[Warhammer Fantasy] Krieger des Chaos ~Die Bruderschaft des Angroth~

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Prolog

Hier war er also – auf seinem rechtmäßigen Thron. Dort wo bereits seine Ahnen und der verräterische Abschaum, eines Bruders vor ihm saßen. Sein Bruder hatte ihn verraten, ihm seine Krone und sein Land verwehrt, doch hatte er letztendlich, wie alle anderen auch, dafür mit dem Tod bezahlt.
Er blickte hinaus. Es war ein müder, aber glücklicher Blick und er starrte über die weiten Felder und Wälder seines Reiches. Er hatte es vereint. Hatte den großen Bürgerkrieg beendet und das Land wieder zum Frieden geführt und so sollte es auch bleiben! Er wäre bereit alles für den Frieden des Landes zu tun, doch nie wieder sollte eine fremde Macht, oder ein falscher König auf dem Thron sitzen, das hatte er sich und dem Volk geschworen.
Aus diesem Grund ließ er einen Tages einen Magier zu sich kommen. Den mächtigsten Magier seines Landes, wie es hieß. Der König rechnete mit einer strahlenden Person, die sowohl Weisheit, als auch Autorität ausstrahlte und im Stande wäre ihm jeden Wunsch zu erfüllen, doch als er eintraf stellte er fest, dass er falsch lag.
Die großen Tore seines Saales öffneten sich und ein alter, gebückt gehender, sich an seinem Stab klammernder um nicht umzufallender Mann, stolperte langsam dem König entgegen. Doch bevor der König auch nur dazu in der Lage war etwas zu sagen, sprach der alte Mann mit einer tiefen und lauten Stimme: „Ich habe euch erwartet. Doch kamt ihr nicht – nein, ihr schicktet einen Boten, so wie es für eures Gleichen wohl üblich ist…“
Der König stutzte. Er war es nicht gewohnt, dass Leute es wagten in solch einem Ton mit ihm zu reden, doch er benötigte den Magier und antworte daher ruhig: „Wenn ihr in die Zukunft sehen könnt, dann wisst ihr ja auch sicherlich, wieso ich euch rief, richtig?“
„Natürlich weiß ich das“, sprach der Magier, mit einem leisen Lächeln auf den Lippen. „Ihr habt mich hergerufen, um euer Land vor den Gefahren außerhalb eures Reiches zu schützen. Ihr habt mich hergerufen, um meine Macht einzufordern, um eine Barriere gegen eure Feinde zu errichten und meinen Segen als Geschenk zu erhalten.“
Wieder wusste der König zunächst kaum was er sagen sollte, doch er erkannte, dass dieser Mann der richtige für solch eine Aufgabe war und nickte daher stumm.
„So sei es.“, sprach der Magier. „Ihr wollt den Frieden, doch den gibt es nicht umsonst. Ich fordere eine Gegenleistung …“, fuhr er fort.
„Natürlich“, antwortete der König „was verlangt ihr?“
„Eure Seele.“, entfuhr es den Lippen des Zauberkundigen.
„Meine Seele? Ihr wollt meine Seele? Das ist völlig unmöglich! Wie soll ich das Reich ohne Seele führen? Das ist ausgeschlossen!“, poltere der König heraus.
Der Magier lächelte. „Nun denn. So fordere ich 1000 Seelen eurer Untertan.“
Der König dachte nach. 1000 Seelen opfern, um das Reich zu schützen. 1000 Menschen töten, um den Tod von 10.000 zu verhindern. Er nickte. „Ihr sollt eure 1000 Seelen bekommen. Aber erst, wenn das Reich sicher vor jeglicher Bedrohung ist!“
Am darauffolgenden Tag war es der Magier, der den König zu sich rief. Hinauf auf die Spitze eines Berges, umgeben von einem dichten Wald. Dort wartete der alte Mann bereits in der Mitte eines steinernen Kreises, direkt vor einem uralten Altar.
Als der König zusammen mit seinem Gefolge eintraf drehte sich der Mann um. In seiner rechten Hand hielt er einen Dolch und in seiner linken einen grünlich, schimmernden Stein. Doch er schien den König nicht angreifen zu wollen. Viel mehr reichte er dem Herrscher den Dolch.
„Was soll ich mit diesem alten Stück Eisen?“, fragte der König.
„IHR wollt das Reich durch Magie schützen, also müsst IHR auch mit eurem Blut dafür bezahlen“, entgegnete der Magier ruhig. „Ein kleiner Tropfen auf den Boden wird reichen, doch ohne euer Blut wird diese alte Macht niemals wirksam werden.“
Mehr musste der König nicht hören. In der Schlacht hatte er schon mehr als ein paar Tropfen Blut an den Boden preisgeben müssen. Er zog seinen Lederhandschuh aus und schnitt mit der scharfen Klinge durch die Innenseite seiner Hand. Warm quoll das Blut aus seinem Körper, bevor er eine Faust ballte und der rote Tropfen auf den staubigen Platz herabstürzte.
So fing der Magier an zu sprechen. Viel mehr zu singen. Er gab Laute von sich, die aus einer uralten, längst vergessenen Sprache zu stammen schienen. Erst leise, dann zischend und zuletzt verstummend. Er legte den grünlichen Stein auf den Altar und zog ein Werkzeug aus seiner Tasche. Stille herrschte auf dem Berggipfel und keiner der anwesenden Männer traute sich auch nur ein Wort zu sagen. Doch plötzlich schrie der Magier das letzte Wort seines Singsangs und zerschmettere zugleich den Stein mit einem einzigen Hiebes seines Werkzeugs.
Ein lauter Knall schallte den Abhang hinab, ein grelles grünes Licht blendete die Augen und die Pferde scheuten auf. Aus dem zerbrochenen Stein schien eine grüne Wolke emporzusteigen, die sich tentakelgleich zuerst hin die eine, dann in die andere Richtung auszubreiten schien, nur um dann, wie ein Lebendiges Wesen im Erdreich zu verschwinden.
Der Boden verfärbte sich grün und die Bäume wurden zu dunkel grünem Stein. Alle Pflanzen und kleinen Tiere, die eben noch am Waldesrand standen schienen zu sterben während sich diese Krankheit weiter auszubreiten schien.
„Was habt ihr getan?“, schrie der König und wollte dem Magier schon mit seinem Schwert erschlagen. Doch dieser entgegnete nur: „Ich habe dafür gesorgt, dass kein Feind jemals über euer Land herrschen wird und auch kein falscher König je wieder Macht in diesem Land haben wird.“ Mit diesen Worten wurde auch der Magier zu einem Nebel aus grünem Staub und die Männer waren allein auf dem Gipfel. Umgeben von einem steinernen Wald des Todes.

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In der Zeit des großen Kreuzzugs, angeführt von Asavar Kul, kämpften die vereinigten Mächte des Chaos gegen die Armeen des Imperiums. Sie verschlangen alles in ihrem Weg. Keiner konnte ihnen standhalten. Doch als Asavar Kul an den Toren von Kislev viel, wurden die gebrochenen Horden des Chaos zurückgeworfen. Die Krieger des Chaos wurden gejagt und größtenteils vernichtet. Einige kleine Splittergruppen jedoch, konnten dem Zorn des Imperiums entkommen.


Angroth wusste, dass die Zeit jetzt gekommen war. Zu lang schon habe er warten müssen, doch endlich wusste er, dass er finden würde wonach er schon Jahrelang suchte. Kul vereinigte alle Chaoshorden unter einem Banner. Er versagte und das lehrte Angroth eine Lektion. Er arbeitete schon lange nicht mehr mit anderen Gruppen aus der Umgebung zusammen. Entweder sie beugten sich... oder sie endeten wie jenes Dorf aus dem Angroth seinen neuen Schatz hatte. Er hatte die Karte schon lange gesucht. Und jetzt war es endlich soweit. Er kannte den Weg zu seinem Ziel. Das Schwert des Goreclaw war zum greifen nah. Bei der Schlacht von Kislev versuchte eine Gruppe von Narren einen Blutdämon zu beschwören. Sie wussten nicht, dass jener welchen sie beschwören wollten Goreclaw 'der Blutjünger' war. Sie wussten nicht, was es benötigte um ihn zu beschwören. Jene die an dem Beschwörungsritual beteiligt waren starben. Goreclaw konnte sich nicht im Realraum manifestieren, doch die Vorbereitung war vollendet. Es hätte die Anwendung von starker Magie gefordert um auch nur einen Teil von ihm in den Realraum zu bringen. Doch wie es das Schicksal wollte, passierte genau das. Angroth konnte spüren wie der Wald in dem er und seine Männer ihr Lager hatten starb. Er konnte spüren wie, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, sich ein Riss in der Realität bildete. Jemand musste einen starken Fluch auf das Land gelegt haben. Doch das interessierte Angroth nicht. Er hatte nie Interesse an dem Land gehabt. Und in seinem jetzigen Zustand, war es noch unansprechender als je zuvor. Jener Riss im Realraum sollte genug gewesen sein um wenigstens das Schwert des Dämonen hierher zu schicken. Und selbst falls der „Blutjünger“ bei seinem Schwert sein sollte... er würde es ihm auch aus seiner Hand reißen. Angroth wollte das Schwert nicht um mit ihm im Namen des Blutgottes Schädel zu ernten. Er hielt nichts von Religion. Er brauchte die dunklen Götter nicht. Er wollte das Schwert um seine wahre Macht zu entfesseln. Jene Macht, von der nicht einmal Kul wusste.
 
Mercuroth blickte hinauf in den dunklen Nachthimmel.
Er war in seinen Gedanken versunken. Allein. So wie er es mochte.
Seit Tagen schon marschierten sie einem Ziel entgegen, von dessen Existenz er noch nicht einmal überzeugt war. Natürlich hatte auch er die Druckwelle gespürt, von der Angroth redete. Doch Druckwellen können durch vieles entstehen. Eher fiel es ihm auf, dass der Boden von Tag zu Tag matschiger wurde. Dass die Tiere starben und die Bäume schimmelten. Doch all das war Angroth egal. Er wollte nur dieses “Artefakt“.
Seit Stunden schon wartete er vor dem Haus. Wenigstens hatte diesmal ein kleiner Teil der Dorfbewohner kooperiert.
Diese Woche hatten sie schon zwei Dörfer überfallen. Minimale Verluste. Trotzdem sah er nicht den Zweck dahinter. Angroth hat doch seine Karte. Was will er mehr?
Laute Schreie ertönten aus dem Haus.

Mercuroth zuckte schon lange nicht mehr. Seit Stunden schon hörte er sie... die Schreie, das Flehen und das Weinen.

Angroth sah ihn an. „Was ist hier denn los?“ Mercuroth blickte noch immer in den Himmel. „Zael ist noch immer im Haus.“ Angroth schüttelte den Kopf. „Was macht er da nur?... Wir müssen weiter. Holst du ihn da raus?“ Mercuroth wandte seinen Blick zu Angroth. „Ich versuchte es bereits. Er hört nicht auf mich.“ „Dann geh ich rein.“ Angroth zog sein Schwert aus der Scheide. Langsam öffnete er die Tür und trat in das Haus ein. Es dauerte etwas bis er ihn fand, doch nun sah er ihn. Auf dem Boden lagen zwei Leichen. Eine Frau und ein Mann. Ihre Körper verunstaltet. Blut an den Wänden. Am Ende des Raums war sein Bruder der sich über eine dritte Leiche die er sehr genau inspizierte beugte. Angroth hob sein Schwert. „Bruder?“ Der Mann am Ende des Raums reagierte nicht. Stattdessen, zog er mit einer schnellen Handbewegung etwas langes aus der Leiche und ließ es neben ihm auf den Boden fallen. „Zael... wir müssen los.“ Angroth wusste nicht, an was für einer Leiche sein Bruder “arbeitete“, doch er ahnte schon was es war. Mit einem Ruck fiel ein weiteres Organ neben Zael auf den Boden. Diesmal war es kleiner. Als Angroth näher kam sah er, dass seine Befürchtungen berechtigt waren. Die Leiche über der sein Bruder war, war kleiner und magerer als die beiden anderen. Zael riss ein letztes mal etwas aus der kleinen Leiche heraus. Er hielt sich das Herz des Kindes über seinen Kopf... und zerdrückte es.
Die Mischung aus Blut und Adern tropfte auf seinen, bereits Blutverschmierten Helm. „Bruder...“ Zaels kalte Stimme ließ Angroth schon lange nicht mehr gefrieren. „Du weißt doch, dass ich so eine Gelegenheit nicht einfach so ignorieren kann.“ Zael richtete sich auf, so dass Angroth die ganze Leiche sehen konnte. Seinem verbleibenden Gesicht nach war es ein Junge zwischen zehn und elf Jahren. Angroth schüttelte den Kopf als Zael zu ihm sprach. „All dieses Blut. Ein wundervoller Tribut für den Blutgott.“ „Wir müssen los! Die anderen sind bereit.“ Angroth steckte sein Schwert wieder in die Scheide. „Ich hörte ein paar der Dorfbewohner haben sich uns angeschlossen... stimmt das?“ Zael nahm seine Axt aus der Leiche der Frau. „Wenn du willst, kann ich mich um die die dir nicht gefallen... kümmern.“ Angroth ignorierte diesen Satz und ging aus dem Haus.

„Ihr werdet mir dienen. Bei jeglichen Fragen werdet ihr den Hunden verfüttert.“ Angroth streichelte seinen Hund und wendete sich wieder den Dorfbewohnern zu. „Wenn ihr auch nur daran denkt uns zu verraten, wird euch ein schlimmeres Schicksal zuteil, als das eurer Familien. Wir werden euch Waffen geben mit denen ihr euch verteidigen könnt, im Gegenzug werdet ihr all die Nahrungsvorräte aus eurem Dorf schleppen.“ Eine kleine Gruppe Barbaren trat neben Angroth. „Das hier ist Mangar.“ Der größte der Barbaren nickte und trat hervor.
„Er wird euch leiten. Wenn ich oder Mercuroth nicht da sind, hat er das Kommando. Falls ihr Training im Umgang mit der Waffe braucht, meldet euch bei ihm. Er wird euch die einfachsten Attacken mit dem Flegel zeigen.“ Der Anführer der Bande drehte sich um und ging mit seinem Hund zu seinen Kriegern. Mangar schaute sich die Bauern noch einmal genauer an. Viele von ihnen hatten wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben eine Waffe in der Hand. „Herhören! Von heute an beginnt ein neues Leben für euch. Versteht mich nicht falsch, ich kann verstehen wie viel ihr in der heutigen Nacht verloren habt. Doch ab jetzt ist das Vergangenheit. Wenn ihr einfach das tut was man von euch verlangt, werdet ihr es gut durchstehen können. Nun also... diejenigen die Hilfe bei der Führung eines Flegels brauchen mögen bitte vortreten.“ Als gut drei viertel der Dorfbewohner vortrat, verschlug es ihm für einen Moment die Sprache. „Bei den Göttern.“

Angroth trat zu seinen Männern. Mercuroth war der erste der ihn sah. „Bruder, wohin geht es jetzt?“ „Wir werden weiter gen Norden gehen. Zumindest sagt die Karte mir das.“ Mercuroth richtete sich von dem morschen Baumstumpf auf auf dem er saß. „Nun, mir ist klar dass du einen klaren Weg vor Augen hast aber weshalb genau plündern wir Dörfer?“ Angroth reagierte unerwartet gelassen auf seine Frage. „Wir brauchen mehr Männer wenn wir es mit dem Dämonen aufnehmen wollen. Und da ist noch etwas.“ „Aber Bruder, du sagtest der Dämon wäre nicht bei seinem Schwert.“ Angroth blickte in die Gruppe an Kriegern. Er blickte auf Zael. Zael hatte seine Rüstung noch immer nicht von den Dienern waschen lassen, sie war also noch immer voller getrocknetem Blut. „Zael ist in letzter Zeit etwas...anders. Mir ist klar, dass er seine Seele an die falschen Götter verschenkt hat, jedoch hat es sich in letzter Zeit verschlimmert.“ „Zael geht es gut. Nun, so gut wie es einem wie ihm gehen kann.“ „So meinte ich das nicht. Er erzählte mir, dass er in seinem Traum etwas merkwürdiges gesehen hatte. Er sagte es sah aus wie ein Dorf. Nur war es nicht voll mit Menschen. Er sagte er konnte sehen wie Zerfleischer des Blutgottes das Dorf überrannten. Ich denke das ist ein Zeichen.“ Mercuroth glaubte den Worten seines Anführers nicht. „du willst mir nicht sagen, dass du glaubst was Zael sagt.“ Angroth schaute wieder zu Mercuroth. „Ich respektiere ihn wie jeden anderen meiner Brüder. Und ich denke, dass es nicht abwegig ist dass Dämonen sich auch auf den Weg zum Schwert machen.“ Angroth verabschiedete sich von seinem Bruder und ging in sein Zelt.
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Zael saß vor den Zelten seiner Brüder und schärfte seine blutbefleckte Axt.Er wusste, dass die Zeit gekommen war. Der Blutgott hatte ihn schon lange beobachtet. Er hatte gesehen wie er in seinem Namen Leben nahm, wie er in seinem Namen das Blut seiner Opfer trank. Wie er ihm Schädel lieferte.
Er liebte es, das Blut seiner Opfer an seinem Körper zu haben. Er liebte den Geruch.
Die ganze Nacht lang saß er nun vor den Zelten seiner Brüder. Er selbst wollte keins. Geschlafen hatte er schon seit Wochen nicht mehr. Wie denn auch, wenn es doch jetzt endlich die Zeit war um...

„Zael?“ Der Berserker schreckte auf und blickte auf einen ruhigen Mercuroth.
„Was willst du?“ Es war noch mitten in der Nacht. „Du weißt, dass du nicht als Nachtwache stationiert bist? Du solltest schlafen gehen.“ Zael schüttelte den Kopf. „Nein... das kann ich nicht. Nicht jetzt.“ Mercuroth setzte sich neben ihn auf den schimmligen Baumstumpf. „Zael ich muss dich etwas fragen.“ Der Geruch des alten Blutes motivierte Mercuroth dazu ein paar Zentimeter von Zael wegzurücken. „Stimmt es, dass du Dämonen gesehen hast.“ Zael drehte seinen Kopf etwas schräg. „Hast du...Angst Mercuroth?“ Er klang mehr amüsiert als interessiert. Mercuroth schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nur wichtig, dass wir wissen gegen was wir antreten. Ich befürchte bei Dämonen sollten wir mehr als nur ein paar Bauern als Antwort haben.“ Zael musste lachen. Vielleicht hatte er aber auch nur einen Anfall. Das wusste man bei ihm nie genau. „Mercuroth, Bruder, ich bin mir sicher, dass Angroth ganz genau weiß was wir brauchen.“ Zael legte seine Hand auf Mercuroths Schulter.
„Und außerdem...“
Sein Satz wurde unterbrochen als plötzlich ein Rudel hungriger Wölfe aus den Büschen sprang. Die beiden erfahrenen Krieger zögerten nicht lang und zogen ihre Waffen. Als Mercuroth seine Axt über seinen Kopf hob konnte er hören wie Zael etwas nuschelte. „Blut für den Blutgott. Schädel für den Schädelthron.“ Mercuroth verdrehte die Augen doch entschied sich nichts zu sagen. Beide von ihnen rannten dem Rudel entgegen.
Wenige Minuten später lagen ein dutzend tote Wölfe auf dem Boden.
„Was zum...“ Mercuroth traute seinen Augen kaum als aus den Kadavern der Wölfe langsam Würmer und Maden an die Oberfläche kamen. Zael schaute sich die Hunde genauer an. „Ich bin ja nicht allzu gut mit Tieren aber ich würde sagen, dass das bei Wölfen nicht normal ist.“ Mercuroth nickte langsam und packte seine Axt wieder auf seinen Rücken. „Wir können hier nicht mehr lange bleiben. Ich sage Angroth bescheid. Wir müssen weiter.“
 
Er hörte die Hufe nicht mehr. War er weg? Seit Stunden verfolgte er ihn nun schon. So kam es ihm zumindest vor. Eigentlich war Edvin Fischerskütt ein wohlhabender Händler auf dem Markt von Altdorf. Er hat eine kleine Familie und viele Geschäfte im Land. So kam es, dass er sich persönlich auf den Weg gemacht hatte um sein neustes Geschäft mit einem König von weiter weg zu machen. Es hieß in seinem Land gäbe es Warpsteine. Und diese waren einiges Wert.
Da war dieses Geräusch wieder.
Natürlich hatte er in Altdorf viele Feinde. Schließlich braucht es nicht nur Können um reich zu werden.
Es kam näher.
Doch keiner von ihnen würde ihn töten wollen. Nicht persönlich auf jeden Fall. Und die meisten hatten wohl auch nach ihrem Geschäft mit Edvin nicht mehr genug Geld um einen Auftragsmörder zu engagieren.
Es waren schon wieder diese Hufe.
Edvin kroch hinter einen Stein. Wäre er doch nur nicht durch diesen verfluchten Wald gegangen dann hätten ihn diese Räuber erst gar nicht überfallen können. Jetzt waren alle seine Waren verloren. Verflucht seien sie! Wenn er erst bei der nächsten Stadt angekommen war würde er dafür sorgen dass sie alle getötet werden.
Sein Ärger verschwand mit einem mal als er ein Pferd schnauben hörte.
Auf dem Waldweg war ein einzelner Reiter. Im Mondlicht konnte Edvin einen gehörnten Helm erkennen. Auch das Pferd des Reiters war eher... ungewöhnlich. Es war fast einen halben Meter größer als die Pferde, die er in Altdorf gesehen hatte.
Als er überfallen wurde, hatte er nicht viel Zeit gehabt sich die Räuber genau anzusehen. Er dachte sich, es wären nur einfache Rüpel aus dem Norden gewesen. Doch dem war wohl nicht so.
Als er den Reiter atmen hörte gefror ihm sein Blut.
Jetzt konnte er ihn genauer sehen. Er hatte eine eine dicke eiserne Rüstung an und einen Schild mit einem Symbol welches Edvin nicht genau erkannte. Er hörte wieder Hufe doch der Reiter stand still.
Tränen kamen aus seinen Augen als er sah, wie ein zweiter Reiter zu dem ersten kam. Der zweite Reiter begann zu sprechen. Seine Stimme krächzig, instabil. „Hast du ihn schon gefunden?“ Der erste Reiter reagierte nicht. „Also nein. Ich verstehe.“ Der erste Reiter drehte seinen Kopf etwas. „Was konnten die Männer bergen?“ Seine Stimme war tief und ernst. Das Gegenteil des zweiten Reiters. „Nun, wir haben eine Karte gefunden. Es ist auch eine Route markiert.“ Der Reiter zeigte dem anderen die Karte.
'Verflucht!' dachte Edvin. Jetzt wussten diese Wilden auch noch von dem Warpsteinwald. „Der Route zufolge wollten sie dahin wo wir Angroth treffen.“ Der zweite Reiter gab dem ersten die Karte. „Er war wohl eine Art Händler.“
'Jetzt wäre der perfekte Moment um zu entkommen. Wenn ich in das tiefe Gebüsch laufe werden sie mich nie einholen.'
Edvin machte sich bereit, schaute noch ein mal über den Stein um sich zu versichern dass beide Reiter noch immer mit der Karte beschäftigt waren und rannte los. Nach der ersten Bewegung schauten beide Reiter direkt in seine Richtung und ritten ihm hinterher. Edvin rannte so schnell wie noch nie, was vielleicht daran lag, dass er in seinem sonstigen Alltag nie rennen musste. Zu seinem Unglück blieb sein Fuß an einem Ast hängen und er fiel zu Boden. Die Beiden Reiter hatten ihn schon längst eingeholt als er weinend und zusammengekauert auf dem Boden lag.
„Ich denke wir haben ihn gefunden.“


Er wachte durch einen Schlag in den Bauch auf. Nachdem die Reiter ihn aufgehoben hatten war er wohl in Ohnmacht gefallen. Er war an einen Baum gefesselt, umgeben von einer Gruppe von übermenschlich großen Menschen. Alle von ihnen hatten eine graue Plattenrüstung und die verschiedensten Waffen. Jetzt konnte Edvin auch das Symbol auf den Schilden erkennen. Und danach ging es ihm noch schlechter.
Was machten Diener des Chaos hier in dieser Gegend? Und weshalb hatten sie ausgerechnet ihn überfallen?
Er zuckte als sich die Krieger von ihm entfernten. Aus der Menge kam ein einzelner Krieger heraus. Er konnte ihn erkennen. Es war der erste Reiter. „Was wolltest du in diesem Warpsteinwald Mensch?“ Der Krieger kam immer näher auf ihn zu. Edvin war zu verängstigt um zu antworten. „Kein großer Redner? Verstehe.“ Der Krieger rammte Edvin seine Faust in den Magen. „Besser?“
Edvin hustete und rang nach Luft. „Ich...ich werde reden!“
„Gut.“ sagte der Krieger. „Oh, wo bleiben denn meine Manieren? Mein Name ist Erebus, Hauptmann von Angroth's Schar.“
'Manieren? Dieser Narr hat mich grade ausgeraubt!'
„Doch keine Antwort? Obwohl ich so höflich war.“ Mit einem Ruck landete Erebus' Knie in Edvins Magen. „Bitte! Hört...auf!“
„Es kann ja doch reden.“ „Ich...*hust*... wollte nur dorthin um meine...um... die Reichtümer meiner Städte zu....vermehren!“ Die Meute schaute ihn an. Er wusste er durfte jetzt nichts falsches sagen. „Oh bitte lasst mich gehen oh Gnädiger!....Ihr bekommt auch...zwanzig Prozent meines Gewinns!“ Edvin bereute es schon diesem Wilden so ein großzügiges Angebot zu machen aber diese Situation war etwas anders als seine üblichen Verhandlungen.
„Gold? Nein, so etwas benötigen wir nicht. Du kamst also wirklich nur wegen der Steine richtig?“ Edvin konnte nicht glauben was er da hörte. Nur wegen der Steine? Diese Steine waren mehr Wert als das Leben dieses Rüpels. „In diesem Fall wart ihr leider eine Zeitverschwendung. Erebus zog sein Schwert aus der Scheide.
„Wartet!“ rief Edvin. „Bitte tötet mich nicht! Ich habe Kontakte hoch oben in Altdorf! Bitte! Lasst mich in Frieden! Ich kann euch alles erzählen!“ Erebus sah sich den gebrochenen Menschen noch einmal an. „Was könntet ihr erzählen was mich interessieren würde?“
„Angeblich...“ Edvin unterbrach als er sich das Schwert des Kriegers ansah. Es war verziert mit einem Bronzenen Griff, ein paar Edelsteinen und dem Abbild eines Schädels. „oh achja... angeblich haben Spione heraus gekriegt, dass etwas sehr merkwürdiges in der Nähe dieses Waldes passiert ist.“ Edvin glaubte selbst nicht die Geschichte mit dem sterbenden Land. Doch dieser Krieger war bestimmt dumm genug darauf reinzufallen. „Sie sagen es läge ein Fluch auf dem Gebiet. Einige behaupten sogar einige Reiter gesehen zu haben, die sich in diese Richtung begeben.“
Erebus wusste was zu tun war. Er musste zu Angroth. „Besetzt die Streitwagen! Reiter ihr kommt mit mir!“
Edvin wusste nicht genau was jetzt passierte. Während sich die Krieger auf die Abreise vorbereiteten fragte er: „Und was wird aus mir?“
Erebus steckte sein Schwert in die Brust des Händlers.
„Vielen Dank nochmal für die Informationen.“ Er saß auf und ritt mit seinen Männern davon. Was Erebus nicht mehr sehen konnte war, dass etwas sie aus dem Schatten beobachtete. Bei seinem letzten Atemzug konnte Edvin es gerade noch erkennen.
 
Angroth schreckte auf. Schon wieder hörte er das Schreien eines Mannes. Er schrie nach Hilfe und nach Erlösung. Der dritte Wolfsangriff in dieser Nacht. Wie die letzten male endete das Geschrei und das Knurren der Wölfe mit ein paar dumpfen Aufschlägen. Die Bauern hatten zumindest das Prinzip eines Flegels verstanden. Doch diesmal konnte Angroth nicht einfach wieder einschlafen. Er hörte das Klappern einer Rüstung als sein Zelt ohne Vorwarnung betreten wurde. Als er seinen Blick auf die Person vor ihm richtete erkannte er den gehörnten Helm. „Was willst du Criph?“ Der Helm des Kriegers war in farblich geteilt. Die eine Seite seines Helmes war grau. Die andere schwarz. Außerdem wurde der Helm noch von zwei Hörnern geziert.
„Mangar besteht darauf dass wir weiterziehen. Er meint er könnte es sich nicht leisten noch mehr Männer zu verlieren.“ Angroth richtete sich langsam auf und nahm seinen Helm in die Hand. „Dann hören wir mal lieber darauf was er verlangt.“ Er richtete sich auf. „Sag den Bauern sie sollen die Zelte abbauen.“

Mangar blickte auf die Wölfe. Ein Skorpionschwanz an einem Wolf? Das hielt selbst er für etwas... merkwürdig. Angroth hatte ihn und ein paar der Neulinge losgeschickt um sich diese Wölfe näher anzusehen. So wie es aussah hatte er einen Bau gefunden. Die Wölfe knurrten als sie den Geruch von Menschenfleisch witterten. „Jetzt!“ Die Barbarentruppe rannte auf den Wolfsbau los. Die Barbaren versuchten mit all ihrer Kraft die Flegel dazu zu nutzen die Tiere auszuschalten doch die Wölfe waren zu flink. Einer von ihnen stach aus dem Rudel besonders heraus. Er hatte Hörner die eher einem Geweih ähnelten und Zähne die so lang waren wie ein Messer. Aus seinem Bauch vielen ununterbrochen Maden und Gedärme heraus und trotzdem konnte er sich ohne Probleme bewegen. Mangar wusste das das sein Tot sein würde. Er starb nicht in einer ehrenhaften Schlacht oder im Namen der dunklen Götter. Er würde wegen ein paar Wölfen sterben. Ziemlich deprimierend wenn er so darüber nachdachte. Er und die letzten seiner Männer waren eingekreist. Vor ihnen stand nur der Alphawolf.
In dem Moment als Mangar sich von seinem Leben verabschieden wollte, sprang Angroths Hund aus dem Dickicht und stand direkt vor dem Alphawolf. Dieser ließ einen Ohrenbetäubenden Schrei ertönen und baute sich vor Angroths Hund auf. Dieser nutzte die Gelegenheit jedoch und sprang dem Alphawolf direkt an die Kehle. Als er zubiss verstummte der Schrei. Der Wolf sank in sich zusammen. Die Wölfe um Mangar herum beugten sich sofort und fingen an zu wimmern. Mangar konnte sein Glück kaum fassen. Nicht nur hatte er die Chance auf eine ehrenhaftere Weise zu sterben, nein, er konnte Angroth sogar noch ein schönes Geschenk mitbringen. Ein Rudel hungriger Wölfe. „Na der wird sich freuen.“


Der Boden unter Mercuroths Stiefeln wurde immer matschiger. Er sah sich um. Die Bäume waren schon lange tot. Auf einem der grauen Äste lagen die Überreste einer toten Katze. Über ihr flogen ein dutzend Fliegen. Sie gingen nun schon zu lang an diesem Waldrand entlang. „Dort lang!“ Angroth hob sein Schwert und zeigte in Richtung einer weiten Wiese. „Wartet! Hört ihr das auch?“ Zael blickte sich um. „Das Zittern der Bauern? Die knurrenden Wölfe?“ Zael reagierte nicht auf Mercuroths Bemerkung. Er wusste wovon er sprach. Er konnte sie riechen. Die Menschen. „Wir bekommen Gesellschaft.“ Zael hob seine Axt und legte seinen Schild an. Als Angroth Pferde hörte zog er sein Schwert. „Zael hat recht. Ich kann sie auch hören.“ Mercuroth nahm seine Axt von seinem Rücken. Die restlichen Krieger zogen ihre Waffen. „Blut für den Blutgott.... Schädel für den Schädelthron.... Blut für den Blutgott... “ Angroth sah nicht nach wer da vor sich hin murmelte. Er wusste wer es war. Nun waren die Menschen schon in seiner Blickreichweite. Er sah eine Flagge die im Wind wehte und viele Hellebarden die gen Himmel gerichtet waren. Sie hatten wohl auch Kinder dabei. Zumindest waren einige von ihnen klein doch er war sich sicher dass es keine Zwerge waren. Zael konnte den Angstschweiß der Barbaren riechen. Es widerte ihn an dass er sie nicht gleich schon umbringen durfte. Mangar zog sein Schwert als letzter. Mit dem Flegel in der einen und dem Schwert in der anderen Hand blickte er dem Feind entgegen. Zael musterte seinen Feind sofort. Er beobachtete wie einer der Männer die Hand hob und alle anderen sofort stehen blieben. Disziplin hatten sie das musste man ihnen lassen.
Der Mann schritt vor. „Im Namen des Grafen Klaus von Sternberg befehle ich euch Gesindel uns den Weg frei zu machen.“ Der Mann sah sich erst jetzt die Krieger vor ihm genauer an. Als er den achtzackigen Stern auf den Schilden seiner Feinde bemerkte ging er ein paar Schritte zurück. Stille. Die beiden Fraktionen standen sich nun inmitten einer Wiese gegenüber. Zaels Lachen brach die Stille. „Genug!“ Der Hauptmann der Staatstruppen zog sein Schwert. „Bogenschützen....“ Ohne ein Kommando marschierten die Krieger sofort ihrem Gegner entgegen. „...Feuer!“ Die Pfeile prallten an den Rüstungen der Krieger ab ohne einen Kratzer zu hinterlassen. Auch die Barbaren stürmten auf ihre Gegner zu. Mangar konnte grade noch sehen wie die Reiter Pistolen zückten und diese sofort auf seine Einheit abfeuerten. Die Kugeln zerfetzen das Fleisch der Barbaren. Mangar sah mit entsetzen eine weitere Salve Pfeile am Himmel. Doch dieses mal kamen sie auf seinen Trupp zu. Die Pfeile bohrten sich durch das schwache Fleisch der Barbaren und ließ Mangar nur mit einer Handvoll Männern zurück. Angroth sah wie die Halblinge weitere Pfeile aus ihren Köchern zogen. „Jetzt!“ Einige Barbaren zerschnitten die Fesseln der Wölfe woraufhin diese auf die Halblinge losrannten. Als die Bogenschützen das sahen zielten sie auf die Hunde. Ihre Hände zitterten bei dem Anblick dieser Wölfe. „Feuer!“ Die Sehnen ihrer Bögen waren gespannt. Sie wollten diese widerlichen Kreaturen unbedingt vernichten. Doch irgendetwas hielt die auf. Der Hauptmann blickte die Halblinge verärgert an. „Feuer habe ich gesagt! Hört ihr schlecht?“ In dem Moment als sie die Pfeile abschießen wollten sprangen die Wölfe sie an. „Reihen halten!“ Die Befehle des Hauptmanns waren auf der gesamten Wiese zu hören. Angroth und seine Männer waren nur noch wenige Meter entfernt. Zael war der erste der Kontakt mit den Hellebardenträgern machte. Mit einer unbeschreiblichen Hingabe metzelte er sich durch die Reihen an Hellebardieren. Die Pistoliere schossen noch ein letztes mal auf die verbleibenden Barbaren und töteten wieder einige von ihnen. Mangar hatte schon so lange auf eine gute Schlacht gewartet. Heute würde er den Flegel sprechen lassen. Die Waffen der Barbaren fanden ihr Ziel. Metallkugeln zerschmetterten Schädel, Haken rissen die Haut der Pferde auf und Messer wurden in die Herzen der Reiter getrieben. Angroth stand vor dem Hauptmann. „Irgendwelche letzten Worte Chaos Abschaum?“ Angroth hob sein Schwert. „Fangen wir an?“ Der Hauptmann stürmte auf Angroth los und hob seinen Zweihänder über seinen Kopf. Als das Schwert auf das Schild des Kriegers stoß sprühten Funken vom Aufprall in alle Richtungen. Weitere Hiebe des Hauptmanns folgten und kratzen an der Farbe von Angroths Schild. Mit einem einfachen Hieb schlitze Angroth den Bauch des Hauptmanns auf. Als der Hauptmann ungläubig auf die offene Wunde starrte ließ Angroth sein Schild senken. Der Hauptmann nahm all seine Kraft zusammen und griff in die Halterung an seinem Rücken. „Sohn einer billigen...“ Der Rest seines Satzes wurde von dem lauten Schuss seiner Pistole übertönt. Durch die Wucht des Schusses sank Angroth zusammen. „Wir sehen uns in der Hölle kleiner...hahahaha...“ Das Lachen des Hauptmanns wurde beendet als Mercuroth seinen Kopf von seinen Schultern befreite. „Angroth alles in Ordnung mit dir?“ Keine Antwort. „Verflucht. Ich bringe dich hier raus.“ Mercuroth nahm Angroth hoch und brachte ihn aus dem Getümmel. „Angroth sag etwas! Sprich!“ Aus dem Rauch in dem der Kampf stattfand blickte eine Person die beiden an. Unter seinem Blutverschmierten Helm verbarg sich ein breites Grinsen.
 
Sie waren umringt von Feuer. Angroth war Rücken an Rücken mit Mercuroth. Um sie herum standen Zerfleischer des Blutgottes. Angroth sah zum anderen Ende der Höhle. Ein Schwert war in einem Stein. Endlich war er an seinem Ziel. Er erschrak als sich hinter dem Schwert ein Riss in der Realität bildete. Als Angroth in diesen Spalt hineinblickte bekam er sofort furchtbare Kopfschmerzen. Doch in diesem Moment konnte er sehen wie ein Bein aus dem Riss stieg. Als das Bein auf festem Boden stand folgte ihm der Oberkörper der Kreatur. „Nein... du...“
Angroth hob sein Schwert und...

wachte auf. „Da bist du ja wieder.“ Angroth schaute sich um. Um ihn herum waren Leichen aller Art. Er konnte einen Halbling erkennen, ein Pferd, Wölfe und viele Menschen. Er war immer noch auf dem Schlachtfeld. Seine Männer hatten bereits ein Lager aufgeschlagen. Es war schon spät. Die Sonne ging bereits unter. Wie lange er wohl bewusstlos war? „Dein Zelt steht bereit.“ Mangar half seinem Anführer hoch. „Vielleicht kann man ja heute Nacht gut schlafen. Die Wölfe sollten uns jedenfalls nicht mehr stören. Zael wollte freiwillig heute Wache halten.“ Angroth schaute zu Mangar. „In Ordnung.“ Er wandte sich ab und ging in sein Zelt. Mangar rief ihm nach: „Dir auch eine erholsame Nacht!“

Angroth konnte nicht schlafen. Sollte das was er gesehen hat wahr sein? War der Blutjünger wirklich bei seinem Schwert? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als er vor seinem Zelt etwas hörte. Ein leises Knurren. Oder war es ein Lachen? Er schaute sich im Zelt um. Sein Hund schlief immer noch. Langsam erhob sich Angroth und nahm sein Schwert in die Hand. Mit einer raschen Bewegung öffnete er den Eingang zu seinem Zelt. Vor seinem Zelt saß Zael. Er hatte die Überreste eines Halblings vor sich und inspizierte die Leiche genau. „Witzig nicht wahr Angroth? Er ist zwar innerlich wie ein normaler Mensch aber äußerlich wirkt er wie das Kind das ich letztens ausgenommen habe.“ Angroth steckte sein Schwert wieder ein. „Du hattest Recht.“ Verwundert schaute Zael zu Angroth. „Du meinst... ich habe recht oder?“ „Es sind Dämonen im Land.“ Zael nahm eine Niere des Halblings und hielt sie vor sein Auge. „Achso das.“ „Ich habe es auch gesehen.“ Zael ließ sich nichts anmerken. „Und deshalb störst du mich beim Ausweiden?“ Angroth stand auf. „Viel Erfolg dir noch.“ Zael schaute ihm nicht nach. Er war viel zu sehr in seinen Gedanken versunken. Bald war es soweit. Bald war seine Zeit gekommen. Das Fest heute war nur der Anfang.

Mercuroth schaute auf die Zettel den der Hauptmann bei sich hatte. Einer sah aus wie eine Art Vertrag. Er sollte einen gewissen “Klaus von Sternberg“ unterstützen. Der andere Zettel war eine Art Karte. Es war eine Route eingezeichnet. Sie führte an einen Wald. Er schaute noch einmal auf den Vertrag. Die Summe die dieser “Klaus von Sternberg“ zahlte war nicht wenig. Zumindest nicht dafür wie diese Männer kämpften. Mercuroth blickte zu einer Gruppe Barbaren die im Moment versuchten ein paar Pferde zu zähmen. Er schaute wieder auf die Karte. ,Irgendetwas muss an diesem Ort besonders sein.' dachte er sich. Er nahm seinen Helm unter seinen Arm und bewegte sich in Richtung Angroth.

„Weshalb genau denkst du, dass ein wenig Warpstein mich interessieren würde?“ Angroth reagierte wie Mercuroth es erwartet hatte. „Es gibt keinen Grund für uns jetzt Jagt auf Warpsteine zu machen.“ Er sah sich die Karte noch einmal an. „Es würde wahrscheinlich Tage dauern dort diese Steine zu finden... und die Zeit haben wir nicht!“ Mit diesen Worten verließ er sein Zelt. Beim rausgehen nickte er einem Barbar zu. Ein wortloser Befehl das Lager abzubauen. Er nahm die Karte heraus die ihm zu seinem Ziel bringen sollte. In diesem Moment hörte er ein lautes Keuchen. Als er sich umdrehte erwartete er dass es aus dem Mund eines Barbaren kommen musste. Was er nicht erwartete war, dass ein angeketteter Hund die Quelle der Geräusche war. Angroth schaute den Hund an. Ein Keuchen wurde zu einem Würgen und gleich danach spuckte der Hund einen kleinen grünen Brocken aus. Der Brocken schimmerte leicht... nein, er leuchtete. Als Angroth den Warpstein anschaute bemerkte er nicht, wie der Hund in sich zusammensackte und ihm wortwörtlich die Haut von den Knochen viel. Plötzlich strahlte der Stein eine helle Energie aus. Und so auch die Karte. Auf ihr bildeten sich Schriftzüge die er nicht lesen konnte. Doch er war sich sicher dass sie von Bedeutung waren. Einen Moment später hörte es auf. Der Warpstein hörte auf zu leuchten und nahm eine schwarze Farbe an während die Schriften auf der Karte verschwanden. „Mercuroth... wir gehen in diesen Wald.“

Es fühlte sich merkwürdig an Sand unter den Stiefeln zu haben.
Laut der Karte soll der Wald in der Nähe von diesem Ort sein.
Wie merkwürdig.
Mercuroth schreckte auf als er ein Boot am Strand sah. Er erkannte sofort woher es stammte. Es war ein elfisches Boot.
Angroth schaute auf Mercuroth, danach auf das Boot.
„Elfen?“ Mercuroth schaute weiterhin das Boot an. „Würde mich nicht wundern. Nach all dem was passiert ist.“ Angroth musste grinsen.
„Wir haben schon schlimmeres erlebt.“ Mercuroth nickte.
Angroth erhob seine Hand. Ohne ein Wort hörten alle Krieger auf zu laufen. „Criph, nimm dir ein paar Hunde und untersuche das Boot. Je mehr wir über dieses Boot wissen desto besser.“ Criph nickte und pfiff ein paar Hunde zu sich. Er stieg in das Boot. „Mangar, stationiere hier ein paar Dutzend deiner Männer. Wir gehen schon einmal weiter.“ Mangar nickte und rief ein paar seiner Männer.

'Ich kann es riechen...' Der Krieger zuckte. 'So viel... Blut.' Er begann seine gesamte Rüstung nach seiner Axt abzutasten. Sie war dort, wo er sie immer hatte. Doch das hatte er in diesem Augenblick vergessen. 'Ich brauche... Blut.' Zael stellte das Zucken sofort ein als er einen lauten Schrei hörte. „Die Hunde haben was gefunden!“
Als Angroth zu seinem Bruder ging sah er wie die Hunde an einem Fetzen Stoff schnüffelten. Criph blickte Angroth an. „Dieser Fetzen hing an einem herausstehenden Nagel.“ Angroth schaute den Fetzen an. Es kam ihm nicht richtig vor. Er hatte schon so viel von der „edlen perfekten“ Bauweise der Hochelfen gehört. Es konnte nicht das Schiff eines Adligen sein, dafür war es auch zu klein. „Und? Was ist damit?“ Angroth sah nun Criph an. „Ich denke wir könnten herausfinden wo sie sich befinden.“
 
Angroth stieg über eine Düne. Er konnte ihn sehen. Den Wald. Jener Wald, der vielen Reichtum versprach. Jener Wald der von Magie nur so strotzte. Jener Wald... der ihn zu seinem Ziel führen sollte.
Angroth reihte sich in eine kleine Gruppe seiner besten Krieger ein. Mangar war stand im Trupp mit ein paar seiner Barbaren und hatte ein paar Hunde an einer Lederschnur. Vor der Streitmacht stand Criph mit zwei Hunden. Sie schnüffelten den Boden ab und führten die gesamte Gruppe mitten in Richtung Wald. Zael freute sich schon. Endlich würde er sein Blutbad bekommen. Mercuroth schaute auf die Hunde die vor ihnen waren. Weshalb waren Elfen in dieses Land gekommen? Angroth schaute auf den Wald in der Ferne. Bald... bald würde er sein Ziel erreichen.

Sie standen inmitten eines Schlachtfelds. Um sie herum lagen nur Knochen und Leichen. Die Hunde hatten aufgehört zu suchen. Sie richteten ihre Schnauzen auf eine Leiche. „Nun... zumindest wissen wir, was den Elfen passiert ist.“ Mercuroth reagierte nicht auf Angroths Aussage. Er sah sich um. Die Leichen und die Knochen sie passten nicht zusammen. Das Blut auf dem Boden wirkte fast... frisch. Während die Knochen aussahen als würden sie schon Jahrhunderte an diesem Ort liegen. Mercuroth erschloss blitzschnell die Lage als er sah, wie eine kleine, magere Gestalt aus den Schatten stieg. „Khemri!“ Zael drehte sich sofort in Richtung der Gestalt und warf seine Wurfaxt. Sie traf ihr Ziel. Die Axt steckte mitten im Bauch der Gestalt. Doch sie rührte sich nicht. Der Hirophant hob seinen Stab. Geflüsterte Worte waren zu hören doch sein Mund bewegte sich nicht. Als der Stab auf dem Boden aufkam stoß es die Krieger einige Meter zurück. Angroth war der erste der wieder stand. Schwert und Schild in seinen Händen. Plötzlich bewegten sich die Knochen. In der Luft verbanden sie sich. Knochen an Knochen. Körper an Arme. Teil für Teil bauten sich die Skelette scheinbar von selbst. Wie kleine Marionetten hingen sie leblos in der Luft. Der Hirophant hob seinen Stab ein zweites mal. Diesmal sanken alle Skelette zur Erde hinab. Immer noch Leblos. Ein weiteres Wort kam aus dem geschlossenen Mund des Hirophanten und mit ihm begannen die Augen der Skelette zu leuchten. Hellblaues Licht kam aus ihren Augen und sie begannen sich zu bewegen. Mercuroth sah all dem mit voller Konzentration zu. Er war bereit. Doch es waren so viele. Die Masse an Skeletten erstreckte sich über mehrere dutzend Meter. Als Angroth seinen Schild hob taten seine Brüder dasselbe. Er konnte ein weiteres dieser lehren Worte hören. Im selben Moment sprangen sechs Pferde aus dem Sand. Zumindest dass was von ihnen übrig war. Sie zogen drei Streitwägen. Nachdem die Skelette auf ihnen die erste Salve an Pfeilen auf die Krieger abfeuerten und sich dies als nicht grade effektiv herausstellte, schossen sie ihre zweite Salve auf die Hunde. Die Pfeile durchdrangen die Haut und zerrissen Organe. Als Angroth einen lauten Befehl rief, rannte die gesamte Streitmacht nach vorne. Mangar war sich sicher, dass seine Barbaren schnell genug sein würden um den Hirophant vor den Skeletten zu erreichen. Was er nicht bedacht hatte, war dass der Hirophant noch immer seinen Stab gehoben hatte. Mit einem kräftigen Aufprall berührte der Stab den Boden und ein riesiger Skorpion sprang vor den Barbaren aus dem Sand. Im selben Moment ritten die Streitwagen in die Reihen der Chaoskrieger hinein. Die Krieger bereiteten sich auf den Aufprall vor. Und da war er. Der Aufprall der Streitwagen kostete einigen Kriegern das Leben doch Angroths Männer konnten die Formation beibehalten. Angroth sah in die Gesichter der Skelette. Es war ein schrecklicher Anblick. Doch er hatte bereits schlimmeres gesehen. Zael nutzte den Moment aus um auf einen der Streitwagen zu springen. Mit seiner Axt zerteilte er die Bogenschützen mit Leichtigkeit. Währenddessen zerhackten die anderen Krieger die Pferde. Mit einem kräftigen Tritt zerstörte Angroth einen der instabilen Streitwagen. Die Krieger ließen nur einen Haufen Knochen und Holzsplitter zurück. Derweil schlugen die Barbaren mit aller Kraft auf das Konstrukt vor ihnen ein doch die Flegel prallten einfach an der Panzerung des Skorpions ab. Mangar sah mit an wie der Skorpion zwei seiner Männer auf einmal auf seinem Schwanz aufspießte und dabei zwei weitere mit seinen Scheren zerteilte. Einige der Barbaren hatten es aufgegeben mit ihren Flegeln zu kämpfen und versuchten die einzelnen Platten des Skorpions auseinander zu reißen. Jedoch ohne Erfolg. Der Skorpion pflückte sie auseinander. Doch einer von ihnen gab nicht auf. Mangar stand als letzter vor dem Skorpion. So wollte er nicht sterben. Zumindest sollte sein Mörder leben. Nach einer schnellen Umdrehung schlug er dem Skorpion den Flegel ins Gesicht. Es passierte nichts. „Das wird... unangenehm.“ Mangar hob sein Schwert.
Der Hirophant hob seine Hand. Sie begann blau zu schimmern und mit ihr die Skelette hinter ihm. Auf ein mal bewegten sich die Skelette auf die Chaoskrieger zu und der Hirophant reihte sich direkt in ihnen ein. Angroth sah zu dem Hirophanten. Er musste ihn töten. „Angriff!“ Angroth hob sein Schwert und all seine Krieger rannten auf ein mal los. Auch sie hatten ihre Schwerter erhoben. „lächerlich“ Die Skeletthorde blieb stehen. Sie hoben ihre Waffen nicht, schossen keine Pfeile... Sie erwarteten die Krieger. Mit einem heftigen Knall prallten die Krieger auf die instabilen Skelette was einige von ihnen zerteilte. Zael schlug drei von ihnen auf einmal den Kopf ab. Doch... es fühlte sich so komisch an. Es bat ihm keinerlei Befriedigung, keinerlei Spaß, keinerlei... Blut. Angroth drängte sich durch die Masse und stand direkt vor dem Hirophanten. Er holte aus um den Untoten zu zerteilen... doch seine Klinge wurde von einer zweiten abgefangen. Angroth blickte auf den Träger der Klinge. Es war wie die anderen ein Skelett. Doch dieses hier war sichtlich größer. Der Hirophant musste lachen als er sah wie Angroth sich gegen die Schläge des Skelettes wehrte. Zumindest wenn man es ein Lachen nennen konnte. Was er nicht sah war dass sich hinter ihm eine zweite Person aufbaute. Als er sich umdrehte war es bereits zu spät.
Mercuroth köpfte den Hirophanten mit einem Schlag. Als der Stab des Hirophanten auf dem Boden aufschlug schickte er wieder einen Stoß von purer Energie über das Schlachtfeld.
Mangar sah, wie ein kleiner Teil der Panzerung vom Skorpion abbrach und nutzte diese Gelegenheit. Sein Flegel traf den Skorpion mitten im Gesicht was die Hälfte seines Gesichts zerschmetterte. Mangar sah mit
Befriedigung wie das halbe Gesicht des Skorpions langsam abbröckelte. Zu Mangars Unbehagen störte das den Skorpion recht wenig. Er konnte dem Schwanz des Skorpions knapp noch ausweichen und schlug ein weiteres mal mit seinem Flegel zu. Der Schlag brachte Risse in die Panzerung. Doch mehr auch nicht.
Mercuroth sah mit Entsetzten wie der Kopf des Hirophanten sich wieder auf seinen Körper platzierte. Das war nicht gut. Gar nicht gut.
Ohne große Verluste metzelten sich die Krieger durch die Horde der Skelette doch für jeden Erschlagenen standen zwei wieder auf. Angroth hatte bereits das große Skelett besiegt und zerstörte Welle nach Welle an Skeletten. Die stumpfen Waffen der Skelette waren grade genug um an seiner Rüstung zu kratzen doch das war nicht was ihn störte. Was ihn störte war, dass dieser Kampf kein Ende zu nehmen schien. Erst jetzt blickte er auf Mangar. „Fass!“ Mit diesem Wort sprangen halb verweste Wölfe aus dem Wald hinter den Skeletten und rannten auf den Skorpion zu. Angeführt von Angroths Hund.
Mangar wehrte eine weitere Attacke des Skorpions knapp ab und versetzte ihm noch einen Schlag. Er erschrak als er das Bellen von Angroths Hund hörte. Die Wölfe sprangen auf den Skorpion welcher daraufhin versuchte diese von sich herunter zu schmeißen. „Rückzug!“ Er konnte Angroth hören. Mit dem Hund voran rannte Mangar weg vom Skorpion. Angroth hörte seinen Hornbläser und wehrte zwei weitere Schläge der Skelette ab. Zael hatte bereits damit angefangen, seine Axt wegzustecken und die Skelette mit den bloßen Händen zu zerreißen. Nur um zu sehen wie sie sich wieder zusammenfügten. Frustriert riss er einem der Skelette den Kopf ab und warf ihn auf das Skelett neben ihm.
Langsam schritten die Krieger zurück und wehrten sämtliche Angriffe der Untoten ab. Als sie einige Meter vom Schlachtfeld entfernt hatte, hörten die Skelette auf sie zu verfolgen. Sie standen reglos da. Mit ihren leuchtenden Augen. Nur eines von ihnen ging einen Schritt weiter als die anderen. Das Licht in seinen Augen verschwand und das Skelett fiel in sich zusammen. 'Verstehe.' Mercuroth hielt sich die Situation noch einmal vor Augen. 'Der Wald... er macht diesen Nekromanten... stärker.' Die Krieger sahen noch zu wie sich alle gefallenen Skelette wieder erhoben, wie sich die Streitwagen zusammensetzten und wie der Skorpion sich wieder vollständig aufbaute. Nach einer Zeit verschwanden alle im Wald.
 
Nemeroth schreckte auf. Schon wieder hatte er diesen Traum. Er verließ sein purpurfarbenes Zelt. Was wollte er von ihm? Nemeroth hatte doch schon alles getan. Er hat ihm die besten Krieger seines Stammes geopfert, er hatte ihm zahlreiche Magier geopfert. All die, die sich ihm in den Weg stellten. Doch weshalb wollte er ihn nicht annehmen? Der Hexer sah sich um. Seine Männer, geblendet vom falschen Stolz des dunklen Prinzen. Sie wussten nicht, wie machtlos er in Wirklichkeit war. Wenn sie herausfinden würden, dass Nemeroth einem anderen Gott dienen wollte würden sie ihn töten. Aus einem anderen Zelt kam ein großer Krieger in goldener Rüstung. Sein Umhang bestand aus der Haut von gefallenen Rivalen. Noch wusste er nicht, dass Nemeroth die Ursache für den Tod seiner besten Männer war. Der Krieger ging auf Nemeroth. Er mochte ihn nicht. Nemeroth konnte es fühlen, wie er jeden Moment mit dem Gedanken spielte ihm einfach eine Klinge in den Magen zu rammen. Doch er brauchte ihn. Wie sonst würde er mit dem dunklen Prinz kommunizieren wollen? Mit einem harten Schlag auf die Schulter brachte der Krieger Nemeroth zu Fall. „Grüße Kleiner.“ Der Hexer richtete sich mühsam wieder auf. „Guten... Morgen... Meister.“ Er hasste es ihn so zu nennen. Doch es würde ihn milde stimmen. „Das haben wir ja gut geübt nicht wahr?“ Der Krieger nahm seinen Helm ab. Unter ihm verbarg sich das Gesicht eines jungen blonden Mannes. „Ja... danke... Meister.“ Der Krieger setzte sich seinen Helm wieder auf. „Wurde irgendetwas interessantes am Waldrand gefunden?“ Nemeroth folgte dem Krieger zu seinen Männern. „Nein Herr, nur eine alte Botschaft die besagte, dass diese Expeditionsgruppe noch Verstärkung bekommen sollte.“ Der Krieger schlug dem Magier auf den Kopf. „Uninteressant.“ Wutentbrannt richtete sich der Hexer wieder auf. „Und... noch etwas.“ Der Krieger hörte wieder zu. „Wir... konnten einen magischen Gegenstand finden. Als Sigvald und Forsav ihn aufheben wollten, verarbeitete er sie zu Staub.“ „Das... das erklärt die fehlenden Männer. Und ich dachte schon du hättest etwas damit zu tun gehabt. Hah! Ich hätte mir denken können dass du nicht stark genug wärst um auch nur einen von ihnen zu besiegen.“ Nemeroth lachte innerlich. „Ich könnte euch den Weg zeigen.“ „Wir werden meine Leibgarde mitnehmen.“ Der Magier schüttelte seinen Kopf. „Nein Herr, dieser Gegenstand ist voll von magischer Energie. Ein Zeichen der Autorität. Stellt euch vor was passieren würde, wenn einer eurer Männer diesen Artefakt in die Hände bekommt.“ Nemeroth schätze seinen Anführer richtig ein. Sein Stolz war zu enorm um diesen 'mächtigen Artefakt' an seine Diener zu lassen. Eine halbe Stunde später waren er und Nemeroth am Waldrand. „Dort!“ Nemeroth zeigte auf einen Haufen von Leichen. „Unter ihnen sollte es liegen.“ Als Nemeroth seinem Herren zum Haufen folgen wollte zog dieser sein Schwert und hielt es an den Hals des Hexers. „Du wirst mir nicht folgen!“ Nemeroth nahm ein paar Schritte Abstand. „Natürlich oh Herr. Es ist ganz euer.“ Eifrig rannte der Krieger zu dem Haufen. Er nahm eine Leiche nach dem anderen und warf diese hinter sich. Er hörte auf als der Berg verschwunden war. Und unter ihm war... nichts. „Nemeroth... bist du dir sicher, dass dieser Gegenstand hier war? Nemeroth?“ Er hatte nicht einmal die Zeit sich umzudrehen als ein rosafarbener Lichtstrahl durch seinen Körper zog. Als ihm langsam Blut aus dem Mund lief und die qualvollen Schmerzen nicht mehr aufhörten begriff er endlich was der Hexer getan hatte. „Du widerliche... falsche... Ratte.“ Nemeroth schritt langsam an den zuckenden Körper seines einstigen Herren heran. „Niemand kommandiert mich mehr herum... NIEMAND!“ Er ließ seinen Stab fallen und griff den Kopf des Kriegers mit beiden Händen. Mit einem erleichterten Lachen ließ er seine Hände erhitzen. Die Schreie seines einstigen Meisters brachten ihm Genugtuung. Plötzlich begannen seine Augen zu leuchten. Er schrie als er spürte wie seine Zähne länger und spitzer wurden, er schrie als sich langsam aber sicher Hörner aus seinem Schädel herausdrückten. Ein schrecklicher Chor aus den Schreien der beiden Männer entstand. Er schrie. Und dann lachte er. Er ließ den, nun schwarzen, Kopf los und brach in sich zusammen. Blut lief über sein gesamtes Gesicht als es anfing zu regnen. Erleichtert...schlief er ein.