Warum bestehen die GW Minis aus immer mehr Einzelteilen?

Nemesor Sekani Runihura

Blisterschnorrer
30. Oktober 2015
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Hallo,

ich frage mich schon seit längerem warum GW die Figuren in so extrem vielen kleinen Einzelteilen verkauft und sogar mit der Anzahl der Teile in der Produktbeschreibung Werbung macht. Je mehr Teile = desto mehr Arbeit um die Gussgrate zu entfernen und zu kleben. Für mich ist das abschreckend, statt Verkaufsfördernd.
Ich verstehe es ja, wenn Einzelteile Sinn machen, wie bei verschiedenen Waffenoptionen, oder variablen Positionen, wie Einzelköpfe, Beine, Arme. Aber oft sind gerade diese Teile fest vorgegeben und nicht einzeln positionierbar, z.B. die Beine der Tau Feuerkrieger.
Am schlimmsten fällt es mir gerade bei den neuen Tau Crisis Kampfanzügen auf, der alte Bausatz bestand aus wenigen Teilen, der neue aus über 150. Klar sind etliche Teile dabei, die sinnvoll sind um mehr Posen bauen zu können, aber auch komplett unnötige. Z.b. gibt es keinen Kopf, dessen vorderstes Teil seperat beiliegt, obwohl gleich große andere Köpfe als einzelnes Teil im Gussrahmen sind. Das kostet mehr Platz im Rahmen und ist unnötige Mühe beim zusammen bauen.

Auf der anderen Seite zeigt GW mit seinen Warhammer Underworlds Gussrahmen was möglich ist, die Figuren sehen fantastisch aus und bestehen aus ganz wenigen Teilen. Wieso werden dann Monopose Charaktermodelle bei 40k in dutzenden Einzelteilen geliefert?
 
Weil die Qualität damit zunimmt. Die Modelle haben realistische Tiefe und Dynamik in ihren Posen.

Ich erinnere mich noch an meine erste Fantasybox mit 20 Hochelfen Bogenschützen und 20 Speerträgern. Alle aus einem Guss.

Für damalige Verhältnisse war es nicht schlecht. Aber mit den heutigen Modellen können sie einfach nicht mithalten.

Früher musste ich das Modell an die Base kleben und die Malerei konnte beginnen. Heute nervt es mich auch, 30 Modelle aus gefühlt tausend Teilen zusammenzukleben. Aber wenn ich dann das fertige Modell sehe, verstehe ich wieso.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind es tatsächlich immer mehr Einzelteile?
Ich habe bei den Neuerscheinungen nicht drauf geachtet, sondern eher auf das Endprodukt - also die fertige Mini. Und da, finde ich, hat GW viel zu viel Einheitsbrei geschaffen. Bei den Primaris kauft man eine Box mit 10 Minis, bekommt im Endeffekt aber nur 5 verschiedene: die Posen sind gleich, mindestens jedoch zu ähnlich. Man kann einen anderen Kopf verbauen, der Waffe ein anderes Magazin verpassen und andere Schulterpanzer verbauen (sofern man den zusätzlichen Gussrahmen gekauft hat).
Torso und Hüfte sind ein Teil; zum Umpositionieren muss ich viel schneiden und kleben...
Oder die neuen Primaris-Sniper: man kann die Waffen wechseln, aber das wars. Es sind immer die drei gleichen Minis, die jeder Primarisspieler haben wird.
Ich gehe GW aktuell deshalb aus dem Weg. Seit gut einem Jahr habe ich nichts mehr gekauft (außer Farben), weil für mich zuwenig Bastelspaß rumkam. Schön, ja, Details und dynamische Posen und so. Und die Gussqualität ist wirklich klasse, das gebe ich gerne zu. Aber 10 Hanseln bestehend aus 5 Zwillingspärchen...?
 
Ich denk mal, dass liegt am Detailgrad der Minnies.
Viel Kleinzeug wie Schläuche, Ketten, Stacheln (Ja, Chaosspieler) sind heute extrem detailliert.

Wenn dich das schon nervt, bau mal Dämonen von Forgeworld, gerade die größeren haben teils so viel Kleinzeug dran was alles extra angeklebt werden muss.
Mich wundert es ja regelrecht, dass ich mir nicht schon alle Finger mit Sekundenkleber zusammen geklebt habe.

Die Zinnklumpen von früher will doch auch keiner mehr.
 
Sind es tatsächlich immer mehr Einzelteile?
Jopp, ich vergess auch teilweise welche davon zu verbauen, wie Munitionstaschen, Granaten usw. (Gestern festgestellt als ich mir nach Jahren mal meine 2. Box Ogryns geholt hab und meine ersten so anschaue, whoops 😀)

Ich habe bei den Neuerscheinungen nicht drauf geachtet, sondern eher auf das Endprodukt - also die fertige Mini. Und da, finde ich, hat GW viel zu viel Einheitsbrei geschaffen. Bei den Primaris kauft man eine Box mit 10 Minis, bekommt im Endeffekt aber nur 5 verschiedene: die Posen sind gleich, mindestens jedoch zu ähnlich. Man kann einen anderen Kopf verbauen, der Waffe ein anderes Magazin verpassen und andere Schulterpanzer verbauen (sofern man den zusätzlichen Gussrahmen gekauft hat).
Torso und Hüfte sind ein Teil; zum Umpositionieren muss ich viel schneiden und kleben...
Ich finde es auch schade das der Hohe Detailgrad zu Folge hat, das man weniger Posen zur Verfügung hat (richtig doof finde ich ja die Chaoskrieger immer noch keine cooleren Modelle bekommen haben, da ich die aktuellen eher als Rückschritt empfinde). Bei den Blood Bowl Echsenmenschen ist es mir erneut aufgefallen, weil man die Saurusblocker nicht wirklich individuell gestalten kann im Gegensatz zu den Skinks, bei denen immerhin der Helmschmuck optional ist (dafür hab ich 2 Saurusblockern das Hörnchen abgeschnitten, damit etwas variation am Start ist)

Oder die neuen Primaris-Sniper: man kann die Waffen wechseln, aber das wars. Es sind immer die drei gleichen Minis, die jeder Primarisspieler haben wird.
Ich gehe GW aktuell deshalb aus dem Weg. Seit gut einem Jahr habe ich nichts mehr gekauft (außer Farben), weil für mich zuwenig Bastelspaß rumkam. Schön, ja, Details und dynamische Posen und so. Und die Gussqualität ist wirklich klasse, das gebe ich gerne zu. Aber 10 Hanseln bestehend aus 5 Zwillingspärchen...?
Kann man die Posen nicht mittels Cuttermesser auseinanderschneiden und neu zusammenbauen?
 
Kann man die Posen nicht mittels Cuttermesser auseinanderschneiden und neu zusammenbauen?
Möglich. Bei den Snipern sieht es allerdings wesentlich komplizierter aus als bei z.B. den Intercessors oder Reivers. Wenn ich die Gussrahmen anschaue, sind die Tarnmäntel das Problem...

Ich hab (noch) keine Primaris, aber falls ich irgendwann mal welche kaufe, dann werde ich auf jeden Fall mit Messer und Säge umpositionieren. Aber für Kunden, die das nicht machen (wollen/können), sich aber trotzdem mehr Abwechslung wünschen, könnte das mindestens ärgerlich sein.
 
Kann man die Posen nicht mittels Cuttermesser auseinanderschneiden und neu zusammenbauen?

Das kann man doch immer, man muss es nur können; sonst siehts Scheiße aus! 😀

BTW: Eigenartiges Thema, woanders wird die angebliche, geringere Posenvarianz bedauert, hier heult man über zu viele Teile pro Einzelmodell; Was denn nun?
Alte Marines-Bausätze haben 9+ Teile pro Marine, nicht mehr Haltungoptionen (Marine hält stehend, beidhändig einen Bolter, davon hat man 8-10 pro Bausatz + 3 Spezialisten: 2 altern. Wafffen, 1 Sgt.). Phobosmarines haben 6+ Teile, 5 Grundhaltungen mit je 2 Baumöglichkeiten, das unterscheidet sich kaum vom mythischen "Multipose"-Bausatz (den es in diesem Bereich tatsächlich nicht gibt, weder von GW, noch irgendeinem anderen Hersteller!).
 
Bei den Oldmarines kann ich allerdings beliebige Beinpaare mit einem beliebigen Torso verpaaren, den Torso drehen und kippen, die Arme ebenfalls noch hoch- oder runterdrehen.
Bei den neueren Bausätzen sind die 5 Grundhaltungen fix. Kopf kann man vielleicht noch drehen, ein bißchen mit den Armen vielleicht noch was anstellen....und sonst?
Ganz ehrlich - da ging viel verloren, als GW anfing, die Gussformen auf "dynamische Posen" umzustellen.
 
Bei den Oldmarines kann ich allerdings beliebige Beinpaare mit einem beliebigen Torso verpaaren, den Torso drehen und kippen, die Arme ebenfalls noch hoch- oder runterdrehen.
Bei den neueren Bausätzen sind die 5 Grundhaltungen fix. Kopf kann man vielleicht noch drehen, ein bißchen mit den Armen vielleicht noch was anstellen....und sonst?
Ganz ehrlich - da ging viel verloren, als GW anfing, die Gussformen auf "dynamische Posen" umzustellen.

Ich habs schon anderswo geschrieben: nur weil es machbar ist, dem Modell schwerste Haltungsschäden zuzufügen, bedeutet es nicht mehr Haltungsvarianz, das Posing ist immer abhängig von der Fuss/Beinstellung, zähle die Doppelungen der Beinpaare und du hast die Haltungsfreiheiten des Bausatzes vorgegeben, der Oberkörper ist statisch an den unteren Teil gebunden (die Schläuche in Bauchbereich sollten nie in einen Oberschenkel laufen, sondern oberhalb der "Gürtelschnalle" liegen, die Armpaare sind abgezählt und statisch, such mal linke offene oder festhaltende Hände bei SM! Normalerweise sind das die Auflagen für Bolter, alternative Hände bekommt man über weitere Bausätze der Range z.B. Assaultmarines…

Wie oben geschrieben: Man muss es können, den sonst siehts scheiße aus und es gibt sehr viele Marines da draußen, die Scheiße aussehen eben weil sie verdreht gebaut und falsch geschnitten wurden!
 
Das kann man doch immer, man muss es nur können; sonst siehts Scheiße aus! 😀

BTW: Eigenartiges Thema, woanders wird die angebliche, geringere Posenvarianz bedauert, hier heult man über zu viele Teile pro Einzelmodell; Was denn nun?
Gefühlt habe ich mehr Teile aber dafür weniger Optionen, also mehr Arbeit für ein langweiligeres Ergebnis.
Allerdings sind mein Vergleichspunkt die alten Spacewolves, wo ich immer mehrere Bausätze kombiniert habe.

Und zum man muss es können: Ich finde es ist bei den Primaris deutlich schwerer die Posen anzupassen, als bei den Old Marines
.
 
Gefühlt habe ich mehr Teile aber dafür weniger Optionen, also mehr Arbeit für ein langweiligeres Ergebnis.
Allerdings sind mein Vergleichspunkt die alten Spacewolves, wo ich immer mehrere Bausätze kombiniert habe.

Und zum man muss es können: Ich finde es ist bei den Primaris deutlich schwerer die Posen anzupassen, als bei den Old Marines
.

Welche Posen welcher Modelle musst du denn in rauen Mengen anpassen?
 
Also der Zuwachs an Teilen liegt ganz klar an den beschränkungen der Gusstechnik. Die neuen Modelle haben jede Menge Hinterschneidungen und die muss man eben als Einzelteile gießen, damit der Rahmen noch aus der Form genommen werden kann. Früher wurde da gerne getrickst und Ecken, wo heute Hinterschneidungen sind, waren einfach massiv ausgegossen.

Was die Positionierbarkeit angeht, war früher wirklich mehr drin. Wenn man die Marines als Beispiel nimmt, konnte man wirklich alle Teile miteinander kombinieren. Beine vom Sturmtrupp für rennende Devastoren. Chaos Marine Bitz von der Chaosikonographie befreit und schon hatte man eine Reliktrüstung für seinen Orden. Die 13. Kompanie der Space Wolves war komplett auf diesem Prinzip aufgebaut!
Hat man einen Arm an der Schulter etwas abgeschnitten, könnte man einen anderen Winkel bekommen. Klar waren die Posen dann schnell untealistisch, aber das war die Servorüstung eh schon, wo der Eierbecher so dick ist, dass man👎 nur ausgesprochen O-Beinig stehen könnte und die Armbewegung in der Realität absolut nicht gegeben wäre. Mir hat es jedenfalls gefallen, was kreatives zu schaffen, was sonst keiner hatte. Und ja, ich habe damals auch Beine in 7 Teile zerlegt, um laufende Posen zu bekommen.
Bei den neuen Modellen ist vieles nur innerhalb der Box mit einem bestimmten Teil kombinierbar und wenn man das ändern will, muss man entweder mit chirurgischer Präzision um die Teile schnitzen oder das halbe Modell neu modellieren. Würde ich heute ein Beinpaar zerlegen woillen, müsste ich an 3 Stellen Deteils neu modellieren oder wegschnitzen und hätte dann einen Torso, der für diese Beinpose vorgegeben ist, den ich auch komplett umbausen müsste. Kreative Bastelfreude kommt bei vielen der neuen Modelle absolut nicht auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schau mir gern Armeen mit einer extrem hohen Rate an Individualisierung und ganz vielen Umbauten an, du nicht? 😴

Kommt immer drauf an wie es gemacht ist.
Manche Armeen sind der Hammer und manche schauen aus, als hätte jemand einfach Bastelleim in seine Bitzbox gegossen und dann geschaut was daraus wird.
 
Kommt immer drauf an wie es gemacht ist.
Manche Armeen sind der Hammer und manche schauen aus, als hätte jemand einfach Bastelleim in seine Bitzbox gegossen und dann geschaut was daraus wird.

Ich bitte dich, Menschen, die lautstark und vehement darauf Wert legen, möglichst viele unterschiedliche Gestaltungsoptionen zur Verfügung zu haben, gehören doch ganz sicher zur ersten Kategorie. 😀
 
Was Shub sagt.
Einer der Gründe (neben dem Geld) warum ich aktuell wenn nur Fahrzeuge oder größeres Baue, weil bei den Normalen Figurenmmir momentan einfach zu sehr die Möglichkeit fehlt zu Kit-Bashen und ich das eigentlich immer getan habe. Genau deshalb.

Und das mit großen Erfolg. Freue mich schon drauf wenn es hier im Armeeaufbaubereich hoffentlich bald wieder vorran geht