen oder das Spiel für 15 mm-Figuren anpassen. Diese fasst man in gewohnter Weise zu Einheiten zusammen. Alle Maße werden in Zoll angegeben. Durch die Anlehnung an WHF ist einem vieles bereits vertraut und man muss sich nicht erst durch zahllose Regelsammlungen wühlen. Unterschiede gibt es aber doch: Genannt seien hier nur das (selbstverständliche) Fehlen von Magie, andere Ausrüstungsoptionen oder die schwächeren Charaktermodelle.
Noch ein Wort zur Basierung: Hier wird kein Standard vorgegeben, da viele Spieler ihre Armeen auch in anderen Systemen einsetzen wollen. Ich verwende allerdings den WHF-Standard, da ich mich in absehbarer Zeit nicht auf ein anderes Regelwerk einlassen werde. 😀
WAB ist die typische "Einstiegsdroge", gerade für Leute, die aus dem Fantasybereich auf historische Tabletops umsatteln. Deshalb ist es nicht so komplex wie andere Systeme, die wirkliches historical wargaming bieten wie z.B. DBM. Die Masse an verschiedenen Regeln ist hier unübersehbar, es gibt also keinen wirklichen Standard, wie ihn GW mit WHF oder W40k in ihren Ressorts gesetzt hat. Dennoch sollte man sich vor Augen halten, dass historical wargames schon lange Zeit vor GW existierten und in gewisser Weise den Weg für alle heutigen (erfolgreichen) Tabletopsysteme bereitet haben. Das ist doch auch was wert, oder? 😉
Die Motivation oder "Wie kommt man auf sowas?"
Nun, ich bin ein echter Geschichtsfreak. Im realen Leben werfe ich mir zuweilen altertümlich anmutende Klamotten über und versuche, in der Rolle als römischer Soldat oder mittelalterlicher Kriegsknecht Geschichte für mich und andere begreifbar zu machen. Da das alles aber eine kostspielige Sache ist, kann ich bei Weitem nicht all das abdecken, was mich an historischen Epochen interessiert. Mit dem historischen Tabletop hat sich mir da eine günstige Alternative aufgetan.
Sehr entgegen kommt mir, dass es mit WAB ein System gibt, dessen Mechanismen mir bereits durch WHF vertraut sind (s.o.). Meine erste Armee soll nun also eine Streitmacht des Pyrrhos sein. Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Hellenismus (ca. 323 bis 30 v.Chr.), eine bewegte Zeit voll schillernder Persönlichkeiten, großer kultureller Leistungen und... KRIEG. *räusper* Naja, das ist wohl die beste Begründung, warum es sich lohnt, eine Armee dieser Epoche anzufangen. Und einer der größten Kriegstreiber damals war König Pyrrhos (319-272 v.Chr.). Seine Geschichte (und wie ich sie in den Aufbau meiner Armee einbinde) werde ich Stück für Stück in der Hintergrund-Sektion dieses Threads erzählen.
Den Anstoß, endlich mal ein paar Miniaturen anzumalen, gab mir dann der vielgeschmähte Film "Alexander". Dramaturgisch wirklich ein Flop, hat er mich durch seine tolle Ausstattung begeistert. Soviel Korrektheit würde man mancher Hollywood-Produktion (*zuRidleyScottschiel*) wünschen... 🙄
Ausblick oder "Und wie geht's jetzt weiter?"
Obwohl zwei meiner Freunde parallel Armeen derselben Epoche aufstellen, die als potentielle Opfer meiner machtlüsternden Pläne dienen könnten (Antigoniden & Karthager), habe ich wenig Hoffnung, in der nächsten Zeit schon zum Spielen zu kommen. Als Notfallplan habe ich vor, meine eigene Streitmacht zu teilen und in Form eines Manövers gegen meine eigenen Leute, geführt von einem Mitspieler, anzutreten. So hoffe ich, allmählich ein Gefühl für das Spiel zu bekommen. Im weiteren Verlauf plane ich auch, alliierte Kontingente aufzunehmen und auszubauen, damit ich irgendwann eine Zweitarmee zur Hand habe, die ich für ein Spiel ausleihen kann - aber das wäre schon Thema eines anderen Aufbauthreads. Sehr gelegen kommt mir dabei aber, dass Pyrrhos sich gerne einiger Hilfstruppen bedient hat, z.B. Kelten, Griechen und italischer Stämme. Man sieht, ich versuche mich so weit wie möglich an der historischen Vorlage bzw. an den Quellen dazu zu orientieren. Im Laufe des Aufbaus werde ich versuchen, auch darauf immer wieder einzugehen.
Vorerst angestrebt ist die Schaffung eines Grundstocks an schwerer Infanterie, erweitert durch (wenig) Kavallerie und ein paar Einheiten Plänkler. Endziel des Ganzen sind (fürs Erste) die obligatorischen 2000 Punkte.
Die von mir verwendete inoffizielle Armeeliste habe ich in einem PDF zusammen gefasst und als PDF angehängt; auch um einen Einblick zu geben, wie sich die Punktkosten errechnen, nach welchem Muster Einheiten aufgestellt werden oder einfach nur, wie solche Listen aussehen.
In diesem Sinne, auf gutes Gelingen. 🙂
<span style="color:gray">"Dem Stärksten." - Alexander der Große auf die Frage, wem er sein Reich vermache. (Anekdote nach Diodor IIXX,1,4)