40k [WH30k] Der Tod der Schuld

Geno25

Testspieler
26. Juli 2012
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Kämpfen war grundsätzlich keine Sache die ihm Freude bereitete. Er kannte diejenigen, die Hochgefühle ereilte wenn sie sich in den Mahlstrom der Schlacht werfen konnten, seine Opponenten in diesem Gefecht gehörten zu eben diesen. Auch in seinen eigenen Reihen war ihm diesen Phänomen geläufig, ebenso wie in fast allen anderen der 18 Legionen. Es gab immer diejenigen für die das Kämpfen eine besondere Freude dar stellte, die sich daran ereifern konnten wie viele Gegner sie erschlugen und erschossen, die sich Kerben in ihre Waffen ritzten und nach den Gefechten in den Hangarn der Schiffe damit prahlten in welch malerischen Vielfalt sie die feindlichen Kombatanten zur Strecke gebracht hatten.Es waren diejenigen die zwischen den Kämpfen oft in schwermütige oder gereizte Stimmung verfielen und deren Laune sich meist nur in den Übungskäfigen aufhellte.
Ihm bereitete das Kämpfen keines solcher Hochgefühle. Er genoß es nicht und begrüßte es auch nicht. Weder als eine Möglichkeiten sich besonders lebendig zu fühlen und genau so wenig baute er sein Selbstwertgefühl und seine Reputation vor sich selbst darauf auf, das er einen furcht einflößenden Gegner zur Strecke brachte oder einen spektakulären Kampf lieferte. Diese Dinge waren für ihn nur von geringem Interesse. Auf der anderen Seite hegte er aber auch keine negativen Assoziationen oder Gefühle was den Kampf und den Krieg betraf. Er war sich bewusst darüber das er einzig zu dem Zweck erschaffen wurde zu kämpfen und Krieg zu führen und er empfand es als obszöne und unnötige Albernheit das bloße Erfüllen seines Existenzgrundes als Anlass für überschwängliche Freude zu missbrauchen.


Er stand dem Kampf also mit aller gebotenen Professionalität und verächtlicher Emotionslosigkeit gegenüber die ein Sohn Barbarus an den Tag legen sollte. Natürlich konnte er unter den gegebenen Umständen wütend werden und es war ihm nicht Fremd das in den brenzligen Situationen es durchaus ratsam sein konnte sich bis zu einem gewissen Grad Gefühlen wie Hass oder Zorn hin zu geben um letzte Reserven zu mobilisieren, wenn alle anderen Kraftvorräte bereits verbraucht zu sein scheinen. Im großen und ganzen stellte das aber schon die gesammte Palette seiner Gefühlsregungen dar, zumindest bezüglich des Krieges.

In diesem Falle stellte sich die Lage aber anders da. Er hasste dieses Gefecht. Er hasste es aus tiefstem Herzen und aus jeder Zelle seines Körpers. Vom Beginn der Operation an hatte sich alles Falsch angefühlt. Er hasste Hinterhalte, er hasste Verschlagenheit und Unehrlichkeit, egal zu welchem Zweck. Selbiges ging im Übrigen einher mit einer kaum zu bändigenden Anthipathie gegenüber der Alpha Legion und ihren fragwürdigen Operationsmethoden. Vor allem aber hasste er die unendliche Härte seines Gegners.


Legionäre der World Eater kämpften immer so, als wäre ihr Schicksal bereits besiegelt. Er hatte sich vor dem Gefecht versucht aus zu malen wie World Eater wohl kämpfen würden die mit unabwendbarer Sicherheit wussten das dies wirklich der Fall war. Wie er nun wusste war er an dieser Aufgabe monumental gescheitert. Nichts was er sich hätte ausmalen können ist dem bodenlosen Hass gerecht geworden der ihm bei seinem ersten Angriff auf die Stellungen der World Eater entgegen geschlagen war. In bald 100 Jahren des Krieges hatte er vieles erlebt und noch viel mehr gesehen. Er hatte immer wieder an der Seite der World Eater gekämpft und wusste zu welch tollkühner Verachtung vor der Selbsterhaltung sie fähig waren. Mit welchem absolutistischem Verlangen nach Gewalt und Blutvergießen sie zuschlugen und selbst nachdem der letzte Feind schon in tausend Stücke gehauen war sie es kaum schafften sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. All die Jahre des Krieges und all die Feldzüge an der Seite seiner Waffenbrüder der 12ten Legion hatten ihn nicht auf den heutigen Tag vorbereiten können.
In beinahe absurden Überzahlverhältnissen hatte er immer wieder die losen Erdwälle angegriffen, die die World Eater als ihre Stellung gewählt hatten. Die geradezu nachlässige Position war nicht umsonst gewählt worden. Im Normalfall war es für einen Legionär der 12ten außerhalb seines Vorstellungsbereiches sich angreifen zu lassen ohne entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. So kauerten sie sich in ihren Erdlöchern, hinter den gepanzerten Körper ihrer gefallenen Feinde und Brüdern zusammen, bis der Gegner nah genug heran gekommen war um einen Gegenangriff ein zu leiten.


Der erste Gegenangriff der World Eater hatte ihn und seinen Trupp mit der Härtes eines Land Raiders in voller Fahrt getroffen. Seine vorläufige Analyse der Kräfteverhältnisse bei Beginn des gegnerischen Vorstoßes hatte ergeben, das der Feind in einem kurzen Handgemenge nieder gerungen werden würde. Gefühlt war keine 3 Doppelherzschläge später die Hälfte seiner Gefolgschaft tot gedroschen worden. Plump wie das klang, fand er keine bessere Beschreibung für das erlebte.
Furcht war einem Space Marine fremd, aber nicht der Schock darüber eine Lage so katastrophal falsch beurteilt und einen Gegner so falsch eingeschätzt zu haben. Das was er bei diesem Zusammenstoß in den World Eaters gesehen hatte war mehr als Freude am Kampf ihrerseits, es ging weiter über den üblichen Blutrausch hinaus in den sie durch ihre technologische Verstümmelung gestürzt wurden. Da war noch mehr. Es lag etwas unter dem Hass und unter der kaltblütigen Mordlust. Es war eine erwachte Dystopie in ihnen die tiefer reichte als alles was ihre verstümmelte Seele zuvor erfahren hatte. Sie waren verraten worden und nichts im gesammten Universum hätte sie tiefer in den Wahnsinn stürzen können.
Seargent Darius Hollarn von der Death Guard war sich im klaren darüber das er schnellstmöglich einen Weg finden musste seinen Gegner zu überwinden oder das Grab das sie für ihre Feinde ausgehoben hatten würde sein eigenes werden und unabhängig davon wie sich die zukünftige Situation nach dem Verrat des Kriegsherren darstellen würde, war es nicht seine Absicht im Dreck von Istvaan III zu sterben.



to be continued.
 
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